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Kampfkunst Kurzgeschichten

Roman "Kickbox Mom" - Probekapitel, Teil 3

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Das Aufwärmen ist gerade im Kickbox-Sport eine nicht zu unterschätzende Notwendigkeit. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich mal zu spät zum Training kam und es dann aus lauter Faulheit einfach weggelassen hatte. Gleich beim ersten Kick habe ich mir eine derart blöde Zerrung geholt, dass ich vier Wochen nicht mehr mitmachen konnte. Nein, ohne Aufwärmen geht es nicht. Ich lief zunächst im Boxerlauf auf der Stelle und schlug lockere Geraden abwechselnd mit beiden Händen. Das machte ich so drei bis fünf Minuten. Dann nahm ich mir das Springseil und hüpfte noch ein paar Minuten. Mit zahlreichen Unterbrechungen versteht sich.
Jetzt kamen die Dehnübungen dran. Hier hatte ich früher jede nur 15 bis 30 Sekunden gemacht. Ich war ja auch in Übung gewesen. Da ich aber mittlerweile steif wie ein Brett war und ich zudem wusste, dass das Gewebe mindestens 30 Sekunden braucht, um überhaupt zu reagieren, dehnte ich daher pro Übung mindesten zwei Minuten. Damit fühlte ich mich sehr gut. Ich war aber immer noch entsetzt, wie viel Beweglichkeit ich tatsächlich eingebüßt hatte. Ich kam mit den Händen bei geschlossenen, gestreckten Beinen nur bis zu den Knien. Von einem ersten Spagatversuch will ich lieber mal nicht reden.
Ebenso frustrierend war es dann auch mit der Kampf-Kondition. Wie gesagt war mein Etappenziel Nummer 1 drei mal 30 Sekunden auf Rocky einzuschlagen. Nach 25 Sekunden vollem Einsatz, in denen Rocky gefühlt kaum gewackelt hatte, brach ich ab und legte mich japsend vor dem Trainingsgerät auf den Boden. In meinem Kopf hörte ich die Menge jubeln, weil Rocky die „Dicke Katrin“ umgehauen hatte. Dann kamen die eigene Ecke und meine Trainerin zum Einsatz:
„Aufstehen, Mama!“, forderte Luisa. „Weiter hauen! Weiter hauen!“
Klein Luca, der sich vernachlässigt fühlte, brüllte einfach:
„Waaaaah!“
Der imaginäre Ringrichter hatte gerade bis acht gezählt, da stand ich wieder auf den Beinen. Für meine Kinder!
Es müssen noch mal so 25 bis 30 Sekunden gewesen sein, die ich mit vollem Einsatz und extremem Schweißfluss auf Rocky einprügelte. Jetzt wackelte er auch ein bisschen. Dann wurde mir jedoch schwarz vor Augen und ich ging K. O.
Als das Brüllen von Luca mich unterstützt durch Luisas Rütteln weckte, warf ich einen Blick auf unsere Wohnzimmeruhr. Ich war ganze sieben Minuten bewusstlos gewesen. Glücklicherweise war den Kindern nichts passiert und auch ich hatte mir beim Sturz nix getan. Für mich war es jedoch die Warnung mehr zu trinken und es erst mal etwas langsamer anzugehen.

***

Fortsetzung folgt ...

"Kickbox Mom" ist mein neuester Roman. Hier geht's zu weiteren Informationen: https://www.kampfkunst-board.info/fo...79#post3738479
Stichworte: buch, kickboxen, training
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