Hallo Senei-To,
na, beispielsweise schon allein dadurch, daß schon der Fauststoß selbst mehrere Funktionen zeitgleich erfüllt: Durch die Art der Ellenbogenführung wehrt er beispielsweise einen tiefen oder etwas außen geführten Angriff ab, oder kontrolliert den eigenen Raum. Die mehrfache Gleichzeitigkeit entsteht aber auch durch mehrfach gleichzeitig ausgeführte Aktionen. Beispielsweise durch einen gleichzeitig zu den Aktionen der Hände ausgeführten Stoppttritt. Im Wing Tsun arbeiten die Extremitäten gemeinschaftlich gleichzeitig, nicht isoliert/gemeinschaftlich nacheinander.
@Colonel Snider
Der Vorwärtsschritt im Wing Tsun hat seinen Einsatzbereich nicht in jeder Phase eines Kampfes. Es ist speziell für den Nahbereich vorgesehen, in dem es wichtig und sinnvoll ist, das hintere Bein zu schützen und/oder das vordere Bein nicht erst dann einsatzfähig zu haben, wenn man es vom Gewicht befreit hat, was zudem dazu führen würde, oben seine Distanz nachteilig zu verändern.
@BUJUN
Zitat:
Stimmt die ( nahe ) Entfernung nicht oder weicht der Gegner
( schnell ) zurück, ists vorbei mit 100/0.
Stimmt die Entfernung nicht, dann macht man einen Fehler. Dann müssen geeignete Verhatlensweisen den Fehler korrigieren, andere Verhaltensweisen. Weicht der Gegner zurück, wäre es doch wohl angebracht, nicht verwurzelt stehen zu bleiben. Man folgt ihm.
Zitat:
Ist der Gegner zu weit weg für richtige Tritte ( Mae Geri ) und somit
auch für ChiSao usw. geht mit WT gar nix. – Hoppla .. natürlich
doch, wenn ein Langstock zur Hand ist !
Also, wenn der Gegner derart weit weg ist, daß er weder mit Händen noch mit Füßen, allenfalls mit einem Dreimeterkanumast einen gefährden kann, befindet man sich doch wohl irgendwie außerhalb jener Distanz, in der Kampf irgendwie stattfindet. Dann kann man gemütlich seine Keksdose auspacken oder sich mit dem Smartphone die Geodaten seines Gegners übermitteln lassen.
Zitat:
WT funktioniert, wenn der Gegener anstürmt ( gibt’s nen Tritt zur
Begrüßung ) und nah genug ist für ChiSao, ChiGerk und
Gesundheitsform.
Die primäre Aufgabe eines Verteidigungssystems ist nun einmal die Verteidigung. Wer Gegnern hinterher laufen muß, damit sie doch bitte schön weiter böser Mann spielen, hat da irgend etwas falsch verstanden.
Zitat:
Das Nachziehen mit dem gelähmten hinteren Bein ist nur
ein Herumhumpeln und dass können auch behinderte Hunde, die
kein fortgeschrittenes WT machen.
Nun, wer sich mit Lähmungserscheinungen seines Beins bewegen will, der sollte die Richtung einer Klinik aufnehmen und nicht die Richtung einer ihn angreifenden Person. Wer gesunde Beine hat, kann sich mit dieser Fortbewegungsart im Allgemeinen schneller vorwärts bewegen, als ein Böser sich aus der Nahdistanz rückwärts zurückziehen könnte. Ist die Distanz inzwischen derart groß, daß die Notwendigkeit zu dieser Fortbewegungsart nicht mehr akut ist, dann verliert sie auch an Relevanz. Im Wing Tsun gibt es schließlich nicht nur diese eine Art der Fortbewegung. Sie ist ohnehin auf spezielle Aufgaben der Nahkampfsituation ausgerichtet.
Zitat:
Allgemein zu den Schülergraden in allen Stilen:
Stellen mMn nur ein Mittel dar, die Schüler zu motivieren weiter
zu machen und den nächsten bunten Gürtel usw. tragen zu dürfen.
Führt wohl leider dazu, dass nur noch für die nächste Prüfung
trainiert wird und das eigentliche Ziel aus den Augen und Sinnen
verschwindet.
Es mag solche Leute geben, sicherlich. Die gibt es überall - auf Unis ebenso, wie in den Kampfkünsten. Nur werden grundlegende Lücken immer wieder auftreten und deutlich. Da das System nur als Ganzes funktional ist, werden gerade Lücken in der Basisarbeit in allen Bereichen des Systems wieder und wieder deutlich. Wer also so denkt, der legt damit schon Schäden für die Zukunft.
Zitat:
Angeblich sollen ja die jeweiligen Schüler später mal frei werden
von Programmen und festen Abläufen – aber wenn das nie anders
geübt wird ??
Da kannst Du beruhigt sein....
Zitat:
Und vielleicht ist genau das der Grund, dass es in den asiatischen
Ursprungsländern keine Schüler-Graduierungen gibt !?!
Der Grund liegt ganz einfach in der geringen Anzahl an Schülern, die ein Lehrer zu unterrichten hatte.
Zitat:
Möglicherweise sind die von Natur aus disziplinierer und wollen nur an
das eigentliche Ziel ohne anzeigen zu müssen/wollen, wo sie gerade
in der Ausbildung stehen.
Die Hierarchie ist viel stärker ausgeprägt, als bei uns. Sihing, Sidai, Todai, Sigum, .... da geht’s schon um Stunden, die ein Schüler später der Schule betritt, als sein Mitschüler. Wer darf sitzen, wer darf links stehen, wer begrüßt wen in welcher Reihenfolge....
Zitat:
Zum besseren Verständnis einfach mal vorstellen:
Gelber Gurt ( o.Ä. ) im Boxen
Grüner Gurt im Weitsprung
Blauer Gurt im Marathon
Brauner Gurt im Gewichtheben
.... oder habe ich das bisher nur noch nicht bemerkt ?
Wahrscheinlich hast Du noch nicht bemerkt, daß Wettkämpfe ihre Hierarchie durch Titel ausdrücken: Kreismeister, Deutscher Meister, Europameister, Weltmeister. Führe Dir einmal vor Augen, welche Blüten das treibt, wieviele amtierende Boxweltmeister es alleine gibt. Du hast des Weiteren wohl nicht bemerkt, daß Weitsprung kein System ist, sondern eine Disziplin, eine einzelne Aktion, wie auch im Gewichtheben verschiedene Disziplinen auch in getrennten Wettkämpfen bestritten werden. So könntest Du als Wettkampfdisziplin das Treffen kleinster Ziele mit dem Langstock einführen und damit eine internationale Meisterschaft ausrufen, bei der, völlig unabhängig von einer Graduierung im System, jeder sein, auf diese Fähigkeit beschränktes Können im Wettstreit austrägt. Dann gibt’s dafür Pokale und Urkunden und Zeitungsartikel und Pressefotos.... Das alles alle Jahre wieder neu. Das wäre doch wahrlich profitabel auszubauen, wie Boxsport nun halt eben ist. Wäre das nicht eine Geschäftsidee für Dich? Ich denke, die Hauptamtlichen des intern. olympischen Kommitees sind doch auch recht gut im Geschäft. Die Länder reißen sich darum, die Spiele austragen zu dürfen ... was da für Gelder bewegt werden, da träumt der Krupperbe von. Also tun wir doch mal nicht so, als ginge es im Sport nicht (auch) ums Geld.
Gruß, WT-Herb