Wenn es nur um Bewegung geht ist es egal.
"Sich bewegen" oder gut bewegen zu können, kann ja verschiedene Aspekte haben.
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Wenn es nur um Bewegung geht ist es egal.
"Sich bewegen" oder gut bewegen zu können, kann ja verschiedene Aspekte haben.
Ich wage da zu widersprechen ;-). Wenn jemand in einem Kontext trainiert, dass er keinen Platz zum ausholen hat und nur aus 5 bis 10 cm zuschlagen kann, dann wird sich das auch mit dem richtigen Training entwickeln. Wenn jemand aus 5 oder 10 cm zuschlagen kann, aber der Kontext es notwendig macht, sich selbst mit den Fäusten zu decken und deswegen einen längeren Weg hat, dem nützt dieser Skill wenig.
Ich habe es zu oft erlebt (und selbst auch Trainer früher so gemacht) Techniken zu üben, anstatt Situationen, aus denen sich Techniken entwickeln. Dieses isolierte Üben von Techniken ist meiner Meinung nach der Grund, wieso es häufig im Sparring nicht klappt.
Ist für mich halt komplett anders, nämlich so wie ich es schreibe:-) Für mich ist alles Bewegung, wenn die natürlich ist, passiert der Rest automatisch und ich hab keine Ahnung, was das ist, was dann passiert. Deshalb kann und will ich auch gar nicht sagen was ich mache. Für mich ist alle eine Frage des freien, natürlichen Körpers. Je freier und natürlicher, desto automatischer passiert alles.
Je steifer, je mehr Wille da ist, desto weniger fließt es und desto weniger ist es authentisch.
Wenn ich meinen Körper nicht hinterfrage, bleibe ich sein Sklave.:-)
Genau um diese Etikett geht es irgendwie. Denn , wenn du es zulässt, dann limitierst du dich selbst auf genau jenes Etikett , was versucht wird dir überzustülpen oder du dir selber überstülpst.
2 Beispiele.
1. Ich esse kein Fleisch ausser Fisch . Immer wieder wird mir gesagt , wenn ich das erwähne, "Du bist also Vegetarier" . Öhm , nein , bin ich nicht . Ich habe nur beschlossen kein Fleisch zu essen , wegen der Art und Weise wie wir die Tiere hier behandeln . Ich bin nicht gegen Fleisch , ich puhle auch nicht alles raus , wenn sich mal was verirrt hat . Ich habe die Freiheit jederzeit Fleisch zu essen , ein Tier zu jagen , zu töten und zu essen . Einen Fisch zu angeln , ihn zu kehlen und zu essen .
Würde ich das Etikett "vegetarier" zulassen , würde ich mich selbst festlegen in etwas wo ich garkeine Festlegung habe , nur eine aktuelle Entscheidung.
2.
Ich hatte vor Jahren einen Freund zu einem Taichi Seminar in Berlin begleitet. Wir kamen öfter ins Gespräch mit dem Gastdozenten und in einem Gespräch versuchte er im Anschluss zu einer Strukturdemo plötzlich ohne Ansprache meinen Arm zu hebeln und ich reagierte ebenso plötzlich ohne Ansprache und war wieder draussen ... Er stutzte kurz meinte "Oh you are fast" und fragte mich dann welchen Stil ich trainiere und ich antworte ebenfalls "ich nenne es Bewegen" ^^
Er rollte mit den Augen und ich sah seinen Unwillen , so nach dem Motto , "ok wenn du nicht darüber reden willst ...." Und da erklärte ich ihm , ich könnte jetzt sagen es war Juju oder Judo oder ing ung oder was ganz anderes , was sich im Laufe der zeit ergeben hat , aber es wäre gelogen dir gegenüber ...
DAS hatte er sofort verstanden !
Hätte ich im einen Stil gesagt , hätte ich mich zu etwas festgelegt , was garnicht stimmt und ihn damit in die Irre geführt.
Die Techniken mögen in bestimmten Stilen als vorgebene Bewegungsmuster vorhanden sein , dort gelehrt werden und trainiert , aber die aktuelle Umsetzung , entsteht allein aus dem aktuellen Verständnis von Bewegen . Und ich sage noch nicht einmal aus dem verständnis von Bewegungen , sondern vom Bewegen ...auch das ist für mich schon ein Unterschied.
