Zitat von
kanken
Man kann es sogar noch anders sehen. In China waren die Hauptwaffen früher der Bogen und der Speer, damit und dafür wurden mehr als 80% der Zeit trainiert. In Japan übrigens auch.
Durch das Training mit dem Bogen, vor allem mit schweren Bögen (also 80-120 lbs Zuggewicht, was die früheren Kriegsbögen hatten), trainierte man eine sehr spezielle Körpermechanik, diese lies sich wunderbar auf die Handhabung der schweren und langen Speere übertragen. Eben diese Körpermechanik nutzte man natürlich auch im Ringen, denn der Körper macht da das, was man ihm vorher beigebracht hat.
Nicht umsonst liegt im „Fali“, also dem Lösen der Kraft (meint das Reingehen in den vollen Zug der Sehne und das Lösen des Schusses), das Geheimnis der Shortpower des unbewaffneten Kampfes.
In meinem Verständnis der chinesischen Kampfkünste war zuerst der Bogen, bei dem eine spezielle Körpermechanik trainiert wurde. Diese Körpermechanik wurde dann auf den Speer, das Ringen und das Schwert übertragen.
In den militärischen Examen in China nahm der Bogen und das Spannen des Bogens nicht umsonst eine so wichtige Rolle ein.
Die Reiterbögen der Steppenvölker hatten mit 40-60 lbs zwar weniger Zugkraft, dafür musste man mit Ihnen wendiger sein und konnte nicht die Füße nutzen, da man ja im Sattel saß. Dort wurde die Kraftentwicklung aus der Rotation der Wirbelsäule dann sehr wichtig (und der Blick, da man ja auf einem sich bewegenden Untersatz saß).
Sobald es dann, z.B. mit dem Schwert, in den Nahkampf ging war natürlich das Ringen extrem wichtig, denn den Gegner zu greifen ist eine völlig natürliche Reaktion. Sobald man einmal gegriffen hat, oder gegriffen wurde, gehen viele der Anwendungen sehr viel einfacher.