Ach Jung, ich habe schon mal gesagt dass ich auf solche billige Anmache keinen Bock habe
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Ach Jung, ich habe schon mal gesagt dass ich auf solche billige Anmache keinen Bock habe
Hör mal, DU erzählst hier Märchen. WO ist dieses Aikido von dem DU behauptest es gibt es?
Inform dich lieber mal ein bisschen, wer das war:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mochizuki_Minoru
Ist mir scheißegal wer das WAR. Ich will wissen wo ich das HEUTE finden kann.
Er war gut BEVOR er zu Ueshiba kommt und erzählt Geschichten um seinen Lehrer toll dastehen zu lassen. Das ist klassischer Shittalk, wie man ihn immer und überall in den KK findet.
Eine tote KK, bzw. eine Schwachsinnskampfkunst, erkennt man daran dass sie viele Geschichte über das hat was mal WAR, aber niemand es HEUTE mehr kann.
Noch einmal:
WO finde ich HEUTE dieses effektive Aikido?
Meiner Meinung nach ist der "garstige Graben" der Aikido-Geschichte nach dem 2. Weltkrieg durch viele Quellen gut belegt, hier ein kleines Beispiel:
Quelle: Interview mit Mochizuki im Black Belt Magazine 1989Zitat:
BB: What was the status of martial arts in Japan after World War II?
Mochizuki: All budo was banned... I helped Uyeshiba Sensei start his dojo again. Uyeshiba Sensei's techniques had lost most of their martial appearance. He apparently had gone through some very deep emotional states. The war, the atom bomb, all contributed to his belief that there would be no other war, that budo had to become only a do (way). Uyeshiba Sensei believed that, after the war, an era of peace and love had started. Since there was no necessity to fight, aikido had to become a means of physical education. Also, in order to make it easier for a lot of people to take it up, he had to simplify it. That's where I did not agree. Budo should not be made in order to fit people. Budo is self-defense; people have to adapt to it in order to forge themselves.
Darum ist es m.E. essentiell, von diesen modernen Mythen weg zu kommen und stattdessen auf das zu schauen, was das Eigentliche der Arbeit Ueshibas war. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, was Leute, wie Mochizuki oder Sugino, die im kôdôkan als Schüler von Kano sensei kämpfen gelernt hatten und die zudem auch Fähigkeiten in einer koryû wie der Katori shintô ryû erworben hatten, bei Ueshiba gefunden haben.
Daß sie etwas gefunden haben, ist wohl unzweifelhaft. Sie wären sonst nicht geblieben. Und sie hätten sich ganz sicher nicht entschlossen, selbst aikidô zu unterrichten. Sugino sensei fand das aikidô von Ueshiba so plausibel, daß er es dem yawara der TSKSR (das ebenfalls nur die Arbeit durch kata kennt) "vorgezogen" hat. Mir scheint es daher wesentlich, davon wegzukommen, an Ueshiba und seine Schüler Kampfstatistiken als Maßstab* anlegen zu wollen, sondern eher auf die Aspekte zu schauen, die kanken unter dem Stichwort "psychotisch" zusammengefaßt hat, wenn man herausfinden möchte, was bei diesem Lehrer zu finden war.
Und das kann dann durchaus sehr spannend sein ...
Wenn man die Texte Ueshibas liest, dann wird sehr schnell deutlich, daß seine Äußerungen eher nicht auf eine Erkrankung zurückgehen, sondern daß sie Ausformungen eines Weltbildes sind, die auf einer Integration daoistischer und esoterisch-buddhistischer Themen in eine bestimmte Form des Neo-shintô beruhen.
Das macht die Äußerungen zwar nicht weniger wuselig, aber durchaus weniger krank.
Es war damals nicht unüblich, sich selbst als Inkarnation eines kami zu verstehen. In Ueshibas Fall ein Drachengott. Das war halt in jenem weltanschaulichen Kontext so ...
Es war nicht unüblich, den Menschen als Spiel von Energien (yin-yang) zu verstehen. Und mit den "Mustern" dieser Energien zu arbeiten.
Es war nicht unüblich, den Menschen als Synthese der antithetischen Aspekte von Himmel und Erde zu begreifen. Und sich durch Körperarbeit, Meditiation und Exorzismen (misogi ...) in diesem Spannungsfeld zu bewegen.