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Ich denke , wenn man Lehren will , braucht man tatsächlich Etikette , Label. . Nicht für sich , aber für die Schüler , weil es ihnen auch einen Rahmen gibt und jeder Anfänger , egal wo , braucht Rahmen . Für einen selber löst sich das aber mit der Zeit auf , weil es keine Diskrepanz zw, technik und eigenem "natürlichen" Bewegen mehr gibt.
Du hattest mal Stufen der Entwicklung (Ebenen) im Akido erwähnt und wie es sich anhörte, läuft es auch dort darauf hinaus , Stillos (nicht wahllos ! ) zu werden bis hin zu Physis überwinden bzw transzendieren . . Ähnliche Stufen gibt es auch im ZRM und ich denke in manch anderen KK auch .
Moin! Das ist ein heißes Terrain...Sparring ja, aber sinnstiftend und ich bin höchst ambivalenter Meinung zu, was die These "Sparring gut -> Kämpfen gut" angeht. Zu oft habe ich es erlebt, dass Sparring ein reines Hahnenkampfspiel ist, bei dem es nicht um die Entwicklung von Skills geht, sondern rein dazu taugt, einer dominiert und der andere kuscht, weil er (letzterer) eben keine Mittel zur Hand hat oder aber bekommen(!) hat oder es einfach nicht zugelassen wird, dass er diese Mittel entwickelt. Das wieder würde deine obige These stützen, aber irgendwie. Nein. *g*
Ich sehe eine andere Meisterschaft, eigentlich derer zwei:
1) Dahingehend, dass ein vermiedener Kampf letztlich das primäre Ziel sein sollte. Dazu gehört eben auch Umsicht, Kommunikationskompetenz, auch mal "nachgeben", das Gehirn über die brachiale Gewalt wirken lassen. Die Situation kontrollieren. Rational. Klar, wenn es hart auf hart kommt, dann...ja, was dann? Wir könnten nun in die Szenespiele eintauchen und mögliche Re-Aktionsmuster diskutieren, um solch einen "first contact" dahingehend zu überstehen, dass wir soweit weiter funktionstauglich sind, aber spätestens jetzt gehen die Meinungen auseinander. Ich habe mal in einem Buch gelesen (keine Ahnung, wer der Autor war), dass das Karate letztlich genau dafür entwickelt wurde: Den "first contact" irgendwie zu überstehen und dann weglaufen oder aber soweit sich wehren, dass man weg laufen kann. Ich fand diesen Gedanken sehr faszinierend, weil er das Gesamtgefüge auf andere Beine stellt. Es geht nicht mehr darum, den "Gegner" (Störer) schnellstmöglich was auch immer, wie es gerne suggeriert wird, sondern sich eben eine kleine Blase des Flexibilität gewissermaßen zu erkämpfen und dann bzw. um dann die Flucht zu ergreifen.
2) Die Gesunderhaltung unserer Körpers (und Geistes). Das wird meines Erachtens echt unterschätzt und ich werfe einmal wieder den Begriff "Bewegung" in den Raum. Wir (die Gesellschaft) bewegen uns zu wenig. Ich sitze jetzt hier und tippe diesen Text. Warum bin ich nicht im Garten und scheuche den Hund durch die Gegend und bewege mich mit ihm? Ok, das mache ich gleich. Aber für mich ist mit eine Säule der Kampfkünste eben diese Bewegung des Körpers. Schwitzen! Sagt schon die gute Hildegard von Bingen. Braucht es dazu Kampfkunst? Nein! Da bin ich ganz schnell wieder bei den einleitenden Worten von Björn, was Bewegung angeht - ob nun funktional oder aber eben rein um der Bewegung Willens.
Cheers! ^^
Kann man so sehen, ist aber gar nicht meine Welt. Für mich ist Bewegung und Funktion untrennbar miteinander verbunden. Sparring gehört dazu, genauso wie das Wissen, wie hart, wie viel und auf welche Art und Weise.
Sparring ist für mich nicht der beste Weg meine Bewegungsqualität zu entwickeln, aber der beste Weg um meine Bewegungsqualität zu testen.
Wie gesagt kann man auf verschiedenen Ebenen interpretieren, aber ich bin da doch eher pragmatisch als idealistisch.
