Nein. Die Story wurde ja vor ein paar Seiten schon verlinkt.
Ich meinte eine andere Kurzreportage aus einem ARD-Extra (ab 20:15) nach einer Tagesschau innerhalb der letzten 2 Wochen.
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Die Leute in meinem Bekanntenkreis, die sich einem Test unterziehen mussten, bekamen das Ergebnis auch fernmündlich mitgeteilt.
Da ich teilweise Kontaktperson war, hab ich dann vorsorglich schon mal Vorräte aufgefüllt. Da die Ergebnisse negativ waren, kann ich allerdings nicht sagen, wie Kontaktpersonen informiert werden, dass die in Quarantäne müssen. Hätte allerdings auch erwartet, dass man mich da auf dem kürzesten Weg kontaktiert.
Sobald die Kontaktpersonen ermittelt sind, erfolgt auch deren Information per Telefon.
Ich bin sicher, dass bei den massiven Arbeitsaufkommen nicht immer alles optimal funktioniert. Das ist doch aber nachvollziehbar und erwartbar.
Da sowohl meine Tochter, als auch meine Lebensgefährtin betroffen waren, hatte ich die interessante Situation, den Vorgang von beiden Seiten betrachten zu können. Ich bin erstaunt gewesen, wie gut das System tatsächlich funktioniert.
@ Aiki50+:
Für mich brauchst du keinen Fernsehbericht zu recherchieren. Ich erlebe die Situation in meiner beruflichen Praxis. ;-)
Wie funktioniert das (Ermittlung der Kontaktpersonen bzw. Bewertung des Kontakts) praktisch?
Da ist man ja mehr oder weniger auf die Erinnerungen und Kooperation des Infizierten angewiesen..
In meiner Firma muss im Falle eines Verdachtsfalls vom Vorgesetzten eine Checkliste ausgefüllt werden, in denen u.A. der letzte Aufenthalt am Arbeitsplatz und die Kontakte angegeben werden, was dann wohl - bei Bestätigung des Verdachts - an das Gesundheitsamt weitergegeben wird.
(Ich hab mal im Urin, dass dass nicht alle die Befragung des Betroffenen und das Aufüllen der Checkliste so detailliert betreiben, wie ich...)
Da wäre eine entsprechende App, rein aus der Sicht der besseren Dokumentation, schon hilfreich.
Genau. Die Infizierten werden befragt. Dabei gibt's Kriterien, nach denen die Kontakte eingeordnet werden.
Dann werden die Daten der Kontaktpersonen ermittelt.
(Der grosse blondr Mann, mit dem ich mich bei dem Ball 20 Minuten unterhalten habe ...)
Und dann wird angerufen.
Dafür muss man dann ja auf Bällen oder baldauch bei schweizer Sexarbeitern, seine Kontaktdaten hinterlegen.
Das das bei gesellschaftlich geächteten Kontakten problematisch werden kann, wurde in einem Artikel über Japan (oder Südkorea?) erwähnt.
Da ging es um Szeneclubs für Homosexuelle.
Ohn Nein! Trump verhängt in seinen Großstädten Ausgangssperren!
Wieso wird hier überregagiert? Wenn man per Twitter Angst verbreitet, werden die Leute hysterisch.
Diesess Forum hat doch hinreichend bewiesen, wie gefährlich Ausgangssperren sind, die Leute vereinzeln, begehen Selbstmord. Die Eltern im Krankenhaus können nicht besucht werden. Die Kinder nicht in die Kita.
Die Wirtschaft fährt bankrott. Arbeitsplätze können nicht aufgesucht werden. Das kostet eindeutig mehr als die Beerdigung der bis gestern 3 Toten.
Immer dieser Alarmismus. bis gestern sind an der Polizei 1 Mensch, an den Demos 2 Menschen gestorben. Das sind 0, 000 000 000 9 % der Bevölkerung. Woher kommt diese Panikmache?
Die Zahlen rechtfertigen keinesfalls die Überreaktion. Im Moment sterben alleine an Corona-Virus 1000 Menschen jeden Tag in den USa.
