Kendô 1. Dan und Kendô 3. Dan heißt also, man ist noch vergleichsweise unerfahren?
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Google gibt an, dass es, je nachdem, wann man mit Kendo begonnen hat, im Durchschnitt etwa 2 - 3 Jahre dauert, bis man 1. dan erreicht. Nach den Pflicht-Abständen zwischen den Prüfungen im Deutschen Kendo Bund komme ich rechnerisch auch auf mindestens 2,5 Jahre bis 1. dan. Bis zum 3. dan hat man insgesamt 3 Jahre Minimum an Trainingszeiten nach den dan-Graduierungen einzuhalten. Da die Grade ausschließlich durch Prüfungen erlangt werden können, zu denen man sich aktiv anmelden muss, gibt uns diese Rechnerei nur die ungefähre Mindest-Trainingszeit der beiden an (~3 Jahre und ~6 Jahre). Da im Kendo ab 6. dan die Möglichkeit von Zusatztiteln besteht (https://de.wikipedia.org/wiki/Ehrentitel_im_Bud%C5%8D), frühestmögliche Verleihung in anderen Disziplinen ab 4. dan, würde ich mal die These in den Raum werfen, dass man erst ab 6. dan "was darstellt" und vorher maximal als fortgeschritten Übender gilt. Von daher, aus Sicht eines Kendo-ka: Anfänger bis geringfügig fortgeschritten passt durchaus.
@Serjoscha: Meine These von weiter oben fortsetzend würde ich mal davon ausgehen, dass so ab 6. dan jemand nicht mehr "nur" als geringfügig fortgeschritten gilt. Nach den Vorgaben der FIK (Internationale Kendo-Föderation) muss ein 6. dan nach Erlangung des 1. dan mindestens 15 Jahre "warten", um die Prüfung versuchen zu dürfen. Die 6. dan Prüfung wird von einem aus 5 geschafft, eher weniger (2008 in Aichi: 17% Erfolgsrate bei 6. dan-Prüfung, 12% für 7. dan; Quelle: https://kendoinfo.wordpress.com/tag/kendo-grades/). Wenn es sich also nicht um einen hochmotivierten, top-fitten Polizeikendo-ka handelt, die nämlich Vollzeit trainieren können, dürfen wir gut und gerne von mehr Jahren ausgehen. Ich gehe mal davon aus, dass die Bereitschaft, seinen Sport kritisch zu hinterfragen mit der Dauer des Trainings abnimmt. Wer 25 Jahre Kendo macht, wird darin offensichtlich einen Wert sehen, der nicht mit externer Überprüfung gestärkt werden muss. Von reduzierter Risikobereitschaft, Verschleiß-/Verletzungsfolgen im steigenden Alter mal abgesehen. Will sagen: Meiner Ansicht nach haben wir einen deutlichen Selektionseffekt hin zu jüngeren und unerfahreneren Kendo-ka bei solchen Videos, die in der Charakteristik des Vorankommens im Kendo begründet sind. Ließe man die artifiziellen Altersschranken und Wartezeiten weg, sähe das Bild wahrscheinlich anders aus.