Hier der deutsche Text, Klaus hatte ihn auch noch auf Englisch gepostet, den hab ich aber nicht gespeichert.
Woher kommt diese Übung eigentlich? Ist das Qi Gong?
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Hier der deutsche Text, Klaus hatte ihn auch noch auf Englisch gepostet, den hab ich aber nicht gespeichert.
Woher kommt diese Übung eigentlich? Ist das Qi Gong?
super, dankeschön! :D
Danke Thomas für den Film,
so ist das ganze schon bequemer zu erfassen :-)
und dank auch an Klaus für die Erleuterungen.
Lese schon ein Weilchen mit.
wieso kann man über die Bezeichnung Senkong eigentlich garnichts googeln, auch in meinen Büchern bin ich nie auf diesen Namen gekommen, woher kommt denn diese Übung.
könnten evtl paar elemente wie aus dem kranich qigong sein,!?
oder täuscht das, naja klar könnten auch 1000 andere sein...
Grüß Euch Alle
norbert
Die Übung kommt vermutlich aus Nordchina über den berühmt-berüchtigten Sifu Meijers / Djero Khan, Foen Tjong Lie (Autor und Herausgeber von Qigong/Taiji-Zeitschriften und Büchern), und Schüler von Meijers in Deutschland (da habe ich es her, den Namen habe ich leider vergessen). So ähnliche Übungen gibt es aber viele, im Umkreis von internen Stilen und daoistischen Kreisen. Vermutlich ist die Übung auch in einer Fibel von Foen Tjong Lie irgendwo beschrieben, aus der eine Rohfassung des Textes entnommen ist (meine ich mal gesehen zu haben). Die englische Fassung stammt von mir, manche deutsche Versionen habe ich mal geändert um klarer zu werden. Um die Übungsformen zu finden müsste man wissen wie sie in Pinyin-Umschrift oder Wade-Giles heissen müssten, Senkong ist Lautschrift, aus dem Dialekt von dem Menschen der sie Meijers mal beigebracht hat. Kong dürfte Gong oder Kung geschrieben werden, Sen ist entweder wirklich Sen (Wachstum), oder Shen, gelispelt. Es ist entweder "Shen Kung", also "spirituelle Arbeit", oder ist simpel eine "Übung für Fortschritte".
sen (http://chineselanguage.org/cgi-bin/char.cgi?68EE) könnte auch "Wald" bedeuten,
und bei kong gibt es u.a. die Möglichkeit http://chineselanguage.org/cgi-bin/char.cgi?7A7A für "Leere", was mir aber unpassend vorkommt, und sonst kann es natürlich noch eine andere Transkription oder ein anderer Dialekt sein.
Wachstum durch bzw. in Leere würde sogar noch passen.
"Wachstum" für "sen" habe ich nirgendswo gefunden.
Es gäbe höchstens das sehr bekannte Wort "sheng" http://chineselanguage.org/cgi-bin/char.cgi?751F, welches "erzeugen" oder "gebären", "hervorbringen" bedeutet.
Das würde meiner Einschätzung nach sehr gut mit "kong" als "Leere erzeugen", oder "die (innere) Leerheit gebären" zusammenpassen.
Außerhalb von Peking können die Leute meistens kein "SCH" mehr aussprechen, so dass "sheng" dann "seng" ausgesprochen würde.
Von Sifu Meijers kann ich mich nur noch an sehr ominöse Videos von einem bärtigen Mensch in mongolen Uniform erinnern, der seine Gegener reihenweise ohne Berührung durch Qi übertragung auf den Boden wirft. :oZitat:
Zitat von Klaus
Naja, vielleicht hat er ja ursprünglich auch mal vernünftige Sachen gelernt bevor er mit so einem Schwachsinn angefangen hat.
Meijers ist wohl so ein solide ausgebildeter bärenstarker Mann. Immerhin, auch der Systema-Chef behauptet er könne sowas, mit ohne Berührung. Sollte man sich lieber vor Ort ansehen, und dahingestellt lassen ob er es mit einem könnte. Ich habe schon merkwürdige Dinge gesehen, bei einer Weiqi-Vorführung für eine KRANKENKASSE, auch da haben sich Personen wie Schilf im Wind gebogen.
http://zhongwen.com/d/180/x203.htm
Zitat:
Sên: "Trees rising above the forrest" -> luxuriant growth, gloomy, majestic
Sênlín: forrest
Sênyán: stern, forbidding
Könnte man also auch "majestätische Leere" nennen, passt ebenfalls wieder.
