Alltag. Gibt Schlimmeres. Eigentlich keine Meldung wert, da "lokales Ereignis".
Druckbare Version
"Dauercamper", das stelle ich mir ein bisschen wie Trailer Park Bewohner in den USA vor, mit dem entsprechenden Klientel :D
Ich kann den Frust der Leute komplett nachvollziehen. Im Beisein eines vierjährigen Kindes geht so etwas aber gar nicht.
Ich glaube kaum, dass das so gemeint war. Aber mal allgemein: Es ging um Nachvollziehen können. Letztlich ist Drosten nicht ganz unschuldig in die öffentliche Aufmerksamkeit gelangt. Er hat auch in der Öffentlichkeit nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als Meinungsmacher agiert - auch wenn er sich immer wieder hinter seiner Rolle als Wissenschaftler versteckt hat, wenn der Gegenwind stärker wurde. Dazu hat er sich noch von der Politik (naiv?) vorschieben lassen, um unliebsame Maßnahmen, von denen letztlich nicht wenige unnötig bzw. übertrieben waren, zu rechtfertigen. Da nimmt es doch nicht Wunder, wenn Menschen auch entsprechend auf ihn reagieren und ihren Frust auf ihn abladen, so wie auf andere Politiker auch. Das kann ich schon nachvollziehen. Dass das Verhalten des „Dauercampers“ inakzeptabel ist, bleibt davon unbenommen.
Naja wir sprechen hier aber nicht "allgemein", wo dieser und jener in der Gesellschaft von irgendwas gefrustet war, sondern um einen konkreten Vorfall. Welchen Frust hatten daher die Camper konkret, der nachvollziehbar wäre? Es wird ja immer sehr allgemein davon gesprochen aber was ist hier mit dem Fall? Dazu habe ich nämlich nicht viel gelesen; einer der Angeklagten hat vor Gericht als konkrete Motivation für die Tat benannt, dass Drosten ja gar keine echte Promotionsurkunde besitze....
https://www.nordkurier.de/regional/m...uetzen-2361725Zitat:
Bevor Drosten als Zeuge in den Saal kam, hatte der Hauptangeklagte am Dienstag noch ein Geständnis verlesen. Er habe den Virologen als „den größten Verbrecher bezeichnet, der frei herumläuft.“ Das habe er daran festgemacht, dass Drosten gar keine echte Promotionsurkunde besitze, sagte der Angeklagte. Das sei seine Motivation damals gewesen.
Du antizipierst hier einfach, dass die von den Maßnahmen gefrustet waren aber vielleicht waren es einfach nur irgendwelche Assis oder Spinner. Wenn man will, kann man zu jeder Tat eine "nachvollziehbare" Motivation kreieren. Wenn jemand eine Bank überfällt, hungern vielleicht die Kinder zu Hause oder er kann eine lebenswichtige OP für die Frau nicht bezahlen. Oder aber er ist einfach ein gieriger Verbrecher.
Ich sehe hier jedenfalls noch nichts, was die Motiviation für mich nachvollziehbar erscheinen lässt.
Frag doch die Camper.
Meine Fantasie reicht aus, mir einige Maßnahmen vorzustellen, von denen man gefrustet sein konnte. 50% Umsatzeinbuße aufgrund staatlicher Maßnahmen waren, für die ich als Solo -Selbstständiger keinen Cent Hilfe bekommen habe. Die "Soforthilfen" müssen nämlich samt und sonders zurückgezahlt werden (außer, Du konntest nicht einmal mehr sie Miete zahlen). Oder dein Kind hat aufgrund von Lockdown Maßnahmen einen psychischen Schaden erlitten, oder Du konntest deine Mutter nicht auf dem Sterbebett verabschieden oder oder oder
Gesendet von meinem SM-S901B mit Tapatalk
Ja sicher. Nur was hat das alles mit "nachvollziehbarem" Frust von den Campern zu tun, der zur Beleidigung von Dorsten geführt haben soll?
Darum geht es ja. Und da entnehme ich den mir bisher bekannten Berichten noch keine nachvollziehbare Motivation. Die Motivation, die der Hauptangeklagte dargelegt hat, halte ich jedenfalls für nicht nachvollziehbar.Zitat:
Frag doch die Camper
Der letzte Absatz ist der wesentliche Punkt, und der sollte auch komplett unabhängig davon sein "wo" man selbst steht.
Auch ohne Kind fände ich es aber unmöglich ihn öffentlich anzugehen und zu beleidigen. So ein Verhalten hat in einer Demokratie nichts verloren! Erst recht nicht, wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen Wissenschaftler handelt und noch nicht einmal um eine politischen Entscheidungsträger (auch gegen Letztere wäre es nicht akzeptabel).