Yoko Geri wird mehr taktisch benutzt. Kannst den Gegner chudan wegkicken, um z.B. einen Vorsprung über die Zeit zu retten.
Es gibt in der WKF halt Wertungsmoden.
Führhand zum Körper ist erlaubt, aber wird nie gewertet.
Ein Hauch von WTF... .
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Uraken/Backfist ist erlaubt und gibt manchmal ne Wertung. Haito als langer Haken geht nicht, weil offene Hände verboten sind.
Gängige Fantasie dahinter : Würde vielleicht mal über die Augen gezogen ...
Seiken Furi Uchi ginge, hat aber keine Wertungsaussichten.
Es gab früher coole Kämpfe auch schon auf der LM, weil es die flachen Würfe noch gab. Hüftwürfe nach Uki Goshi Prinzip bis zu kunstvollen double leg varies.
Karateka, die nicht mal die Regeln kennen und auch mal live vor Ort zugucken ( und bisweilen gar mitmachen ?), sollten keine Lizenz zum Hüppel-Dissen kriegen.
Gestoppt werden soll nix. Sondern vom vorverlegten Ziel zurückgeschnappt werden.
Kontakt darf nicht zu schwer sein.
Es gibt diesen Gesichtskontrollblick, wo der Laie immer denkt, der KR schnüffelt nach Mundgeruch beim getroffenen Kämpfer.
Faire sagen da selber : "War okay."
Andere zerdrücken tapfer eine Träne...
P.S. :
Zum Körper darf es auch Vollkontakt sein, in der Praxis. Nur sehen darf man es nicht.
Aber nicht wenige KRs haben keine Ahnung z.B. von eher langsamen Schlägen mit Tiefgang etc. ... .
Wenn der andere mit dem recht neuen deckungslosen Meiden mit dem Kopf in Deinen Chudan-Tritt eiert, kann er wegen Mubobi = Eigengefährdung auch mal tatsächlich durch eigenes KO verlieren. Letzte LM bei uns.
Hallo,
(1) Die Ein-Treffer-Idee ist im Karate älter, d. h. es gab sie bereits vor den 1930er Jahren.
(2) Wie schon öfter hier geschrieben, wird der „Einfluss“ des Dai-Nippon Butokukai auf die Gesamtheit des Karate häufig überbewertet. Allgemein schrieb ich hier und darunter etwas dazu:
http://www.kampfkunst-board.info/for...6/#post2993113
Und auch hier:
http://www.kampfkunst-board.info/for...ml#post2955627
Grüße,
Henning Wittwer
kanken:
Ja die Jing Wu/Chin Woo Athletic Association und das Central Guoshu Institute in Nanjing(Nanking) waren in China für die Öffnung der Kampfkünste für die Massen und Körperertüchtigung des Volkes richtweisend.(中國國民黨Zitat:
Bei denen war es nicht anders ("Jing Wu"
Zhōngguó Guómíndǎng Nationale Volkspartei Chinas)
Nach dem Krieg übernahmen die Kommunisten(KP) die Rolle in Festlandchina und das moderne sport Wushu wurde erschaffen,gefördert.
Ähnliche Entwicklungen.
In Südkorea nach dem Kieg wurde z.B. Taekwondo ähnlich instrumentalisiert.
In Vietnam Vovinam Viêt Võ Dao.
.....
Jetzt ist es offiziell. Karate ist 2020 dabei:
Karate ist olympisch in Tokio 2020 - Deutscher Karate Verband e.V.
https://www.olympic.org/news/ioc-app...mes-tokyo-2020
NEWS CENTER - MAIN | WORLD KARATE FEDERATION
Ich finde es super!
Wäre schön wenn es Kickboxen auch iwann schafft.
Hallo,
danke für das Update!
Wichtig finde ich die Aussage, dass die "additional sports in Tokyo will not [...] be binding on future host cities." (https://www.olympic.org/news/ioc-app...mes-tokyo-2020)
D. h. ob Sport-Karate nach 2020 weiterhin olympisch bleibt, ist offen ...
Grüße,
Henning Wittwer
Nachdem was die olympischen spiele mit judo und taekwondo angestellt haben, habe ich keine großen erwartungen an den positiven einfluss aufs karate (und FSM weiß, es könnte einen brauchen).
Aus meiner Sicht ändert sich nix.
