Danke für die ausführliche Antwort, Kelte. Es tut mir leid, das du diese Erfahrungen gemacht hast, ich habe das anders erlebt.
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Danke für die ausführliche Antwort, Kelte. Es tut mir leid, das du diese Erfahrungen gemacht hast, ich habe das anders erlebt.
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Ansich sind Head Spikes verboten, jedoch ist es hier eine schwere Angelegenheit, da Rose durch das halten der Kimura erst in diese Position gekommen ist. Hätte sie den Hold gelöst, wäre sie nicht so gelandet.
Ansonsten tolle Vorstellung von Rose, die hier bis zum 2ten Slam fantastisch aussah. Aber auch Respekt a Jessica, die hier ordentlich eingeschenkt bekommen hat und dennoch nie aufgab und das Herz eines echten Champions zeigte.
Bin nun gespannt wie es mit Rose weitergeht. Wirklich Leidenschaft scheint sie ja nicht mehr zu besitzen. Der Druck muss einfach enorm sein, der auf diesen Kämpfern lastet.
Die Niederlagen der zahlreichen Legenden taten mal wieder weh.... die Fenster gehen einfach so schnell zu im Spitzensport. Bitte lasst es gut sein Jungs. Ihr habt eure Körper genug geopfert.
Genau darum ging es ja in der Diskussion. Im Vergleich zur 1.Runde (da war es mit dem Kimura genau wie du hier beschreibst), stellt sich der Sachverhalt bei dem Knockout m.E. nach anders da. Der Kimura verhindert ja genau solche Würfe bzw. den Erfolg solcher Würfe (s. 1. Runde). Ich benutze mal Wikipedia :
"Des Weiteren ist der Griff unter den Bezeichnungen „chicken wing“, „reverse keylock“ oder im Judo als „gyaku ude-garami“ (umgekehrte Armverschränkung) oder einfach als „ude-garami“ bekannt.
Die Anwendung ähnelt der Americana, nur dass die Ausführung umgekehrt erfolgt. Sie benötigt etwas Platz hinter dem Gegner, um effektiv zu sein."
Im Moment des Aushebens stand Rose mit dem Rücken zu Jessica. Vielleicht hatte sie den Kimura im Kopf, aber ausgeführt wurde er nicht. Sie konnte ihren Arm aber meiner Meinung nach auch gar nicht lösen, weil der "fette" Bizeps von Jessica ihn blockiert hat. Jessica hat den Wurf ungehindert durchführen können und hat zusätzlich Rose dann noch nach innen gezogen und sie nicht wie in der ersten Runde auf die Seite geworfen ! Angeblich kann man solche Würfe ganz gut steuern....
In diesem Zusammenhang ensteht die Frage, ob eine Regel, die beim Halten eines Aufgabegriffes jede Form eines Wurfes inklusive des pile drivers erlaubt, nicht modifiziert gehöhrt ? Das ist ja eine Sekundenentscheidung eines Ringrichters und letztendlich kann er dann nur nachträglich disqualifizieren oder ermahnen, den Genickbruch aber niemals verhindern.
Im Angesicht der Tatsache, daß der Druck der da auf Jessica lastet weil sie in Brasilien kämpft, bis dahin demoralisierend vorgeführt wurde, weil sie evtl. die KO-Prämie im Kopf hatte etc. dazu führen könnte jegliche Form der Sportlichkeit, Moral etc. "in den Boden zu rammen" (Bate Estaca) könnte man ja mal über diese Regel nach denken. Ich befürchte, daß auf Dauer zuviele "Durchgeknallte" durch den Käfig stürmen und dann werden wir mehr schwerste Verletzungen erleben. Von daher würde ich zumindest nicht auch noch solch hohe Prämien für Knockouts durch Würfe auf den Nacken ausloben.
Gruß
Christianauskiel
Eigentlich dürfte sich diese Frage gar nicht stellen. Würfe auf den Kopf bzw. Nacken sind verboten, weil das Verletzungsrisiko extrem hoch ist. Diese Regel soll den Kämpfer schützen. Warum sollte also die gleiche extrem gefährliche Technik unter bestimmten Bedingungen doch erlaubt sein?
