Alles als Verschwörungstheorie zu deklarieren was nicht in den Mainstream passt genau so. :)
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Völlig albern von direkter Steuerung zu sprechen. Aber man kann sich die Veränderung der Medienlandschaft in den letzen 20 Jahren ja mal ansehen.
Z. B. Frankfurter Rundschau, ein Vorzeigemedium
Hatte in den 90ern noch eigene Druckerei und ein Verlagsgebäude unweit des Stadtzentrums.
Als erstes wurde der Druck ausgelagert, ich habe noch die Streiks der Druckerei in erinnerung, die hatten gut verdient, da eine nicht gedruckte Zeitung am nächsten tag wenig wert hat.
Dann wurde Das Verlagsgebäude gekündigt, immer mehr Leute entlassen, Feste Mitarbeiter sind in der Presse eine seltenheit, es wird einfach bei freien Pressearbeitern eingekauft.
Zwischenzeitlich ist die Franfurter Rundschau komplett pleite und wurde von ihrem größten Konkurrenten, der FAZ (ist eher konservativ, die Rundschau wahr eher SPD-nah) aufgkauft. Die Redation ist in Berlin. Die FAZ lässt die Rundschau ihre Richtung grob weitermachen, da sie sich ja sonst nur eine eigene Konkurrenz basteln würde. Fakt ist aber, alles was aus Frankfurt kommt, ist dort von freien Korrespondenten eingekauft. Sie ist real nicht mehr in Frankfurt. Eigene Korrespondenten in alle Regionen oder gar Krisengebiete zu schicken ist fast nicht mehr bezalbar.
Und durch das Inernet müssen Nachrichen halt auch schnell übernommen werden, nach zwei Tagen überprüfen ist die Nachricht schon veraltet.
Das Ergebnis ist halt eine starke Entwicklung von "Scheuklappen", da es zwischenzeitlich viel weniger Korrespondenten gibt. Und solche Nachrichenportale wie die DPA, die noch eigene Korrespondenten in Krisengebiete schickt, deren Nachrichten werden halt von den anderen schnell eingekauft und wiedergegeben. Einfach mal zu einem Thema zwei drei Zeitungen kaufen. Unter dem Artikel steht immer die Quelle. Oft steht da einfach (DPA). eigene Quellen wie früher sind einfach zu teuer.
Und freie Korrespondenten müssen ihre Artikel halt auch verkaufen. Wenn sie viel Arbeit in einen Artikel stecken und er wird nicht gekauft, hat er auf die Dauer ein Problem.
Das Ergebnis ist eine reale Minderung von Meinungsvielfalt.
Das ist aber keine gesteuerte Presse mit Staatsprovaganda und Zensur. Das glauben viele, zeigt aber eine völlige Verkennung der Situation.
Problem bei Fleischfabrikanten gelöst!!!
https://pbs.twimg.com/media/Ebi3zOxW...g&name=900x900
Zutreffende Beschreibung obwohl bei den öffentlichen Medien zumindest PC eine immer größerer Rolle spielt.
Der Niedergang der vielseitigen Zeitungswelt wurde meiner Meinung nach durch den Einbruch beim Anzeigegeschäft
eingeleitet. Durch den Verkauf des bloßen journalistischen Angebots hatte fast nie eine Zeitung überlebt. Dazu das Internet
und die damit Einzug gehaltene Einstellung, (auch) Informationen müssen kostenlos sein. Und ich geb zu: ich hab ich mich auch ziemlich daran gewöhnt und reg mich zuweilen bei Bezahlschranken auf... . Hätte ich aber mehr Kohle würde ich eine Zeitung abbonieren, das ist recht sicher.
Was geht ab?
https://twitter.com/SinaZerbo/status...59857731153921Zitat:
tation SEP63 #Sweden detektierte 3isotope; Cs-134, Cs-137 & Ru-103 assoziiert mit Kernspaltung @ höher [ ] als übliche Werte (aber nicht schädlich für die menschliche Gesundheit).
Bin mal gespannt wies dieses Jahr weitergeht...
https://pbs.twimg.com/media/EbiRiCbX...jpg&name=small
Nein.