Wenn die Politik und die öffentlichen Medien nur Bilder von Protesten zeigen, wird ein falsches Bild gezeichnet, es sind nur ein geringer Prozentsatz der Städte in den USA betroffen. So wird die Angst in der Bevölkerung gesät. Es gibt eine Stadt in Alaska mit 200 Einwohner, da fährt der Sherrif jeden abend Streife und das genügt, die benötigen nicht eine "harte Ausgangssperre". Und die Zahlen geben ihnen recht. Statistisch bisher kein Vorfall in diesem Zusammenhang. Wieso kommt das nicht in den Medien?
Außerdem ist die Totesursache von 2 überhaupt nicht belegt, vielleicht Statistikfehler? Jeder der in der Nähe einer Unruhe stirbt, wird als Opfer der Unruhen geführt. Hat Trump selber gesagt. Es gibt keine Untersuchungen, inwieweit persönlicher Streit, unabsichtliche Unfälle usw. schuld sein könnten.
Und der Mensch, der durch Polizeigewalt gestorben ist, ist er nicht An sonder Mit der Polizei gestorben? Er hate sicherlich Vorerkrankungen. Wieso wird hier nicht eine Autopsie gemacht, um dem auf dem Grund zu gehen? Ich kenne Experten auf Youtube in Massen,die das ganze bezweifeln und die Trum nicht zu Rate zieht. Demnächst wir ein hoher Beamer im Innenministerium mit diesen Experten auf eigene Faust eine Expertise verfassen, um die Wahrheit belegen zu können.
Aber ich hör hier jetzt auf, mir geht das auf den Nerv, so einen menschenverachtenden Müll abzulassen...
Jeder Patient wird als Risiko-Patient betrachtet: Wie Erfahrungen der letzten Monate mit dem Sars-Covid 10 Virus die Einstellung von
Ärzten verändert hat:
https://www.faz.net/aktuell/gesellsc...-16788721.htmlZitat:
...Was hat sich im Krankenhaus verändert im Umgang mit der Krankheit?
Mittlerweile vertrauen wir nicht mehr so sehr wie am Anfang auf diagnostizierte Vorerkrankungen. Wir haben eindeutig die Erfahrung gemacht, dass jeder Mensch an Covid-19 erkranken kann. Das mag eine selektive Wahrnehmung sein, statistisch gesehen sind eher Männer als Frauen, eher Ältere als Jüngere, und eher Menschen mit Vorerkrankungen als ohne von schweren Verläufen betroffen. Aber wir haben hier junge, alte, vorerkrankte und nicht vorerkrankte Patienten gesehen, teilweise mit schweren Verläufen. Die Einstellung hat sich deswegen etwas verändert. Wir schauen nicht nur besonders genau nach den Patienten, die vorerkrankt sind. Sondern wir sehen jeden Patienten, der Covid-19 hat, als Risikopatienten. ...
Das Schlimme ist, dass an sich wenig Vorsichtsmaßnahmen nötig sind, um ein Wiederaufflammen einer exponentiellen Infektionsausbreitung zu vermeiden. Maske wo man mit fremden Menschen in Kontakt kommt, 2m Abstand, und sich verf*ckt noch mal nicht das Händchen zu geben und Küsschen zu verteilen wo man das vor Corona auch noch nie gemacht hat. Jetzt ist es eine "Einschränkung" dass ich meinem türkischen Gemüsehändler nicht um den Hals fallen darf, und als Grußformel winken oder NBA-stylisch Ellbogen oder Ghettofaust geben muss.
Aber was macht man, wenn man sich als Politiker nicht mehr anders profilieren kann ? Man erfindet neue Lockerungen die grob gefährlich sind, aber den Applaus des "kleinen Mannes" erbetteln, nämlich endlich wieda Großveranstaltungen mit 1000 nackten Mann die sich volle Kanne an die Haut gehen dürfen. Endlich! Wo soll da auch bitte schön das Infektionsrisiko sein, schliesslich haben sich bei den letzten 3 Veranstaltungen in der Kirch, im Restaurant und bei der türkischen Hochzeit auch nur die Hälfte der Teilnehmer in drei Stunden angesteckt. Und es gibt keinen Beweis dass die nicht schon krank waren als sie dahin getigert sind, und sich in den Armen gelegen haben wie Verdurstende beim Anblick einer Flasche Appolinaris. Das ist schliesslich Menschenrecht, sich doof zu verhalten und Infektionen weiterzuverbreiten, schei$$ auf die Alten. Braucht eh keiner.
