Ich hätte dazu eine Lösung, die aber leider in Geheimdienstkreisen nicht populär genug ist.
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Ich hätte dazu eine Lösung, die aber leider in Geheimdienstkreisen nicht populär genug ist.
Alle Jahre wieder:https://www.werra-rundschau.de/lokal...-13856480.html
Auch interessant:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-...eit-versorgung
Mal 1 1/2 Buchtipps zum Thema.
Concrete Jungle, A Green Beret’s Guide to Urban Survival
Von Clay Martin
Das hatte ich mir eigentlich geholt weil es recht günstig ist und es sich nach einem Buch mit Ratschlägen/Hinweise für Reisen „Off the beaten track“ anhörte. Tatsächlich enthält es aber den typischen Blickwinkel eines Ex-SpecOps der davon ausgeht, dass die USA auf den Weg ist (oder schon dort) ein Failed State zu werden. Für dieses Szenario wird dann Vorbereitung und Handlungsweisen beschrieben. Als unverbesserlicher Optimist sehe ich das Meiste davon als für uns hier nicht relevant an.
Interessant ist das Buch aber trotzdem, weil es einen tiefen Einblick in die USA und die Denkweise dort gewährt und man danach vieles besser verstehen (!= gut finden) kann.
Schmankerl am Rande: Der hier auch schon diskutierte Einsatz eines Schwertes wird im Kapitel „Riots“ behandelt :D
Prepping for Life, The Balanced Approach to Personal Security and Family Safety
Grant Cunningham
Das lese ich gerade erst, kann es aber schon voll- und ganz empfehlen. Vor allem für alle die bisher keine Erfahrung mit Risikoanalysen haben. Es beginnt mit einer Analyse (selbst durchzuführen) welche Risiken (Eintrittswahrscheinlichkeit, Auswirkung) man für sich sieht sowie welche Fähigkeiten (HW/SW) man bereits mitbringt und welche Risiken diese adressieren. Ziel: Erkennen wo noch Handlungsbedarf besteht um begrenzte Ressourcen (Zeit, Geld) sinnvoll einsetzen zu können.
D.h. das Ganze deckt vor allem auch Fälle mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit ab (also auch den trivialen Jobverlust und nicht nur die Zombieapokalypse – die sogar i.d.R. gar nicht).
Der Faden heißt zwar *urban* survival, aber hier können vielleicht auch *rurale* Hinweise hin?
Wer jetzt mit offenen Augen und Nasen durch Felder, Wiesen, Wälder stiefelt, findet eine Menge essbares Zeug.
Völlig umsonst.
* Äpfel und Birnen, die an Gehölzrändern ungeerntet am Boden liegen (aufpassen! Zumindest bis vor einigen Tagen waren da noch Wespen und Hornissen dran).
* Vitaminreiche Hagebutten, von denen einige durchaus direkt naschbar und zudem sehr lecker sind, die man(n) aber auch prima weiterverarbeiten kann (bei mir als Marmelade). Tipp: wenn man sie zwischen den Fingern klebrig zermatschen kann, sind sie richtig klasse!
* Bucheckern: geröstet ziemlich lecker. Probiert mal mit bzw. im Rührei! Roh soll man sie nicht essen. Hab ich als Kind aber auch, wie wir alle wohl (?), überlebt.
* Genau jetzt, nach dem Regen der letzten Wochen, jede Menge Pilze. Ich persönlich suche und hole diverse Röhrlinge, am liebsten natürlich Steinpilze, Parasole, Krause Glucke (bin vorgestern über ein 750g-Trumm geradezu gestolpert) und Schopf-Tintlinge. Die sind alle, wenn man sich nicht allzu blöd anstellt, nicht so irre leicht mit giftigen Pilzen zu verwechseln. Ein gutes Pilzbuch, Pilzbestimmungsseiten im www und ein, zwei versierte Pilzkenner im Hintergrund sind aber auch sehr hilfreich.