Mich interessieren zumindest in der Kampfkunst nur Bewegungen im Kontext des Kämpfens, also spontaner Ausdruck, "inspiriert" durch den Angriff des Gegners.
Ausserhalb der Kampfkunst gibt es für mich die Befreiung von Körper und Geist von negativen Einflüssen durch gezielte Atmungs und Bewegungsübungen, aber das ist ein Thema für sich, was ich jetzt nicht hier direkt im Zusammenhang mit Kampfkunst sehe.
Lernen braucht Struktur, Anwendung ist frei.
Jegliches Ziel für eine gute Anwendbarkeit ist die BewegungsQUALITÄT und die erreiche ich durch strukturiertes Training.
Wenn ich die Bewegungsqualität habe, dann brauche ich keine Struktur mehr, ES SEI DENN ich will andere Leute unterrichten.
Kombinieren muss ich das Erreichen von Bewegungsqualität mit einem Ziel (in unserem Fall Kämpfen). Dafür muss ich die grundlegenden Bewegungsmuster als Übungsschablone nehmen und an Ihnen die Bewegungsqualität schulen.
Die grundlegenden Bewegungsmuster variieren je nach Ziel der Kampfkunst. BJJ hat andere als das Boxen oder der Schwertkampf.
Was, für mich, die chinesischen KK ausmacht, so wie ich sie lerne, ist dass die Bewegungsmuster möglichst natürlich sind und universell anwendbar im Waffenkampf, Ringen und Schlagen. So wie ich sie lerne kommt alles vom „öffnen und schließen“ und beruht auf den grundlegendsten Prinzipien menschlicher Physiologie und Biomechanik. Das findest sich dann natürlich auch in Bewegungsmustern anderer KK wieder.
Das Motto ist quasi „reduce to the max“ was es jedoch für Anfänger extrem schwierig macht das zu verstehen und anwendbar zu machen. Für die ist es einfacher die grundlegenden Muster zu schleifen. Daher z.B. zuerst das Bogenschießen (in der alten CMA Didaktik des Militärs) oder der Speerkampf mit seinen einfachsten Basics. Hat man durch die Basics die Grundlage für funktionale Bewegung gelegt, dann wird dies in andere Bewegungen übertragen (das grundlegende des „öffnen - schließen“ bleibt ja gleich) und z.B. im Ringen weiter vertieft.
Die Frage einer Didaktik ist ja jetzt letztendlich nur in wie weit grundlegende Prinzipien von Bewegung dem Schüler eröffnet werden (werden können) oder ob ein „Stil“ diese Bewegungsqualität einfach nur durch anwendungsspezifisches „Machen“ entwickelt.
Ich halte BJJ deswegen für so gut weil es einfach funktionale Bewegung macht und einschleift. Ebenso gutes Boxen.
Karate etc. KANN natürlich auch gute Bewegung enthalten, aber durch die oberflächliche Komplexität der Bewegung und dem (in meinen Augen) Unverständnis des Sinns der Bewegung, ist es, für einen Anfänger, sehr viel schwerer sich in einem solchen System funktional zu bewegen, bzw. funktionale Bewegung dort effektiv zu lernen.
Ab dem Moment wo man gewisse Prinzipien erkennt und verinnerlicht hat ist alles eben nur Bewegen, bzw. in den CMA sogar nur noch „Yi“ (Mind), da Bewegen nur ein Produkt, bzw. Ausdruck von unserem Geist und Verstand sind.
struktur ist für mich nicht statisch, sondern bewegungsbezogen. zu jedem moment einer bewegung benötigt mensch die optimale struktur für eben diese bewegung. somit ändert sich die struktur auch fortwährend, bedingt durch die bewegung.
deswegen ist (für mich) struktur eines der element für bewegungsqualität.
andere elemente sind: balance, koordination, rhythmus, physis, ...
Definitiv, Struktur funktioniert nur, wenn der Mensch in Balance ist, sonst wird schnell ein Krampf draus.....
Struktur ist so ziemlich das mißverständlichste Wort was im Forum oft benutzt wird .
Allgemein im Sinne von "etwas geordnet", meinen es wohl alle , aber was dann konkret geordnet , also strukturiert wird , ist dann die eigentliche Frage. Z.B ob es eine Lernstruktur ist oder halt eine Körperstruktur .oder , oder ...
