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Kampfkunst Kurzgeschichten

#notme - Teil 5

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Mit dem Angreifer auf dem Boden zu landen war genau das, was Susanne um jeden Preis verhindern wollte. Aber es gelang ihr nicht. Dafür brachte sie jedoch ihr rechtes Knie im Sturz vor sich und lenkte es mehr durch Glück geleitet, denn mit Absicht, zwischen seine Beine.
Dieser Treffer zeigte ebenfalls Wirkung. Die Luft entwich dem Mann, als er sich krümmte und ein deutlicher Schmerzenslaut, wie von einem getroffenen Wildschwein, drang an Susannes Ohr.
Es war die linke Hand des Angreifers, welche die Abiturientin nicht kontrollierte, die nun in einer Art Maulschelle gegen ihre rechte Kopfseite knallte. Die junge Frau spürte in jenem Moment kaum Schmerz, aber die Wucht fegte sie förmlich von dem Kerl hinunter, noch ehe sie eine weitere Aktion ausführen konnte.

„Get out of the danger zone! Raus mit dir aus der Gefahrenzone!“, brüllte ein Trainer in Susannes nun sehr präsenter Erinnerung.
Dieses Kommando konnte sie nicht ignorieren. Alle Instinkte in ihr waren mit einem Mal auf Flucht programmiert. Während ihre Rechte immer noch das Smartphone umklammerte, drückte sie sich mit der Linken vom Boden ab und war schon fast auf den Beinen, als zwei Hände entschlossen ihren linken Knöchel umschlossen und ruckartig zogen.

Susanne stürzte erneut. Diesmal wesentlich unkontrollierter als beim ersten Mal. Es gelang ihr noch, sich halb zu drehen, so dass sie mit der rechten Schulter auf dem harten Weg des Stadtparks aufschlug. Ein stechender Schmerz fuhr wie ein Blitz durch ihren Körper und die rechte Hand ließ das Smartphone fallen. War dieser Sturz schon fast lähmend, so machte sich Entsetzen in ihr breit, als sie bemerkte, dass der Aggressor sie nun mit der Kraft eines hünenhaften Primaten zu sich zog.

Die junge Frau presste die Zähne aufeinander. Im Griff des Mannes wendete sie trotz der Auswirkungen des Sturzes ihren Körper um 180 Grad. Sie zog das rechte Knie an und bereitete ihre Verteidigung vor. Als er versuchte, am Boden über sie zu kommen, löste sie diese aus.
Der Fußtritt war ein entschlossener Stoß. Die Fersen ihrer leichten Winterschuhe waren stabil verarbeitet. Stabiler als eine Kieferaufhängung. An dieser traf sie ihren Angreifer mit solch einer Wucht, dass sein Kopf nach links herumgerissen wurde und er zur Seite stürzte. Die Abiturientin hörte ein deutliches Knacken.

Wie eine Gazelle brachte Susanne ihre Beine unter sich und katapultierte sich förmlich in die Höhe. Auf den aufschlagenden Körper des Mannes verschwendete sie nicht die geringste Aufmerksamkeit. Sie rannte los. Direkt auf den Weg zu ihrem Zuhause. Keine Gedanken fanden noch Raum ihn ihrem Geist, während ihre Füße über den Weg flogen und ihre Linke den rechten Arm mit der verwundeten Schulter am Leib fixierte. Erst als sie den Hauseingang zur elterlichen Wohnung erreichte, und dort Sturm klingelte, bemerkte sie, dass ihre Hose vom eigenen Urin getränkt war.

Fortsetzung folgt ...

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Dir gefallen die „Kampfkunst Kurzgeschichten“? Informationen zu meinem ersten Roman findest Du hier im Forum: https://www.kampfkunst-board.info/fo...er-Achtsamkeit

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