Heutige Ausbeute:https://uploads.tapatalk-cdn.com/202...9e51dae719.jpg
Hallo Ripley,
ich find den Beitrag gut, vieles davon findet man ja auch in Städten.
Um die Steinpilze beneide ich dich, ich war die letzten 3 Wochen immer wieder in den Pilzen und habe einen einzigen gefunden (an einer Stelle, an der man letztes Jahr kaum verhindern konnte auf einen drauf zu treten). Bei uns ist dieses Jahr diesbezüglich wohl wieder ein Totalausfall. Dafür sind die erste Violetten Röttelritterlinge da und vür's heutige Mittagessen liegen 3 große Parasolhüte im Kühlschrank.
Als kleine Ergänzung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Die Wälder und Hecken sind jetzt voll von Schlehen (mein persönliche Favorit), Weißdorn, Eicheln, Maronen, etc... Mit etwas Glück auch Mehlberren und Mispeln.
Zu den Bucheckern: Diese enthalten hitzelabile Giftstoffe. Da sie nur leicht giftig sind, wirken sie sich aber erst bei größeren Mengen an roh verzerrten Bucheckern aus. Da man die als Kind eher nicht in großen Mengen verspeist hat, gab es damit auch keine Probleme.
Viele Grüße
Thomas
Ach guck!
Ehrlich gesagt hätte ich bei Weißdorn und Eicheln gar nicht an "essbar" gedacht. Vor allem Eicheln kenne ich als das Zeug, das jeder meiner Hunde als Junghund erst gefressen und dann zuverlässig einige Zeit später wieder retour befördert hat. Was das Them dann zuverlässig erledigt hat.
Aber okay, nachlesen half.
Danke für den Gedankenanstoß!
Falls du noch eine leckere Zubereitungsart für Schlehen hast...? Ich kenne die nur roh als sehr ... äh ... zahnfleischstraffend. Und seit Jahr und Tag wollen wir die eigentlich mal mit Alkohol einlegen. Hamwer aber immer noch nicht.
Mit den Pilzen habe ich dieses Jahr einfach bisher Glück gehabt, obwohl es insgesamt tatsächlich deutlich magerer ist als letztes.
Erst stolpere ich quasi über eine wirklich fette Krause Glucke, als wir wirklich nur ganz kurz was direkt neben dem Weg geschaut haben, dann bleibt zwei Tage später mein Blick, auf dem Rückweg von einer längeren erfolglosen Pilztour durch meine hiesigen Steinpilzjagdgründe, ebenfalls direkt neben dem Weg an einer ganzen Gruppe wunderschöner Steinpilze hängen. Hab gerade ein Kilo portioniert in den TK-Schrank gepackt und aufm Herd steht noch Steinpilz-Risotto.
Hier noch die Glucke (der Maßstabschuh ist ein 41er)https://uploads.tapatalk-cdn.com/202...065f7945d8.jpg
Ordinary fools are alright; you can talk to them and try to help them out. But pompous fools – guys who are fools and covering it all over and impressing people as to how wonderful they are with all this hocus pocus – THAT, I CANNOT STAND!
Richard P. Feynman
Ich esse Schlehen gerne roh (auch schon vor dem ersten Frost). Aufbereitet habe ich sie bisher nur in Form von Wein (mit zusätzlichem Zucker vergorren), konsumiert außerdem auch schon in Form von Geist und Brand. Ich denke Marmelade und Konfitüre (keine Ahnung was der Unterschied ist) lässt sich davon auch gut machen. Wobei man sie gar nicht konservieren muss, im letzten Jahr habe ich noch bis Januar/Februar welche sammeln und essen können. Die halten sich am Strauch sehr lange.
Wenn ich noch die Zeit und Muße finde (also eher nicht) probiere ich es mal aus.