Es kann aber auch ein konkretes Körperteil gemeint sein , was dann als Struktur bezeichnet wird , das beachtet oder angesteuert wird .
Was du ansprichst mit "optimale Struktur für jede Bewegung" bezieht eher auf das Zusammenspiel der Komponenten wie Knochen, Muskeln , und auch Sehnen ...um Kräfte zu übertragen oder aufzunehmen . Und schon mit Blick auf die Gelenkstellungen, Gelenkbeschaffenheit und Kraftphasen der beteiligten Muskulatur , sehe ich das auch so . Jeder simple Liegestütz zeigt das deutlich , wenn man gelernt hat hinzuhören .
Aber . in dem Zusammenhang mit dem aktuellen Thema "Bewegen" und Effizienz , ist sehr oft das gemeint was mit Körperorganisation beschrieben wird und da spielt vor allem die Art und Weise wie die Muskulatur benutzt wird , wie sie angesteuert (organisiert ) wird , also ihre Qualität ,und da wieder , wie und wo sie konkret entspannt wird , eine sehr grosse Rolle . Der Fokus liegt also weniger auf dem Aktivieren , als auf dem Nichtaktivieren ...so blöd es auch vll. klingt . Um , so weit es geht die Schwerkraft z.b. wirken zu lassen , keine unnötige Energie zu verbrauchen und v.a. die Muskulatur reaktionsfähig zu halten .
Und DIESE Art der Struktur ist völlig Bewegungsunabhängig . Sie soll eher ein Fundament sein von dem sich alles heraus entwickelt. Ob Stand , ob Boden , Ob Schlag (dynamisch ) oder haltearbeit (statisch) ... und obwohl sie von ihrer Art her konstant ist (z.b. das oft erwähnte "Ausbreitend" ), ist sie eben nicht statisch ^^. Im Gegenteil.
Ich definiere Struktur ganz klar für mich. Es ist die optimale Anordnung meiner Knochen und Gelenke, um eine möglichst große Last gleichmäßig in meinem Körper zu verteilen. Wenn ich jetzt z.B. eine Last auf meinem Kopf balanciere und Balance habe, kann ich sie leicht tragen, verliere ich meine Balance, verliere ich meine Struktur.
Wann immer man mit wechselnden Kräften von Aussen konfrontiert wird , ja selbst schon beim Ein und Ausatmen , verliert man auch immer wieder kurzzeitig seine Balance und holt sie sich jedesmal neu zurück . Erst recht beim unkooperativen Partnertraining oder Zweikampf . Man balanciert halt , ist aber nicht wirklich ständig "in Balance" , im Sinne von optimaler Ausrichtung. Das nennt man dann Halte und Stellreaktionen die zum Wirken kommen ...
Nach der Logik hier , würde man pausenlos seine Struktur verlieren , weil man ja die Balance ständig aufs neue einrichtet , DAS bezweifel ich aber ein wenig ... das Balanceverlust gleich Strukturverlust ist . Selbst in dieser Sichtweise . Denn dann wäre Struktur verdammt anfällig und so ziemlich der seltenste Fall der auftritt.
Ja , ich denke das kommt dem Punkt schon näher und ist auch in meinen Augen um einiges besser beschrieben , da du davon sprichst die Kräfte auszubalancieren .
Mein Körper muss nicht notwendigerweise in Balance sein , und trotzdem bleibt meine Struktur erhalten . Bin kein Freund von "optimal" weil ich das für ein Konstrukt halte , aber ja , es ist diese Struktur welche es uns ermöglicht zu reagieren , auszugleichen , zu balancieren .