In diesem Fall ist sie erlaubt, wenn ich sie als Kämpfer verhindern kann, es aber nicht tue. Das ist in etwa so sinnvoll wie eine Regel, dass man dem Gegner nicht in den Unterleib treten darf - es sei denn, der Gegner erkennt den Angriff, blockt ihn aber nicht ab ... :confused:
Sehr gut ! Da kommen wir dem Kern des Problems vielleicht schon näher. Diese Regel höhrt sich nach einem Verhandlungskompromiss zwischen Gegnern gefährlicher Würfe und Freunden eines spektakulären Takedowns an. Ist wohl zu Ungunsten der Gefahrenabwehr ausgegangen und ganz klar zum Vorteil gut ausgebildeter Ringer. Aber das ist ja noch ne ganz andere Geschichte...
Das ist recht einfach:
MMA im Allgemeinen -die UFC im Besonderen- haben nichts mit Sport zu tun.
Die UFC ist keine Sportorganisation, sondern ein Entertainment-Unternehmen, spezialisiert auf brutale, skrupellose Kämpfe. Da die breite Vermarktung nicht von einem Hinterhof aus funktioniert und das ganze Konzept dieser brutalen Kämpfe vor einem Verbot stand, wurden Regeln eingeführt.
Dadurch hat sich aber das Geschäftsmodell der UFC nicht verändert.
Die können nur Kämpfe erfolgreich verkaufen, wo sich Leute schwer verletzen oder sterben können. Natürlich darf das nicht regelmäßig passieren -sonst Verbot. Aber das Risiko muss da sein, um Kohle verdienen zu können. Die Zuschauer bezahlen die Kohle dafür, dass sich die Leute weh tun und die Gefahr schwerer Verletzungen muss permanent vorhanden sein.
Wie ich schon sagte, die Regel ist eigentlich clever:
Dadurch sind grundsätzlich derart gefährliche Würfe möglich, und geht was schief, ist das Opfer selbst schuld und nicht die UFC.
In einem sportlichen Kontext ergeben derartige Regeln keinen Sinn, bei einem Unternehmen, was Risiko, Schmerzen und Leid verkauft, aber schon.
Natürlich kann jeder andere Erfahrungen machen.
Interessant fand ich jedoch, dass dieser Verbrecher aus Neuseeland, welcher die wehrlosen Menschen aus der Moschee ermordet hat, aus seiner Zeit als Trainer exakt die Motivationen und Denkprozesse beschrieben hat, die ich bei den Trainern, die mir begegnet sind, erkannt habe. Und das von jemandem von der der anderen Seite der Welt.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich sind Trainer keine potenziellen Massenmörder. Der Typ war aber in dem Interview auf seine Art ehrlich und hat beschrieben, was ihm als Trainer durch den Kopf gegangen war. Und nur dieser Abschnitt war für mich interessant - deckten sich seine Aussagen doch exakt mit meinen Beobachtungen.
So ein Unfug. Nahezu alle Leute in diesem Forum sind MMA Fans und vertreten den gleichen Einheitsbrei.
Typisch ist dabei die Annahme, dass mit MMA kein grundsätzlicher Fehler vorliegt, sondern Fehler nur von einzelnen Personen
gemacht werden - und genau diese Annahme teile ich nicht.
Durch diese vorgeschobenen menschlichen Fehler, sprich Bauernopfer, wird das "System" -im konkreten Fall MMA- geschützt.
Dieses grundsätzliche Verteidigungskonzept ist allerdings weder neu noch richtig und zeigt lediglich, dass die MMA Fans krampfhaft bemüht sind,
ihr goldenes Kalb vor Kritik zu bewahren.
Das finde ich gut. Mir haben die Diskussionen mit dir schon viel gebracht. Danke dafür. Auch wenn ein Teil davon echt anstrengend und blöd ist. Das liegt nicht an deiner Kritik, sondern der Art und Weise, wie du sie vorbringst. Allgemeingültigkeitsanspruch etc. Aber man gewöhnt sich dran :)
Ich halte das Regelwerk in dem Punkt für nicht gut. Wie Christian richtig beschreibt ist es möglich in einem Kimura das Lösen des Griffes als Angegriffener zu verhindern. Damit ist die Situation nicht gegeben, dass ich bei einem Slam oder Wurf durch das Aufgeben der Submission ein Spiking verhindern kann. Deswegen sollten grundsätzlich alle Würfe und Slams auf den Kopf und den Nacken verboten sein.