Ich würds mit Vergnügen an mir selbst ausprobieren lassen. Da jedoch sehr sehr vielen gegen solche Fähigkeiten spricht bleibe ich gelinde gesagt höchst skeptisch. Aber wers glauben will...
So wie ich das Video in Erninnerung habe sah das Ganze ich sag mal sehr albern aus.
Eine andere Frage:
Klaus, könntest Du mal einen Auszug aus Deinem alten Trainingscurriculum ins Forum stellen, mit Übungsdauer und so? Das wäre sicher auch für alle interessant.
Gruss, Thomas
Kann ich nicht, weil ich anfangs alles mögliche immer so wie ich Lust hatte gemacht habe, bis ich keine Lust mehr hatte. Da kommt einiges zusammen, auch an Dauer. Später habe ich nach langer Pause für ein paar Jahre nicht mehr als 20 Minuten diese Senkong-Übung gemacht, und alle Jubeljahre mal irgendeine Form die mir wieder einfiel, oder mal ein paar Minuten ein paar Stampf- und Hau-Übungen. Das ist an Umfang also gar nichts, trotzdem hat es gereicht, neben normalem Sport. Zusätzlich hat mein Körper sozusagen spontan mit längerer Kribbelaktivität "sich selbst trainiert", was eventuell für die Grössenordnung wichtig war mit der ich Jahre später plötzlich all die berüchtigten Jing-Skills konnte. Vom Umhauen bis zum spontan abprallen lassen wenn mir aus heiterem Himmel einer ins Kreuz gesprungen ist. Teilweise kommen diese Dinge mit dem machen, also wenn man es im Sport täglich benutzt, entwickelt man auch die Fähigkeit es überall ständig zu benutzen. Es kommt aber in Stufen, am Anfang kann man nur ein bischen fester werfen oder hauen, später kommen dann die unterschiedlichsten "Tricks" aus dem Tun, und man bekommt sowohl mehr Kraft als auch mehr Kontrolle, wobei Kontrolle nicht wörtlich bewusst ist, sondern es ist exakter in der eigentlich immer benutzen Bewegung. Ich hatte also mehr oder weniger die gleiche Technik im Wurf wie früher, nur hat es mehr gescheppert wenn das Kribbeln gekommen ist. Wenn es heftig eingesetzt ist geht auch mal der Ball nicht genau in die Richtung wie normal.
Hallo,
hab heut auch mal diese Übung ausprobiert, dank des Textes, des Videos und dem Kommentar dazu war es gut nachvollziehbar.
Dennoch hab ich ein paar Fragen und zwar beim Teil wo man die Arme auf Schulterhöhe hat und sein Gewicht auf ein Bein verlagert sowie die Hüfte dreht, bleiben die Füße immer an der selben Stelle oder ähnlich wie beim Katzenstand?
Sind die Füße generell parallel oder leicht nach aussen in der Reiterposition?
Zum ersten Eindruck:
Beim mehrmaligen nachmachen mit Hilfe des Videos fing es an zu kribbeln besonders bei den leichten Steckbewegungen war etwas intensiv in den Fingerkuppen zu spüren und bei der Schöpfbewegung vorm Ballhalten.
Danach ohne Video einmal in ca. 10 min gemacht, die Armbewegungen und Gewichtsverlagerungen im Zeitlupentempo gehen entspannt daher, allerdings stellt sich das "leicht werden", die Knie wieder etwas strecken als schwierig dar, da meine Beine dann zu sehr angespannt sind.
Erst einmal gemacht, werde es weiter versuchen.
Wie schaut es bei Euch mit der Spannung in Armen, Rücken oder eben Beinen aus?
Als Tip zum lockern danach, Schulterbreit stehen, Arme locker an der Seite hängen lassen, Knie leicht bebeugt, dann aus den Knien heraus leicht auf und ab bewegen. Mir wurde mal gesagt von den Knien zur Brust, dabei müssten die Hände dann locker umherschwingen. Mal auf das Gefühl achten, wenn mans ne Weile gemacht hat und aufhört.
Gruss Renner
PS: danke für das Video, sehr hilfreich
Renner,
Ich mache, bevor ich die Übung beginne vorher immer etwas dynamisches Qi Gong und dann etwas Standtraining. Da geht vorher schon viel unnötige Spannung verloren. Am Ende der Übung stehe ich auch noch etwas ´rum, so wie am Ende des Videos zu sehen ist.
