Doch, nicht in die Kita zu gehen.
Nicht bei einer Pflicht, da müsste er sich auch um Impfversagen kümmern.Zitat:
Die besteht im Impfangebot.
Druckbare Version
Bitte an Alle: zurück zum Thema!
Verstehe ich, ich habe hier nur einen Teil aus dem Beitrag im Impfthread hereinkopiert (am Besten dort vollständig lesen).
Kurz: Es ging um Personen die sich für eine billige Urlaubsreise (Spaß haben) ohne bedenken impfen lassen, nicht aber dazu bereit sind ein vergleichbares niedriges Risiko einzugehen um einen eigenen, kleinen Beitrag zu leisten, damit nicht wieder vieles zu gemacht wird. Also um die zu schützen (im konkreten Fall vor allem die örtliche Kneipe) um die man sich angeblich soviel Sorgen gemacht hat als sie zeitweise zumachen mussten ("...die Politik macht wegen ein paar Alter alles kaputt").
So eine Argumentation halte ich für gefährlich. Hier werden unterschwellig die Ungeimpften als Verursacher der Misere ab jetzt angesehen. Das ist doch verdrehte Logik. Der Verursacher ist doch immernoch der Staat mit seinen Regeln, unabhängig davon, ob sie geboten sind oder nicht.
Ein Beispiel für das Problem: Ich habe ein kleines Loch im Dach meines Hauses und eine Haushaltshilfe. Es regnet und die Haushaltshilfe vergisst, einen Eimer unter das Loch zu stellen, um das Wasser aufzufangen. Ich komme nach Hause und mache die Haushaltshilfe verantwortlich für den nassen Teppich, obwohl ich genau wusste, dass das Dach ein Loch hat, ich nur zu faul war, Handwerker ranzuholen, um es zu flicken. So etwas kostet ja. Die Haushaltshilfe ist kein Handwerker und damit nicht in der Lage, das Loch zu flicken.
Wer ist hier schuld am nassen Teppich?
Da ist nichts unterschwellig, wenn sich Leute ohne guten Grund (siehe Impfthread!!!, ich beziehe mich nicht auf alle die die Impfung ablehnen) nicht impfen lassen tragen sie dazu bei, dass es wieder zu verschärften, begründbaren (!) Maßnahmen kommen könnte. Ob man diese für sinnvoll erachtet oder nicht ist davon unabhängig, man weiß wie "der Staat" (wer ist das???) reagiert wenn es zu einer kritischen Situation kommt - d.h. wie er die Prioritäten setzt.
Man kann halt nicht immer nur fordern sondern muss auch manchmal selbst etwas beitragen. Diese Personen waren auch vorne dabei zu fordern die Alten sterben zu lassen um alles weiter laufen lassen zu können. Wenn sie jetzt nicht bereit sind selbst ein minimales (niedriger !!! als das durch die Krankheit) Risiko einzugehen damit es normal weiterlaufen kann ist dies für mich einfach eine seltsame Doppelmoral (Noch mal: Wir reden immer noch über eine Gruppe derjenigen die sich nicht impfen lassen will ohne es wirklich begründen zu können, wenn jemand einen guten Grund hat - siehe Impfthread - sehe ich dies anders).
Und natürlich müssen die Regeln und geboten sein, alles andere (gab es auch einiges) ist abzulehnen.
An welcher "Misere" genau ist denn der Staat schuld?
Ich war und bin auch nicht mit allen politischen Entscheidungen zufrieden, einige fand ich sogar ausgesprochen dämlich, aber letztendlich haben wir eine weltweite Pandemie, keiner von uns hat je damit Erfahrung gemacht, die wenigsten sind wirklich Fachleute auf dem Gebiet, die meisten, so wie ich, versuchen sich einigermaßen zu informieren und sich eine Meinung zu bilden, aber ich bin absolut sicher, dass niemand hier das besser geregelt bekommen hätte. Also, welche Misere meinst du denn genau?
Eine Überlegung: Wenn der Staat Regeln erlässt, dann nimmt er in den Bereichen, die die Regeln betreffen, die Verantwortung vom Bürger und zieht sie an sich. Würde er keine Regeln erlassen bzw. nur Empfehlungen, würde er die Verantwortung beim Individuum belassen. Das tut er aber in der Coronakrise nur sehr begrenzt. Daher sehe ich es problematisch, unter einem Regelkorsett die Schuldfrage auf das Individuum zu richten.
Die Insolvenzen von Kleinbetrieben beispielsweise, nicht ausgezahlte Coronahilfen etc., da Thomas damit argumentiert hatte, dass die Ungeimpften jetzt daran schuld seien, wenn Betriebe wieder oder immernoch schließen müssen. Ich meine mit Misere nicht die Coronaerkrankungen an sich, falls das missverständlich ausgedrückt war.
Um zum Teppichbeispiel zurückzukommen: Die Misere ist der nasse Teppich und nicht der Regen. Das ist natürlich nur bedingt auf die Realität übertragbar, da man sehr wohl etwas gegen Corona machen kann und es nicht nur ein Naturereignis ist wie Regen, dem man nur zuschauen kann. Es hat aber dennoch eine "Regenkomponente".
Okay, sicher eine der vielen Entscheidungen, die ich auch fragwürdig finde. Allerdings ist für auch dafür an erster Linie eine Pandemie schuld. Grundsätzlich. Auf diese Pandemie folgten Reaktionen. Dieser waren nicht immer für mich verständlich und nachvollziehbar und da muss noch eine Menge aufgearbeitet werden. Aber auch an einer erneuten Schließung wäre für mich in erster Instanz die Pandemie schuld, dann die Reaktionen bzw die Unterlassung von erfolgsversprechenden Reaktionen darauf (wozu für mich die Impfweigerung zählt - ich glaube (nicht wissen), dass das ein aprobates Mittel ist, nicht ein Allheilmittel, nicht das alleinige, aber ein sehr erfolgversprechendes.).
OK, wenn in erster Linie die Pandemie schuld ist, dann brauchen wir auch nicht auf irgendwelchen gesellschaftlichen Gruppen herumhacken, da diese Gruppen, so sie denn überhaupt schuldig sein können, wenn sie denn schuldig sind, nur einen kleinen Beitrag an der "Gesamtschuld" haben, wir aber durch das Herumhacken ein gesellschaftliches Klima erzeugen, was in seinen Auswirkungen möglicherweise schlimmer ist, als der kleine Schuldbeitrag der Ungeimpften.