Hi Mariana,
Zitat:
Man denkt nicht NUR mit fremden Gehirnen. Um zu verstehen, muß man mehr leisten.
Fremde Ideen sind Anleitung und eine Abkürzung. Wenn der Mensch leben will, kann er sich nicht sein Leben lang Gedanken machen..... aber er will wissen wo er hin will und welchen Sinn es macht, da er letztendlich doch auf den Tod zusteuert.
Ich schrieb extra, dass das Lesen von Texten so sei, nicht das philosophieren selbst- ich halte beides für notwendig, denn wer glaubt, Philosophie zu "machen" ohne sich mit dem, was vorher war auseinanderzusetzen, der redet meißt nur abgehobenes Zeug oder erfindet das Rad zum 2ten Mal. Natürlich ist die Phrase platt und stark einseitig, ich halte sie aber für ein brauchbares Bild (übrigens nicht von mir).
Zitat:
"Spirituelles Bedürfnis" ist schon Hammer, wenn man nicht sagt warum es ein Bedürfnis ist. Hunger und Durst sind Bedürfnisse.
Aber was macht ein "spirituelles Bedürfnis" zu einem ebensolchen Grundbedürfnis wie Hunger und Durst, die nach Erfüllung verlangen, und ebensowenig lange unterdrückt werden kann?
Ich würde sagen, dass der Mensch zu klären, vielleicht bis ins letzte zu verstehen sucht, warum er auf den Tod zusteuert.
Was macht dann den Sinn in diesem Leben?
Ja, den sucht er grad, und er staunt, was er dabei lernt...
Da hast Du doch glatt aus meinem Bedürfnis ein GRUNDbedürfnis gemacht ;)
Verstehe ich Dich richtig, dass Du die Wortwahl Bedürfnis für falsch hältst, dann aber erklärst, warum es dieses Bedürfnis gibt?
Zitat:
Schöner Satz. Was soll er bedeuten?
Ich lese, das niemand an einer irgendwie gearteten Weltanschauung vorbei kommt. Und dann: nein, das denkst du ja nicht... (Steht im Anfang.)
Aber 'Niemand' interessiert mich ja auch nicht. Also kommt 'jemand' an einer Weltanschauung vorbei? [ned bes sein, mußte einfach sein ]
;) wegen sowas werd ich doch nicht böse ^^
Gesprochen wäre es deutlicher, für einen Text ist es tatsächlich zu schräg, aber Du hast mich ja trotzdem verstanden.
Zitat:
Der Mensch muss nicht perfekt sein.
Volle Zustimmung, mit gings auch nur um die Frage, warum es trotz der ganzen klugen Ideen so viel Leid und Tod gibt...
Zitat:
Zitat von justy
Ich finde nicht, dass Kinder uneins sind.
Kommt drauf an von welchem Alter ihr sprecht, Kinders!
Das Kleinkind hat nie was 'gelernt' ausser sich und die Mutter und damit auch seine Welt als eins zu sehen.
Erst (oder schon) mit der ersten Erkenntnis des Kindes, das die Welt und seine Bedürfnisse [Hunger und Durst] nicht mit ihm eins sind, dadurch, dass die Befriedigung auf sich warten lässt, beginnt die Welt sich zu Spalten in ich und der Rest. [Wenn das nicht traumatisch ist ]
Und was dann? Was hat das Kind uns voraus? Das Stadium zwischen Tier und erwachsenem Menschen? Wollen wir ihm das wünschen, weil wir dann schön glauben, dass es seine Unschuld hat in diesem Zustand und ihn auch behält?
Das war keineswegs wertend gemeint und ich glaube auch nicht, dass es erstrebenswert ist, sein Leben in kindlicher Unschuld zu verbringen. Ich mag das "Kind-sein" nicht idealisieren, es ist sowohl kindlich-sein als auch kindisch-sein, es ist ein Teil von vielen und das ist schon ganz gut so, wenn Du mich fragst.
Das alter: Ich denke mal es geht hier tatsächlich um einen naiven, unbedarften Zustand, der nicht wirklich vom Alter abhängt.
Zitat:
Von wem hast du das Nietzsche zynisch und nihilistisch ist???
:D das habe ich aus meiner Klischee-Zauberkiste gezogen.
Nein, mal im Ernst: Ich habe durchaus schon Nietzsche gelesen, vielleicht nicht so viel, wie man von ihm lesen sollte, um wirklich mitreden zu können, aber dennoch genug, um ein paar Argumente für Zynismus und Nihilismus zu finden. Sein Menschenbild ist für mich von Spott geprägt, wir sind nichts als kluge Tiere, die das Denken erfunden haben, wir leben in ständiger Spannung etc. Die Diskussion passt nicht wirklich hierher, wir können sie gerne an anderer Stelle führen, ich sehe schon einige "negative" Tendenzen bei Nietzsche- genau dafür schätze ich seine Werke sehr, das was ich von ihm gelesen habe kam mir immer sehr unmittelbar vor... wir leben halt nicht im Wunderland. Außerdem liebe ich seine Sprache.
Zitat:
Das erste was du während des Studiums lernen solltest ist Primärtexte unvoreingenommen zu lesen!
Das habe ich schon gemerkt, trotzdem vielen Dank ^^
Zitat:
Wahrheit und Weisheit lebt durch die Diskussion und im Disput und nicht im vorsichtigem Abwägen und weisem Kopfnicken.
Der Dalai Lama d. h. damit auch sein Glauben, hat auch überlebt, weil er in die Welt hinaus gegangen ist anstatt zuhaus zu sitzen und sich von den Chinesen seinerzeit einsperren zu lassen.
Ich würde nie das Gegenteil behaupten :rolleyes:
Mariana,
ich denke, wir sind wirklich nicht weit voneinander entfernt, danke für Deine ausführlichen Antworten... tu mir nur bitte einen Gefallen und mach Dir nicht irgendein Bild von mir, anhand von ein paar Zeilen, die ich hier schreibe.
Liebe Grüße, Justy