Die Füsse halte ich parallel, aber gerade beim Eindrehen neigt der ungwichtete Fuss dazu, leicht nach aussen drehen zu wollen, ETWAS Spiel sollte man ihm geben - besonders wenn man einen weiten Stand wählt, da sonst die Torsionskräfte in dem knie etwas zu gross werden.
Ich habe übrigens mein Gewicht eher auf der Fussinnenseite. Das macht schon vieles Einfacher.
Gruss, Thomas
Vom belasteten oder vom unbelasteten Fuß?Zitat:
Ich habe übrigens mein Gewicht eher auf der Fussinnenseite. Das macht schon vieles Einfacher.
Meine Lehrmeinung bezüglich innerer KK und Qigong ist, dass man eher eine leichte Außenspannung erzeugen sollte, als in die Innenseite zu sinken. Ich empfinde es immer dann als richtig, wenn die Außenseite der Hüften und der Oberschenkelmuskel an der Oberschenkelaußen-vorderseite (also ungefähr schräg) stark belastet wird, und die Kunst ist dann, den zumindest ansatzweise zu entspannen.
Wie schätzt du das ein?
Ich würde sogar sagen, dass gerade durch eine leichte Außenspannung in Hüften und Knien, aber zumindest durch eine richtige Zentrierung ohne Sinken nach innen, bei den ultra langsamen Bewegungen bei der Gewichtung der erwünschte Trainingseffekt für die ganze Haltngsmuskulatur an der Wirbelsäule entsteht. Durch die Außenspannung in der Hüftgegend entsteht durch die andere Organisation der Rumpfhaltemuskulatur auch eine bestimmte Spannung im Schulterbereich, die man dann vorsichtig auflösen sollte, ohne die Struktur kollabieren zu lassen. Das gibt dann den knalligen Trainingseffekt der Ultralangsamkeit. Dann können bei solchen Übungen plötzlich auch die Schultern weh tun, obwohl man in diesen Postionen langes Stehen schon sehr gewohnt ist.
Wenn du Lust hast, kannst du es ja mal so ausprobieren und hier berichten, ob du das so nachvollziehen kannst.
Nagual,
Ich habe praktisch die ersten 4 Jahre meines IMA Trainings eine offenbar ungünstige "Aussenspannung" gehabt, bis mir jemand, der Taiji nach William CC Chen betreibt, erklärt hat, man solle das Gewicht bzw den Zug eher nach innen orientieren. Das ändert die Belastungsstruktur der Hüftgegend etwas - was mir persönlich bei fast allen Standübungen *sehr* geholfen hat.
Damit meine ich jetzt nicht, Dass man die Knie nach innen drückt und nur auf dem Innenrist steht, sondern eher, dass man nicht dazu neigen sollte, auf den Aussenrist zu kippen und sich so zu stützen, als hätte man O-Beine.
Das wiederspricht nicht dem leichten ausdehnenden Druck, den man generell nach aussen übt.
Ist das nachvollziehbar?
Gruss, Thomas
Ich glaube, dass das stark stilabhängig ist. Der Chenstil z.B. ist dafür bekannt, dass man die Beine leicht nach aussen drückt.
HuLong
Dies ist in der Senkong-Übung zu unterlassen. Die Ausrichtung sollte natürlich sein, allerdings mit parallelen Füssen (soweit möglich). Spätestens wenn man die Übung längere Zeit gemacht hat, sollten die Knie sich von alleine so positionieren daß die Last genau durch die Knie auf die Füsse geht, man also quasi auf den Knien liegt. Man sitzt also nicht extrem nach hinten ab, sondern bleibt eher vorne, Gewicht genau auf der Mitte vom Fuß, so daß man spürbar auch Gewicht mit den Knien trägt. Auf gar keinen Fall einen auf externen Reiterstand mit Oberschenkel parallel zum Boden machen.
Ich weiß, dass manche Taiji-Stile das gerne machen, dass man aus "Entspannungsgründen" eher nach innen sinkt. William Chen und auch manche Zheng Man Qing-Anhänger machen das gerne, aber ich halte davon nichts.
Mit Außenspannung meine ich eine wirklich minimale Angelegenheit, im Wesentlichen sind die Beine so ausgerichtet, das die Kraftlinie möglichst durch die Mitte geht, und sich gleichmäßig auf den am Boden aufliegenden Flächen des Fußes verteilt.
