Hallo Jibaku,
ich wollte hier keinen Generalangriff auf die Justiz durchführen. Allerdings sind nun die meisten Richter nicht gerade Experten, wenn es um Kampfkunst und Selbstverteidigung geht. Ich habe bei einigen Juristen schon Sätze gehört wie: Als Kampfkunstmeister hätte er doch kontrolliert...
Hat er aber nicht und kann er eigentlich auch nicht.
Das Problem ist doch, dass es selbst in Kampfkunstkreisen hochdekorierte Leute gibt die behaupten ein absolut kontrolliertes Vorgehen sei in der SV möglich.
Wie soll da einem Juristen der noch nie praktisch etwas mit Gewalt zu tun hatte und auch keine Erfahrung in Kampfkünsten hat eine realistische Einschätzung möglich sein.
Deshalb fände ich es schon nicht schlecht, wenn es zur Grundausbildung der Juristen im Strafrecht gehören würde, mal einen Kurs im Bereich der SV zu machen und sie sich im Zuge dieser Ausbildung im Muggingbereich mal aggressiven Rollenspielen unterziehen würden.
Der Vergleich zwischen dem was im Training so einfach geht und dem was beim Mugging davon übrig bleibt würde manch einem eine realistischere Einschätzung dessen geben, was in einer Person vor sich geht, wenn er Opfer von Gewalt wird und zwar selbst dann, wenn er in SV geschult ist. Ich denke manches Urteil würde dann anders aussehen.
Meine Meinung basiert übrigens nicht nur auf Urteilen (zugegebenermaßen hört man natürlich immer nur von den Fehlurteilen), die ich als Jura Laie nun leider nicht mit Akten belegen kann, sondern auch auf der Freundschaft zu bzw. dem gemeinsamen Training mit einigen Juristen.
Ich frage dich mal einfach interessehalber. Was denkst du wie vielen Richtern der Sachverhalt der Unmöglichkeit einer exakten Kontrolle aufgrund der menschlichen Reaktionszeit wirklich bekannt ist.
Oder anders gefragt: Welcher Richter würde einem Kickboxweltmeister abnehmen, dass er aufgrund einer falschen Antizipation den Kehlkopf getroffen hat, obwohl er doch das Kinn anvisiert hat.
Meinst du nicht dass in manch einer Urteilsbegründung stände : Ein Mann mit ihrer Erfahrung müsste doch.....(Ich denke du verstehst was ich meine)
Worauf ich also hinaus will ist dass ich behaupte, dass nicht wenige Richter über Sachverhalte zu entscheiden haben, bei denen sie über keinerlei praktische Erfahrung verfügen.
Woher nehmen also diese Leute die Erfahrung um sich ein angemessenes Urteil bilden zu können? Im Zweifelsfalle laden sie einem angeblich erfahrenen Budo Lehrer als Sachverständigen vor, der dann vor Gericht etwas von Kontrolle schwafelt.
Gruß Ralf