Du folgerst auf der Grundlage der Verwendung des Begriffes "Mainstream Medien" , dass sich Dein " Gegenüber [...] nie die Mühe gemacht hat mal die verschiedensten, verbreiteten Medien zu konsumieren. Insbesondere nicht die etwas anspruchsvolleren".
Ich folgere aus dem, was Du schreibst, dass Du tust, was Du schreibst.
Das ist natürlich nicht genau das (Gleiche)
Aber Du hast meine Frage(n) nicht beantwortet:
Also:
1.) was sind denn die "etwas anspruchsvolleren" Medien?
2.) sind die Mainstream?
Der Begriff „Mainstream“ kommt meines Wissens aus der Jazzmusik, und beschreibt den zu der jeweiligen Zeit vorherrschenden Musikstil, von dem sich andere Stile im Sinne von Subkultur absetzen und reiben konnten.
In der Popkultur dann Konservenmusik von den Major Labels vs Inedependent ...
Der Übertrag auf den gesellschaftlichen Diskurs gelingt meiner Meinung nach nicht 1:1.
Der Begriff wird da synonym mit „gleichgeschaltet“ verwendet.
Das hat mit „anspruchsvoll“ oder „trivial“ nichts zu tun, sondern damit, welche Publikationen und Personen vom Durchblicker diffamiert werden sollen.
Der Begriff der "Mainstream-Medien" lässt sich am ehesten von Polemik und Herabwürdigung entkleiden, um sich den Mechanismen anzunähern, die in einer grundsätzlich pluralistischen, demokratisch verfassten Gesellschaft zu einer hohen Konformität der Medien führen können und Journalisten zuweilen wie einen Fischschwarm in dieselbe Richtung schwimmen lassen. Selbst Medienmacher benutzen den Begriff. So räumte der Chefredakteur von ARD-aktuell, Kai Gniffke, im September 2014 auf dem "Tagesschau-Blog" Versäumnisse in der Ukraine-Berichterstattung mit den Worten ein: "Möglicherweise sind wir zu leicht dem Nachrichten-Mainstream gefolgt." Und die MDR-Intendantin Karola Wille versprach bei ihrem Amtsantritt als Vorsitzende der ARD im Januar 2016, am Thema Glaubwürdigkeit zu arbeiten und darauf zu achten, dass die Berichterstattung die größtmögliche Vielfalt an Themen, Akteuren und Meinungen "auch außerhalb von Mainstream-Korridoren"
[...]
Ein Schimpfen auf "die Mainstream-Medien" legt nahe, dass es eine Anzahl von (Leit-)Medien gibt, die immer dasselbe schreiben oder senden – und die einen offiziellen oder zumindest offiziösen Diskurs führen, dessen Legitimität oder Alleingültigkeit der Kritiker der "Mainstream-Medien" anzweifelt. Nun gibt es tatsächlich eine Anzahl von Leitmedien, die aufgrund ihrer Reichweite und Bedeutung eine Art "Kern" des deutschen Mediensystems ausmachen und Taktgeber auch für andere Medien sind: Laut Journalistenbefragungen sind dies die Nachrichtensendungen von ARD und ZDF, die Tageszeitungen "Süddeutsche Zeitung", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Die Welt", "Frankfurter Rundschau", "Die Tageszeitung" (taz) und "Bild", die Wochenzeitung "Die Zeit", die Nachrichtenmagazine "Der Spiegel" und "Focus", die Illustrierte "Stern" sowie die Online-Ableger all dieser Medien. Das wären also die potenziellen "Mainstream-Medien" – doch pauschal zu behaupten, darin würde überall dasselbe gesagt, wird der Sache nicht gerecht. Wem ist nicht schon einmal in einem dieser Medien ein überraschender, besonders kritischer Beitrag aufgefallen, der aus der Masse der Veröffentlichungen herausragte, vom gewohnten Sound des Blätterwalds abwich?