Nicht selten benutzt man Dysbalancen ganz gezielt um Wirkungen zu erzeugen .z.b. im eigenen Schwerpunkt , Siehe Opferwürfe , Auch Methoden wie Falling step kann man dahinein rechnen. Eine momentane Dysbalance führt dazu das mein Faust zum Fuss wird , sie quasi den Schritt vollendet (Kräfte überträgt ), sich kurzzeitig mit dem Gegner verbindet (Er ist gewissermassen mein temporärer Fussboden , nur halt vertikal) . Timing spielt da eine grosse Rolle , da es starke Angriffspunkte liefert , aber Unbalancen nutzen wir viel öfter als man gemeinhin annimmt oder bemerkt.
ich gebe dir recht, jeder versteht unter struktur etwas anderes :).
das trifft weitestgehend meine persönliche strukturdefinition.
was du mit körperorganisation bezeichnest, ist für mich keine struktur. es ist ein eigener faktor, der für die bewegung benötigt wird. da es um die "optimale" bewegung zur jeweiligen intention geht, muss natürlich auch dieser faktor optimiert werden. da kommt dann die entspannung/spannung oder genauer das nicht mehr anspannen und das anspannen ins spiel. möglichst wenig reibung und energieverlust, nutzung der schwerkraft (die nicht die gravitation ist :)). prinzipien, wie "die feder spannen", finden darin ihren einsatz.
im grunde genommen könnte mensch die formel "bewegung = summe(struktur)+körperorganisation" benutzen.
das verstehe ich nicht.
Überhaupt nicht blöd. Denn:
1. da versteht mittlerweile jede/r irgendwie irgendwas, aber was genau wird seltenst erklärt. Als ich in den 80ern mit Karate angefangen habe, gabs das Wort im Unterricht noch gar nicht; auch keinen Hinweis auf irgendein zugrundeliegendes Konzept (außer vielleicht "aus der Hüfte schlagen"). Das hab ich mir später selbst mühsam erarbeiten müssen (Muskelketten, Dynamik - bedeutet nicht bloß Geschwindigkeit - und so). Und darum finde ich, daß
2. das absichtliche Nicht-Mitbewegen die viel schwierigere Aufgabe ist. Dazu braucht es nämlich a) eine geschulte Körperwahrnehmung und b) die Fähigkeit zu Isolationsbewegungen, die auch erst mal gelernt werden muß. B) ist im (europäischen) Tanzen ein Unterrichtskonzept, a) eignet man sich selbst irgendwie an - ich habe jedenfalls noch nie irgendwelche dahin zielenden Bewegungsaufgaben erlebt (außer beim Bauchtanz, aber der zählt hier nicht).
Hab ich was verpaßt - gibts das irgendwo doch? Das wäre meine Frage in die Runde.
Jeder Vorwärtsschritt ist dss Ausgleichen einer Dysbalance, selbst gerade zu stehen ist ein ständiges Rückmelden und korrigieren.
Aber der Körper hat die Struktur, mit der er er das kann.
Für andere Bewegungsanforderungen werden diese strukturellen Fähigkeiten halt weiter ausgebaut, und optimiert.
Das Gehirn schafft die notwendigen Verknüpfungen, die körperliche "Struktur: ist ja bei normaler Entwicklung
vorhanden. Muskelketten richtig ansteuern u.s.w. ist ja eine Sache der neuronalen Verknüpfungen.
Also müssen die körperlichen und die neuronalen Strukturen zusammenwirken.
Also z.B. Aunkai (Akuzawa) und ähnliche Methoden, da geht es um verfeinerte Ansteuerung und Spannungsänderungen.
Im Taiqi kommt es doch auch sehr auf die Körperwahrnehmung an, da gibt es doch auch spezielle Übungen, aber auch nicht nur da.
Dann gibt es die Feldenkrais-Methode die von einem israelischen Judoka entwickelt wurde, die auch in Kampfkunstkreisen sehr beliebt ist.
Akira Hino / Hino Budo ist hier noch zu nennen:
https://hino-budo.com/what-is-hino-budo
Hino budo is based on the interrelationship of all things.
As I mentioned before, human beings are capable of sensing intentional actions. Intuitively human beings are able to detect artificiality.
This means that you are not supposed to move intentionally.
The movement needs to come from a deep place of interconnectivity and kinesthetic intelligence.
For this reason we practice exercises that develop these skills and on authenticity of movement.
When you think of Martial Arts you may think of the drills of many different patterns of punching and kicking.
In Hino Budo all exercises are geared toward developing kinesthetic intelligence and interrelationship.
Hino arbeitet bspw. auch mit Tänzern im Bereich contact improvisation.
Yep, das meinte ich . Der Körper macht es eh von sich aus permanent , er benutzt Balanceverlust um sich vorwärts zu bewegen , unwillkürlich . Und wir benutzen seine Fähigkeit und die damit angelegten physiologischen Mechanismen willkürlich , um präziser , Aufwandsloser und subtiler Kräfte zu verwalten . Egal ob beim Tanzen , im Kampf , Gymnastik oder sonstwas.
