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discipula
Du führst als Arzt/Therapeut kein Journal, oder du gehst davon aus, dass es Ärzte/Therapeuten gibt, die das nicht tun...?
Ich gehe nicht davon aus, dass alle das tun. Schon gar nicht, vor zig Jahren, auf die man ja, durch das von dir vorgeschlagene Wühlen in Nachlässen stoßen würde.
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Was an Daten vorhanden ist, merkt man ja erst beim Sichten. Schon im Vornherein zu sagen "die haben sicher nichts notiert, was der Rede wert ist!" scheint mir nun kein sehr wissenschaftliches Vorgehen zu sein.
Sag mal, was ist eigentlich los, mit dir und Damiano? Könnt ihr wirklich nicht lesen bzw seid sso sehr in eurer Gedankenwelt verhaftet, dass ihr nicht mitbekommt, was passiert? Keiner, auch ich nicht ist davon ausgegangen, dass die nichts notiert haben.
Ich gehe davon aus, dass Daten, die für einen anständigen case report nötig wären nicht vollständig erfasst worden sind. Dokumentation ist auch ein Arbeitsaufwand. Möglicherweise haben alle Homöopathen ja was notiert und es gibt erhaltene Daten, dass diese Daten vollständig abbilden, was man heute für case reports benötigt ist aber nicht zu erwarten.
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ja, sehr erstaunlich, dass ich einen Begriff kenne, der hier im Thread auch nur etwa dreissig Mal verwendet wurde
Naja, um ehrlich zu sein, so wie du und Damiano lesen setze ich hier gar nix mehr voraus. Auch nicht, dass man mitkriegt, was hier so geschrieben wird.
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ja klar. Schulmedizin ist das, was man an der Schule ( = medizinischen Fakultät einer Uni ) lernt. Human- und Veterinärmedizin gehören beide dazu.
Wie würdest du es denn sonst nennen, wenn nicht Schulmedizin?
Darum, wie ich es verstehe ging es nicht. Ich fragte, weil ich dich verstehen wollte, um mich im Gespräch auf dich einzustellen.
Ich würde den Begriff Schulmedizin normalerweise gar nicht verwenden, weil er blödsinnig ist. Aber, wie gesagt, hier stelle ich mich auf euch ein.
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Gabe von Antibiotika, wenn einfaches Warten genügen würde und gleich gute Ergebnisse bringt, ist sehr wohl dem Arzt anzulasten, der das verschreibt. Wem denn sonst?
Ich weiß nicht, wie das in der Viehzucht abläuft. In der Humanmedizin sind ABs verschreibungspflichtig und apothekenpflichtig. ABs zur iv - Applikation bekommt man auch mit Arztausweis in öffentlichen Apotheken nicht, weil die sowas nicht dahaben, in anderen Ländern, den USA z.B. bekommt man die teils auch im Automaten, wie nen Schokoriegel.
Ob die in der Viehzucht verschreibungspflichtig sind (in D) weiß ich nicht und ich werde nicht orakeln. Nur wenn sie verschreibungspflichtig sind sind hier Ärzte in die Verantwortung zu nehmen. Ich zweifel da etwas dran, da über 90% der ABs in der Viehzucht eingesetzt werden. Komisch eigentlich, wo die doch, laut Damianos und deiner Aussage so regelhaft die tollen Globulis verwenden. Warum sind ABs dann überhaupt noch nötig dort?
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ah. Da kriegt man logischerweise all jene Studien weg, die homöopathisch aufwendig sind, aber geringe Fallzahlen haben. honni soit qui mal y pense...
Ui klingt nach Verschwörung. Tatsächlich waren aber auch dann noch mehr Studien über Homöopathie in der Auswahl, als Studien zur (echten) Medizin....
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Gab's denn überhaupt eine Begründung, warum die Studien mit geringen Fallzahlen ausgeschlossen wurden von der Metaanalyse?
Du sagtest, dass du die Studie kennen würdest....
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"Kram" funktioniert, weil Leute einfach mal basteln und wursteln. und wenn das mit dem Basteln und Wursteln eine Weile lang gut klappt, kommen früher oder später Wissenschaftler und stricken eine Theorie dazu. die mehr oder weniger sinnvoll ist.
Naive Vorstellung.Glaubst du wirklich, dass jmd CERN in einer sehr großen Bastelgarage zusammengedengelt hat? Oder das Hubble Teleskop? Oder glaubst du, die Relativitätstheorie sei durch basteln und wursteln entstanden?