Solche Situationen sind immer die Möglichkeit das Regelwerk zu prüfen und zu verbessern.
Und Kelte du beschreibst, wenn du über die bösen blinden selbstgefälligen MMA und Vollkontaktkämpfer schreibst, nur dich selbst. Alle ach so miesen Charakterzüge im Verhalten, die du ihnen unterstellst, legst du in diesem Forum an den Tag.
mal ein Beispiel für dich .
Gibt ja einen hier der auf eine flache Erde hinweisen möchte , und sich selbst , so wie du , als den Einzigen betrachtet der noch durchblickt und erkannt hat wie es wirklich ist.
und so wie du , betrachtet er alle persönlichen Erfahrungen anderer User , als Einheitsbrei , weil sie sich nicht widersprechen . sie leben halt eine typische Annahme und hinterfragen sie nicht . so seine Sicht .
und keiner von beiden , auch du nicht , kommt mal auf die Idee , das die ähnlichen Ansichten , nicht entstehen , weil es ein Einheitsbrei ist oder sie sich verabreden zur kollektiven Aussage , sondern das sie aufgrund ähnlicher Erfahrungen in ihrer , ganz persönlichen , individuellen realität , heraus entstehen . das ihre , auf der Matte und im Ring gelebte Realität , nicht dem entspricht was du dir in deinem Kopf , vorstellst .
und so wie du , ignoriert auch der flache User , alle Argumente aus dem Alltag . und wie du geht er nicht auf unliebsame Fragen ein und verdreht Aussagen. erkennst du die Parallelen ?
nur das du noch einen drauf setzt und und die User hier , welche dir antworten , Lügen unterstellst , bestenfalls als nicht relevante Einzelfälle , aber wenns passt , ist es dann wieder doch komplett nur Einheitsbrei . und als bestes , alle , alle sind Psychos . keine Differenzierung
du erkennst noch nicht mal , wie differenziert hier über die Themen diskutiert wird .
die Fehler im System , sind es doch , die gerade hier offen durchleuchtet werden , sogar in diesem Thread. wie blind muss man sein , ? hier mit zu schreiben und das nicht zu sehen ?
Du sprichst von Einheitsbrei ihrerseits und dabei bist du es der alle in einen Topf wirft , umrührt , und das auch noch Kritik nennt.
Kritik bedeutet Betrachtung . da bist du noch weit entfernt von .
siehe oben.Zitat:
Durch diese vorgeschobenen menschlichen Fehler, sprich Bauernopfer, wird das "System" -im konkreten Fall MMA- geschützt.
Dieses grundsätzliche Verteidigungskonzept ist allerdings weder neu noch richtig und zeigt lediglich, dass die MMA Fans krampfhaft bemüht sind,
ihr goldenes Kalb vor Kritik zu bewahren
fang an , richtig zu lesen . sieh dir die Debatte an von den Leuten , welche wissen wovon sie reden . da wird qualifiziert auf Details eingegangen und betrachtet . etwas wovon du noch weit weg bist .
also lies bitte erst mal mit und wenn dann noch fragen offen bleiben , dann frag, aber erzähl bitte nicht das deine unqualifizierten Rundumschläge , Kritik darstellen.
@cam
+1
Getreu dem Motto:
“Ein Geisterfahrer??? Hunderte!!!
