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Kampfkunst Kurzgeschichten

Jasmins Tae Kwon Do - Teil 3

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Korea hat eine über Jahrtausende zurückreichende eigene Kampfkunsttradition. Der bekannteste traditionelle Stil ist das Taekkyon. Diese auf Tritte basierende Kampfsportart wurde während der japanischen Besatzungszeit unterdrückt. Die Japaner sahen es lieber, wenn die Koreaner Judo oder Karate übten. Damit wurden die ursprünglichen Kampfkünste auf der Halbinsel fast ausgelöscht.
In dieser Zeit lernten etliche Koreaner Karate und einige herausragende unter ihnen begannen, im Süden den Stil an ihre Bedürfnisse anzupassen. Die Koreaner sind es gewohnt, Hügel und Berge zu Fuß zu überwinden. Zur Zeit der Unabhängigkeit von Japan hatte der durchschnittliche Bewohner der Halbinsel sicherlich eine ausgeprägte Beinmuskulatur. Wie schon das traditionelle Taekkyon wurde auch das „koreanische Karate“ daher auf der Betonung der Tritttechniken begründet. Am 11. April 1955 kreierte einer der frühen Meister hierfür den Namen „Tae Kwon Do“. Die drei Teile der Bezeichnung stehen für Fußtechnik (Tae), Handtechnik (Kwon) und den Weg, also die Art zu Kämpfen, (Do). „Do“ kann aber auch die Art zu Leben umschreiben. Es geht um Weisheit, Disziplin und Respekt, um auf diese Weise den Weg zum äußeren und inneren Frieden zu gehen. Daher habe ich wie beschrieben ja meinen Blog so benannt.

Die neue Kampfkunst wurde in Südkorea zum nationalen Schatz erklärt und verbreitete sich von dort aus in die ganze Welt. Aufgrund vieler Streitereien wurden zwei Dachverbände gegründet. Die „International Taekwon-Do Federation (ITF)“, die ihr Hauptquartier bald ins Ausland verlegte, und die „World Taekwondo Federation (WTF)“, die sich erst kürzlich in „World Taekwondo“ umbenannte. Auch wenn sie grundsätzlich denselben Kampfsport betreiben, unterscheiden sie sich in Details. Das für Laien Offensichtlichste dabei ist, dass sie den Stil in lateinischer Schrift unterschiedlich schreiben. Wie Ihr gesehen habt, verwende ich gerne „Tae Kwon Do“ und betone so jede Silbe. Bei der ITF wird es aber „Taekwon-Do“ geschrieben und in der WT(F) schreibt man „Taekwondo“ als ein Wort.
Vertreter der ITF besuchten 1981 Nordkorea, wo seitdem ihre Version des Taekwon-Do mit großem Einsatz betrieben wird. Im Süden wurde das als Landesverrat betrachtet und führte zu einer Vertiefung der Spannungen zwischen WTF (heute WT) und ITF.

Kommen wir nun zurück zu den beiden Koreanern, von denen ich Euch unbedingt noch mehr erzählen muss. Die Geschichte, die ich nun berichten werde, ist untrennbar mit dem Tae Kwon Do, den großen Weltverbänden und dem Konflikt zwischen Nord- und Südkorea verbunden. Alles begann im April 2017, während der Einführungswoche für die frischen Erstsemester an meiner Uni. Unter den neuen Studenten befand sich auch ein Südkoreaner. Der Arme hatte es am Anfang wirklich schwer mit dem Zurechtfinden ...

Die Fortsetzung folgt im Roman „Tae Kwon Do Men“. Informationen zum Buch findet Ihr hier: https://www.kampfkunst-board.info/fo...89#post3830289

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