Ich selbst beispielsweise habe Senkfüße und habe durch viel Experimentieren herausgefunden, dass es besser für mich ist, nicht bzw. nur ganz leicht in den Senkfuß einzusinken, sondern die Fußstruktur aufrecht zu erhalten, auch wenn sich das weniger entspannt anfühlt und schwieriger für mich ist, das Gleichgewicht zu erhalten, weil ich praktisch dabei auf dem Außenrist stehe.
Ich bin von verschiedenen Lehrern immer sehr unterschiedlich korrigiert worden, in der WCTAG z.B. häufig so, dass wegen der Hüftkorrektur meine Füße d.h. die Knöchel nach außen weggeklappt sind, und ich mit dem Fuß ca. 45 Grad schräg auf dem Außenrist stand nachher. (Ein zwangsläufiges Ergenis meiner Senkfuß-Struktur, wenn man die nicht irgendwie kompensiert.) Energetisch war das perfekt geöffnet, praktisch aber nicht zu handhaben. Von einem Zheng Man Qing-Anhänger bin ich mal voll in den "Plattfuß" und damit quasi in X-Beine reinkorrigiert worden (der Mann konnte übrigens extrem gut pushen, aber auch von seiner eigenen Haltung her äußerst unkonventionell).
Was die Regeln der Senkong-Übung angeht, kann ich natürlich nicht sagen, ob es irgendwelche Notwendigkeiten für Entspannung nach innen gibt, generell finde ich aber, dass man solchen stilunspezifischen Übungen eine gewisse Anpassungsfähigkeit zuschreiben dürfte, so dass man dort die gleichen Freiheiten hat, wie z.B. beim Taiji, sich den Meinungen unterschiedlicher Lehrer anzupassen, die ja auch sehr weit auseinanderliegen können, wie ich erlebt habe.
Ich finde auch, dass man dort nicht unbedingt die goldene Regel herausfinden kann, sondern für unterschiedliche Leute können andere Varianten besser sein, je nach Körperbau und eventuellen körperlichen Besonderheiten. Es kann imho auch gut sein, mal ab und zu die Varianten zu wechseln und was anderes für eine Zeit auszuprobieren.
Mit Außenspannung u.a. meine ich auf keinen Fall solche Sachen, wie dass die Unterschenkel senkrecht stehen müssen, oder solche möglichst großen Kniekreibewegungen, wie das manche Chen-Leute wegen der schicken Optik machen.
Mir ging es um die Stellung, die den besten Trainingseffekt hat, und sich daher auch am belastendsten anfühlt. Ich suche manchmal nach dem Punkt, wo ich mir vorstelle, dass ich etwas unter den Füßen plattdrücken will, und mit welcher Stellung das am besten geht (obwohl logischerweise immer das gleiche gewicht auf den Füßen lastet, und Unterschiede in der Wahrnehmung am Fuß daher Einbildung sein müssen.) Bei mir bedeutet das, dass ich minimal nach außen gehen muss, vielleicht kann das bei anderen Leuten leicht anders sein.
Also heut morgen im Park lief das ganze schon besser, hab gestern wohl zu viel davor gemacht. Heute hab ich mich nur ein wenig aufgewärmt, Dehnübungen etc., ein bisschen gestanden und dann die Übung. Danach wieder gestanden, da kam mir dann die Idee doch einfach aus der Position (Füße parallel, versuchen Knie nicht über die Füße hinauszubringen und dabei den Rücken möglichst aufrecht und entspannt) , mal ganz langsam tiefer und tiefer zu sinken und auch wieder ganz langsam nach oben zu gehen. Siehe da, mein altes Problem, mein rechtes Bein übernimmt bei tiefen Stellungen zuviel Arbeit und verspannt, dass heisst das Gewicht ist ungleich verteilt (vermute eine Ursache ist bei den Hüften zu suchen). Nach ein paar mal hin und her wurde es besser da ich das Gewicht mehr mittig bekam.
Da hab ich jetzt anständig was zu üben!
@T. Stoeppler
wie geschrieben habs heut morgen schon so ähnlich angefangen, wie ich es halt meist mache, und es lief besser.
@ nagual
bin auch der Meinung jeder muss irgendwo die beste Position für sich ausmachen, ich denke gerade bei inneren Übungen, wird man mit seinem Körper vertraut und erkennt auch Dinge, die nicht so perfekt sind, wie sie vielleicht sein sollten. Man sollte sich so akzeptieren wie man ist und muss an manchen Stellen vielleicht halt mehr machen als andere. Aber das kann doch auch ein Anreiz sein. Manche Positionen machen für den ein oder anderen halt keinen Sinn, weil er sich hier nicht entspannen kann, wenn er sie genau so macht wie der Lehrer es einem vorgibt, da es schon körperlich nicht möglich ist. Der Körper kann doch umstrukturiert werden und körperliche Defizite können ausgeglichen werden...