Ich habe nun schon eine Vielzahl von Gyms von innen gesehen. In bislang einem einzigen Fall hätte ich aufgrund der dortigen Rahmenbedingungen nicht trainieren wollen. Insofern ja - es gibt die dummen Ego-Trainer und schlechte Gyms. Das diese aber wie immer wieder behauptet die Mehrzahl ausmachen sollen darf doch sehr stark bezweifelt werden.
wenn Egomanie , Narzismus und dergleichen das Kriterium wäre , müssten komplett alle Sportarten an den Pranger gestellt werden . wo immer Machtpositionen vorhanden sind , gibt es auch Besetzungen mit solchen Charakteren und die entsprechenden Auswüchse . . da heisst es nur , kehrt machen und zum nächsten Gym/Verein wechseln . so einfach.
und wie schon ein anderer angesprochen. das Verhalten auf manchen Bolzplätzen ist da um einiges peinlicher , abstoßender . und die arbeiten mit Kindern , haben also auch noch pädagogische Funktionen , da wäre ich viel hellhöriger ., als bei Erwachsenen , die für sich selber entscheiden können (sollten ) und wie man hier auch sieht , es tun und sinnvoll drüber diskutieren . (bis auf eine Ausnahme ^^)
Wenn wir auf das Thema zurück kommen, geht es hier ja um einen gefährlichen Wurf, der meiner Meinung nach nicht von der Geworfenen hätte verhindert werden können. Und nehmen wir auf der anderen Seite mal an, dass die Werferin die hier kontrovers diskutierte Regel in Anspruch genommen hat. Dann ist diese Regel halt lebensgefährlich. Ein vorzeitiger, u.U. lebensrettender Eingriff eines Refs ist in so einem Fall undenkbar ! Und gehen wir ausserdem mal von moralisch verwerflichen Ursachen dieser Regel aus (je brutaler, je höher die Einschaltquoten..) und daß die dafür Verantwortlichen keinerlei Modifikation anstreben. Im Gegenteil sie fördern solche Knockouts durch hohe Zusatzprämien. Dann hat es einzig und allein der ausführende Sportler in der Hand, jemand schwer zu verletzen oder u.U. auf Sieg, Ruhm und Prämien zu verzichten. Und genau da sehe ich das Problem ! Bin ich als Kämpfer bereit für Geld, Ruhm, Ehre... zu "töten" ? Ja, das sind wohl offensichtlich einige ! Keinesfalls die Masse und keinesfalls ist das dem Sport an sich geschuldet ! Also Kritik ist da selbstverständlich berechtigt, Verallgemeinerung hoffentlich nicht ! Man muss ja außerdem auch immer den Sport (Training etc.) und den Wettkampf getrennt betrachten !
Es wäre ja nicht mal auf Sport beschränkt - wenn man sich anschaut wie sich so mancher Vorsitzender vom Kleingärtner- oder Kaninchenzüchterverein aufführt, weil er "Macht" über die Hecken von anderen ausüben kann... :D
Die Frage stellt sich ja auch, welche sinnvollen Alternativen gibt es? Das der Haltende lösen muss, wenn der Gegner es schafft mit ihm aufzustehen? Das der Ref dann irgendwann die Situation auflöst und die Kämpfer sich neu hinstellen lässt (analog zu dem "aufstehen bei Inaktivität am Boden)?Zitat:
Und nehmen wir auf der anderen Seite mal an, dass die Werferin die hier kontrovers diskutierte Regel in Anspruch genommen hat. Dann ist diese Regel halt lebensgefährlich. Ein vorzeitiger, u.U. lebensrettender Eingriff eines Refs ist in so einem Fall undenkbar ! Und gehen wir ausserdem mal von moralisch verwerflichen Ursachen dieser Regel aus (je brutaler, je höher die Einschaltquoten..) und daß die dafür Verantwortlichen keinerlei Modifikation anstreben.
Je nach Position kannst du ja gar nicht so einfach lösen, selbst wenn du wolltest. Hier wurde ja moniert Andrade hätte Namajunas Arm mit Absicht eingeklemmt. (Was ich mal dahingestellt sein lasse). Den Referee solche Situationen auflösen lassen, ist auch kein guter Weg meiner Meinung nach. Dann würde der Clinch mit der Zeit komplett verstümmelt und wir hätten nur noch Clinch wie im Muay Thai oder völlig unsinnige Klammerei wie im Boxen.
Es würde im Grunde schon reichen die Erklärung des Fouls in der Art abzuändern, dass Würfe auf Kopf und Nacken grundsätzlich verboten sind. Auch wenn man selbst in einem Submission Hold steckt. Es gibt ja weiß Gott genug Würfe die nicht so ausgeführt werden.
