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Julian Braun
Hmm... ich weiß nicht, ob die Frage ist wo er herkommen soll.
Meinst du mit einer deterministischen Welt die "kausale Geschlossenheit der physikalischen Welt"? Oder was genau?
Es gibt die Meinung, dass das Bewusstsein ein Epiphänomen des Gehirns sei im Sinne von:
Als Epiphänomen bezeichnet man eine Entität, die zwar kausal verursacht wurde, aber selbst keine (signifikante) kausale Wirkung hat.
D.h. Bewusstseinsprozesse gehen mit letztlich physikalischen Gehirnprozessen einher, so wie die Projektion eines Bildes auf der Wand mit den physikalischen Prozessen eines Projektors/Beamers einhergeht.
Wenn Du auf den Beamer einwirkst, hat das eine Auswirkung auf das Bild an der Wand, aber was immer Du mit dem Bild an der Wand tust, hat keine Auswirkungen auf den Beamer.
(Wenn man mal Menschen außen vor lassen, die aufgrund der Bilder an der Wand, den Beamer bedienen)
In diesem Modell wäre dann das Bewusstsein nicht innerhalb einer kausalen Kette, sondern eine Verzweigung heraus, die selbst nix mehr bewirkt.
Die Überraschung über den Ausgang des Libet-Experiments führe ich darauf zuück, dass man früher dachte:
Bewusste Entscheidung => Gehirnvorgänge => Muskelaktivität => Bewegung
Nun stellte man die Abfolge fest:
Gehirnvorgänge, Bewusste Entscheidung, Muskelaktivität, Bewegung,
In obigem Modell wäre die Kausalität folgendermaßen:
Zweig a.) Gehirnvorgänge => Muskelaktivität => Bewegung
Zweig b.) Gehirnvorgänge => Bewusste Entscheidung (Wahrnehmung/Interpretation der Gehirnvorgänge)
Der Zweig a.) ist die Kausalkette in der physikalischen Welt, die zwar nicht streng, aber dennoch deterministisch ist.
Der Zweig b.) wäre die bewusste Wahrnehmung dieser Kausalkette + der Interpretation der Akteur zu sein.
Wenn es einen freien Willen gäbe, müsste das Bewusstsein aus der "geistigen Welt" irgendwie auf die physikalische Welt zurückwirken können.
Der freie Wille käme dann aus der "geistigen Welt" und würde Dinge wollen und bewirken, die nicht in der physikalischen Welt determiniert sind.