Was es jedoch zweifellos immer wieder gibt, ist ein "Medien-Mainstream", ein mehr oder weniger weitgehender medialer Konsens in bestimmten Fragen, oder auch: eine Anzahl von Themen und Meinungen, die in einem bestimmten Zeitraum in der Medienlandschaft dominiert und damit eine "Hauptströmung" oder eine "Hauptrichtung" bildet. Dabei kann mal die eine Zeitung oder die andere Sendung vom Themen- oder Meinungs-Mainstream abweichen. "Medialer Mainstream" ist also zunächst einmal, ganz wertfrei, das Phänomen, dass zu einem Zeitpunkt die Mehrzahl der Leitmedien ein bestimmtes Thema behandelt oder eine bestimmte Meinung vertritt.
https://www.bpb.de/apuz/231307/medie...instream?p=all
Danke, Dein Beitrag stammt aus 2016. Inzwischen gab es meines Erachtens eine Bedeutungsverschiebung hin zu der Verwendung wie sie ich oben beschrieb. Ähnlich ging es dem Begriff „Gutmensch“... leider hat sich die Welt in den letzten vier Jahren drastisch verändert.
im Artikel wird auf Deinen Verwendungskontext eingegangen:
"Gleichschaltung", "Lügenpresse", "Systemmedien", "Mainstream-Medien": Mit diesen Schlagworten bringen seit etwa 2014 – die Ukraine-Krise mit der Krim-Annexion durch Russland hatte hier Katalysatorfunktion – viele Nutzerinnen und Nutzer ihre Entfremdung von den etablierten Medien zum Ausdruck, während sich Journalistinnen und Journalisten unverstanden fühlen und mit Gegenvorwürfen wie "Verschwörungstheoretiker" kontern.
und eben vorgeschlagen, sich den hinter der Wahrnehmung steckenden Mechanismen anzunähern.
Das kann man auch heute noch, wenn man es denn will.
Wofür steht denn "Gutmensch" inzwischen?
Nicht mehr für einen Naivling, der durch seinen Versuch "gut" zu sein, oder allen nur Gutes zu unterstellen, Schaden anrichtet oder sich verarschen lässt?
Witzig ist zu behaupten, dass ARD, ZDF, FAZ, Stern und Spiegel alle immer das gleiche schreiben und senden, und zwar "gesteuert". Von einem "Medienminister" der diesen Zeitungen dann das jeweilige Profil zuweist, aber heimlich genau die gleichen Inhalt anders formuliert veröffentlichen lässt, richtig ?
Die Internationale Atom-Energiebehörde erklärte am Samstag, sie habe aus den Ländern Informationen erbeten, ob diese Radioisotope nachgewiesen wurden und zu der Freisetzung ein Zwischenfall passt.
Das Nationale niederländische Institut für Umwelt erklärte, die Radionuklide müssten von einem Schaden an einem Brennelement stammen. Eigene Berechnungen zeigten, dass die Nuklide aus Richtung Westrussland kommen müssen. Wegen der wenigen Messungen sei ein genauer Ursprungsort aber nicht zu identifizieren.
Was sagt Russland?
Auf den Seiten des Kernkraft-Monopolisten Rosenergoatom, Betreiber der zivilen Anlagen, findet sich keine Meldung. Es gebe auch nichts zu melden, berichten die Agenturen Interfax und Tass unter Berufung auf den Konzern. In den beiden Kernkraftwerken Leningrad und Kola seien die Kontrollwerte nicht überschritten worden. Die Seite der russischen Behörde für Umweltüberwachung Roshydromet zeigt an keiner Messstelle erhöhte Werte.
Atom-Zwischenfall in Russland?
Nordeuropa registriert leicht erhöhte Radioaktivität
Stimmt, Verständnis dafür zu entwickeln, warum bestimmte Begriffe wann und zu welchem Zweck genutzt werden, halte ich für konstruktiv. Ich gestehe gern zu, daß es Menschen gibt, die den Begriff „Mainstream“ differenzierter benutzen als von mir unterstellt. Da war ich vielleicht zu polemisch. Dennoch ist meiner Meinung nach die Tendenz, daß der Begriff immer mehr propagandistisch verwendet wird, nicht zu leugnen.
Ernsthaft? Ich meine, mich zu erinnern, daß dieser Begriff vor 2015/2016 benutzt wurde ohne die sogenannte Flüchtlingskrise mitzudenken, heute ist er so stark damit verwoben, daß es unmöglich ist, ihn in einem anderen Kontext zu sehen.
Ist es Deiner Meinung nicht von Bedeutung, aus welcher Perspektive und mit welcher Absicht Begriffe benutzt werden?
