mich wundert, dass sich so wenige hier gedanken darüber zu machen scheinen, wie es wirtschaftlich weitergehen soll.
um nämlich einen sozialstaat nach bisheriger art (weiter)zufinanzieren, benötigt man geld.
das kommt vor allem aus steuereinnahmen, und da wiederum ist es der mittelstand, der das ganze am laufen hält.
ja, natürlich kann "der staat" auch einfach geld drucken. das ist dann aber nicht durch reale gegenwerte gedeckt, folglich wertlos, und die preise passen sich dem an, indem sie steigen - nennt man inflation. ist also auch keine lösung.
wie es derzeit im einzelhandel aussieht, kann man hier nachlesen, und ich glaube nicht, dass der handelsverband deutschland aus politisch rechtsorientierten aluhutträgern besteht, die einfach nur panik verbreiten wollen:
https://einzelhandel.de/presse/aktue...er-existenznot
null umsatz durch verordnete geschäftsschließung führt eben auch zu null gewinn bei gleichzeitig weiterlaufenden fixkosten (gewerbemiete; nebenkosten wie wasser, abwasser, strom; steuern).
null gewinn führt, wenn das über monate so geht, zur geschäftsaufgabe.
damit brechen jede menge steuern weg (gewerbesteuer, umsatzsteuer etc. etc. pp.) und die lohnabhängig beschäftigten mitarbeiter dürfen sich dann ebenso beim arbeitsamt melden wie die ehemaligen geschäftsinhaber.
damit fallen sie als netto-steuerzahler weg und werden transferleistungsbezieher.
damit fallen sie aber auch in großem umfang als konsumenten weg:
nicht nur der einzelhandel, auch die tourismusbranche liegt am boden:
http://www.btw.de/presse-publikation...notwendig.html
ich weiß nicht, ob jedem klar ist, was es bedeuten würde, wenn mehr als eine million arbeitslose das heer der erwerbslosen vergrößern würden ...
und das sind nur sie arbeitsplatzverluste, die der tourismusbranche drohen.
da sind die künftigen erwerbslosen aus dem einzelhandel oder aus den reihen der sogenannten "solo-selbständigen" (bspw. selbständige altenpfleger) noch gar nicht mitgerechnet.
bei aller diskussion, die hier vor allem von nicht-medizinern so kenntnisreich um des kaisers bart geführt wird (hat drosten nun dies oder jenes gesagt, hat er das gesagte so gemeint oder doch eher ganz anders, sind die zahlen des RKI nun so oder doch ganz anders zu interpretieren, sind die kurvenverläufe diverser diagramme nun richtig oder falsch, irren sich diverse wissenschaftler oder haben die doch recht, haben andere länder wie schweden "versagt" und wenn ja warum, haben die entscheidungsträger hierzulande "alles richtig gemacht" ...) sollte man dann vielleicht doch nicht so ganz die auswirkungen ignorieren, die sich durch die nunmehr monatelangen einschränkungen ergeben haben und noch ergeben werden.
"ach, hätte man den schutz des lebens lieber den ökonomischen interessen unterordnen sollen?"
wer diese dumme und unzulässig pauschalisierende frage genau so oder sinngemäß stellt, will sich meiner meinung nach nicht argumentativ zur sache äußern, sondern schlicht rechthaberei betreiben.
darüber dann noch zu diskutieren ist verschwendete zeit.
ich vermute, dass sich die ökonomischen verwerfungen, die sich bereits andeuten und die wir alle wohl ab ende dieses jahres zu spüren bekommen werden, die meisten hier betreffen könnten. scheint einigen nicht recht klar zu sein ...
wenn es so kommen sollte (und davon gehe ich aus), würde ich gern mal sehen, ob dann immer noch darauf beharrt wird, dass es richtig war, die wirtschaft weitgehend stillzulegen ...
ich verabschiede mich damit aus dieser ebenso nutz- wie sinnlosen diskussion.