Zum Thema Mitglieder: Ausschnitt aus einem auch hier irgendwo verlinkten FAZ Artikel von DKV Präsi Wolfgang Weigert. "Für die Leistungssportler wäre es absolut wichtig, gerade im Hinblick auf einen Sponsor, denn wir haben keinen. Für die Breitensportler weniger: Taekwondo ist seit 2000 olympisch und hat zwei Drittel weniger Mitglieder als wir mit 168.000. Olympia hat Taekwondo, was den Breitensport betrifft, eigentlich nichts gebracht."
Zum Thema Versportlichung/Budo/Tradition etc.:
WKF Wettkampf Kumite und Kata hat nach Olympia genausoviel mit Kriegskunst oder Tradition zu tun, wie vor Olympia. Etwas befremdlich finde ich, dass derartige Kritik oft selbst aus einer Richtung kommt, die im Endeffekt selbst Sportkarate betreiben. Oder von der JKA, die Wettkämpfe überhaupt erst weltweit verbreitet hat.
Ich hab, im Gegenteil, nichts gegen versportlichung. Es sollte halt vollkontakt werden, aber im Normalfall sind es eher schräge poinfight geschichten die sich von realem kampf immer weiter entfernen
Ich finde man braucht kein olympia.
Meiner Meinung nach sollte eher Kickboxen statt Karate olympisch werden. Ich mag zwar falsch liegen und bitte um diesbezügliche Korrekturen, aber mir scheint der Unterschied zwischen Semikontakt/Pointfighting im Kickboxen und WKF-Kumite nur gering zu sein. Kickboxen ist im Gegensatz zu Karate auch nicht ideologisch aufgeladen und würde sich meines Erachtens auch für Personen eignen, die hauptsächlich Sportkarate, ITF-Taekwon-Do oder ähnliche Kampfkünste betreiben.
Die Ideologien, die ich meine, sind zB japanischer Militarismus, der Mythos vom Ikken hissatsu oder eventuell sogar der Zen-Buddhismus. Zugegebermaßen gibt es auch ideologische Elemente (wie die Pflicht zur Vervollkommnnung der Persönlichkeit), die mir unproblematisch erscheinen. Meines Erachtens wird auch beim Karate im Gegensatz zum Judo ein größerer Wert auf Formalismus gelegt und mehr Mythenbildung betrieben. Das gilt insbesondere für die "westliche Welt", wo beispielweise die quasi-religiöse Tradition, den Gürtel prinzipiell nicht zu waschen, da der Gürtel inklusive seiner Verunreinigungen ein mit Bedeutung aufgeladener Fetisch geworden ist, entstanden ist.
Auch diejenigen, die nur mehr Sportkumite betreiben, haben einen Hintergrund in einer zumindest teilweise nur wenig bis nicht versportlichten Kampfkunst. Insbesondere besteht ein großer Unterschied zwischen den Techniken der Karate-Kata und den Techniken im Sportkumite (die Abweichung im Kukki/WTF-Taekwondo ist übrigens noch größer, siehe das Buch "Taekwondo : From a Martial Art to a Martial Sport" von Udo Mönig). Beim Kickboxen erspart man sich dieses Problem, da es Konsens ist, dass es sich hierbei zuallererst um einen Sport handelt, den man nach persönlichem Ermessen ideologisch aufladen kann oder eben nicht. Udo Mönig schlägt übrigens für Taekwondo vor, das "traditionelle Taekwondo" und das "Sport-Taekwondo" vollständig zu trennen. Bezüglich Karate kommt mir eben vor, dass zwar keine Trennung, aber eine Abspaltung durch die Einführung des Leichtkontakt-Kickboxens stattgefunden hat.
Wenn auch ich es für mehr als fragwürdig fragwürdig halte, ob der Status als olympische Sportart dem Judo gut getan hat, glaube ich nichtsdestoweniger, dass Judo in die olympischen Spiele besser hineinpasst als Karate, da Judo von Beginn an sportliche Elemente enthalten hat, während derartige Elemente im Karate teilweise vehement abgelehnt wurden bzw immer noch werden.
Mein Beitrag war keine Bewertung von Semikontakt-Kämpfen, sondern nur die Feststellung, dass mir Pointfighting oder Semikontakt im Kickboxen auf mich sehr ähnlich zum WKF-Kumite wirkt, welches eben 2020 ein olympischer Sport sein wird.
Das Thema wurde schon oft angeschnitten.
Bei antiken olympischen Spielen waren Boxen,Ringen und Pankratiion vertreten.