Gleichzeitig sind Kämpfer und Trainer gefordert ihre Methoden anzupassen. Man muss sich schon fragen, ob der Kimuraangriff als Konter auf den Single Leg so ne prächtige Idee ist (Meiner Meinung nach überhaupt nicht) und ggf. seine Technik anpassen und Konter nutzen die einen weniger angreifbar machen.
Zu dem Griff oder Möglichkeiten sich draus zu befreien kann ich nichts sagen, da habe ich keine Ahnung von. Aber den Punkt von @christianauskiel sehe ich auch als problematisch an. Wenn es um den Sport und die Technik dahinter gehen würde, müsste ich keine Zusatzprämien für Knockouts einführen. $100.000 sind ne Menge Geld, da mag der ein oder andere in Erwartung dessen vielleicht schon mal über das Ziel rauspreschen.
Aber das ist ja nicht nur im MMA so, sondern auch in jeder anderen "Extremsportart". Als Mountainbiker fällt mir da die RedBull Rampage ein. Das wird von Jahr zu Jahr extremer und ich warte eigentlich nur darauf, wann der Erste nach einem Sturz nicht wieder aufsteht.
Insofern, im Bezug auf die UFC, hat kelte ja gar nicht so unrecht, auch wenn er mit seinen Pauschalisierungen (auf Grund schlechter Erfahrungen) etwas über das Ziel hinaus schießt.
Ich denke, hier bist du an mehreren Stellen einem Irrtum aufgesessen. Zum einen stört es die Leute hier natürlich nicht, wenn jemand verallgemeinert. Wenn jemand behauptet, Kampfsportler sind mehrheitlich nette, friedliche Zeitgenossen, ist das letztendlich auch eine Verallgemeinerung - nur mit einer Behauptung, die diesen angenehm erscheint und damit akzeptiert wird.
Zum anderen bist du einem sehr schweren Irrtum auferlegen: Training und Wettkampf moralisch trennen zu können. Das Training schafft die Vorraussetzungen für einen Wettkampf, auch wenn du nicht an einem Wettkampf teilnehmen möchtest: nicht nur körperlich/technisch, sondern auch moralisch. Der moralische Verfall beginnt beim Training.
Überlege dir mal bitte in einer ruhigen Minute, was ein Wettkampf / die Kampffläche eigentlich ist. Die Antwort hier im Forum ist vorhersehbar: eine sportliche Sache, damit grundsätzlich positiv.
Es ist aber etwas ganz furchtbares: Die Kampffläche ist eine rechtliche und moralische Anomalie in unserer Gesellschaft. Dort dürfen Menschen -ganz legal- aus Spaß, zur Unterhaltung, für Geld totgeschlagen werden. Wird in dieser Kampffläche ein Mensch getötet, dessen Genick gebrochen, hat das keinerlei rechtliche Konsequenzen. Das bedeutet nichts anderes, als das dort Leben keinen Wert hat. Außerhalb dieser Kampffläche darfst du weder versehentlich, unbeabsichtigt oder auf Verlangen einen Menschen töten - innerhalb dieser Kampffläche ist das sogar für dein Ego erlaubt. Was unterscheidet VK von anderen Sportarten? Das dort schwere Verletzungen oder Todesfälle Unfälle sind. Keine Sportart akzeptiert, dass Menschen zum Erzielen des Sieges getötet werden - einer der grundlegendsten Werte des Sports. In VK Sportarten ist es hingegen akzeptiert, einen Menschen zu töten, um zu gewinnen. Ein KO -ein schweres Schädel Hirn Trauma-, ist unverhohlen eines der angestrebten Ziele, einen Sieg zu erreichen. Keine echte Sportart akzeptiert die bewusste schwere Verletzung eines Menschen, um zu gewinnen - oder würde im Extremfall sogar dessen Tod dabei akzeptieren.
Um in so einer Sportart aktiv sein zu können, musst du entweder bereits skrupellos sein oder dir den Respekt vor anderen Menschen und deren Leben abtrainieren.