Es war nicht unüblich, im Innen des Menschen das gesamte Außen, den Kosmos, abgebildet zu sehen.
Und so weiter ...
Wenn man ein shintô lebt, dessen Ursprungs-kami eine daoistische Gottheit ist, die ihr Gedankengut mitbringt und noch Praktiken aus dem esoterischen Buddhismus dazu tut, dann klingt man wohl automatisch etwas sonderbar. Damals und in Japan schon. Und in heutigen und westlichen Ohren umso mehr., wenn das Leute davon erzählt.
Nichtsdestotrotz mag zu bedenken sein, daß Ueshiba in seinen letzten Lebensjahren offenbar auch eine Demenz entwickelt hat, die relativ langsam vorangeschritten ist. Schriftlich habe ich dazu allerdings bisher nichts gefunden.
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* Wenn Ueshibas Bekanntheitsgrad oder auch seine Tätigkeit in der Armeeausbildung als Ausdruck kämpferischer Fähigkeiten inerpretiert werden, so ist zu bedenken, daß er diese gesellschaftliche Stellung vor allem der Zugehörigkeit seiner Familie zur japanischen wirtschaftlichen und politischen Elite zu verdanken hat. Ueshiba war nicht jemand, der sich aus einem Wohnzimmerdôjô durch kämpferische Erfolge "emporgearbeitet" hat. Sondern jemand, der sehr stark protetigiert wurde.
Könntest Du mal aufhören ad hominem zu argumentieren und die einfache Frage beantworten?
WO kann man sich HEUTE das Aikido ansehen von dem DU behauptest das es das gibt.
Diese Frage stell ja nicht nur ich, sondern auch sehr viele andere User in diesem Faden (Kannix, Rambat, OliverT).
Mein Lehrer hat bei Sugino Yoshio sensei (geprägt vom aikidô der 30er Jahre) gelernt. Und bei Yamaguchi sensei (geprägt vom aikidô der 50er Jahre). Bei allen Unterschieden: Weder der eine, noch der andere hat aikidô je unterrichtet im Hinblick auf das, was heute - und in Diskussionen wie diesen hier - unter freiem Kampf verstanden wird. Und das aikidô von Sugino sensei ist wahrhaftig kein "weiches".
Die Aussage von Mochizuki bezieht sich, soweit ich es sehe, auf den militärischen Kontext des budô von Ueshiba osensei. Die Verbindung von aikidô und Militär hat sich nach dem Krieg aufgelöst. Nicht nur gezwungenermaßen, wie auch in anderen budô. Sondern vor allem auch aufgrund der durch den Schock der totalen Kapitulation veränderten Einstellung Ueshibas.
@Carsten
ich bin absolut bei Dir dass es in den KK einen sehr tiefen spirituellen Kern gibt, habe ich oben ja auch schon gesagt.
In einer KK ist es aber essentiell diese spirituellen Lehren in den kämpferischen Fähigkeiten ZUM AUSDRUCK ZU BRINGEN.
Wenn ich das hier sage:
Zitat:
Die chinesischen Kampfkünste sind wie Himmel und Erde,
um sie zu verstehen musst du eins werden in der Natur.
Die zehntausend Dinge werden aus dem Zentrum geboren.
Erkenne sie, bevor du deinen Gegner erkennst.
Harmonisiere die Kräfte und bringe sie gemäß den Wechseln zur Anwendung,
dann wird das ferne Klingen des Glockenspiels deine Gegner erschüttern.
Rufe die Götter und die Wellen werden den Drachen wecken.
Wer soll Dir passieren, wenn der diamantene Mond scheint?
kann ich jeden Teil davon in einem freien, unkooperativen, Üben auf der Matte erklären und im Kampf zeigen.
Ohne die Fähigkeit damit zu kämpfen ist es keine Kampfkunst. Wenn ich es als spirituellen Weg sehe ist das auch in Ordnung und völlig legitim.
Wenn ich den Inhalt aber wahnhaft verarbeite (zum Beispiel wenn ich ernsthaft glaube Kugeln aus dem Weg gehen zu können), dann habe ich ein Problem...
Bitte mach dir selbst die Mühe.