Nebenbei, die Parasolhüte (und der Hut des Zitzenriesenschirmlings) waren sehr lecker (paniert gebraten). Beim Sammeln beachten, nur ein Bruchteil dessen was die Leute so als Parasol sammeln, dürfte einer sein und bei den Safranschirmlingen gibt es auch einen giftigen Vertreter (den Garten Safranschirmling).
Ich habe in den letzten Monaten verschiedene Bücher zum Thema gelesen. Mit teilweise sehr unterschiedlicher Erwartungshaltung bzgl. möglicher Szenarien. Von Autoren die davon ausgehen, dass die USA in Kürze zu den „Failed States“ zu zählen sein werden und sich darauf vorbereiten (einiges was diese Fraktion vorhergesagt hat, ist erschreckender Weise bereits eingetroffen) bis hin zu welchen die sich eher auf „alltägliche“ Dinge wie Naturkatastrophen und persönlichen Krisen (z.B. Arbeitsplatzverlust) vorbereiten.
Eines haben aber beide „Gruppen“ gemeinsam, sie betonen die Wichtigkeit seine Nachbarschaft zu kennen und ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn zu pflegen.
„Get off the couch and meet your neighbor”.
Ich denke dies ist ein wichtiger Punkt den sich jeder zu Herzen nehmen sollte, nicht nur für Krisen aber nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der aktuellen Situation.
So mal wieder was zum Thema Urban Survival. Energiereiche und schmackhafte Kost aus der Natur (Bucheckern, Austernseitlinge und Samtfußrüblinge) die auch im urbanen Umfeld zu finden sind (Stadtparks mit alten Buchen, Weiden an Flüssen, etc…). Die Bilder sind vom letzten Wochenende (gesammelt aber bei uns in der Natur, ich bin kein Stadtmensch):
Anhang 46315Anhang 46316Anhang 46318
Und hier lebt energiereiche tierische Notnahrung (aber auch weiterhin unbehelligt):
Anhang 46317
Wer erkennt welche?
Zum Thema Pilze kann ich dieses Buch empfehlen.
https://www.amazon.de/-/en/Ewald-Ger...language=de_DE
War mit meiner Tochter die letzten Monate öfter im Wald(Wandern,Pilzesammeln etc.) um ihr grundlegendes Wissen zu vermitteln.
PS: Das Buch wurde mir von einem Pilzsachverständigen empfohlen.
Spontan hätte ich auf Sauen getippt, beim genauen Hinsehen sieht man aber, das es sich um ein Gewässer ( oben am Bildrand ) handelt. Ich tippe daher auf Nutria oder sogar Biber ( ! ) ... Die katholische Kirche hatte ja im Mittelalter den Biber zum Fisch erklärt und von daher durfte der in der Fastenzeit verspeist werden ...
Der Gerhardt ist tatsächlich sehr gut, allerdings zumindest die alte Ausgabe (in Gelb) ist nur bedingt für Anfänger geeignet. Aber natürlich sind alte Ausgaben sowieso nichts zur Bestimmung von Speisepilzen (sind so einige inzwischen von der Liste gestrichen worden).
Lüder, Grundkurs Pilzbestimmung ist ein gutes Buch um sich einzuarbeiten. Gerade am Anfang wird man aber auch immer jemand benötigen, der die eigenen (Fehl-)Bestimmung korrigiert :D
@Willi: Top! :halbyeahaBiber ist die richtige Antwort (Nutriarutschen sind schmäler - zumindest die, die ich bisher gesehen habe). Ich denke auch ich warte noch bis zur Fastenzeit :D
Hier der Beweis (oberhalb gelegen):
Anhang 46319
Und hier eine Nutriarutsche (und der Beweis, dass die Viecher viel zu unvorsichtig sind):
Anhang 46320Anhang 46321Anhang 46322
Hinweis: Im Rahmen dieser Aufnahmen kamen keine Tiere zu schaden (wurden - noch - nicht verspeist . Die Pilze und Bucheckern aber schon)
Das Kapitol ist ja wohl mit unserem Bundestag zu vergleichen.