Das Monitorteam ist eins der wenigen, dass in einen ehemaligen Coronoa-hotspot bei Bergamo reiste. Im Ergebnis
kann man davon ausgehen, dass die Todezahlen weit höher liegen u.a. weil viele die verstarben nicht getestet
wurden. Und einige verstarben, weil mild erkrankte zur Risiko-Leuten ins Altenheim gelegt wurden u.
freie Betten in umliegenden Krankenhäusern nicht für Patienten genutzt werden konnten, denn es gab einige freie Kapazitäten.
https://www1.wdr.de/daserste/monitor...alien-100.html
Ja, auf der einen Seite, können wenige Sorglose viel anrichten:
Nachdem Südkorea Anfang Mai die Regeln zur sozialen Distanzierung gelockert hatte, besuchte ein Mann, der später positiv auf COVID-19 getestet wurde, mehrere Clubs in Seoul; Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens drängten sich, um Tausende potenzieller Kontakte zu identifizieren und haben bereits 170 neue Fälle gefunden.
Andererseits steht man nun besser vorbereitet da.
Inzwischen weiß man ja etwas mehr über das Virus und man muss auch nicht mehr behaupten, Schutzmasken würden nix bringen, um Hamsterkäufe in diesem Bereich zu verhindern, da die Engpässe in diesem Bereich (Threadthema:p) vorbei sind.
In der Apotheke gibt es zwar teilweise kein Isopropanol zum selber mischen und 70% Ethanol war noch rationiert aber FFP2-Schutzmasken bekommt man.
Im Supermarkt gibt es auch wieder Einweghandschuhe in verschiedenen Größen und Handdesinfektionsmittel.
Auch Tests stehen in Überkapazität zur Verfügung und die Abläufe in den beteiligten Behörden, Kliniken und Arztpraxen sollten sich inzwischen eingespielt haben.
Man hat erfolgreich einen Zustand erreicht, in dem die Neuinfektionen zurückgehen, d.h. man weiß, wie man einen Neuausbruch im Zweifelsfall rel. schnell gestoppt bekommt.
D.h. der Hammer liegt bereit und man kann in der jetzigen Phase ausprobieren, welche Lockerungen eben zu Neuausbrüchen führen und welche nicht.
Aiki50+ hat ja weiter vorne einen Artikel verlinkt und besprochen, der die Verteilung der Reproduktionszahl bei Covid-19 untersucht, und zu dem Schluss kommt, dass breiter ist, als bei anderen Infektionen.
Meint: Wenn im Schnitt jeder Infizierte 3 Leute ansteckt, dann steckt nicht jeder Infizierte 2 an, sondern manche stecken nur einen oder gar keinen an und andere dafür im zwei- oder dreistelligen Bereich.
(So ist das mit dem Durchschnitt: irgendjemand säuft ja meine 10 Liter Alkohol mit, dafür fresse ich die Steaks, die Veganer übrig lassen...)
Ob einer Superspreader ist, oder seine Viren eher für sich behält, hängt dann einerseits mit der Anzahl und Art der Kontakte einer Person und ihrem Hygieneverhalten ab, aber es wird auch vermutet, dass manche eine feuchtere Aussprache oder Atem haben und anders mit der Infektion umgegen:
Auch die Charakteristika der einzelnen Patienten spielen eine Rolle. Manche Menschen scheiden weitaus mehr und über einen längeren Zeitraum Viren aus als andere, vielleicht aufgrund von Unterschieden in ihrem Immunsystem oder der Verteilung von Virusrezeptoren in ihrem Körper. Eine 2019 durchgeführte Studie an gesunden Menschen zeigte, dass einige beim Sprechen viel mehr Partikel ausatmen als andere. (Die Lautstärke, mit der sie sprachen, erklärte einen Teil der Variation.) Durch Singen wird möglicherweise mehr Virus freigesetzt als durch Sprechen, was zur Erklärung der Chorausbrüche beitragen könnte. Auch das Verhalten der Menschen spielt eine Rolle. Wenn Sie viele soziale Kontakte haben oder sich nicht die Hände waschen, ist es wahrscheinlicher, dass Sie das Virus weitergeben.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Auch eine Forderung Wittkowski erweist sich -mit Einschränkungen- als richtig: dass es im Freien sicherer ist als drinnen.
