Roman "Kickbox Mom" - Probekapitel, Teil 1
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am 06-05-2020 um 16:15 (3884 Hits)
Liebe Freunde der Kampfkunst,
hier kommt der erste Teil des versprochenen Probekapitels aus dem neuen Roman "Kickbox Mom", den ich zusammen mit meiner Frau geschrieben habe. Die Erzählerin hat hier bereits einiges erlebt und sich entschlossen zum Kampfsport zurückzukehren. Ein paar kleine Spoiler sind enthalten. Wer sich also das Lesevergnügen nicht schmälern möchte, der sollte nicht weiter lesen und sich den Roman holen. Viel Spaß mit der "Kickbox Mom"!
Euer Magister Scriptor
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Kapitel 13 – Training
Kickboxen war und ist mein Sport. Ich bin mal Vereinsschwimmerin gewesen und auch das Turnen konnte mich eine Zeit lang gefangen gehalten. Begonnen hatte ich ja mit dem Boxen. Nicht zuletzt, um dem Herrn Papa nahe zu sein. Dann ging es ins Kickboxen. Das war kindliche Revolte. Aber es war die richtige Entscheidung.
Wisst ihr eigentlich, wie das moderne Kickboxen entstanden ist? Irgendwie weiß jeder etwas darüber, aber ganz genau kann es dann doch keiner sagen. Ich bringe mal Licht ins Dunkel.
Das heutige Kickboxen ist in den 1970ern in Amerika erfunden worden. Damals nannte man es „Fullcontact Karate“. Zu Anfang kämpften die Sportler auch noch auf einer Kampffläche und hatten offene Handschuhe. Es war das Fernsehen, das dazu führte, dass bald in einem Boxring und mit geschlossenen Handschuhen gekämpft wurde. 1978 wurden die Regeln des Sports festgeschrieben, nach denen wir im Prinzip auch heute noch kämpfen.
Kickboxen verbindet in erster Linie die Handtechniken des europäischen Boxens mit den Fußtechniken aus dem Karate. Knie und Ellbogenstöße sind im Gegensatz zur thailändischen Variante verboten. Von Verband zu Verband gibt es kleine Unterschiede, was man anwenden darf. So sind nicht in allen Wettkämpfen Tritte zu den Oberschenkeln erlaubt. Diese Technik bezeichnet man übrigens als Lowkick. Auch darf man bei vielen Turnieren die Gegner nicht festhalten oder mit Fußfegern aus dem Gleichgewicht bringen. Ich bin gewohnt Lowkicks zu geben, aber Festhalten oder Beinfeger waren tabu. Wir waren immer mit offenen Helmen, Zahnschutz, Boxhandschuhen, Brustschutz, Damentiefschutz und Schienbeinschützern mit Spannschutz unterwegs.
Sehr beliebt ist das Kickboxen heutzutage wegen des Ganzkörpertrainings. Es beansprucht echt viele Muskelgruppen, verbessert Ausdauer, Beweglichkeit, Kondition, Reaktion sowie Schnellkraft und das verbrennt Körperfett. Für mich war das lange Jahre kein Thema, aber bei dem Kampfgewicht, das ich hatte, als ich wieder anfing, sah das anders aus.
Nun ist aller Anfang bekanntlich schwer. Bei mir ist das ebenfalls so gewesen. Normalerweise würde ich euch raten, in ein Studio zu gehen und dort zu trainieren. Wenn man das Gehirn ausschaltet und immer beim Training ist, dann kommt man zu seinem Ziel. Für mich schied das aber aus. Zum „Fit-and-Fun“ wollte ich nicht mehr. Denen habe ich eine nette E-Mail geschrieben und für das Probetraining gedankt. Die Vorstellung, dass der treulose Ex mir zusammen mit seiner Fitness-Queen zuschaut, wie ich meinen Speck zum Schwitzen bringe ...
Alternativen in vertretbarer Reichweite gab es bei uns nicht wirklich. Mit Thaiboxen wollte ich nicht anfangen und Karate oder Taekwondo sind auch was anderes. Ein Kickbox-Gym im Nachbarort, so ein Assischuppen in einem dunklen Kellerraum, habe ich mir kurz angesehen. Da trainierten nur Kerle zwischen 14 und 20. Einige davon sahen so aus, als ob sie regelmäßig bei Gericht einen Termin hätten. Da fühlte ich mich schon deplatziert. Also war ich bereits wieder gegangen, bevor der Trainer überhaupt da war.
Fortsetzung folgt ...
"Kickbox Mom" ist mein neuester Roman. Hier geht's zu weiteren Informationen: https://www.kampfkunst-board.info/fo...79#post3738479