Ich sehe mich nicht in der Position irgendwas beweisen zu wollen oder zu müssen, ich diskutiere über Trainingsmethoden, effektive Bewgungsmechanik und ob man im modernen Aikido Methoden aus dem "alten" Aikido wieder integrieren kann, oder ob es sinnvoller ist eine Hybridkampfkunst zu schaffen, in dem die Methodiken und Techniken aus anderen Systemen integriert.
Ich bin davon überzeugt, dass Aikido bei entsprechend fundiertem Training funktioniert, vielleicht nicht allesumfassende allroundkampfkunst, aber zur Selbstverteidigung geeignet ist.
Niemand wird doch gezwungen Aikido zu trainieren?
Wen es interessiert, der kann sich einen Lehrer suchen und üben, es gibt internationale Lehrgänge die man besuchen kann, und bei denen man sich ein Bild machen kann.
Das bringt mehr, als sich irgendwelche Filmchen anzuschauen, da sieht man gar nichts.
Wer seine feste Meinung hat, der kann gerne dabei bleiben.
Kannix ist ja dabei noch jemand den ich durchaus ernst nehme, weil der was macht was Hand und Fuß hat und nicht von seinen Gewaltfantasien faselt wie Kann-alles-Kanken.
Nur Schade dass da auch keine Konstruktiven Beiträge kommen.
Das, in Kombination mit seiner wahnhaften Verarbeitung echter spiritueller Lehren, evtl. basierend auf einem Trauma (oder einer Krankheit), ist ein sehr wichtiger Punkt.
Seine Familie war mächtig und einflussreich.
Seine Sekte war einflussreich.
Überlegt mal was ein psychisch labiler Junge, aus sehr gutem Hause, im damaligen Japan bedeutete? Natürlich konnte man es sich nicht leisten ihn wegzuschicken wenn er eine Koryu lernen wollte.
Natürlich macht man sich den Einfluss seiner Familie zu nutze um die Interessen der Sekte voranzutreiben.
Natürlich sagte man ÖFFENTLICH nicht was man über so jemanden dachte (HALLO? Japan? Gesicht wahren und so????).
Klar läßt man den verrückten Spinner aus der mächtigen Familie und der einflussreichen Sekte mal in der Militärakademie rumrennen.
Klar kommt man über ihn an andere mächtige Männer ran.
Verhaut man ihn öffentlich auf die Gefahr hin dass er sein Gesicht verliert?????? NIE IM LEBEN!!!
GESELLSCHAFTLICHE STELLUNG ist das Zauberwort...
Noch einmal: WO kann man sich so ein Aikido angucken????
Zu welchen Lehrern muss ich gehen damit ich das, von dem du behauptest dass es das gibt, lernen kann???
Hier in MS verweisen sie explizit darauf dass das Aikido nicht zum Kämpfen gedacht ist:
OK, kann ich mit leben, ist sinnvoll. Vor allem bei solch einem Training, das ja vom Honbu Dojo in Tokio anerkannt ist (und hey, der Cheftrainer macht das schon 50 Jahre und ist 6. Dan.):Zitat:
Obwohl Aikido keine Ausbildung zu einem realen Kampf beabsichtigt, kann der Aikidotreibende durch das Trainieren der traditionellen Techniken ihre Faszination wie auch ihre körperliche und die das Bewusstsein betreffende Wirkung, die in ihnen liegt, erfahren. Darüber hinaus hat Aikido eine positive Grundidee. Die Schulung im "Kämpfen" soll letztendlich zum Nicht-Kämpfen, also zu einem Transzendieren des Kämpfens führen. Man könnte auch formulieren: Der eigentliche Gegner liegt nicht im "Angreifer", sondern im Übenden selber.
http://www.muenster.org/aikikai/grue...2017-08-14.mp4
Also, wo gibt es dieses kämpferische Aikido????
Noch einmal ganz klar:
ICH HABE NICHTS GEGEN AIKIDO. Wenn man es als eine Art spirituelle Körperarbeit betrachtet (wie z.B. Carsten) ist es mit Sicherheit ein sehr guter Weg für Einige. Keine Frage.
Mich stört es nur wenn dort erklärt wird dass man reales Kämpfen lehrt.