Zumindest, wenn sonst alles gleich bleibt, also Art und Anzahl der Kontakte.
Ein Fußballspiel im Freien auf der mit grölenden Fans vollbesetzten Tribüne anzuschauen, ist wohl nicht empfehlenswerter als alleine zu Hause auf der Couch.
Der Faktor, den die Wissenschaftler am besten verstehen, ist, wo COVID-19-Cluster wahrscheinlich auftreten werden. "Es ist klar, dass in geschlossenen Räumen ein viel höheres Risiko besteht als außerhalb", sagt Althaus. Forscher in China untersuchen die Ausbreitung des Coronavirus außerhalb der Provinz Hubei - Ground Zero für die von der Pandemie identifizierten 318 Cluster mit drei oder mehr Fällen zwischen dem 4. Januar und dem 11. Februar, von denen nur einer im Freien aufgetreten ist. Eine Studie in Japan ergab, dass das Infektionsrisiko in Innenräumen fast 19 Mal höher ist als im Freien (Japan, das früh getroffen wurde, die Epidemie jedoch unter Kontrolle hielt, hat seine COVID-19-Strategie explizit auf die Vermeidung von Clustern ausgerichtet und den Bürgern geraten, geschlossene Räume und überfüllte Verhältnisse zu meiden).
Und auch psychologisch haben Neuausbrüche einen Vorteil:
Dann glauben vielleicht auch einige Fanboys von "Team BILD", dass das Virus keinen Selbstzerstörungsmechanismus eingebaut hat, und wie von Zauberhand alleine verschwunden ist, weil die Zeit halt um war.
Originalartikel, in dem die Breite der Verteilung der Infektiosität untersucht wurde:
Superspreading and the effect of individual variation on disease emergence
:halbyeaha
Inzwischen hat auch die Tagesschau das Thema aufgegriffen und auch Quarks hat dazu einen Artikel verfasst:
Danke :)
Da wird auch drauf eingegangen, was das für die zukünftige Strategie bedeuten kann:
Für die Seuchenbekämpfung ist das eine gute Nachricht. Es bedeutet nämlich: Man muss nicht alles gleichermaßen im Auge behalten, sondern vor allem die von wenigen ausgelösten, aber hochbrisanten Masseninfektionen. Beim Infizierten anzufangen, ist dabei nicht wirklich praktikabel. Ihm ist nicht anzusehen, dass er gerade sehr ansteckend ist. Aber die Ereignisse, bei denen er seine Erreger verteilen könnte, lassen sich kontrollieren. Besonders unübersichtliche Großveranstaltungen wird man vielleicht noch für längere Zeit absagen müssen. In Kitas, Schulen, Pflegeheimen oder Schlachthöfen helfen Masken und Aufmerksamkeit.
[....]
Der Virologe Christian Drosten empfiehlt in diesem Zusammenhang, an der einen oder anderen Stelle über einen Strategiewechsel nachzudenken. "Wenn wir einen Fall entdeckt haben, müssen wir verstärkt schauen, hatte der in der letzten Zeit eine Sozialsituation, die verdächtig ist im Hinblick auf ein 'Superspreading Event'", so der Berliner Virologe. "Wenn der Infizierte in so einer Verdachtssituation war, muss man alle Personen, die ebenfalls in dieser Verdachtssituation gewesen sind, als infiziert betrachten und sofort isolieren." Auf Testergebnisse der Kontaktpersonen zu warten, hieße wertvolle Zeit zu verlieren.
In Japan zeigte sich bereits, dass so eine Strategie funktionieren kann. Auf sehr harte Lockdown-Maßnahmen hat man dort verzichtet, aber auf "Superspreading Events" geachtet, neue Cluster schnell ausgemacht und alle Kontaktpersonen sofort isoliert. Die Infektionszahlen sinken seitdem langsam, aber beständig.
Die Empfehlung Drostens hattest Du ja schon weiter vorne erwähnt, nur der Zusammenhang mit den Superspreader-Events war mir nicht ganz klar.
(Man kam meines Wissens ja auch schon bisher unabhängig von einem eigenen Testergebnis in Quarantäne wenn man Kontaktperson Kategorie 1 war. Siehe Angela Merkel.)