Zu den Füßen:
Ich versuche möglichst mittig zu bleiben, im Endeffekt fast sowas wie ein saugen mit dem Fußgewölbe und Gewicht geht durch die Fußmitte oder sollte es zumindest. Also weder nach aussen noch nach innen.
Gruss Renner
Hallo Renner,Zitat:
@ nagual
bin auch der Meinung jeder muss irgendwo die beste Position für sich ausmachen, ich denke gerade bei inneren Übungen, wird man mit seinem Körper vertraut und erkennt auch Dinge, die nicht so perfekt sind, wie sie vielleicht sein sollten. Man sollte sich so akzeptieren wie man ist und muss an manchen Stellen vielleicht halt mehr machen als andere. Aber das kann doch auch ein Anreiz sein. Manche Positionen machen für den ein oder anderen halt keinen Sinn, weil er sich hier nicht entspannen kann, wenn er sie genau so macht wie der Lehrer es einem vorgibt, da es schon körperlich nicht möglich ist. Der Körper kann doch umstrukturiert werden und körperliche Defizite können ausgeglichen werden...
das sehe ich größtenteils auch so, aber in manche Korrekturvarianten fließen dann auch unterschiedliche Taiji-Philosophien mit ein, denn wenn man zu sehr die Entspannung in bequemen Positionen sucht, hat man keinen besonderen KK-mäßigen Trainingseffekt. Für KK-Training sollte man belastende Positionen suchen, und manchmal bekommt man von Lehrern auch Korrekturen, die einen nicht überfordern sollen, also überspitzt gesagt sogar ein bisschen falsch sind.
Deswegen kann das alles manchmal sehr verwirrend sein.
Wenn man dann einen bestimmten Durchbruch erreicht hat, dann hat man sogar wieder die Freiheit, sich auf alle möglichen Arten zu bewegen oder Positionen einzunehmen, weil es sich aus der Lebendigkeit so ergibt. Aber für diese Lebendigkeit muss der Raum dafür quasi 100% frei sein, und den räumt man nur frei, in dem man auch lernt, die belastendsten Positionen auszuhalten.
Deshalb würde ich mich immer fragen, warum ich eine Variante wähle und eine andere nicht. Mache ich mir es nur bequem, oder finde ich wirklich genau dort den besten gesuchten Effekt, und welcher Effekt ist überhaupt der richtige?
Ich habe auch festgestellt, dass man manchmal dann, wenn man spontan in eine Position hineingeht, am Anfang noch die beste Korrektur hatte, weil man die Regeln ja ungefähr kennt, und sich vorher ja auch schon einigermaßen entspannt hat. Wenn man aber dann anfängt, an sich herumzukorrigieren, dann macht man eigentlich fast nur Verschlimmbesserungen, weil man irgendwo Bequemlichkeit sucht, weil man die eigentlich schon ziemlich richtige Position vom Anfang einfach nicht mehr aushält.
Man kann so etwas auch üben, indem man z.B. eine Position gar nicht versucht, eine vorgegebene Zeit (z.B. 5, 10, oder 20 Min.) auszuhalten, sondern sofort wieder aufhört, wenn es nach kurzer Zeit VIEL zu anstrengend wird (nicht nur ein bisschen), z.B. schon nach 30 sec oder 2 Min.
Das soll natürlich solche Übungen wie 20 Min Säule nicht ersetzen sondern nur ergänzen.
Die Übung ist auch nicht für's "Entspannen" da, sondern um BEWEGUNGEN zu machen, nur langsam, und ein wenig in der Bewegung zu meditieren (ziellos, Wuji). Dabei ergibt sich auf der einen Seite auch ein Architekturgefühl, als auch eine simple Strukturierung von Muskeln, durch das Bewegen, ohne "Nachdenken", "Korrigieren", und all den Scheiß der die Leute so unnatürlich und unfähig macht. Sicher gibt es Positionen die nicht korrekt sind, aber es gibt für alle einen Rahmen, und es kommt nicht auf den Millimeter an. Und mit manchen Fehlern kann man auch leben, da sie aus Kraftlosigkeit kommen, sobald die Kraft enstanden ist, geht auch der Fehler zurück.