Aber es läuft halt immer auf das Spiel von Balanceverlust und Wiedergewinnung heraus und wie sich auf diesem Weg unsere Muskulatur verhält .
Spätestens da sind sich dann auch die Meisten einig...keine Brüche in der Bewegung , keine unnötige Anspannung (Krampfen , Festigkeit) usw. Ansätze wie "ein permanentes Fallen..." als konkrete Methode , sind dann Stilspezifische Foki , aber letztendlich nutzten dann alle die Schwerkraft in dieser Art von Körperarbeit , in "ihrer" Sicht von Struktur , gezielter .
Struktur hat ja was mit "Ordnung" zu tun , Dinge werden strukturiert betrachten oder Strukturiert benutzt..
Das was du beschreibst , was ich versuche zu beschreiben , führt , wenn man es ganz bewusst als Methode benutzt , zu einer ganz konkreten Qualität unserer Muskulatur (abhänging von unseren hauseigenen Ausgangszustand , wie z.b. Bindegewebszusammensetzung ) ^^) , Also zu einer konkreten Ordnung , oder halt ..."Struktur" ^^
Das ist sogar fühlbar , also haptisch. Sowohl bei/an einem selbst , als Veränderung wahrnehmbar . Als auch beim Vergleich von z.b.Sportlern die ausschliesslich im hohen bzw. höheren Spannungsbereich arbeiten zu leuten welche die diskutierte "Struktur" als konkretes Ziel und Methode haben.
Nur zur Sicherheit , ich war über 25 jahre Trainer in einem Gym , hab auch über 10 jahre lang Massagen gegeben , ich denke ich weiss da genau wovon ich spreche ^^
Am deutlichsten dann immer noch zu beobachten , wenn es um das schon erwähnte "Nichtaktivieren" geht , wenn es um das Separieren von Körperbereichen , wie z.b. dem Schulterblatt oder Schlüsselbeinbewegung usw. geht . Der Knack an der Geschichte ist , das der Impact nicht verloren gehen darf , Stabilität nicht verloren gehen darf (auch bei Haltearbeit) , das man trotzdem fähig bleibt hohe Spannungen zu erzeugen , aber viel schneller sie auch wieder hergeben kann .
Diesen beschriebenen Komplex kann man nun ebenfalls als Struktur betrachten und ich tu es auf jeden Fall ^^. Und vergleiche dann die Struktur zw. mir und meinen Trainingspartnern genau aus dieser Sicht heraus. Denn sie ist es , die Dinge wie Durchlässigkeit , Ausbreiten , Sinken , Verdichten aber nicht versteifen , Stabil aber nicht starr , usw. erst zu einem sinnvollen und nutzbaren Maß ermöglicht . Genau DAS was dann bei Leuten OHNE diese "Struktur" nicht oder nur sehr marginal abrufbar ist .
PS: damit sollte auch dein letzter Satz abgegolten sein ...(hoffe ich ^^)
Ich definiere mal, was diese innere Körperarbeit für mich ist, ich hab hauptsächlich Einflüsse aus Systema, Aunkai und Torsten Kanzmeiers innerem Boxen. Aber um eines gleich vorweg zu nehmen, ich komme hier nicht mit Werbung durch die Hintertür, denn ich meine mein Posting so wie ich es sage, für mich ist es nur Bewegung, aber der Prozess der mich dahin gebracht hat, war halt nicht nur eine Sache, oder ein Stil, sondern einfach die letzten 30 Jahren kontinuierlichen Suchens. Von daher gibt es für mich zwar ein Prozess, um die Bewegungsfähigkeit des Körpers zu verändern, aber es gibt eben auch Sachen, gerade wenn es um mentale Entspannung, Stresstoleranz, etc. geht, die einfach immer einen sehr harten und persönlichen Weg voraussetzen und sich nicht pauschalisieren lassen.
Anyway.