Eine derartige Vorgehensweise hätte dann natürlich auch den psychologischen Effekt, dass man, falls man sich in potentielle Superspreder-Situationen begibt, damit rechnen muss, in Quarantäne gesteckt zu werden.
Wahrscheinlich wäre der schnellste Weg zu soliden Verhältnissen, wenn die Bundesregierung plakativ und mit schneidenden Worten das Tragen von Schutzmasken verbietet, und Angela Merkel live im Fernsehen das Tragen von Masken, Vermeiden von Händeschütteln und Abstand halten schärfstens verurteilt und als unsozial brandmarkt. Am nächsten Tag halten 80% der Teutonen furios Abstand, und tragen drei Masken übereinander. Mit aufgedruckten Mittelfingern. Problem solved.
Das wäre eine Idee. Im Zuge des Bevölkerungsaustauschs will die Echsen-Kanzlerin die nativen Deutschen reduzieren. Um den Plan geheim zu halten, tut sie jetzt so, als ob Masken tragen und Distanzing vordergründig dem Infektionsschutz dienen. Tatsächlich will sie aber natürlich, dass die Deutschen keine Masken benutzen, damit sie sich anstecken. Man muss also nur durchsickern lassen, dass man gerade genau das macht, was sie eigentlich will, nämlich keine Masken tragen.
Umgekehrte Psychologie für trotzige Kinder? Sarkasmus-Wettbewerb?:p
Gibt's dafür Punkte von Kannix?
Die Uni Erfurt erfasst regelmäßig Einstellung und Verhalten der Bevölkerung:
COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO)
Ergebnisse aus dem wiederholten querschnittlichen Monitoring von Wissen, Risikowahrnehmung, Schutzverhalten und Vertrauen während des aktuellen COVID-19 Ausbruchsgeschehens
Stand: 29.05.2020 (Version 13-01)
Sorglosigkeit: Risiko und Verhalten
Die Risikowahrnehmung und Akzeptanz der Maßnahmen sinken auf das Niveau von vor dem Lockdown und spiegeln die aktuellen Entwicklungen zu mehr Lockerungen wider. Schutzverhalten ist weiter auf hohem Niveau, wobei es stagniert oder teilweise leicht abnimmt.
AHA Regel: 88% halten 1.5m Abstand (Abstands-Regel), 80% waschen sich 20 Sekunden die Hände (Hygiene-Regel), 82% tragen eine Maske (Atemschutz-Regel). Personen, die die Maßnahmen übertrieben finden, halten sich deutlich seltener an die Maßnahmen als alle anderen (die die Lockerungen übertrieben und zu früh finden und Personen, die indifferent sind).
Je älter die Befragten, desto eher glauben sie daran, dass die Mehrheit oder sogar alle Personen ihres Alters die Maßnahmen umsetzen. In der Altersgruppe 18 bis 29 glauben knapp 60% nicht, dass sich die Mehrheit an die Handlungsempfehlungen zum Infektionsschutz hält.
[...]
Maßnahmen oder Lockerungen ablehnen
Bei der Einschätzung der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen und Lockerungen scheint es zum einen viele Unentschiedene zu geben (45%), zu anderen zwei eher polarisierte „Lager“: 30% finden die Lockerungen (eher) übertrieben, während 19% die Maßnahmen für übertrieben halten.
Beim Vergleich dieser Gruppen fällt auf, dass die große Gruppe derer, die indifferent sind und die, denen die Lockerungen zu schnell gehen, ein ähnliches psychologisches „Profil“ aufweisen (z.B. höhere Risikowahrnehmung, ähnlich viel Schutzverhalten).
Wer jedoch denkt, dass die Maßnahmen übertrieben sind, unterscheidet sich systematisch diesen beiden Gruppen: dieses Fünftel der Befragten ist schlechter informiert, vertraut den Behörden weniger, fühlt ein geringeres Risiko, nimmt den Ausbruch als einen Medien-Hype wahr und hängt eher Verschwörungstheorien an (sowohl habituell als auch konkret auf Corona bezogen, siehe vorherige Wellen). Sie haben größere persönliche Sorgen um ihre finanzielle Sicherheit oder den Arbeitsplatz. Hier ist auch der Wunsch nach Demonstrationen höher.