Aktuelles Bild:
https://griffin-local.imgix.net/kwtv...0.617&fit=crop
Müsste man sich jetzt in den USA auf Urban-Survial vorbereiten? Wenn ja wie?
Und könnte es sein, dass evt. Auseinandersetzungen auch größere Auswirkungen auf unser Land haben?
Die Auswirkungen der Coronakrise in Verbindung mit dem schwachen sozialen Netz, haben dort schon dazu geführt, dass sehr viele Menschen Urban Survival praktizieren müssen um zu überleben. Das bekommt man hier so gar nicht richtig mit. Es gibt tatsächlich gute Gründe warum sowohl die Kosten für Land (Lebensmittelanbau) als auch die für Munition explodiert sind und beides nur noch schwer zu bekommen ist (neben anderen Gütern)
Ich kann bei Gelegenheit mal mehr dazu schreiben, jetzt muss ich an die Arbeit.
Die gesellschaftlichen Unruhen sind ein weitere Grund warum sich viele in den USA damit beschäftigen (wenn Du in einem Gebiet wohnst oder ein Geschäft hast in denen ein wütender Mob durch die Straßen zieht oder in einem solchen Umfeld reisen musst, gibt es auch so einiges zu beachten).
Gibt da schon periodisch erscheinende Hochglanzmagazine drüber, so Recoil (R=sowieso schwer Waffen-Fetisch) Off Grid und ähnliche.
Man sah schon vor Corona viel mehr Penner dort und Zeltstädte, Favelas unter Brücken usw. - was bei uns H4 als Drohkulisse auslösen soll ist da halt der totale Sturz ins Bodenlose.
Ich verstehe nicht, was Du uns mit deinem ersten Absatz sagen willst. Ich rede von realen Problemen für ganz normale Bürger, nicht von irgendwelchen Phantasien von NRA Aktivisten oder DOOMS-Day Preppern.
Zum zweiten Absatz volle Zustimmung.
Stimme zu, soziales Netzwerk ist hilfreich.
Nützt natürlich nichts, wenn mein Netzwerk auch unter der Brücke wohnt, weil z. b. Detroit vor die Hunde geht...
Hoffe, dass im Fall der Fälle, USA hatten schon mal einen Bürgerkrieg, die Auswirkungen auf uns gering ausfallen...
Hier eine überraschende Meldung von Spezialisten im Urban-Survival:
Polizei entdeckt unterirdischen RAF-Bunker im Wald,
Zitat:
aus den achtziger Jahren
Verstehe nicht ganz, woraus sich diese Erwartung eines Bürgerkrieges in den USA speist. Ich meine, dass wurde vor dem Abwahl Trumps ja hier durch die Medien rauf und runter gepeitscht, komplettiert mit dem steten Hinweis auf die "Spaltung" der US-Gesellschaft und die drohende "Spaltung" auch bei uns (wie soll eine offene, pluralistische Gesellschaft eigentlich nicht gespalten sein? Volksgemeinschaft oder klassenlose Gesellschaft gibt es nun mal nur in totalitären Diktaturen, und da auch nur an der Oberfläche, weil mit Druck und Terror alles glatt poliert wird...).
Aber mal realistisch betrachtet, für einen richtig echten Bürgerkrieg müsste es Anzeichen geben, dass einzelne Staaten sich abspalten wollen, dass demokratische Verfahren auf Widerstand in der Exekutive einiger Gliedstaaten stoßen, dass es entsprechende Bemühungen und Gruppenbildungen im Militär gibt und so weiter...
Nichts davon kann ich erkennen.
Ja, die Fronten zwischen den (extrem) Rechten am rechten Rand der Republikaner und den (extrem) Linken am linken Rand der Demokraten sind ziemlich verhärtet und ja, es gibt auf beiden Seiten gewaltbereite Idioten.