Eine Pankration Organisation versucht seit jahren das modernes Pakration wieder olympisch wird.
http://www.worldpangration.net/
vid:
https://www.youtube.com/watch?v=rVGGPi84p2Y
Hallo,
es ist ja der Weltfachverband für Sport-Karate, der zunächst einmalig bei Olympia dabei sein wird. Leider hat der aber kein Interesse daran, seine Sportart auch als „Sport-Karate“ zu bezeichnen, was korrekt wäre. Herkömmliches Karate besteht „traditionell“ aus vielen verschiedenen Übertragungslinien die manchmal in Ryūha zusammenfinden, und es ist inhaltlich so verschiedenartig, dass es gar nicht als „Einheit“ unter einer Art Regelwerk zusammengefasst werden könnte. Dass so ein echtes Problem bei der Außendarstellung entsteht, zeigt sich in der aktuellen „Pressemitteilung“ des größten deutschen Fachverbands für Sport-Karate, in der die Worte „Olympia“, „Sport“, „Gesundheitssport“, „Spiele“, „Kampfkunst“ und eben auch „Karate“ wirr durcheinander gebraucht werden. Dessen Sport-Karate hat ganz einfach nichts mit herkömmlichem Karate zu tun. Kopfzerbrechen bereitet mir daher die Wirkung auf Außenstehende. D. h. diejenigen, die sich eventuell für „Karate“ interessieren, dürften dann das in den Medien vorgestellte Sport-Karate mit herkömmlichem Karate verwechseln.
Mehr zum „Karate-Einheitsbrei“ schrieb ich hier:
http://www.kampfkunst-board.info/for...tsbrei-177108/
Grüße,
Henning Wittwer
PS: der Karate-Teil in U. Moenings Buch ist alles andere als gut …
Wird das Team dann eigentlich aus dem DKV zusammengestellt, oder gibt es da ein verbandsübergreifendes Team für Olympia?
Ich hab keine Ahnung. Hab mich dafür bisher nie interessiert und wusste gar nicht, dasses überhaupt nen Karate Bundeskader gibt ;)
edit: Hat sich erledigt, hab gerade den Bundeskader gefunden. http://www.karate.de/verband/athleten
Da der DKV der einzige vom DOSB anerkannte Fachverband für Karate in Deutschland ist, werden nur Kämpfer des DKV bei Olympia antreten. Der Nationalkader wird von den jeweiligen Bundestrainern zusammengestellt und rekrutiert sich aus den Karateka, die auf den letzten (DKV, EKF und WKF-) Wettkämpfen halt am besten was gerissen haben.
Man hätte ja auch zB verbandsübergreifende Qualifikationsturniere machen können. Bis 2020 is ja noch viel Zeit
Hallo,
ein neuer Zeitungsbericht über einige Hintergründe, z. B. die Höhe der Fördermittel (angeblich über 600000 Euro pro Jahr):
Karate: Mit Händen und Füßen - Sport News - Aktuelle Sportnachrichten - Augsburger Allgemeine
Dass die WKF einen "Welt Karate-Tag" ausruft und durchführt und sich damit einmal mehr in der Öffentlichkeit als quasi rechtmäßiger und alleiniger Vertreter von "Karate" weltweit positioniert, finde ich persönlich daneben. Ehrlicher wäre es, wenn diese Leute wenigstens von "Welt Sport-Karate-Tag" sprächen. Aber selbst das wäre unfair gegenüber anderen Organisationen für Sport-Karate.
Grüße,
Henning Wittwer
Ich denke, dass mit dieser Aussage doch alles erklärt ist.
Der DKV ist der einzige Verband, der die "Sportart" Karate international bei Olympia für Deutschland vertritt. Das mag dem einen oder anderen gefallen oder auch nicht, aber es ist Fakt.
Ich bin zwar kein großer Freund des Sport-Karate, aber ich finde es legitim, dass der DKV als größter Verband die Sportart Karate vertritt. Ansonsten kann jeder Hinterhofverband, der eine Weltmeisterschaft mit 8 Teilnehmern aus zwei Vereinen abhält diese Rolle für sich reklamieren. Das kann es ja auch nicht sein.
Es steht ja dennoch jedem frei seine andere Sicht von Karate zu vertreten - er wird ja wahrscheinlich nicht bei Olympia oder einem anderen Sportwettbewerb antreten wollen.
In unserem Verein existiert Sport-Karate (mit guten Platzierungen auf der DM) problemlos neben "Breitensport"-Karate und SV-orientierten-Karate. Jeder nimmt sich einfach das mit was er will und besucht entsprechende Schwerpunkttrainingseinheiten. Wie gesagt, mein Ding ist Sport-Karate auch nicht, dennoch mache ich gerne auch mal ein Sport-Kumite-Training mit - man lernt ja immer was dazu.