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nein, die behaupten, dass keiner Homöopathie praktizieren könnte mit dem Wissen, dass bei hohen Potenzen kein Molekül des Urstoffs mehr vorhanden ist.
Ich sehe keinen, der das hier behauptet hat. Ich sehe dafür zwei, die schlecht geschriebene Texte lesen...
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Der wissenschaftliche Konsens ist ja glücklicherweise nicht sowas ähnliches, wie wenn der Papst unfehlbar Ex Cathedra spricht. Sondern etwas, das kritisiert werden darf und auch soll. Gerade auch dann, wenn eigene Erfahrungen so ganz anders sind als der wissenschaftliche Konsens, und das nicht nur einmal, sondern über Jahre und Jahrzehnte hinweg.
Da hast du vollkommen REcht. Allerdings, je gesicherter dieser Konsens ist, desto solider muss auch die Kritik sein. Und bei der Datenlage zur Homöopathie sind die persönlichen Erfahrungen der Homöopathen kein wirklich gutes Gegenargument und das ist keine Frage einer Meinung, auch wenn du es anders sehen magst.
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Die werfen den nicht über Bord (die beziehen sich zB auch auf schulmedizinisch gewonnene Diagnosen und Laborberichte), sie räumen lediglich ein, dass die Naturwissenschaft halt noch nicht alles über die Natur kennt. Was ja eigentlich eine selbstverständliche Haltung sein sollte. Aber offenbar nicht ist.
Hier werden zwei Sachen durcheinandergeworfen.
Die eine Sache ist: Wenn dein Chemiker und deine Ärztin Homöopathie anwenden, dann verlassen sie den Boden ihrer naturwissenschaftlich fundierten Ausbildung. Und den verlassen sie auch dann, wenn sie bei der Anamnese Laborberichte etc mit einbeziehen.
Die zweite Sache ist: Natürlich ist es eine selbstverständliche Haltung, dass der Naturwissenschaft nicht alles bekannt ist. Wir können nicht alles erklären, aber die Homöopathie kann nichts erklären. Mal angenommen, man findet morgen doch sowas wie ein Wassergedächtnis, mit dem ihr ja zumindest zum Teil die Homöopathie zu erklären versucht. Selbst dann wäre die Wirksamkeit der Homöopathie immernoch in erhebliche Zweifel zu ziehen, um es für dich sehr diplomatisch auszudrücken. Jetzt mal im ernst, wir können die chemische Zusammensetzung der Athmosphäre von Planeten bestimmen, die sogar außerhalb unseres Sonnensystems liegen. Aber kein Chemiker kan auf der Erde das eine hochpotenzierte Homöopathikum von einem anderen unterscheiden, ohne den Aufdruck auf dem Etikett. Gibt dir das nicht zu denken?
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Das kann man natürlich fragen, ist aber eher irrelevant.
Wenn es jemand schafft, ein solches Super-Placebo zu kreieren, um Heilung zu provozieren, soll's mir auch recht sein.
Du hast leider wiedermal nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Und meine Zeit ist heute knapp. Vorschlag: Lies nochmal, was ich geschrieben habe und worauf ich damit geantwortet habe.....
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Die Daten, die mir zur Verfügung stehen (speziell jene, die ich aufgrund eigener Erfahrung gewann) sagen eben: es hat in allen Fällen funktioniert.
Da müsste ich mich eher fragen, warum ich mir all das schlechtreden sollte?
Du hast andere Daten zur Verfügung, udn kommst zu anderen Schlüssen - das ist völlig legitim.
Nochmal, du musst gar nix. Es ist mir wirklich ehrlich völlig egal. Ich greife falsche Behauptungen zur Homöopathie auf. Und es wäre ja schön, wenn dir und Damiano eure positiven Erfahrungen völlig ausreichen würden. Scheinbar tun sie das aber nicht. Sonst würdet ihr euch nicht in Behauptungen zu "lancierten Falschmeldungen" etc ergehen.
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Da wäre die Forschungsfrage, wie man diese Wahrscheinlichkeit verringert... das einfach so zu akzeptieren, klingt auch nicht viel anders, wie wenn ein mittelalterlicher Arzt die Pest als Strafe Gottes bezeichnet, muss man einfach ertragen wenn sie kommt, kann man nix machen.
Bis dann doch einer kam, und fand, man könne was machen... (Hygiene, zum Beispiel)
ist vielleicht bei Alterskrankheiten ähnlich: man kann schon was machen. aber man muss vielleicht erst mal die Möglichkeit akzeptieren, dass man was machen kann. Dass es nicht von vornherein sinnlos ist.