Es besteht doch ein Unterschied darin, „Mainstream“ wörtlich als „Hauptströmung“ o.ä. zu übersetzen, um, wie in Deinem obigen Beitrag, die Medienlandschaft zu beschreiben oder mit dem Begriff „Mainstream“ bestimmten Medien zu unterstellen, bestimmte Mächte würden diese kontrollieren, um ihre Agenda durchzudrücken. Da ist doch Absender und Adressat von entscheidender Bedeutung. Und diese Konstellation hat sich in den letzten Jahren verschoben.
Sooo extrem weit hergeholt ist das nicht. Viele Medien übernehmen zumindest teilweise Texte der dpa. Die ist im weitesten Sinne das Ministerium. Auf Wikipedia steht dazu: "Der „dpa-Basisdienst“ als wichtigstes Produkt der dpa ist der bedeutendste deutschsprachige Nachrichtendienst, dem dadurch eine bedeutende Funktion im Agenda Setting für deutschsprachige Medien zukommt."
Und hier mal eine Analyse der Uni Mainz zur Berichterstattung während der Flüchtlingskrise. Da ist schon auch noch Luft nach oben.
Allein wenn man sich mal die Hauptgesellschafter der dpa ansieht wird klar woher diese Mainstream-Steuerung kommt:
- Geschäftsführer Dr. Helmut Kohl
- Vorsitzender des Ethik-Rats Dr. Joseph Goebbels
- Aufsichtsrat Idi Amin, Jean-Bedel Bokassa, Augusto Pinochet
- Direktor Kommunikation Hans-Georg Maaßen
Dass das noch niemandem aufgefallen ist !? :ups:
Wie hätte man denn den Begriff vor der Flüchtlingskrise benutzen können, und dabei an die zukünftige Flüchtlingskrise denken?
Aber dass es unmöglich ist, ihn in einem anderen Kontext zu sehen, bestreite ich, kommt eben auf den Kontext an.
Doch, daher plädiere ich ja dafür, hinzuschauen, aus welcher Perspektive und mit welcher Absicht Begriffe benutzt werden, anstatt aus der Verwendung von Begriffen direkte Schlüsse zu ziehen, wie: wer "Mainstream Medien" sagt, liest keine verschiedenen und vor allem anspruchslose Medien und/oder ist ein Verschwörungstheoretiker..
oder wer "Gutmensch sagt, bezieht sich damit auf einen bestimmten Umgang mit der Flüchtlingskriese".
Wenn Du nun aber meinst, dass jeder der den Begriff heutzutage verwendet, wie Du meinst, dass er heutzutage verwendet wird, dann ist Dir offensichtlich die wirkliche Perspektive und Absicht desjenigen der die Begriffe verwendet, egal.
Heheheh, Idi-amin, wer kennt den noch? du scheinst ein älteres Gewächs zu sein! :D
Nach den heutigen Strukturen in den Medien ist " "Investigativer Journalismus" nicht unmöglich, aber halt schwieriger, da teur und langfristig. Und wenn man nur bei den Nachrichtenagenturen Nachrichten einkauft und am PC zu einer Zeitung zusammensetzt, fehlt halt auch der Zusammenhalt einer Redaktion. Da ist es schwieriger, sich z. b. gegen einen Franz-Joseph Strauß zu wehren, wenn der Innenminister ist.
"Mainstream" kenne ich noch von früher aus der Musikauswahl. Was im Radio kam war Mainstream". Weil die keinen Punk oder Metal spielten.
Ich habe ja bereits eingeräumt, dass ich nicht jedem unterstelle, der den Begriff “Mainstream“ benutzt, Verschwörungsideologe zu sein. Hast Du vielleicht überlesen. Wie ich bereits schrieb, meine ich dennoch, daß dieser Begriff mehrheitlich anders verwendet wird als vor einigen Jahren. Ähnlich wie der Begriff “Gutmensch“, der heute z.B. mit dem diffamierenden Begriff “Bahnhofsklatscher“ assoziiert wird, vorher nur in bestimmten Kreisen verwendet wurde. Eine Flüchtlingskrise wurde übrigens in diesen Kreisen auch schon vor 2015/16 propagiert, und Gegner dieser Hetze mit dem Begriff “Gutmensch“ belegt. Heute ist dieses Wort aber mit dieser Thematik so eng verbunden, daß wohl nur die wenigsten diese nicht mitdenken.
