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Während aber die klinische Forschung an Corona in anderen Nationen vorankommt, fristet sie hierzulande ein Mauerblümchendasein. Besonders unrühmlich: Im gesamten ersten Jahr der Pandemie wurden hierzulande mehrere kontrollierte Studien mit Patienten auf den Weg gebracht, jedoch nur eine Minderheit von ihnen erfolgreich weitergeführt oder abgeschlossen. Zu diesem wenig schmeichelhaften Resultat kommen Forscher aus der Schweiz und Deutschland nach eingehender Analyse der einschlägigen Studien-Datenbanken.
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Wenig nachvollziehbar ist für die Autoren der Analyse zugleich, aus welchem Grund nicht-pharmakologische Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hierzulande so wenig Aufmerksamkeit erhalten. Am mangelnden Interesse der Forscher scheint es jedenfalls nicht oder nicht allein zu liegen.
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Dafür sprechen unter anderem die Erfahrungen des Physikers und Aerosolforschers Gerhard Scheuch, der nach langjähriger Forschungstätigkeit am Helmholtz Zentrum in München nunmehr als Privatier Aerosolforschung betreibt und unter anderem das Robert-Koch-Institut diesbezüglich berät. „Zusammen mit verschiedenen Universitäten habe ich beim Bundesministerium für Gesundheit unlängst zwei Studien zum Thema Aerosole beantragt. In einer ging es um die frühzeitige Identifizierung von Corona-Infizierten in Altersheimen und in der anderen um die Frage, ob auch Kinder Superspreader sein können, und wie viele Aerosolpartikel sie ausatmen. Leider wurden beide Studien abgelehnt“, sagt Scheuch. Die Kinderstudie hätten sie inzwischen allerdings auf den Weg gebracht. Es sei ihnen gelungen, genügend Spendengelder dafür aufzutreiben. Für die öffentlich finanzierte Corona-Forschung hat der Bund insgesamt, sprich der Steuerzahler, bisher mehr als eineinhalb Milliarden Euro bereitgestellt.