Passiert ja auch. Du hast den schwierigen Kampf der Medizin gegen Krebs als Proargument für die Homöopathie angeführt. Ich habe lediglich ausgeführt, warum dies erstens schwierig und zweitens kein Argument für die Homöopathie ist. Mit keiner Silbe habe ich davon gesprochen, dass das so akzeptiert würde. Wenn aber einer gelb und ohne sonstige Beschwerden zum Arzt geht, dann ist das Pankreaskopfkarzinom vllt so weit fortgeschritten, dass man da nicht mehr so viel machen kann. Oder ein Nierentumor, der über die Gefäße bis zum Herz hochgewachsen ist. Es ist eben in der Praxis nicht so leicht und das heißt nicht, dass man sich damit abfindet.
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Hygiene, genug zu Essen, warme trockene Wohnungen, sauberes Wasser sind die hauptsächlichen Komponenten.
ah ja, dazu gehört auf alle Fälle, dass Hebammen und Ärzte heut nicht mehr mit blutverschmierten Händen von einer Frau zur nächsten gehen, das schon.
aber mit Hunger, Kälte, Feuchtigkeit ( = Armut) wäre auch das Händewaschen nicht sehr hilfreich.
Cuba ist eine kleine Zuckerinsel, von jahrelangen Embargos zusätzlich geschwächt. Häufig Hungersnöte, das liegt noch nicht so lange zurück. Trotzdem auch zu der Zeit eine der geringsten Kindersterblichkeitsraten weltweit. Dank ihres Gesundheitssystems.
Ich finde es erbärmlich, wie Homöopathieanhänger Erfolge der Medizin versuchen madig zu machen und sämtliche Erfolge auf weniger Hunger reduzieren. Moderne Hygiene ist übrigens auch eine Erkenntnis der Medizin. Wissenschaftler - nicht Homöopathen haben entdeckt, dass viele Krankheiten von Bakterien, Viren etc übertragen werden, dass es deshalb sinnvoll ist hygienisch zu arbeiten und dass man gezielte Wege sucht und findet diese Erreger gezielt zu bekämpfen.
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Schulmedizin sehr oft auch nicht. andere Formen von Medizin dito.
der Homöopathie vorzuwerfen, dass sie nicht kann, was andere auch nicht können, wäre eher eigenartig.
Oh man.... (lies doch einfach mal.... auch warum etwas dir geantwortet wird.)
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Ich bin da nicht so sicher, ich denke, konstitutionelle Mittel könnten da schon eine gewisse Bewegung in die Sache bringen. aber so gut kenn ich Homöopathie nicht.
Aso, kann Homöopathie jetzt auch das Altern aufhalten, ja?
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Damiano macht die gegensätzliche Erfahrung.
Mal sehen...
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noch viel weniger eins pro Schulmedizin, wenn da jemand dogmatisch auf eine einzige Methode verbohrt ist, dann häufiger die Anhänger der offiziellen Schule, nicht die Anhänger von alternativen/komplementären Therapien, wo schon der Name sagt, dass sie sich nicht als das einzig Wahre betrachten.
Natürlich ist es ein Argument pro Schulmedizin, dass diese sich entwickelt bzw die grundsätzliche Fähigkeit dazu hat. Schulmedizin ist keine Methode, Homöopathie ist eine Methode. Die Entwicklungsfähigkeit der Schulmedizin bedingt, dass Methoden, wie etwa die Homöopathie verworfen werden. Dies hat nichts mit Dogmatismus zu tun, weil es nicht nach Glaubenssätzen geschieht sondern in Folge eingehender Untersuchung.
Ich denke, hier liegt auch ei wesentlicher Punkt. Du und Damiano wiederholt, dass euch eure positiven Erfahrungen reichen. In Wirklichkeit ist das aber nicht der Fall. Ihr wollt eine offizielle Anerkennung der Methode, was aus eurer Sicht verständlich ist. Deshalb auch eure Reaktionen. Die Akzeptanz der Homöopathie geht zurück. Die Kassenerstattung wird in Frage gestellt und in anderen Ländern gestrichen, Studien gehen eher contra Homöopathie aus, Ärztekammern setzen die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus bzw entfernen sie aus der Weiterbildungsordnung für Ärzte. Das heißt, die Anerkennung, die ihr euch wünscht, weil euch eure persönlichen Erfahrungen eben doch nicht reichen rückt immer weiter in die Ferne. Ihr hofft weiter, die Naturwissenschaft kennt noch nicht alles und wird bestimmt in der Zukunft Erklärungen finden. In Wirklichkeit ist der Zug aber längst abgefahren.