Natürlich ist das nur meine Wahrnehmung, sicherlich gibt es Menschen, die „Gutmensch“ verwenden, wie von den meisten vor 2015/16 gemeint & natürlich sollte man nichts pauschalisieren :-)
Nachrichten gestern:
Leicht erhöhte Radioaktivität in Nordeuropa gemessen
Atom-Zwischenfall in Russland?
Nordeuropa registriert leicht erhöhte Radioaktivität
Ein Zwischenfall in einem Atomreaktor wird vermutet.
Vielleicht eine russische Methode, dem Virus beizukommen?Zitat:
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat entsprechenden Ansprechpartner kontaktiert, um Informationen einzuholen.
hab ich nicht überlesen, aber Dein letzter Beitrag hat das was Du einräumtest, wieder etwas ausgeräumt oder auch hier, wo Du auf die mehrheitliche Verwendung abhebst:
Was hat die mehrheitliche Verwendung mit dem konkreten Gegenüber zu tun?
Mit "Bahnhofsklatscher" hab ich jetzt erst mal die jugendlichen Schläger von Altötting assoziiert, aber Du meinst wahrscheinlich die Mitglieder der Begrüßungskomitees in der Flüchtlingskrise?
Das ist ein prominentes Beispiel für "Gutmenschen", was aber nicht heißt, dass das nun was anderes bedeutet als vorher.
Vorher - und auch heute - assoziere ich das z.B. mit diesen Leuten, die städtischen Tauben Futter hinstreuen.
Assoziationen sind nur konkrete Beispiele, von denen die Bedeutung abstrahiert werden kann.
Du hebst übrigens wieder auf "bestimmte Kreise" ab. Du sagst also, von wem der Begriff verwendet wurde und nicht, für was der stand.
Im Duden wird "Gutmensch" definiert als:
jemand, der sich (in einer als unkritisch oder übertrieben empfundenen Weise) empathisch und tolerant verhält, sich für Political Correctness u. Ä. einsetzt
und das steht da so oder so ähnlich schon seit 2000 da
Es gab auch schon vor 2015 Flüchtlingskrisen, auch in Deutschland.
Begriffe wie "Hetze" scheinen mir auch eher den Zweck der Diffamierung zu haben, als einer offenen Auseinandersetzung mit anderen Positionen.
Ja, mitdenken. Aber eben als Beispiel für die Bedeutung, die der Begriff schon vorher hatte.
wie haben denn die meisten den Begriff "Gutmensch" vor 2015 verwendet?
Oben hast Du geschrieben, der wäre vorher nur in bestimmten Kreisen verwendet worden und auch um Leute, die vorher Fluchtbewegungen (nach Deutschland?) unkritisch sahen, zu bezeichnen.
Scheint mir keine andere Bedeutung zu sein.
Ok. Hier kommen wir wohl nicht weiter. Ich beziehe mich auf meine Beobachtungen, die, wie ich auch eingeräumt habe, natürlich subjektiv sind. Du ziehst als Autorität den Duden heran, der ja dafür bekannt ist, den Finger am Puls der Zeit zu haben :-) Interessant wäre eine empirische Betrachtung, um meine Beobachtung zu stützen. Das ist es mir hier aber nicht wert.
Obwohl Du das mir (und anderen) vorwirfst, scheint es mir, daß Du mich in eine Schublade stecken möchtest. Viel Spaß dabei.
@Pansapiens: Nö, ich schließe es aus vielen, persönlichen Diskussionen mit Personen die diesen Begriff verwenden und du aus einem kleine Absatz in einem Forum auf ein (mein) Gesamtverhalten und verallgemeinerst dies noch („und wohl auch andere hier“). Da schenken wir uns nicht viel.
Was den „Anspruch“ anbelangt, die Zeit (nur als ein Beispiel) ist sicher anspruchsvoller (mehr Hintergründe, differenzierteres Bild, Angabe von Quellen) als die Bildzeitung.
Deine zweite Frage solltest Du eher an die Verwender dieses Begriffes stellen. Nach meiner Erfahrung aus Diskussionen ist für viele alles Mainstream was dem eigenen Weltbild widerspricht (welches dies ist, lasse ich hier raus da wir sonst schnell beim Thema Politik sind) und vor allem keine einfachen Lösungen anbietet. Wenn Du mehr über die Medien diskutieren willst, mach dazu einfach einen eigenen Thread auf.
