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Kampfkunst Kurzgeschichten

Die Faust des Vaters - Teil 2

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Der fünfzigjährige Mann verengte die Augen zu Schlitzen und fasste sich kurz mit der Linken in den einstmals braunen und nun bereits deutlich ergrauten Haarschopf. Er drehte sich vom Spiegel weg und schaute über die rechte Schulter zu seiner Heckscheibe heraus. Die drei Burschen waren in dunkle Bomberjacken gekleidet und trugen auffällig große Schirmmützen mit irgendwelchen Band-Emblemen darauf. Unter den Jacken sorgten Kapuzenpullover dafür, dass sie noch zusätzlichen Stoff über die Mützen ziehen konnten. Ihre Gesichter und die Haare vermochte Cornelius somit nicht zu erkennen. Ihre Hosen machten den Eindruck, etwas zu weit für ihre Beine zu sein. Solcherlei Modegeschmack war nicht unbedingt das, was der Vater selbst getragen hätte, aber darüber verschwendete er auch nicht einen Gedanken. Seine Aufmerksamkeit galt der Tatsache, dass diese Kerle, die vorhin nicht durch die Einlasskontrolle des Funparks gekommen waren, hier herumliefen. Dafür gab es keinen Grund. Alle Wege aus dem Industriegebiet lagen in der anderen Richtung. Zudem interessierten sich die drei eindeutig zu sehr für sein Auto.

Cornelius überlegte, ob er besser weiterfahren sollte, verwarf den Gedanken aber sogleich. Benjamin und dessen Freunde waren sicher schon auf dem Weg hierher und er müsste sie sonst irgendwo alternativ auflesen. Das wollte er nicht. Außerdem sahen die drei Gestalten für ihn auch alles andere als furchterregend aus. Dennoch beobachtete er den Gang der jungen Männer und stellte dabei fest, dass sie direkt auf die Fahrertür zuhielten. Schon war der erste heran. Offenbar der Anführer der so uniform wirkenden Gruppe. Er klopfte mit der Rechten gegen die Scheibe.
„Hast du mal Feuer?“, fragte der Kerl so laut, dass es auch im Wageninneren deutlich hörbar war.
„Nein, ich rauche nicht“, antwortete Cornelius.
Fast im selben Moment betätigte der Kerl den Türgriff.

Fortsetzung folgt ...
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