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Kampfkunst Kurzgeschichten

Heldentaten - Teil 5

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„Geld! Schnell!“, brüllte zunächst Benedikt und auch Steffen fiel mit mäßigem schauspielerischem Talent in die Darbietung ein.
Das Fuchteln mit der Schaumstoffattrappe eines Schlagstocks bewirkte eine Welle der Erheiterung bei den Zuschauern und auch Robert konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Naja, so in etwa“, sagte der Krav Maga-Ausbilder mit hochgezogenen Mundwinkeln. „In der Situation wirkte es jedenfalls nicht ganz so lustig. Die Kunden und Verkäufer zuckten zusammen, was die Aufmerksamkeit des Räuberduos von mir ablenkte. – Ich gestehe ein, dass ich nicht wirklich nachgedacht habe, was jetzt wohl das Beste wäre, sondern ich habe einfach angegriffen.“
„Du hast selbst angegriffen?“, fragte Bianca überrascht und ergänzte noch ein: „Krass.“
Robert nickte kurz und blickte noch einmal über die Reihen seiner Zuhörer.
„Ich habe eine Chance gesehen, da der Kerl mit dem Messer so nahe bei mir war, und bin dann direkt auf ihn drauf.“

Der Trainer machte zwei schnelle Schritte vor und stand mit einem Mal direkt bei Benedikt, der in diesem Moment nicht wusste, was er mit seiner Messerattrappe machen sollte. Robert zeigte derweil einen Gegenstand in seiner rechten Hand herum. Es war ein etwas mehr als faustlanges und zwei Finger dickes rundes Stück Gummi.
„Glücklichweise hatte ich meine taktische Taschenlampe dabei“, erklärte der Krav Maga-Experte. „Mit der Linken blockiere ich in Richtung des Waffenarms und mit der Rechten ziele ich so auf die linke Schläfe des Räubers.“
Gleich einem Hammer schnellte Roberts Rechte vor und tippte dabei mit dem Gummikubotan gegen Benedikts linke Schädelseite.
„Der Scheißkerl dreht sich aber zu mir um, und während ich seinen Arm blockiere und ihm gegen den Schädel donnere, schneidet mich sein Messer“, sagte der Trainer und hielt demonstrativ seinen linken Arm mit dem Verband hoch.
„Ist es tief?“, fragte Bianca sorgenvoll.
„Nein“, erwiderte Robert und schüttelte den Kopf. „Es juckt jetzt aber total nervtötend. In der Situation habe ich nicht einmal gemerkt, dass er mich erwischt hat.“

Der Trainer drehte sich wieder zu seinem Demonstrationspartner und bot Benedikt den Unterarm an, sodass dieser den zufälligen Schnitt am Arm vorsichtig simulieren konnte.
„Ich habe ihn auf jeden Fall voll erwischt“, erzählte Robert weiter und deutete noch einmal den Schlag zu Benedikts Schläfe an. „Da ist er direkt umgefallen wie ein nasser Sack.“
Mit einem deutlichen „Diuuuu“ als untermalendem Soundeffekt ließ sich Benedikt auf die Matte plumpsen.
„Kaum richte ich mich auf den Kerl mit dem Schlagstock aus, habe ich auch schon dessen Aufmerksamkeit“, fährt Robert fort zu erzählen.

Fortsetzung folgt ...

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