Du darfst jetzt auch hie rwieder die Korinthen (von wegen Muster in meinen Beiträgen etc…) suchen, ich werde aber darauf hier nicht weiter eingehen den Rest gerne im persönlichen Gespräch, eine schriftliche Diskussion mit Dir zu solchen Themen führt nach meiner Erfahrung nämlich zu nichts – sieht man am aktuellen Verlauf der letzten Beiträge die immer weiter vom Ursprungsthema wegführen (von Corona über die Medien zur Flüchtlingskrise).
Einfache kurze PM dann können wir ein Treffen ausmachen (weitere Interessenten sind natürlich auch eingeladen), nächsten Samstagabend hätte ich Zeit.
Zum Thema Corona:
Unser Gesundheitsamt wurde gerichtlich gezwungen, die Zahlen für die einzelnen Gemeinden herauszugeben. Unser Ort ist auf Platz 1 (100 bekannte Infizierte, 15 Tote, bei 16.365 Einwohnern) – wobei ein Großteil auf einen Ausbruch in einem Altersheim zurückzuführen ist.
@Pansapiens
Da ich nicht in einem medienwissenschaftlichen Seminar lebe, und auch nicht einem Elfenbeiturm, sondern einem Reihenhaus, begegnet mir der Begriff "Mainstream-Medien" im Alltag ausschließlich mit Konnotationen wie "Lügenpresse" oder "Systempresse".
Und da ich auch dieses Forum nicht als primär medienwissenschaftlich interessiert und durchdrungen erlebe, fällt die - hier in zwei Beiträgen geschehene - Verwendung des Begriffes auf ein Feld, das mit eben diesen im Alltag vorfindlichen Konnotationen gedüngt ist.
Hinzu kommt, daß in beiden Fällen hier, die umgebenden inhaltlichen Äußerungen zum Thema Corona dem derzeit im Lebensalltag gebräuchlichen Verständnis des Begriffes "Mainstream-Medien" kongruent sind. So daß jedenfalls mich diese Begrifflichkeit nicht überrascht hat.
Ich habe mich in einem früheren Leben ganz und gar ausgiebig mit Differenzierungen wie z.B. dem Unterschied von Korinthen und Rosinen befaßt. Oder auch mit dem Abzählen von Hülsenfrüchten. Ich habe aber im Laufe der Zeit die Erfahrung gemacht, daß ich allermeistens nicht Recht hatte. Und zwar interssanterweise dann vor allem nicht, wenn ich Recht hatte.
Weil es oben mal um Aggressiontherapie ging: Seit meine Interessen nicht mehr das Trennende, Differenzierende sind, sich also weniger um Dörrobst oder Hülsenfrüchte drehen, hat sich mein in-der-Welt-sein fundamental verändert. Auch was das anbetrifft.
Was den Begriff des "Gutmenschen" angeht: Der wurde in meinem privaten Umfeld - und woanders habe ich ihn bis etwa 2016 nicht zu hören bekommen - von Brecht her verstanden und erklärt. War also durchweg positiv konnotiert. So wollte man sein. Nietzsche zum Trotz. Darum genieße ich die Kampagne der Caritas sehr, die - auch wenn's die Konkurrenz ist - den tapferen Versuch unternimmt, diesen Begriff zurück zu erobern. Ihn zurück zu holen in den Raum der Zivilisation.
Lasst Euch nicht trollen von Panasapi[emoji6], der korrigiert auch Fahrstuhl-Schmierereien.
Wenn man mal auf die "Presse" zurück kommen möchte:
Ich weiß nicht ob es sonst noch jemand irgendwie registriert hat - zumindest in den Radio-Nachrichten bei Teilen des ÖR wird jetzt mittlerweile die Formulierung "an oder mit Corona verstorben..." verwendet. Das wurde vorher m.E. so nicht differenziert. Es gibt wohl auch mittlerweile diverse Fälle in denen Patienten als "geheilt" entlassen worden sind und dann - nicht unbedingt überraschend - einfach verstorben sind, dass soll ab einem gewissen Alter ja einfach auch mal vorkommen.