Manche Dinge muß man in dieser Übung trotzdem lassen, z.B. das Auseinanderziehen der Knie nach Chen-Art, das ist hier ausdrücklich nicht erwünscht. Man will eine Art Scherenkraft stimulieren, bei der also die Knie entweder zentriert oder sogar leicht einwärts geknickt sind, ähnlich der Nutzung im Bagua. Am besten hält man sich auch an die Anweisung "Gewicht in der Mitte", damit ist gemeint, Gewicht mittig auf dem Fuß (kein Absitzen). Wo man sich nach vorne lehnen soll wird gesagt "Gewicht nach vorne".
Wenn ich den Post lese, muss man aber doch sagen, dass es verschiedene Arten von innerer Kraft geben muss. Wenn ich in der Senkong Übung die Beine in Chen-Manier nicht nach aussen drücken soll, wird ja letzenendes was anderes stimuliert als bei den Seidenübungen, die ja auch zu Entwickulung von innerer Kraft dienen. Es würde ja sonst ausserdem schliesslich auch keine Rolle spielen was ich trainiere, solange ich die Bewegungen nur langsam genug mache.
HuLong
Hallo,
ist ja inzwischen wieder ein wenig zeit vergangen - Irgendwelche neuen einsichten?
hab die übung völlig aus den augen verloren und werde jetzt nochmal damit anfangen ;)
grüße,
cherubin
Kann mir mal einer sagen in welchem Thread die Übung war ???
Die Boardsuche spuckt bestimmmt 10 Threads raus mit Ellenlangendiskussionen
Please:confused:
Edit:
ohh^^
Kommt davon wenn man nur den Anfang liest :D
in diesem thread ist sowohl der link zu einem video, als auch zu einem TXT document ;)
aber die seite musst du schon selbst suchen :P
grüße,
cherubin
diese übung ist es wirklich wert, ein paar minuten am tag zu investieren; habe jetzt auch wieder mit meditation angefangen, um die geistigen prozesse, die in der übung manchmal im verborgenen, manchmal sehr offensichtlich zutage treten, etwas zu unterstützen.
körperliche prozesse und entwicklungen sind nun nach einigen monaten schon sehr deutlich, nicht für mich (zumindest im gesamten ausmass), aber für leute, die mich lange nicht mehr gesehen bzw. mit mir geübt haben.
habe übrigens ein wenig an der übung geändert, so wie es meinem instinkt entsprach. scheint für mich besser zu sein...
die körperliche entwicklung war und ist bei mir nicht gleichmäßig, die ersten wochen und monate war ausser versch. empfindungen gar nix und plötzlich hat sich innerhalb von wenigen tagen, teilweise sogar stunden einiges geändert...was sich geändert hat, will ich jetzt nicht so rausposaunen, wäre auch zu schwierig. habe gemerkt, dass ich schon fast zu viele infos und dadurch erwartungen bekommen habe die mich eher gebremst haben.
wer will, soll es einfach mal drei monate jeden tag zwanzig minuten machen und sehen ,(ob) was passiert....
grüße aus münchen
Zitat:
Zitat von scientist
weise worte.das "lange nichts und dann wumm" hilft vielleicht gegen ev. frustration.
was machst du eigentlich an sonstigem training?
Hi,
ich möchte kurz anmerken, daß das Iliosakralgelenk die erste "Anlaufstation" für Gewichtsverteilung ist und nicht die Hüftgelenke....
Hier kommt die Übung (wem sie hilft....):
Qi Gong - Senkong
Grundstellung ("Reiterstellung", mit leicht angewinkelten Knien stehen, aber locker, Rücken gerade, aber auch locker, Füße sind etwas mehr als Schulterbreit auseinander), Arme locker an den Seiten hängen lassen.
Arme nach oben heben und dabei die Handflächen nach oben drehen, bis die Arme waagrecht in Schulterhöhe angelangt sind, dabei leicht werden (man bringt das Gewicht nach "vorne"). Die Arme werden dabei parallel vor dem Körper gehoben, mit leicht (!) angewinkelten Ellbogen, als würde man eine leichte Sache heben. Die Handflächen zeigen dabei aber erst zueinander, und werden dann langsam nach oben gedreht, so daß die Handflächen nach oben zeigen, wenn die Hände auf Schulterhöhe angekommen sind. Bei der Bewegung lehnt man sich etwas nach vorne, aber ohne den Rücken krumm zu machen, und lehnt sich mit dem ganzen Körper nach vorne. Die Originalkommentare sagen dabei, man soll "leicht" werden, ich denke, am leichtesten kann man das übersetzen, indem man ganz langsam während der Armbewegung die Beine ganz wenig streckt, so daß man praktisch ein bischen aus der angewinkelten Stellung aufsteht. Die Streckung betrifft aber eigentlich die ganze Strecke von den Zehen bis zum Kopf (Schwer werden bedeutet demnach, daß man wieder tiefer sinkt, in die Knie).