Für mich steht am Anfang, die Wahrnehmung der Körperachsen, das Bewegen aus einem Punkt heraus und der bewusste Wechsel von einer Körperachse zur nächsten. In meinem Verständnis, hat man 3 vertikale Achsen, eine wenn man auf dem linken Bein steht, eine wenn man auf dem rechten Bein steht und eine wenn man auf beiden Beinen steht. Der Transfer zwischen diesen Achsen, stellt für mich die Grundlage der Balance da. Je mehr ich unnötige schwankende Bewegungen vermeiden kann, desto weniger verkrampft KANN mein Körper arbeiten (KANN, weil man ihn trotzdem darauf trainieren muss und das nicht automatisch geschieht).
Hat man diese Wahrnehmung geht es darum, bewusste Verbindungen zwischen Armen, Beinen, Kopf und dem Rumpf zu entwickeln, gerade auch die Überkreuz Verbindungen. Der Körper ist quasi segmentiert, agiert aber trotzdem als Einheit, klingt paradox, ist aber fü mich so.
Wenn diese bewussten Verbindungen existieren (manche benennen da die Faszien, ich hab dazu keine Meinung), muss man lernen, die unnötig angespannten Muskeln auszuschalten und nur mit den Muskeln zu arbeiten die man für eine Bewegung und für die Haltung benötigt.
Der Körper wird mehr und mehr wie eine gespannte Gitarrenseite, flexibel, aber Kraftvoll. Dazu muss man eben auf ein gewisses Gleichgewicht der streckenden und beugenden Muskeln herstellen, damit diese stabile Flexibilität auch gegeben ist.
Diesen körperlichen Zustand muss man dann immer wieder unter mehr und mehr Druck testen, um den Körper darauf zu trainieren, unter Stress mehr oder weniger entspannt zu reagieren. Klingt komisch, macht aber jeder Leistungsportler, wenn er Spitzenleistungen abrufen will.
Diese Körperarbeit gepaart mit der richtigen Atmung und eben Kampferfahrung und individuellen Technik, ergibt für mich das Gesamtpaket.
klingt für mich jetzt, wie die "verbinden der massen"-idee aus der kinästhetik.Zitat:
Hat man diese Wahrnehmung geht es darum, bewusste Verbindungen zwischen Armen, Beinen, Kopf und dem Rumpf zu entwickeln, gerade auch die Überkreuz Verbindungen. Der Körper ist quasi segmentiert, agiert aber trotzdem als Einheit, klingt paradox, ist aber fü mich so.
Keine Ahnung, ich bin da ehrlich auch nicht so der Theoretiker und ehrlich gesagt interessiert mich das auch nicht. Ich kann sowas besser zeigen als erklären, weil für mich halt das Praktische im Vordergrund steht.
Eins verstehe ich nicht: es wird hier ständig von einer universellen Stuktur geredet, aber hat nicht jede Kampfkunst/sport seine eigene so wie jedes Handwerk ? Übertragen auf Musik hat ein Gitarist eine andere Struktur als ein Drummer nötig.
bringt nix ...
Also ich sehe zwischen außergewöhnlichen Kampfsportlern (z.B. die, die ich oben erwähnt habe), immer Gemeinsamkeiten, wie sie etwas machen. Nicht was sie machen, aber wie sie es machen ist für mich sehr ähnlich.
Das meinte ich nicht mit meinem Musikvergleich, sondern das haptische also was den körperlichen Einsatz betrifft. Ein Gitarrist braucht seine Finger geübt in Unabhängikeit und stabilem Druck, der Drummer den ganzen Körper für Schläge, der Bläser sein Lippen und Atemtechnik also jeder eine spezielle KörperStuktur. Genau wie eine Schlag orientierte oder wurforiente oder grapplingorientierte KK/KS seine eigene Körperstruktur benötigt.
doppel
An dieser Stelle würde es sehr zur Klärung beitragen, was die Diskutanten hier unter Struktur verstehen. Ich versuche mal, die Definition der Sportwissenschaft anzubringen: was der Mensch auf die Welt mitbekommt, sind die physiologischen und biologischen Grundlagen. Daraus entwickeln sich im Lauf der körperlichen Reifung Fähigkeiten wie gehen, greifen, springen etc. Die daraus potentiell entstehenden Fertigkeiten, um kompliziertere Bewegungen auszuführen, brauchen eine weitergehende Übung. Z.B. wer sich mit durchgedrückten Knien auf die Zehen stellen will ohne umzufallen, braucht eine bestimmte !Struktur!: Hüfte nach vorn, Schultern über der Hüfte halten. Und die muskulären !Strukturen! lasse ich hier mal weg, weil ich da vom funktionalen ins physiologische geraten. Da will ich nicht hin.