Ein Heimleiter war jetzt nicht sehr darüber erfreut, dass die Presse den Tod einer Bewohnerin die die Erkrankung überstanden hatte dann als "Corona-Tote" vermeldete. Die provokante Frage: "Sterben zukünftig alle Bewohner unserer Einrichtung, auch in den nächsten Monaten, die irgendwann mal positiv waren, ,im Zusammenhang mit Corona‘?" Da stellt sich dann schon die Frage in wie weit die Medien ihren Teil dazu beitragen.
Oder nimmt man mal wieder das schöne Thema "Schule und Kinder" auf:
Während man sich in der deutschen Medienlandschaft überwiegend damit beschäftigt hat, ob Hr. Drosten jetzt bei seiner Studie richtig gezählt hat oder nicht bzw. generell dieser Studie (so gering ihre Aussagekraft auch eigentlich gewesen ist) medial sehr viel Beachtung und Berichterstattung geschenkt wurde war aus anderen Ländern diesbezüglich herzlich wenig zu hören, oder es war vielleicht gerade mal eine Randnotiz ala "In den Niederlanden hat man... aber Hr. Drosten sagt ja...".
Eine echte inhaltliche mediale Auseinandersetzung mit Forschungsergebnissen aus anderen Ländern fand (und findet) bislang herzlich wenig statt - obwohl das durchaus interessante Erkenntnisse bringen könnte. Daraus lässt sich jetzt nicht unbedingt ableiten, dass diese "Nicht-Berichterstattung" gezielt forciert wird - vielleicht will der deutsche Medienkonsument einfach auch lieber nur über deutsche Studien informiert werden - nur stellt sich im gewissen Rahmen schon die Frage warum über jede "deutsche Expertenmeinung" seitenweise geschrieben wird oder ein vermeintlicher Streit der Experten herbeigeschrieben wird wo auf der anderen Seite wirklich interessante Sachen es dann einfach gar nicht in die "Mainstreammedien" schaffen.
Wer sich darüber weitere Infos beschaffen will dem ist nicht damit geholfen morgens nur SPON oder Bild anzuklicken - denn da wird man kaum fündig werden.
Weil es gerade um Medien und Corona (und WHO) geht...
https://www.n-tv.de/panorama/Langfri...e21876864.htmlZitat:
Tegnell muss aber damit leben, dass außer "Bloomberg" so gut wie kein internationales Medium die WHO-Korrektur weitergab, da sie es nicht in die Agenturmeldungen schaffte. Und die WHO schrieb auch nicht ihr*Statement*um, sondern ergänzte die Liste mit den elf Risiko-Ländern lediglich mit einer Fußnote, in der sie die sinkenden Zahlen Schwedens bestätigt.
Und, nein, ich glaube nicht an eine "Verschwörung" der Leitmedien. Tut mir ja fast leid, Jungs.
Aber ich glaube, dass (nicht nur) die Corona-Berichterstattung der "großen" Medien von Anfang an auf maximale Publikumswirksamkeit abzielte und dies immer noch tut. Und die kriegt man nun mal eher mit möglichst dramatischen Meldungen und Bildern als mit rationalen Fakten, Zahlen und Einordnungen.
Und das zieht sich halt durch.
cool das erhöht die Allgemeinbildung um geschätzte 3,878657% :halbyeahaZitat:
Zitat von Kannix
Weiter so!
Gruß
Alfons.
Hi,
SARS CoV-2 in Proben von Abwässern gefunden:
https://de.euronews.com/2020/06/27/c...a-nachgewiesen
Achja, in Proben von März 2019!:D
Die "Anfänge" des Virus können wohl bis zum Jahr 2013 zurück zu verfolgt werden, eine (noch nicht peer reviewte) Studie der University of Calgary legt diese Vermutung nahe:
https://www.firstpost.com/health/cov...3-8529141.html
Ich habe diese Studie selber aber leider noch nicht gefunden bei einer schnellen Suche.
