Zitat:
Einer der wichtigsten Anliegen der evidenzbasierten Medizin war die Abschaffung der interessengesteuerten Experten. Das ist heute leider wieder beträchtlich zurückentwickelt, wie sich in den Talk-Runden beobachten lässt. Wie dort Expertenmeinung verkündet wird, ohne dass intensiv nachgefragt wird, ist weit von den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin entfernt und hat uns wieder ein Stück zur viele Jahre dominierenden „eminenzbasierten“ Medizin zurückgeführt.
[Frage:]Welche Parameter müssten bei künftigen Pandemien verwendet werden, damit wir rational arbeiten können?
Wir haben zwei Datenquellen: Das eine sind die Daten, die wir im Infektionsgeschehen erheben. Und dann brauchen wir mindestens eine Kohorten-Studie – die es in Deutschland nach anderthalb Jahren noch immer nicht gibt. Vielleicht 40.000 bis 60.000 Menschen sollten durch Untersuchungen, zum Beispiel durch regelmäßige Blutabnahmen ein Abbild unserer Gesellschaft liefern, das als Grundlage für das Pandemiemanagement dienen kann. Wir müssen von Dunkelziffern wegkommen, weil diese immer dazu führen, dass undifferenziert Maßnahmen ergriffen werden. Die Daten müssen sinnvoll so erfasst werden, dass man danach auch steuern kann. Man hätte von Anfang über die Erfassung der Berufsgruppen bei den positiven Tests ein schnelleres Verstehen der Infektionsschwerpunkte gelingen können..
Mein Reden seit anno dunnemal. Aber wenigstens bin ich da nicht allein