In den verschiedenen Kampfsportarten und -künsten werden für Tritte und Schläge die gleichen funktionalen !Strukturen! gebraucht, z.B. für gerade Schläge nach vorn, da die menschlichen physiologischen Fähigkeiten nun mal beschränkt sind. Alle müssen mit dem arbeiten, was biologisch vorhanden ist. Boxen und Karate setzten z.B. nach meiner Beobachtung beide die Hüfte auf die gleiche Weise ein, machen den Rest aber anders. Da würde ich von einer gemeinsamen !Struktur! sprechen.
Sorry , aber das ist ein wenig Kuddelmuddel.
Knie, Hüfte , Schulter usw. mit Sicht auf ihre Stellung , könnte man unter der Rubrik "anatomisch" oder "Biomechanisch" betrachten und Muskulatur mit Sicht auf ihren Zustand und Nutzung ,tatsächlich unter "physiologisch bzw. "Neurophysiologisch" , aber BEIDES gehört dann schlussendlich zu "funktional" . Willst du es funktional betrachten , macht es wenig Sinn die Muskulatur weg zu lassen in der Betrachtung. Denn nicht allein die Stellung von z.b. Knie , Hüfte und Schulter ist was zum Tragen kommt , sondern wie steuere ich die Muskulatur dann IN dieser Stellung an . Dort liegt der Knack und dort beginnen sich viele Wege in den unterschiedlichen Stilen ,zusammen zu finden . und dort findest du dann die Antwort zu der Frage , was dann mit Struktur gemeint ist , bei diesem Thema hier.
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PS:
Im Grunde ist es doch simpel was gemeint ist.
Wie in wirklich jeder KK oder jedem KS ,...
stehen die Knie , Hüfte , Schulter korrekt , aber die Muskulatur ist dabei viel zu Steif , zu fest , zu sehr angespannt , oder zu weich , zu spannungsarm , dann ist ganz schnell schluss mit "funktional" , denn ist entweder die nötige Reaktionsfähigkeit (Tonus muss erst lösen bevor nächste Bewegung kommen kann...) zu niedrig , um subtil und präzise steuern zu können oder es fehlt an Stabilität, um überhaupt sinnvoll Kräfte übertragen zu können. DAS ist dann wirklich überall so und ergibt im Paket auch eine Art von Struktur die angestrebt wird.
Bei der Art von Struktur wie sie hier aktuell diskutiert wird . kommen dann halt nur noch spezielle Dinge dazu , was man damit dann anfängt .
z.b. eben der Fokus auf ganz gezieltes "Nichtaktivieren " , man kann auch Lösen sagen . Z.B bei den Rückenstreckern in der LWS , um Das Becken ankippen zu lassen , um in diesem Gebiet fein justieren zu können , ... Bei den Hüftbeugern , um die spezielle Arbeit in den Hüftgelenken er zu ermöglichen ("freie Gelenke " , Öffen/Schliessen usw. ) oder die Serraten , um die Depression des Schultergürtels nicht aktiv durch Muskelarbeit zu aktivieren und damit den Schwerpunkt wieder zu heben usw. usw. ..DAS findet man in sportlichen Ausrichtung nicht (als Fokus )
So das man z.b. bei Kräfte die von Aussen kommen wie Schub oder Schlag , durch Aufbau dieser Struktur , sofort den Schwerpunkt sinken lässt ( ist auch ein guter Test den man immer wieder einbauen kann) und nicht wie üblich , sich anspannt den Schwerpunkt hebt und sein Zentrum angreifbar (Zugang schafft) macht . Gibt auch wieder Übungen nur dafür allein.. Alles Dinge die schonmal beschrieben wurden.
Aber die Werkzeuge sind bei allen gleich (Knochen , Gelenke , Muskeln ...) Es geht einfach nur um unterschiedliche Qualitäten in der Benutzung (und die nähern sich an , egal wo man hinguckt) und um unterschiedliche Ebenen die beim Training den Fokus haben. (da bleiben die unterschiede oft erhalten z.b. KS und KS)