Zitat von Rylet
Die fantasievollen Bezeichnungen für die Techniken sind ursprünglich und im Sinne der Hersteller keinesfalls an eine exakte Ausführung gebunden gewesen. Sie zeigen stets eine verschlüsselte Momentaufnahme einer Kampftechnik, die der bewusste Kämpfer für sich decodieren und als eine Art Kochrezept nutzen kann. (Das funktioniert übrigens weil es so ist, wie Kannix es korrekterweise beschrieben hat: „Der Mensch, egal welche Kultur, hat überall dieselben körperlichen Vorraussetzungen“)
Auf den Holzweg gerät man bei derart beschriebenen Techniken immer, wenn man versucht sie exakt zu definieren und in eine endgültige Form zu zwängen. Bei einigen dieser Techniken kamen durch „fehlerhafte“ Decodierung zum Teil Sachen raus, die einfach nicht bzw. kaum funktionieren, weil zum Beispiel das „davor“ und „danach“ nicht mit dem Inhalt der Technik harmoniert.
(Also: "Körperlich ähnliche", aber keine "gedanklich ähnlichen" Vorraussetzungen!)
Ein bereits von mir im Rahmen des „Muay oder Muai?“ Threads beschriebenes Beispiel ist „Hanuman Tawai Wähn“ (siehe hier Muay oder Muai ? ), woraus von irgendwem ein doppelter uppercut gemacht und dann zu der „Weisheit letztem Schluss“ erklärt wurde. (Sorry, ist aber wohl so gewesen, oder? )
Akzeptiert man die gewählte Definition solcher Techniken, dann hat man ganz oft ziemliche Probleme sie zum Einsatz zu bringen, was aber eine Sicherheitsmaßnahme der Hersteller und damit durchaus gewollt ist.
Das muss wohl auch vor einiger Zeit bei einer „Jorakeh Fad Hang“ Variante geschehen sein, weshalb plötzlich ein relativ schwer anwendbarer „Fersendrehkick“ rausgekommen ist.
Das ursprüngliche (im Pahuyuth existente) „Jorakeh Fad Hang“ sieht, weil prinzipienbasierend, etwas anders aus als die oben dargestellte Fersendrehkicktechnik. (Deswegen hab ich die oben von mir beschriebene Technik auch nicht „Jorakeh Fad Hang“ sondern „Tylers Fersendrehkick für rgb321bkf“ genannt)
Ein Denkanstoß (am besten erst bei dem oben verlinkten „Hanuman Tawai Wähn“ nachlesen)
Jorakeh Fad Hang - Das Krokodil schlägt mit dem Schw4nz
1. Krokodile befinden sich zumeist niedrig am Boden.
2. Krokodile schlagen daher nicht von oben nach unten.
3. Krokodile springen nicht (, oder nur wenn keiner hinschaut.)
4. Krokodile benutzen nicht den gesamten Körper zum Schlagen.
5. Krokodile können mit ihrem Schw4nz keine Stoßbewegungen ausführen
6. Krokodile haben ihren Kopf am entgegen gesetzten Körperende zum „Schlaginstrument“
7. Krokodils haben ihren Bauch unten am Körper und vermutlich bleibt er auch dort.
Versuch mal darüber nachzudenken (für dich zu decodieren) wie „Jorakeh Fad Hang“ wohl aussehen könnte.
(Vielleicht fallen dir auch noch mehr Anhaltspunkte ein!)