Klar wird "diese" versportlichten Form des Karate durch die Masse wahrgenommen. Aber ganz ehrlich... "so what". Karate wird bekannter, das finde ich positiv. Wohin sich die Leute dann im Dojo entwickeln sieht man dann doch. Die jüngeren tendieren erst mal zu Kumite und zum Sport. Später entdecken einige, dass es da noch mehr gibt und beschäftigen sich mehr mit der Kampfkunst. Es führen viele Wege nach Rom, aber man muss sich eben erst mal auf die Reise begeben.
"Welt Sport-Karate-Tag" wäre aber auch daneben, weil man dort sämtliche Facetten des Karate trainieren konnte. Also auch traditionelles Karate.
Programm
Olympia wird Karate genau so kaputtmachen, wie sie es bei TKD geschafft haben :o
Und zum DKV sag ich lieber nichts :)
@ Mardl: righty right
+1
Leider ja. Da muss ich dir unumwunden Recht geben.
Ich muss gestehen, dass ich es inzwischen vermeide auf Lehrgänge zu gehen, außer mich interessiert das Thema oder der Referent besonders. Alles andere ist meinem Nervenkostüm abträglich. Man diskutiert ständig und die gezeigten Dinge, auch von hohen Dan-Trägern, sind teilweise... nicht das was ich mir unter Karate vorstelle.
Aber auch bei uns im Verein gibt es Betonschädel - wie wohl überall:
- "Das habe ich aber 'so' in meinem alten Verein gelernt".
- "Wozu soll ich Würfe lernen? Im Karate gibt's keine Würfe hat mein alter Sensei gesagt" (außerdem kann und will ich nicht fallen und keine anderen, schwitzenden Menschen anfassen...)
- "Diese Bewegung aus der Kata ist eine Abwehr von einen Oi-Zuki von vorne und einem Angriff von hinten gleichzeitig (!) und nichts anderes."
- "Aber für den Wettkampf brauche ich diese Technik (Hebel, Wurf, etc.) nicht."
Inzwischen denke ich mir, gut, dann eben nicht. Jeder soll das aus dem Karate für sich ziehen, was er möchte. Zum Glück haben wir ein recht breites Spektrum im Angebot, so dass fast jeder seine Nische findet. Und wer dies nicht tut, kann ja vielleicht in einem anderen Verein glücklich werden.
Ich habe es zum Glück schon erlebt, dass reine Wettkämpfer nach ihrer Sturm-uund-Drang-Zeit ab Mitte 20 auf den Wettkampf keine Lust mehr hatten und, so sie nicht aufgehört haben, nach neuen Elementen im Karate gesucht haben. Bei manchen ist es dann auf einmal SV, bei anderen Kata, etc.
Und eines muss man dem Wettkampf lassen: die Wettkämpfer können schnell, hart und präzise Schlagen und Treten und haben ein gutes Distanzgefühl. Das sind nicht unbedingt die schlechtesten Voraussetzungen und damit sind sie schon mal wehrhafter als viele traditionelle Dojo-Ninja-Super-Krieger, die mit ihre theoretisch tödlichen Ikken-Hissatsu-Techniken noch nichteinmal eine Fliege von der Pratze schlagen oder treten können...
Hallo,
in diesem Thema wurde u. a. die Frage angerissen, ob bzw. wie sich die Teilnahme von Sport-Karate bei den olympischen Spielen auf die Mitgliederzahlen in den Karate-Vereinen und -Schulen auswirken würde. Durch die sicherlich allen Mitlesern bekannten Maßnahmen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und die Pandemie selbst ist eine Antwort auf diese Frage derzeit natürlich verwickelt. Erkennbar ist, dass sich der Abwärtstrend hinsichtlich der Mitgliederzahlen im deutschen Fachverband für Sport-Karate bis 2021 fortsetzte und sich in jenem Olympiajahr (das auch ein Pandemiejahr war) noch verstärkte:
https://de.statista.com/statistik/da...ate-verbandes/
Auch in anderen Ländern schien die Olympiateilnahme keinen Mitgliederzuwachs nach sich gezogen zu haben, wie etwa dieser Kommentator erwähnt:
https://chinesemartialstudies.com/20...olympic-medal/
Grüße,
Henning Wittwer
ich würde mal sagen, dass karate nicht die erste wahl von kindern jugendlichen ist und es trends bei kampfsportarten gibt.
durch eine einmalige teilnahme am olympiaprogramm und dessen übertragung im tv wird kein trend geboren.