Und genau das habe ich an mir selbst beobachtet. Ich bin ein ganz normaler, langweiliger Durchschnittstyp. Nichts an mir ist in irgend einer Form außergewöhnlich oder herausragend. Ich hätte als Kind oder Jugendlicher niemals vorsätzlich einen anderen Menschen schwer verletzt, um einen persönlichen Vorteil zu haben - nach ein paar Monaten Training ist mir erschreckend bewusst geworden, dass ich ohne Probleme einen Menschen totschlagen könnte. Ich hätte das natürlich nie gesagt, nie gezeigt, aber ich weiss, was in meinem Kopf abgelaufen ist.
Wenn ich beim Sparring jemanden niedergeschlagen habe, bin ich natürlich sofort schuldbewusst zu ihm hin und habe mich entschuldigt, ihm aufgeholfen - völlig verlogen. Es war mir nicht nur völlig egal, wie es ihm geht, ich war stolz auf meine Macht und Dominanz, die ich über ihn hatte.
Diese völlige Zerstörung menschlicher Werte und Empathie, welche ich an mir beobachtet habe, halte ich für einen völlig normalen Prozess durch das Training. Ich bin mir sicher, dass das auch den meisten Leuten bewusst ist. Dieses gesamte Getue, "Respektbekundungen" etc., sind aufgesetzter, substanzloser Bullshit. Du lernst als VK Kämpfer zu lügen, du zeigst niemals, was du gerade denkst oder fühlst. Diese Lügerei ist Bestandteil des Trainings. Du zeigst nicht, wenn du erschöpft bist, wenn du Schmerzen hast, wenn du Angst hast, wenn du wütend bist.Du spielst eine aufgesetzte Rolle -nicht nur für die anderen, primär für dich selbst. Sonst könntest du dich selbst nicht ertragen.
Ich sage dir, dass 99% aller MMA Kämpfer in der Situation von Andrade sich genauso verhalten hätten - wenn sie die Wahl haben, sicher zu gewinnen, töten oder verletzen die ihren Gegner. Nicht nur, weil es innerhalb der Kampffläche legal ist, sondern weil sie aufgrund ihres Trainings keine Empathie mehr haben. Ich halte es übrigens für Selbstbetrug, dass der Verlust dieser Empathie an der Grenze zur Ringfläche endet. VK zerstört deinen Charakter dauerhaft, der Prozess ist nicht umkehrbar.
Ich denke, dass du im Alltag derartige Menschen als auffallend freundlich, zugänglich und tolerant wahrnehmen würdest. Das ist aber nur deren Rolle, die sie zu spielen gelernt haben, die sie für sich und ihre Umwelt aufführen.
Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass meine Überlegungen eine große Bandbreite persönlicher Entwicklungsmöglichkeiten ausblenden und dass ich hier nicht verallgemeinere, sondern vereinfache. Verstehe das bitte nicht als persönlichen Angriff, sondern einfach als Methode, eine bestimmte Thematik zu verdeutlichen.
Rein menschlich gesehen sind mir übrigens heute Choleriker sehr sympathisch.
Das sind Menschen, die sich nur schwer unter Kontrolle haben - und damit sind diese unglaublich ehrlich. Wenn der dir auf die Schulter klopft oder mit dir ein Bier trinkt ist das genauso authentisch wie der Wutanfall wegen einer bestimmten Sache. Eine Wohltat.
Welche Diskussionen? Er ignoriert so ziemlich jeden Punkt der nicht in seinen Feldzug passt. Dann widerspricht er sich noch selbst. Und trotz seiner großen Abneigung scheint er auch immer auf dem laufenden zu sein und jedes Event zu gucken und wollte wohl mal selbst seine Kinder zu einer MMA Veranstaltung bringen. Für mich einfach nur ein riesen großer WEIRDO.
Du empfindest Choleriker als Wohltat, weil sie so ehrlich sind und haßt Vollkontaktsport weil er so verlogen ist ?