Aber weder waren die BLM-Riots im Sommer Anzeichen oder Beginn eines herbeifabulierten "Race War", weil nämlich auch von einem Großteil der Afroamerikaner Aufgrund der Gewaltbereitschaft, der angerichteten Sachschäden, den Plünderungen und Brandstiftungen sowie der dahinter stehenden, hart linken Ideologie abgelehnt, noch sind einige gewaltbereite und gut vorbereitete Rechtsextreme und ein Haufen von Mitläufern, die das Kapitol stürmen und noch am selben Tage unsanft wieder herausbefördert werden (inklusive Toter und jetzt anrollender juristischer Aufarbeitung) Anzeichen oder Beginn eines neuen Bürgerkrieges, denn die werden ebenso von einem Großteil der Republikaner für das gehalten, was sie sind - gewaltbereite, extremistische Vollidioten.
Wer von einem drohenden Bürgerkrieg spricht, sollte in der Lage sein Beweise zu präsentieren, dass sich innerhalb des US Militärs signifikante Truppensammlungen radikalisieren und bereit sind, gegen ihre Waffenbrüder in den Krieg zu ziehen.
Solange das Militär geschlossen zum Staat steht, wird es ein kurzer "Bürgerkrieg".
Bzgl. Soziales Netzwerk. Natürlich nutzt dies auch etwas wenn die alle unter einer Brücke wohnen. Ich gehe sogar noch weiter, desto weiter unten du bist, desto wichtiger ist es.
Bzgl. Bürgerkrieg in den USA: Ich halte den auch für sehr unwahrscheinlich, ich weiß aber dass auch viele in den USA selbst einen erwarten. Ein Blogger dessen Beiträge ich regelmäßig verfolge hat aber für mich nachvollziehbar erläutert warum er selbst auch keinen erwartet (ich versuche mal den Beitrag zu finden und in Auszügen zu posten). Seine bisherigen Prognosen waren immer ziemlich zutreffend. Was er erwartet, ist ein weiter inneren Zerfall (also eher eine Implosion und keine Explosion).
Bzgl. Pluralismus: Ja, unterschiedliche Ansichten sind in einer pluralistischen Gesellschaft normal und auch extrem wichtig. Kritisch wird es aber dann, wenn aus unterschiedlichen Ansichten unterschiedliche Lager entstehen die sich feindlich gesinnt sind.
Kündigen sich Bürgerkriege immer oder vorwiegend mit klaren Beweisen, eindeutigen Indizien an? Und sind dann immer klare Lager zu erkennen? Ernst gemeite Frage an z.B HistorikerInnen hier. In einigen Staaten Afrikas z.B. gibt es meines Wissens zig Gruppenn die sich gegenseitig bekämpfen wobei die Bevölkerungsmehrheit nicht unbedingt hinter einer der beteiligten Gruppen stehen muss. Oft leidet die nur darunter, dass enige wenige Deppen rumballern und den dicken Max machen.
Also ich könnte mir vorstellen, dass es in USA einige der Extremisten gibt, die entweder offen oder verdeckt Anschläge ausüben, ander - auch politisch-adminsitartive Institutionen- angreifen, Unruhe stifteen etc... Ob man das dann als Bürgerkrieg, Terror oder Unruhen bezeichnet, der Übergang dürfte manchmal fließend sein.
Ich fühle mich dann als Historiker mal berufen zu antworten ;):
Kriege und Konflikte, egal ober innerstaatliche oder zwischenstaatliche, kündigen sich immer an - die Frage ist nur, ob man die Anzeichen erkennen kann.
Ich kann als Historiker versuchen, die Anzeichen in der Geschichte zu erkennen, die auf Kriegsausbrüche hingedeutet haben, ich kann dadurch aber natürlich nicht die Zukunft voraussagen. Ich kann nur versuchen aus meiner Kenntnis solcher Mechanismen heraus begründete Vermutungen abzugeben.
