Immer wenn du (Klaus, meine nicht dich persönlich) irgendwo unterwegs bist, wo die Umgebung und die Mitmenschen nicht ganz offensichtlich harmlos sind, ist es gut, auf Raum/Abstand, Körpersprache von anderen und dein eigenes Bauchgefühl zu achten. Das kann man üben und es hat überhaupt nichts mit Paranoia, 'Angst' oder gesteigerter Ausschüttung von Stresshormonen zu tun. Es kann eigentlich ganz interessant sein, im Sinne von "people-watching" bzw. Hobby-Anthropologie. Und daraus kann man eine Art Hintergrundsscanning entwickeln, die nebenbei locker abläuft.
Wenn dann eine Person oder Personen auftauchen, die zumindest eine kleine "orange Flagge" auslösen (muss noch keine rote Flagge sein), nimmst du das einfach wahr, gehst davon aus, das es trotzdem in Ordnung ist aber bist eben ruhig 'wach' bis die Situation wieder anders ist. Was meistens nach ein paar Sekunden oder einer Minute sowieso eintritt.
Wenn du diese ruhige, unaufgeregte Wahrnehmung hast, werden die allermeisten potentiellen Aggressoren das registrieren, auch wenn es bei ihnen selber unbewusst abläuft. Du forderst sie gar nicht heraus, kannst sogar freundlich schauen (und sprechen), aber sie merken es. Das bedeutet nicht automatisch, dass alle dich deswegen in Ruhe lassen, aber es steigert die Chancen ungemein.
Wenn du etwas KK-Training hast, bringt diese ruhige Aufmerksamkeit deinen Körper in einen etwas anderen Zustand, der ebenfalls für Kampf oder Flucht günstiger ist, falls das nötig ist.
Umso mehr du ein Gefühl für deinen eigenen Körper hast, für deine Aufrichtung und Gleichgewicht, für deine Blockaden und Freiheiten im Körper, umso besser dein (Bauch)gefühl auch für andere Menschen um dich herum. Da auch sie ihre Gefühle, Emotionen, Gedanken, Wünsche über ihre Körper ausdrücken, gewollt oder nicht.
(Es sei denn, sie sind wirklich darin geübt, ihren eigenen Körper so gekonnt zu 'filtern'. Aber die allermeisten Aggressor sind nicht so sehr darin trainiert, denke ich).

