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Kampfkunst Kurzgeschichten

Da'Jin'Zat - Die Kampfkunst der Achtsamkeit - Teil IV

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Eine Erzählung in der Welt von „Das Schwarze Auge©“

»Das ist eine wirklich lange Geschichte«, meinte der Maraskaner und setzte dabei seinen Weg gemessenen Schrittes fort.
So leicht ließ sich die junge Phexenstochter nicht in ihrer Neugierde befriedigen.
»Also … ich habe heute sehr gut verdient. Wenn Ihr erlaubt, so lade ich Euch zu einem Abendessen ein und Ihr könnt mir die lange Geschichte erzählen.«
»Sie hat viele Teile und noch kein richtiges Ende«, erwiderte der Maraskaner nun stehengeblieben und halb umgedreht.
»Das macht nichts. Ich glaube, der Teil bis heute dürfte schon sehr spannend sein.«
»Nun gut«, er wendete sich wieder vollständig zu ihr um. »Wohin wünschst du zu gehen, Bruderschwester?«

Das „Riff der verdorrenden Kehlen“ war nicht gerade die beste Taverne Festums. Wohl eher die Übelste. Aber sie lag in der Füllengasse außerhalb des direkten Einflussbereichs der neuen mächtigen Feinde, die sich das ungleiche Paar gemacht hatte. Zudem war das Mädchen hier gut bekannt und gelitten, und es wurden hier keine störenden Fragen gestellt. An einem abgelegenen Tisch des riesigen Schank- und Speiseraumes hatte die junge Frau auffahren lassen, was Küche und Keller zu bieten hatten. Nachdem der erste Hunger gestillt war, ergriff sie auch schon das Wort.
»Ich möchte Euch für meine Rettung danken, Maraskaner. Euer Gegenstand wäre sicher auch zu Euch gelangt, wenn Ihr mich nicht derart nobel verteidigt hättet.«
»Sicher, aber der Zeitpunkt für deine Wiedergeburt war noch nicht gekommen. Ich war sozusagen nur ein Werkzeug, um hierfür zu sorgen.«
Sie nickte.
»Gut, dass Ihr das so gesehen habt.«
Sie führte noch einen Bissen zu ihrem Mund und strich dabei eine Strähne des rotblonden, leicht verfilzten Haarschopfes aus ihrem Gesicht.
»Wir hatten bei unserem ersten Gespräch auf Namen verzichtet. Das scheint mir jetzt nicht mehr zu passen. Ich bin Beljanka Tannhaus. Wie ist Euer werter Name?«
»Man nennt mich Dajin, den Si'Mamun.«
»Si'Mamun? Was bedeutet das?«
»Damit ist ein persönlicher Lehrmeister gemeint. Wörtlich könnte man es mit „Lehrvater“ übersetzen, aber Eure Sprache gibt die feinen Zwischentöne einfach nicht richtig wieder.«
»Wenn Ihr meint.«
Beljanka grinste, und Dajin erwiderte das Lächeln, wobei ihr eine feine stark verblasste Narbe auf seinem rechten Wangenknochen auffiel.
Nach einem kurzen Moment des genüsslichen Kauens brach sich die Neugierde bei der jungen Frau erneut Bahn.
»Was hat es nun mit Euren Kampffähigkeiten auf sich?«
Auffordernd blickte sie zu Dajin herüber.
»Und warum musste ich das da für Euch besorgen?«
Beljanka wusste, dass es töricht war einen Auftraggeber nach so etwas zu fragen. Aber da sie ohnehin heute beinahe deswegen gestorben wäre, gab es bei ihr mit ihren ungestümen siebzehn Götterläufen kein Halten mehr. Dajin lächelte vielsagend.
»Nun, in gewisser Weise hängt beides miteinander zusammen. Es ist wie gesagt eine lange Geschichte, die weit vor deiner Geburt ihren Ausgang nahm, Bruderschwester. Und alles ist dabei zweifach verflochten …«

Ende ... des Prologs.

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Dieser Prolog ist Teil meines ersten Romans. Weitere Informationen hierzu gibt es im Forum: https://www.kampfkunst-board.info/fo...59#post3653759

Was ist „Das Schwarze Auge“?: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarze_Auge

Ihr versteht einen Begriff aus der Fantasy-Welt nicht?: https://de.wiki-aventurica.de/

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