[...]
Maske tragen: freiwillig oder verpflichtend?
[...]
In dieser Welle wurde nochmal rückwirkend bis Mitte April das Masketragen analysiert sowie ein Experiment zu den sozialen und Verhaltenskonsequenzen verpflichtender und freiwilliger Regelungen zum Masketragen durchgeführt.
Zusammengefasst zeigt sich:
Das Wissen über den Schutz anderer ist hoch; wenn andere Maske tragen, reduziert sich die eigene gefühlte Anfälligkeit. Masketragen wird als sozialer Vertrag wahrgenommen – wer sich beteiligt, wird (sozial) belohnt, wer gegen den Vertrag verstößt, “bestraft”.
Die Maskenpflicht ist seit Mitte April durchgängig von ca. 50% der Befragten akzeptiert. Sie führt dazu, dass auch Personen, die Maßnahmen generell ablehnen, mehr Masken tragen und führt zu einer ausreichend hohen Tragebereitschaft, damit Masken effektiv in der Transmissionsvermeidung werden (96%); Freiwilligkeit reicht hierfür nicht aus.
Die Maskenpflicht wird als fairer wahrgenommen als eine freiwillige Regelung, besonders von Risikogruppen.
Masken scheinen positive soziale Signale zu senden: wer eine Maske trägt wird für prosozialer und positiv-moralisch gehalten und eher als Mitglied einer Risikogruppe eingeschätzt. Es findet keine Stigmatisierung von Masketrägern als potenziell COVID-19 Erkrankte stattpositiv-moralisch eingeschätzt. Ob es eine verpflichtende oder freiwillige Regelung gibt, spielt für diese Aspekte kaum eine Rolle.
Eine freiwillige Regelung könnte zu mehr Polarisierung führen, da so mehr Personen keine Maske tragen, die in der Konsequenz von Masketrägern negativ bewertet werden.
Sieht doch ganz gut aus :)
Hi,
Das neuste vom statistischen Bundesamt, jetzt sogar mit Covid-19 Fällen:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Qu...rbefaelle.html
Unten kann man diverse (Jahreszahl)-Kurven zufügen und entfernen.
Gruß
Alef
Ich habe die richtige Maske für den Aldi gefunden, da wirkt das mit dem "Sie werden bestraft!" gleich viel glaubhafter.
https://images-wixmp-ed30a86b8c4ca88...a_t601Kog8_3eA
Sehr interessant.
Auch, dass die Übersterblichkeit in weiten Bereichen fast nur für die Ü65 betrifft, in der Schweizergrafik sieht man das ja sehr schön. Zumindest Mal beim groben drüber schauen.
Auch in Österreich gibts trotz hartem Lockdown bei dem Ü65 eine signifikante Übersterblichkeit. Sehr interessant.
Ja, dieselbe Kohorte, die in "normalen" Jahren im Februar/März (nach Karneval ... reden wir über Superspreader-Events?) schwer(st) an Influenza erkrankt und ggf. verstirbt, hatte dieses Jahr im April eine hohe Covid-19 bedingte Sterblichkeit.
Wer wissen will, wie es wirklich war, kann das hier nachlesen:
https://influenza.rki.de/Saisonberichte/2017.pdf
Oder hier: https://www.aerzteblatt.de/nachricht...e-in-30-Jahren
Daraus:
Zitat:
Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das sei die höchste Zahl an To*des*fällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, heute mit*Blick auf eine eigene aktuelle Auswertungen*erklärte.*
Nur bestätigt das ja nicht den Quatsch, den du von dir gibst, wohingegen der Link von Pansapiens einiges davon... naja relativiert. Und auch ich kann aus der Praxis berichten, dass das Gesundheitssystem da nicht "massiv überlastet" war, wie du behauptest, obgleich es nicht schön war. Die Situation mit Corona war bei uns deutlich kritischer und wenn man den Nachrichten glaubt, sieht das in anderen Ländern nicht anders aus. Und Corona ist noch nicht vorbei.
Sag mal, jetzt mal ganz unter uns: Gibt es dir eigentlich nicht zu denken, dass deine eigenen Quellen zu anderen Schlüssen kommen als du und diese auch noch - im Gegensatz zu dir nicht fachfremd sind?