Ein Problem ist, dass es keine allgemein anerkannte Definition von Bürgerkriegen gibt - ich würde aber tatsächlich erst vom Bürgerkrieg sprechen wollen, wenn auf mindestens zwei der Seiten (oftmals haben Bürgerkriege ja mehrere) militärisch organisierte und bewaffnete Gruppen kämpfen, seien es die reguläre Armee gegen entsprechend (von anderen Mächten) ausgebildete und ausgerüstete Rebellen, seien es Abspaltungen der Armee gegen diese usw.
Somit würde der noch laufende Krieg in Syrien ganz klar als Bürgerkrieg gelten, die Konflikte in Nordirland im letzten Jahrhundert aber nicht.
Ich denke, wenn man die Definition eines Bürgerkrieges zu stark ausweitet, verliert sie irgendwann ihren Wert - wenn jegliche gewaltsamen Konflikt Bürgerkrieg sind, wie nennt man denn dann die Konflikte in denen alle Seiten Armeen aufstellen, um aufeinander los zu gehen?
Wenn wir - da wird ja über die USA sprechen - den Amerikanischen Bürgerkrieg / Sezessionskrieg ansehen, dann ja, der hat sich definitiv schon Jahre vorher angekündigt. Nicht nur durch das immer stärker werden wirtschaftliche und politisch-kulturelle Gefälle zwischen dem agrarisch geprägten Südstaaten und den Industrialisierten, immer mehr Migranten anziehenden Nordstaaten, sondern auch durch offene Gewalt.
Im Kansas-Territorium beginnt bereits im Jahr 1855, 6 Jahre vor Ausbruch des Sezessionskrieges, die als "Bleeding Kansas" bezeichnete Zeit, eine Periode gewaltsamer Kämpfe zwischen Gegnern und Befürwortern der Sklaverei, bedingt durch unterschiedliche wirtschaftliche Interessen und kulturelle Prägungen.
Diese Konflikte sind wohlgemerkt nach meiner Definition noch nicht als Bürgerkrieg zu bezeichnen, aber die Gruppen radikalisieren sich, bewaffnen sich, versuchen beispielsweise Druckerpressen der Gegenseite zu erobern bzw. zu zerstören und richten auch das eine oder andere Massaker an. Die Zahl der Opfer ist umstritten, wird wohl insgesamt aber als mehr als dreistellig anzusetzen sein.
Das ist jetzt natürlich nur kurz zusammengefasst und absolut unvollständig, zum Ausbruch des Bürgerkrieges tragen natürlich noch deutlich mehr Faktoren bei, aber es dient auch primär der Untermauerung meiner These: (Bürger)kriege kündigen sich durch einen massiven Aufbau von Spannungen an, und das sehe ich aktuell in den USA nicht.
@ThomasL: Ich sehe diese Lagerbildung nicht als schlimm an, sondern insbesondere als in einer pluralistischen Gesellschaft unvermeidlich.
Beispiel Religionsfreiheit: Man darf hier in Deutschland Islamist sein, der Meinung sein, dass Frauen sich zu verschleiern haben, ihrem Manne untertan sein sollen, dass alle, die nicht der eigenen Doktrin folgen Kuffar sind und in der Hölle brennen werden usw.... so lange man nicht gewalttätig wird und niemanden de facto dazu zwingt, bei dieser religiösen Praxis mit zu machen ist das von der Religionsfreiheit gedeckt.
Nun ist das aber nahezu die Antithese von allem, was ich für gut und richtig halte. Wie soll ich diesem Lager also nicht feindlich gegenüber stehen? Wo ist da der Raum für Gegenseitigen Respekt und Verständnis?
Ich muss die - da durch das Grundgesetz gedeckt - tolerieren, genau so wie die mich tolerieren müssen. Mehr nicht.