Arme an den Körper heranziehen bis die Ellenbogen leicht am Körper anliegen (man bringt das Gewicht in die "Mitte"). Dabei bleiben die Unterarme parallel nach vorne gestreckt, man zieht nur die Ellbogen an die Hüfte, die Arme folgen dann locker (man nimmt das gedachte Gewicht von der Schulterhöhe runter und führt es etwas vor den Bauch). Dabei wieder in die Mitte lehnen (also eigentlich nach nirgendwo lehnen).
Hände wieder nach vorne bis zur Schulterhöhe schieben und heben, bis die Arme fast gestreckt sind (Gewicht nach vorne).
Hände mit weiterhin geöffneten Handflächen bogenförmig über den Kopf nach hinten heben (man bringt das Gewicht nach "hinten"). Sobald man den Kopf passiert hat, lehnt man sich leicht nach hinten, ohne den Hintern dabei als "Gewicht" nach hinten zu drücken (gerade bleiben).
Hände in gleicher Kreisbewegung zurückbringen, bis die Arme locker an den Seiten hängen, dabei schwer werden. Die Arme werden soweit möglich auf dem ganzen Weg nach unten locker parallel gehalten. Die Brust bleibt entspannt, die Ellenbogen werden nie durchgestreckt.
Arme seitlich heben bis in Schulterhöhe, Handflächen zeigen nach unten, dabei leicht werden. Die Arme sind dabei ganz locker, nicht gestreckt. Die Hände werden leicht fallen gelassen, nicht angespannt.
Gewicht auf den rechten Fuß und nach links in der Hüfte eindrehen, die Arme bleiben weiterhin gestreckt. Man lehnt sich dabei soweit wie möglich nach rechts, bleibt aber gerade im Oberkörper, dann fängt man an, über dem rechten Fuß links herum den Körper zu drehen. Der Körper soll dabei verwunden werden, nicht nur im Hintern oder in den Schultern drehen. Bei der Drehung werden die Arme mitgenommen, so daß die Arme hinterher einen rechten Winkel zu den Füssen bilden.
Zurück nach vorne drehen, die rechte Hand wird vor die Brust geführt. Das soll so aussehen, daß man sich wieder nach vorne dreht und den linken Arm dabei mitdreht, das Gleichgewicht gleichzeitig in die Mitte zurückbringt (aufrichten), aber die rechte Hand bleibt wo sie hergekommen ist, so daß sie am Ende mit leicht angewinkeltem Arm vor der Brust steht.
Gewicht auf den linken Fuß, nach rechts in der Hüfte eindrehen. Dasselbe wie vorher, nur die andere Seite, und der rechte Arm ist halt angewinkelt.
Wieder nach vorne drehen, die linke Hand über die rechte Hand vor die Brust führen. Genauso, wie vorher der rechte Arm, nur die linke Hand bleibt am Ende über der rechten.
Schwer werden und dabei beide Hände nach unten zum Tan-Tien mit der Handfläche nach unten drücken. Dantien (oder Tan-Tien) ist der Bauch ungefähr ab dem Nabel bis ins Becken.
Handflächen mit kleiner Kreis (Schöpf-) - Bewegung nach oben drehen (Ball halten) und die Hände bis in Brusthöhe heben und dabei leicht werden.
Den gedachten Ball parallel nach vorne schieben. Im Endpunkt die Hände etwas lösen, trotzdem den Ball halten.
Gewicht auf den rechten Fuß (in der Hüfte die Bewegung leicht mitführen) und dabei die rechte Hand unter die linke drehen (Ball drehen), dabei werden beide Hände ein wenig Richtung Körper gedreht. Wenn die Hände übereinander stehen, ist das Gewicht wieder in der Mitte.
Gewicht auf den linken Fuß (Hüftbewegung mitführen) und dabei die linke Hand unter die rechte drehen (Ball drehen). Wenn die Hände übereinander stehen, ist das Gewicht wieder in der Mitte.
Rechte Hand nach unten drücken (Ball schrumpfen lassen) und die Arme nach unten fallen lassen, leicht werden, dabei die Arme wieder seitlich hoch heben (wie am Anfang), dann seitlich wieder senken und dabei wieder schwer werden.