Und es heisst ja nur, dass auch Influenza bei einer ungünstigen Mutation ein relativ hohe Sterblichkeit (in Relation zu "normalen" Influenzawellen) entwickeln kann. Über die 25000 ist man in den spät reagierenden Ländern wie Italien und Großbrittanien ja weit hinaus, und das trotz striktem Lockdown.
Nach wie vor gilt, mit knapp unter 9000 Todesfällen sind wir äusserst glücklich davongekommen. Hand hoch wer lieber weiter oben in der Liste gelandet wäre, im Kopf-an-Kopf-Rennen gegen die USA:
https://www.worldometers.info/corona...ref=#countries
Sogar so gut, das viele Bereiche völlig unterfordert waren. Ob die Grippesession 2018 für die so viele Stationen auch die entspannt war?
Und wie du sagst, gewisse Regionen sind wirklich kollabiert, die Betonung liegt auf Regionen. Die Schweiz hat's ja auch hart getroffen. Bei der Übersterblichkeit hat sich aber dort bei den unter 65 jährigen nix getan. Darüber schon, und ziemlich in allen Ländern trotz Lockdown. Schon sehr interessant das alles. :)
Ach wirklich? Aber anscheinend war man der Meinung man kann's. Oder gabs andere Gründe das Gesundheitsystems weitläufig niedrigtourig zu fahren und das für so lange? Und Warum jetzt und nicht bei anderer Übersterblichkeit?Zitat:
Ja und?
Auch mit bester medizinischer Behandlung kann man nicht verhindern, dass Leute an Covid-19 oder Grippe sterben.
Dass die Sterblichkeit altersabhängig ist, ist nun auch keine Neuigkeit.
Nein, man war nie der Meinung, man kann jeden retten.
Ja, es gab andere Gründe und die wurden in den Medien und auch hier im Thread ausreichend erklärt.
Wenn Du das bisher nicht verstanden hast, dann werden wohl auch weitere Erklärungen nicht fruchten.
Meine Augen sind ein paar mal hinten durchgerollt:rolleyes:, dabei habe ich gesehen, dass mein Hirn mit der weißen Fahne winkt. Da diskutiere ich lieber mit Impfgegnern.
Dachte ich eigentlich auch, aber irgendwas bei Covid-19 ja doch ein Aufreger. Auch das Vorerkrankungen sich negativ auf eine Infektion auswirken können oder das ein totgespartes Gesundheit bei einer heftigsten Welle bricht.
Aber irgendwie war das alles neu und nicht auf dem Schirm des Gesundheitsystems.
Dazu empfehle ich die Interviews von Martin Sprenger im Addendum.Zitat:
Nein, man war nie der Meinung, man kann jeden retten.
Ja, es gab andere Gründe und die wurden in den Medien und auch hier im Thread ausreichend erklärt.
Wenn Du das bisher nicht verstanden hast, dann werden wohl auch weitere Erklärungen nicht fruchten.
Arzt und ehemaliges Mitglied des Krisenstabes in Österreich, der dröselt sehr schön auf was gut gelaufen und was katastrophal schlecht. Welche Maßnahme zu welchen Zweck gesetzt. So waren die ersten Maßnahmen dazu da das Gesundheitsystems nicht zu überlasten. Danach eben nicht mehr weil dieses Ziel nach zwei Wochen längst erreicht war. Sehr lesenswert und erhellend. Er hat mehrerer Artikel verfasst und Interviews gegeben. Er geht auch schön auf Schweden und Italien ein und das auch nie ganz Italien betroffen war vom Zusammenbruch des Gesundheitsystems. ;)
Aber es bringt wenig zu diskutieren. Den Kollateralschaden haben wir so oder so und die Aufgabe den Aufzuräumen wird eh hart genug für die breite Masse.
Party in Corona-Zeiten:
https://www.bild.de/politik/inland/p...1062.bild.html
Gab´s den Link schon mit einem Zwischenfazit zu Schwedens Maßnahmen?
https://www.spiegel.de/politik/ausla...9-afdb765afb54
Interessant weil noch nicht grafisch gesehen die "Heatmap" im Link, in der das Verhältnis der täglichen Todeszahl zum Tages-Maximalwert dargestellt ist. In Schweden "brennt´s" ziemlich länger, wie ja auch bekannt.