Edit: Ist aber alles irgendwie ziemlich OT und politisch, wenn da Diskussionsbedarf besteht, gerne in einem anderen Faden, hier werde ich dazu nicht mehr schreiben, um den Thread nicht zu "kapern".
"Trotzdem" vielen Dank. Nur kurz aus den gleichen Gründen zu:
"(Bürger)kriege kündigen sich durch einen massiven Aufbau von Spannungen an, und das sehe ich aktuell in den USA nicht."
Ich kenne die USA nicht gut genug, war selbst noch nie da, aber alles was aus den Medien (lese,sehe verschiedene Quellen) dringt vermittelt mir ein Bild einer zumindest recht angespannten Gesellschaft und was da- u.a. im Capitol abging- haben auch viele USA-Experten SO nicht erwartet: eine Art Tabu-Bruch, der wiederum zeigt, dasses immer weniger Tabus gibt, was wiederum auf die Spannungen und (größer gewordenen) Spaltungen in der US-Gesellschaft hinweist. Das sicher nicht seit gestren und Trumps Präsidentschaft, insofern bin ich wieder bei dir, dass wenn es knallt, es nicht ad hoc passiert (Denke z.B nicht das bei Bidens Amtseintritt der Fall sein wird, eher sukzessive im Laufe der Zeit).
@Soldier: Die Frage ist halt immer wie groß die Lager sind, die sich unversöhnbar gegenüber stehen. Einen harten Kern an Extremisten (in allen Richtungen) gibt es natürlich immer. Aber Du hast recht, das führt uns hier ins OT.
@Kusagras: Diese extreme Spaltung gibt es, es fehlen aber ausreichend große Gruppen die bereit sind den nächsten Schritt zu gehen. Zum Glück!
Zunehmende Unruhen und inländischer Terror ist zu erwarten, einen Bürgerkrieg halte ich basierend auf der Analyse von Leuten die sich da besser auskennen aber auch für sehr unwahrscheinlich.
Viel schwerwiegender und für das Thema hier relevanter ist der wirtschaftliche Zusammenbruch.
Da ich das Wort Bürgerkrieg eingebracht habe, ich habe in USA nicht so ganz den Durchblick.
Das Militär lagert aber im Moment in dem Haus, das die dortige Demokratie repräsentiert, um diese zu schützen. Also nicht wie sonst üblich Polizei und ein paar Spezialeinheiten im Hintergrund. Also Militär ist de Fakto schon involviert.
Und die Beteiligten, ist ja schon so, dass die beiden Parteien demokratisch gewählt sind und die Mehrheit ausmachen, es handelt sich also nicht um ein paar Splitterparteien oder einen Trupp Extremisten. Habe jetzt keine Ahnung, aber der Anteil der Republikaner, die wirklich glauben, dass man Trump den Wahlsieg geklaut hat, ist sehr hoch.
Kann aber nachvollziehen, wenn man unter Bürgerkrieg verschiedene Militäreinheiten die aufeinander losgehen versteht, so siehts nicht aus. Wie war das eigentlich in der Ukraine? Ziemliche Auseinandersetzungen, auch das Parlament gestürmt, Tote, Regierungswechsel. Aber das Militär hat sich rausgehalten oder?
Ein Blick in die USA:
Zitat:
The simple reality is, we’ve seen that it’s possible to shore up the illusion of an economic “recovery” by pouring stimulus equity into the markets directly, but that doesn’t do shit for the average citizen and taxpayer, or the small-business owner, who makes up—made up—40% of the American real economy. Sooner or later, that real economy catches up to the false economy of the markets, because then liquidity has to come via a tax base that is rapidly disappearing. When enough people are not just unemployed, but also suddenly homeless, the banking system has to take the hits of real estate loan defaults on both private mortgages and commercial real estate mortgages. Ultimately, even with “stimulus” checks, people have to decide whether to spend that money on rent or food, and it’s a lot easier to survive without a roof over your head than it is without food in your belly.
