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Kampfkunst Kurzgeschichten

Der Wochenendritter - Teil 8

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Jaston wusste, wie wichtig es war auch den Kampf nach dem Kampf zu gewinnen. Er nahm den Dolch weg und reichte Ritter Wilhelm Leomar vom Berg den Arm, um ihm auf die Beine zu helfen. Während er sah, wie Varro seinen Gewinn einstrich, erhob er schnell die Stimme.
„Volk dieses Marktes, hört mich an“, begann er die in Eile zurechtgelegte Rede. „Ich gehe heute als Sieger vom Platz, aber mein Respekt gebührt in ehrlich und aufrichtig gemeinter Weise dem tapferen Ritter Wilhelm hier.“
Der Wochenendritter und auch die Zuschauer blickten mit Überraschung und wachsender Neugierde zu Jaston. Der ließ seine Worte einen Moment lang wirken und legte sich derweil die nächsten Sätze zurecht.
„Ich weiß, es sah für manche nicht danach aus, aber der Ritter hat gezeigt, dass er viele Elemente des historischen Kämpfens verstanden hat. Mein Rudel und ich mussten unser Können aufbieten, um dem Paroli zu bieten, es war keinesfalls so einfach, wie es aussah.“

Erst verhalten, dann deutlicher gab es wieder Applaus. Als der Ritter erkannte, dass dieser ihm galt, lächelte er mit leicht angezogenen Mundwinkeln.
„Des Weiteren“, sprach Jaston, und versuchte damit das Handgeklapper zu übertönen. „Des Weiteren gibt es gar viele Maulhelden auf den Märkten unserer Zeit, die zwar Geschichten vom Pferde erzählen, aber sich nie einem wirklichen Vergleich stellen. Dazu gehört das echte Herz eines wahren Ritters, und das hat Wilhelm Leomar vom Berg heute bewiesen. So etwas verdient den Respekt und den erweisen ihm nun die Schwarzen Wölfe!“
Jaston schlug sich die rechte Faust auf die Brust und verbeugte sich in Richtung des Ritters und dies taten ihm alle anwesenden Angehörigen des Rudels gleich.

„Wie häufig übt Ihr Euch in der Schwertkunst, Ritter Wilhelm?“, fragte der erste der Wölfe, nachdem neuerliches Handgeklapper verklungen war.
„Etwa einmal im viertel Jahr“, antwortete der Wochenendrecke ehrlich.
„Dafür sind Eure Fähigkeiten bemerkenswert“, sagte der Rudelführer. „Meine Mannen und ich üben unsere Kampftechniken drei bis viermal in der Woche.“
Ein Raunen ging durch die Zuschauer.
„So Ihr Lust habt, Ritter Wilhelm, laden wir Euch und Eure Gemahlin samt Kinder in unser Lager für einen kleinen Schmaus. Sicherlich bieten sich heute noch mehr Möglichkeiten zu fruchtbaren Kampfübungen.“
Alle Blicke richteten sich auf den Freizeitritter.
„Es ist mir eine Ehre“, entgegnete dieser.

Das Rudel und seine Gäste hatten noch einen schönen Tag. Über die Kämpfe wurde auf den Märkten bei der Burg in den kommenden Jahren noch häufig gesprochen.

Ende.

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Diese Geschichte ist eine Fiktion. „Die Schwarzen Wölfe“ gibt es jedoch wirklich. Sie haben schon ähnliche Dinge erlebt. Ein Besuch auf ihrer Website dient dem besseren Verständnis. Dort erhält man einen hervorragenden Einblick in die Aktivitäten der sympathischen HEMA-Gruppe:

https://die-schwarzenwoelfe.jimdo.com/

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Du möchtest hier einmal eine Geschichte über Deine Kampfkunstschule oder Sparringsgruppe lesen? Du wärst gerne mal die Hauptfigur in Deiner persönlichen Martial-Arts-Story? Dann schicke mir doch einfach eine PM mit Deinen Erfahrungen.

Aktualisiert: 08-10-2018 um 10:57 von Magister Scriptor

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Kommentare

  1. Benutzerbild von jimmy-13
    Saucool, gefällt mir wirklich sehr sehr gut. Ist schön und vorstellbar geschrieben. Und wie alle guten Geschichten/Filme, etc. immer ein großer Teil Wahrheit darunter verborgen.
    Meine Cheffin stellt es auf unsere HP und dann schau ich mal was meine Jungs und Mädels dazu sagen.
    Positives behalt ich für mich, negatives geb ich an dich weiter ;-)
    Mach weiter so, und dabei wünsch ich dir weiterhin viel spaß an der Sache.
    Liebe Grüße Jimmy aka Jaston
  2. Benutzerbild von Magister Scriptor
    Vielen Dank! Ich freue mich auf die Rückmeldungen vom Wolfsrudel!
    Auch Euch weiterhin alles Gute!