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carstenm
Das dao, daß sich im Unterbewussten maniferstiert, ist nicht das wahre dao. (carstens dao dings 1)
...
Ungefährvielleichtinetwaso ... :o
Der war gut.:)
Vielen Dank für deine Mühe. Leider, trotz all deiner Mühe, fehlen mir Informationen um deinen Text zu verstehen.
Ich müsste erst einmal wissen bzw. verstehen, wie dein Modell des Geistes aufgebaut ist. Vor allem, wie Unbewusstes und Ich definiert sind und welche Funktionen die beiden einnehmen und was da sonst noch so an Begriffen und Inhalten drin ist.
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Meine psychotherapeutische Ausbildung und die Lehrgespräche im Kontext meines daoistischen Übens sagen mir: Das dao, bzw. wuwei fängt da an, wo Ich aufhört. Und mein "Unbewußtes" ist auch nur ein Aspekt von Ich. Und das funktioniert tatsächlich.
Dass Ich ohne Unbewusstes ist nicht möglich, sehe ich genauso. Tao existiert auch unabhängig von mir. Bin ich konform. Allerdings sehe ich es auch in mir verortet, so dass es ebenfalls ein Teil von Ich ist. Ich verstehe "ego-frei" derzeit, als frei von cognitiven Wünschen und Impulsen bzw. emotionalen Wünschen und Impulsen (da wäre wieder das Unbewusste als Teil des Ich). Das es bei dir und in deiner Lehrlinie funktioniert stelle ich absolut und ausdrücklich nicht in Abrede.
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In Bezug auf die Waffenarbeit: In meinem Üben ist das meistens ein Stück Holz, definiert als Schwert. Und es macht einen großen Unterschied, ob ich es als ein Werkzeug anfasse, das Ich benutzen will, gemäß den Vorstellungen von Ich. Darin bin ich nach einem Vierteljahrhundert auch gar nicht mehr ganz so schrecklich schlecht ... vielleicht.
Oder ob ich versuche, daß Stück Holz so zu bewegen, wie es "ihm gemäß ist". (Seele? Abmessungen, Schwerpunkt, Holzart ... der eigene Charakter des Dingens ...) Das gelingt meinem Lehrer. Und das fühlt sich ziemlich abgefahren an.
Gehe ich eigentlich auch konform, bis auf das :"... ob ich versuche, daß Stück Holz so zu bewegen, wie es "ihm gemäß ist". (Seele? Abmessungen, Schwerpunkt, Holzart ... der eigene Charakter des Dingens ...)"
Da meinte ich etwas ganz anderes. Es geht mir nicht darum das Schwert dem selben gemäß zu bewegen, sondern sich von diesem bewegen zu lassen.
Verstehe mich nicht falsch, ich finde das "hammer" war nur nicht, was ich gemeint hatte.
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Ich meine, seit ich das nach einem bestimmten Lehrsystem übe, gelernt zu haben, daß wuwei mehr ist als ein geistige Zustand, und mehr als eine alternative Art der Entscheidungsfindung. In dem Üben, das mir vermittelt wird, ist das durchaus auch eine pyhsisches Phänomen ... das sich dann auch in der Psyche niederschlägt.
Ich meinte nicht, das wu-wei ein bestimmter geistiger Zustand sei, sondern einen Zustand, der das erleben desgleichen ermöglicht. Es ist gewiss auch mehr als eine alternative Art der Entscheidungsfindung. Naja, rein geistig ist aus meinem bisherigen (er)Leben nicht möglich.
Wenn man so möchte ist aus meiner Sicht der Geist hardcoded. Also unser Denken und Empfinden ist aus meinem erleben her an die Neuro(bio)logie u.s.w. gekoppelt.
Durch wiederholtes Üben, kann ich beides beeinflussen.
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Persönliche Beispiel:
Ich erlebe als Konsequenz von wuwei die Behandlungsunterbrechung einer chronischen entzündlichen Erkrankung. Als Reduzierung der Medikation zur Behandlung von Hypertonie. Als das Aufhören scheinbarer Persönlichkeitsmerkmale wie Wut oder deppressive Episoden. Als die Fähigkeit, mich in Kommunikation - auch in Konflikten oder mit "Autoritäten" - zu begeben, ohne daß der Puls steigt. Oder mich nicht mehr zu ärgern, wenn ein Flug gecancelt wird ...
Das ist jetzt der Bereich wo es für mich schwierig wird zu folgen. Wie grenzt sich das zu "normaler" intelligenter Lebensführung / Kultivierung ab und wird zu wu-wei? Grenzt sich das überhaupt (für dich) ab?
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wuwei ist - nach meinem derzeitigen persönlichen Verständnis - nicht eine bestimmte Art des Handelns oder nicht-Handelns, sondern eine bestimmte Qualtität. Die man durch geistiges, energetisches und körperliches Üben herstellen kann - und muß.
Hmm, da bin ich wieder komplett dabei und doch keinen Schritt weiter.
Noch mal vielen lieben Dank
DatOlli