Soll kein Schlechtmachen der Schweden sein, die haben sich für ihren Weg entschieden, die anderen eben für einen anderen. Aber aufschlussreicher wirtschaftlicher - ungünstiger - Nebeneffekt: wegen der noch hohen Infiziertenzahlen sind Nachbarländer skeptisch, was Grenzöffnungen angeht. Und auch der Tourismus wird darunter leiden.
Und Mitte Juni soll in Deutschland die Warn-App kommen.
Interessant, Danke. Das Ergebnis ist alles andere als berauschend:
Die Wirtschaft auf Kosten der Alten zu retten ist jedenfalls für viele schief gegangen.Zitat:
...Man muss konstatieren: Schweden hat mehr Infektionen zugelassen als seine Nachbarn - und entsprechend mehr Tote. Von einer Herdenimmunität, die eine weitere Ausbreitung des Virus stoppen würde, ist das Land trotzdem weit entfernt. Anfang Mai durchgeführte Antikörpertests ergaben Infektionsraten von lediglich vier bis sieben Prozent. Eine Herdenimmunität erfordert jedoch Werte deutlich über 60 Prozent.
Schweden ist es nicht gelungen, die Infektionen so schnell einzudämmen wie die Nachbarländer. Es ist sogar so, dass sich das Coronavirus im Westen des Landes zuletzt immer stärker ausgebreitet hat. Während die Zahlen der täglichen Todesfälle in der Provinz Stockholm inzwischen sinken - dem Corona-Hotspot des Landes mit über 2000 Toten -, wachsen sie aktuell in und um Göteborg - siehe dunkelblaue Linie im folgenden Diagramm.(...) Der Internationale Währungfonds (IWF) prognostiziert 2020 weltweit starke Einbrüche beim Bruttoinlandsprodukt. Schweden und Deutschland könnten bei etwa minus sieben Prozent landen - Finnland und Norwegen vielleicht nur bei minus 6,5 Prozent(...)Offenbar hat Schweden eine Überlastung seiner Intensivabteilungen auch deshalb vermieden, weil ältere Patienten kaum intensivmedizinisch versorgt wurden. Zwei Drittel aller Covid-19-Toten sind über 80. Aber nur fünf Prozent der Patienten auf Intensivstationen stammen dem schwedischen Krankenhausregister zufolge aus dieser Altersgruppe. Lokale Gesundheitsämter sollen laut BBC auch von der Verlegung älterer Patienten in Krankenhäuser abgeraten und die Gabe von Sauerstoff ohne ärztliche Anordnung als palliative Maßnahme abgelehnt haben. Die gefürchtete Triage im Krankenhaus wurde so offenbar vermieden - sie fand im Altersheim statt . (...) Kita auf, Oma krank?: Im Vergleich zu ihren skandinavischen Nachbarn und zu Deutschland müssen die Schweden einen hohen Preis zahlen für das lockere Management der Coronakrise durch ihre Regierung. Die Kinder konnten zwar weiter in Kitas und Schulen gehen. Doch viele ältere Menschen sind nach einer Corona-Infektion gestorben.
Trifft es für mein Empfinden ganz gut:
https://www.fr.de/panorama/corona-ar...GP-n3nyXHnxh1U
Hier ist der Bericht aus dem ARD-extra: Die Corona-Lage | 25.5.2020, ab 13:00 und meine Kurzzusammenfassung für die Leser hier:
Zitat:
Nach einer Recherche des BR dauere es in 40% der Fälle eine Woche nach Erkrankungsbeginn, bis die Meldung beim Gesundheitsamt eintreffe, in 20% der Fälle sogar 10 Tage. Ein Grund sei die umständliche Meldekette: bei der Testung werden die Daten oft noch handschriftlich verfasst, bevor die Probe ins Labor geht. Ein positiver Befund solle innerhalb eines Tages ans Gesundheitsamt gemeldet werden, das in der Regel per Fax. Auch in der Meldekette vom Gesundheitsamt über Länderbehörden zum RKI dauere es oft länger als die vorgeschriebenen 2 Tage. An einem einheitlichen Meldesystem werde laut RKI noch gearbeitet.
Quelle: ARD-extra: Die Corona-Lage | 25.5.2020, ab 13:00