Zitat:
So versuchte es auch Frau Weisband mit Einschätzungen zur medizinischen Situation. Sie fand es „ganz gefährlich“ mit leeren Intensivbetten zu argumentieren. Jedes belegte Intensivbett sei „ein belegtes Intensivbett zu viel“.
Diese merkwürdige Argumentation war der Höhepunkt als absoluter Nullpunkt dieser Sendung. Es war eine Aussage ohne nachvollziehbaren Sinn. Wenn das richtig wäre, müsste diese Gesellschaft jede Form der Aktivität sofort einstellen. Es gibt praktisch nichts, was nicht mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Man kann eine Treppe heruntergehen, stolpern und sich schwere Knochenfrakturen zuziehen. Soll man deswegen auf das Benutzen einer Treppe verzichten? Niemand wäre vor Covid-19 auf die Idee gekommen, solche absurden Ansprüche zu formulieren. Ein hoch entwickeltes Gesundheitssystem soll die Folgen für die von einer Krankheit betroffenen Menschen begrenzen. Wer Prävention wie Frau Weisband definiert, hat jeden Bezug zur gesellschaftlichen Realität und einem rationalen Risikobegriff verloren.
Zitat:
Streeck plädierte für eine Methode namens Versuch und Irrtum, einem Grundsatz des kritischen Rationalismus. Das bedeutet keineswegs alle Vorsichtsmaßnahmen abzuschaffen, sondern sie immer wieder auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Dabei sollten die vielen Daten endlich genutzt werden, die wir seit dem Frühjahr gewonnen haben. Das passierte immer noch nicht, wie er etwas ernüchtert feststellte.