Nach der Übung einige Zeit so stehenbleiben und die Übung wirken lassen !
kann man bilder dieser übung oder videos im netz anschauen?
gruß ein vt-ler
Zitat:
Zitat von Klaus
Zitat:
Zitat von crazysource
steht wie gesagt alles schon in diesem thread. trotzdem:
http://www.dragonslist.com/gallery/s...php?i=1039&c=1
Das ist mein Clip - es ist auch meine Anwendung der Übung, wie sie für mich am besten "passt".
Bislang kann ich nur Positives davon beríchten, ich mache diese und ähnliche sachen jeden Tag.
Gruss, Thomas
Damit ist gemeint daß er kleine Unterschiede zur Beschreibung "eingebaut" hat, für die die es irritiert. ;)
kann man eigentlich sagen woher die übung kommt ?
grüße,
cherubin
Hi Thomas,Zitat:
Zitat von T. Stoeppler
in deinem Tun in deiner Praxis bist du, wie beschrieben 6-7 mal langsamer? Würde mich schon interessieren. Von wem hast du die Übung gelernt?
Für Fragen bezüglich der Herkunft der Übung bitte Klaus mit Mails bombardieren. Er hatte die Beschreibung ursprünglich ins Netz gestellt und mir die Übung auch einmal gezeigt.
Die Übung gehört zu der Richtung, wo extrem langsam geübt wird, also ein Durchgang ca 15-20 min dauert. Damit lässt sich gut arbeiten.
Es gibt, wie ich von gänzlich anderer Quelle hörte, noch extremere Varianten, wo für eine Übung mit ähnlicher Komplexität so zwei Stunden draufgehen. Das ist dann aber auch für mich zu viel, eine Taiji Langform in zwei Stunden ist mir da bereits ausreichend, und den Nerv dazu habe ich auch nur hin und wieder.
Ich habe das aber mal für zwei Wochen 2x am Tag gemacht(2h eine Langform), das war schon bombig vom Effekt her, aber die Zeit habe ich einfach nicht mehr.
Gruss, Thomas
Da hier ja einige Leute, die die Übung machen, die Anleitung aus dem Netz haben, frage ich mich doch, ob das reicht? Sonst heißt es doch, man müsste einen Lehrer haben damit das funktioniert, da sich sonst Fehler einschleichen.
HuLong
Die Übung ist einfach, und ein bischen selbst korrigierend. Man kann es aber nicht unbedingt so machen, wie es wohl gedacht ist, nur wenn man es liest, ich kann nicht mal selbst es immer so machen wie früher, weil ich das Gefühl nicht habe. Mit der Zeit sollte aber aus dem Körpergefühl in etwa das Richtige entstehen, weil die Übung dahin führt, wenn man es LANGSAM und ungefähr richtig macht (sehen kann hoffentlich jeder genug). Es hilft allerdings wohl tatsächlich wenn man korrigiert wird wenn man es am Anfang völlig unrichtig macht, sonst bräuchte man ggf. etwas länger um es zu merken. Gerade das Absitzen beim Eindrehen, oder sich nicht auf die Knie lehnen sondern in den Hintern sitzen, machen viele gerne falsch. Die Übung SOLL lehren, sich genau auf die Mitte der Knie zu zentrieren, und die Kraft darüber leiten. Daher muß auch beim Sinken die Kraft genau durch die Knie gehen, man muß die Scherkraft in den Knien merken, nicht chen-mässig die Beine nach aussen ziehen. Außerdem SOLL man sich beim Eindrehen weit absetzen, damit der Rücken und Oberkörper entspannt gerade fällt, und das Becken. Ich kann mich inzwischen kaum noch so halten, früher hätte ich so frühstücken können. Eventuell muß man es dann langsamer angehen lassen, wenn die Knie das nicht können, sprich, ein bissel weniger extrem, und mehr auf den Körper hören, und rechtzeitig aufhören. Und wenn es nach ein paar Sekunden ist. Das kommt irgendwann. All das was geht aber EXTREM langsam, und bitte ohne auf irgendwelche "Spannungen" zu achten, sondern einfach an gar nichts denken, sondern nur machen, und dann klappt es irgendwann. Ich sehe übrigens zwischendurch schon mal völlig bescheuert aus wenn ich die Übung mache, also nicht über den Spiegel korrigieren! Insbesondere komisch eingesunkene runde Haltungen sind vom Körpergefühl her eventuell völlig richtig.
Für alles andere, zum Beispiel Beckenkraft oder Oberschenkel gibt es genug andere Übungen.