Gruß
Alef
Hi,
Hab dafür ne andere Studie, die zum Ergebnis kommt, dass SARS CoV-2 in Frankreich schon Ende Dezember, also einen Monat vor dem ersten offiziellen Fall, unterwegs war und sich somit sogar mit den ersten (offiziellen) Fällen in Wuhan überschneidet:
https://www.sciencedirect.com/scienc...24857920301643
Gruß
Alef
wär IMO schon möglich, wenn Du meine Frage beantworten würdest:
Ich ziehe den Duden nicht als Autorität heran, sondern als Beleg dafür, dass der Begriff in der von mir genannten Verwendung schon 15 Jahre vor 2015 im Umlauf war.
Und dass der Duden nicht den Finger am Puls der Zeit hat, ist da ja eher kein Argument.
man könnte ja auch als Anfang mal in Wikipedia nachschauen (ich hoffe, der Vorschlag ist jetzt nicht zu anspruchsvoll für Reihenhausbewohner:o):
Der Manager der Band Die Toten Hosen Patrick Orth ließ im Jahr 2014 die Wortmarke Gutmensch beim Deutschen Patent- und Markenamt in München schützen.[31] Die Band verkauft T-Shirts mit dem Aufdruck „Gutmensch – No one likes us. We don’t care!“, wobei 10 Euro pro Shirt der Opferberatungsstelle RAA Sachsen zugutekommt.
[...]
Durch die Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres in Deutschland erhielt das Wort 2011 den zweiten und 2015 den ersten Platz als Unwort des Jahres.[32] Dies begründete die Jury 2011 folgendermaßen:
„Mit dem Ausdruck Gutmensch wird insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren.
[...]
2006 behauptete der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), die Herkunft des Begriffes liege in der Zeit des Nationalsozialismus,
[...]
Matthias Heine (Die Welt) verweist auf den 1791 in Pressburg geborenen Pädagogen Christian Oeser, der den Begriff erfunden habe. In seinem 1859 veröffentlichten Buch Briefe an eine Jungfrau über die Hauptgegenstände der Ästhetik heißt es über besonders naiv Gutmeinende: „Wird nicht ein solch unberatener Gutmensch für seine unbedingte Menschenliebe verlacht, für einen Thoren von der ganzen Welt gehalten werden und ein Opfer seiner Schwäche sein?
Hi,
Zum Thema "Gutmensch", dessen Ursprung und Verwendung im Wandel der Zeit (Gesellschaft für deutsche Sprache e. V.):
https://gfds.de/gutmensch/
Gruß
Alef
@Pansapiens: ich habe das Gefühl, schon genug Energie verschwendet zu haben. Steck mich gern in Deine Schublade ... kann ich mit leben. Hier noch weiter auf Dich einzusteigen würde doch wohl sehr ins OT führen. Schon meine letzten paar Erwiderungen auf Dich waren ersichtlich für die Katz...
Ich kannte mal jemanden, der längere Zeit in Südafrika gelebt hatte.
Der sagte mal: "Die Schwarzen sind den Affen schon irgendwie näher"
Ich nehm mal an, das schloss er aus vielen persönlichen Erfahrungen mit farbigen Menschen, die in Südafrika ja die Bevölkerungsmehrheit darstellen.
Oder aus einem Umfeld von weißen Menschen, die viele Erfahrungen mit farbigen Menschen hatten.
Ich schloss au dem kleinen Satz, in einer Unterhaltung, dass er wohl eine leicht rassistische Einstellung hat.
Hätte ihm da noch jemand zugestimmt, hätte ich diesen Schluss dann wohl verallgemeinert: "und wohl noch andere hier".
Das ist IMO nicht das Gleiche.
Er hatte IMO ein Vorurteil ich hab ihn beim Wort genommen.
Ich überlege es mir. Verspricht regere Beteiligung als der Thread über mathematische Modellierungen...
(Anregungen gab es ja schon; das von macabre verlinkte Rezo-Video z.B. der einige "wacke* moves", auch der seriöseren Medien aufzeigte.)
Da fällt mir ein: auf der von Ripley verlinkten Kinderarzt-Seite war auch ein Link auf eine Modellierung der Epidemie, die von einer inhomogen verteilten Empfänglichkeit für einen Virus ausging und damit zu einem geringeren nötigen Durchseuchungsgrad für eine Herden-Immunität kam...
*) was "wack" heißt, konnte ich mir aus dem Zusammenhang denken, hab es aber mit Google nicht gefunden, da ich nicht wusste, dass man das mit "ck" schreibt.