We’ve already watched bread lines and food bank lines grow to frightening sizes over the last year, and there’s no real indication that it’s going to get better. I suspect those will continue to grow. We’re also still seeing hiccups in food distribution chains, with various things.
Quelle: John Mosby
Das war wohl knapp:
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...iBdXuQymmZnmx4
Da man den Artikel nicht lesen kann hier ein weiterer link:
https://www.heise.de/news/EU-Stromne...t-5037378.html
und
https://www.ots.at/presseaussendung/...icherheit-bild
mit ein paar interessanten Hintergrundinfos.
Gruß
Alfons.
Wer den entsprechenden Roman noch nicht gelesen hat, kann ich absolut empfehlen. Ziemlich genau so, wie in dem FAZ-Artikel beschrieben (Massenabschaltung wegen Überlastung) war auch das Szenario in dem Krimi.
Danke Alfons.
@Katamaus: Dem Buchtipp kann ich mich anschließen (ich glaube ich habe es hier auch schonmal empfohlen). Soweit ich es beurteilen kann ist es auch sehr realistisch. Das im Artikel beschriebene Ereignis erinnerte mich auch sofort an einige technische Hintergründe die dort beschrieben wurden. Das Buch zu sozialen Medien vom gleichen Autor ist auch empfehlenswert.
Quelle: https://www.welt.de/regionales/bayer...brand-aus.htmlZitat:
...
«Wir gehen momentan nicht davon aus, dass die Heizungen komplett ausfallen», sagte ein Sprecher von N-Ergie. «Es wird aber spürbar kälter in den Häusern werden.» In den Stadtteilen Gebersdorf und Röthenbach gibt es der Stadt zufolge 1150 Anschlusspunkte für Fernwärme. Betroffen seien neben Haushalten auch große Betriebe, eine Klinik, Schulen, ein Einkaufszentrum sowie zwei Alten- und Pflegeheime.
...
Gruß
Alfons.
Und noch etwas passendes: https://www.tagesschau.de/ausland/fl...asser-101.html
Nur mal so am Rande, soweit ich mitbekommen habe, hatte man dort die Nationalgarde zusammen gezogen und nicht "das Militär".
Das ist ein Unterschied. Bei den Nationalgarden der USA handelt es sich im Wesentlichen um Reservistenverbände, die auch sonst zum Katastrophenschutz u.ä. herangezogen werden. Und dazu ähnlich unseren Bereitschaftspolizeien CRC-Ausbildungen durchlaufen.
Ansonsten gab's im letzten Jahr mal einen ganz interessanten Podcast zu amerikanischen Milizen auf der Seite der bpb:
https://www.bpb.de/veranstaltungen/d...zen-in-den-usaZitat:
Militärische Vorbereitung auf den Tag X – bewaffnete Milizen in den USA
Schlechter Zeitpunkt ausgewält...
Schon richtig, das war die Nationalgarde. Ist für mich aber klar militärisch. Gibt Leute die hier sowas auch wollen. Gibt aber nur den Bundesgrenzschutz und der ist Polizei.
Wiki definiert die Nationalgarde auch militärisch.
Ich kannte das "Carjacking" Problem eher aus Südafrika (Angriffe auf haltende Fahrzeuge u.a. aber auch aus Südfrankreich), dass es wohl auch in den USA häufiger vorkommt war mir neu:
https://www.itstactical.com/skillcom...-a-carjacking/
Das ist eine Gruppe für die „Urban Survival“ leider harte Realität ist – während wir hier aus unseren warmen Wohnzimmer darüber philosophieren können.
Zwei sehr gute Artikel zum Thema Batterien für die Krisenvorsorge sowie zu Ladegeräte:
https://theprepared.com/gear/reviews...eable-battery/
https://theprepared.com/gear/reviews/battery-charger/