Naja, ok ! Also ich persönlich halte Vollkontaktsport für ehrlicher als alles andere. Ja man haut sich auf die Fresse weil es Sinn dieses Sports ist und ja das macht Spass !!! Ob in jedem Menschen ein Killer schlummert ? Denke schon ! Aber kommt der einfach so, nur durch Training bei jedem gleich zum Vorschein ? Lächerlich !!!! Es wird sich doch ständig und überall auf der Welt aus niedrigsten Beweggründen gegenseitig umgebracht. Aber ausgerechnet das Training im Vollkontaktsport soll die Hemmschwelle für eine Gewalttat bei jedem der diesen Sport ausübt derart senken ? In Anbetracht der wenigen Toten und der relativ geringen Zahlen an Schwerverletzten im Ringsport (aus meiner Erfahrung) würde ich das mal vehement bestreiten. Ganz sicher bin ich mir aber, das brutale Gewalttaten gegenüber Schwächeren häufig von Leuten ausgeübt werden, die ihre Abgründe/ Agressionen nicht anders kompensieren können. Zu feige für den reglementierten Kampf im Ring, aber mutig genug um sich an der Frau, an den Kinder, den Schwachen etc. abzureagieren. Da treffe ich doch lieber im reglementierten Zweikampf auf die tiefen Abgründe meiner Seele. Und nein, die Masse der Vollkontaktkämpfer würde bewusste, tödliche Verletzungen ihrer Gegner nicht einfach in Kauf nehmen. Die Masse der Vollkontaktkämpfer weltweit nimmt keine bewusstseinsverändernden Drogen, ist nicht hasserfüllt, kämpft nicht auf Leben und Tod um die Ehre einer Religion, einer Rasse etc. zu verteidigen oder um als Staatsheld in die Geschichte einzugehen ! Sie kämpfen weil es einfach ein toller Sport ist und fertig !
Gruß
Christianauskiel
Sorry, aber du hast von Jura genau so wenig Ahnung wie von Kampfsport. Du darfst auch in einem WK einen Gegner nicht bewusst töten. Aber du darfst Techniken einsetzen, die den Tod zur Folge haben können - wenn das alles regelkonform war und du das nicht wolltest, wird ermittelt und du wahrscheinlich freigesprochen.
Aber das gibt es bei anderen Sportarten genau so. American Football, Rugby, Fußball..... enthalten jede Menge Techniken, welche schwer Verletzen können, eventuell sogar tödliche Verletzungen zur Folge haben können, und sind dennoch in dem Rahmen von Training und Spiel mit freiwilligen Teilnehmern legal.
Oder Motorsport, auch dort können schwere und tödliche Unfälle, auch durch das Einwirken anderer Fahrer geschehen, und auch hier wird gerichtlich abgewogen, war das im Rahmen der Regeln, der allgemeinen Fairness und somit ein tragischer Unfall, oder bewusst herbeigeführt und somit eine Straftat.
Wenn du nach ein paar Monaten Training einen Menschen bedenkenlos totgeschlagen hättest, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass DU das Problem bist und nicht der Sport. Armeen trainieren ihre Soldaten jahrelang, mit seit Jahrhunderten erprobten Methoden um den beim gesunden Menschen vorhandene Impuls, andere nicht zu töten, möglichst beherrschbar zu machen und du kannst das nach wenigen Monaten paar Stunden Training die Woche mit deinen bloßen Fäusten?Zitat:
Um in so einer Sportart aktiv sein zu können, musst du entweder bereits skrupellos sein oder dir den Respekt vor anderen Menschen und deren Leben abtrainieren.
Und genau das habe ich an mir selbst beobachtet. Ich bin ein ganz normaler, langweiliger Durchschnittstyp. Nichts an mir ist in irgend einer Form außergewöhnlich oder herausragend. Ich hätte als Kind oder Jugendlicher niemals vorsätzlich einen anderen Menschen schwer verletzt, um einen persönlichen Vorteil zu haben - nach ein paar Monaten Training ist mir erschreckend bewusst geworden, dass ich ohne Probleme einen Menschen totschlagen könnte. Ich hätte das natürlich nie gesagt, nie gezeigt, aber ich weiss, was in meinem Kopf abgelaufen ist.
Auch hier wieder - das bist du. Wenn ich jemanden im Sparring niedergeschlagen habe, haben ich mich über die gelungene Technik gefreut, ja. Aber die Sorge um meinen Trainingspartner hat sofort und immer überwogen, jedes mal. Und ich glaube, das geht den meisten anderen genau so - zumindest war es bei den Leuten mit denen ich trainiert habe so.Zitat:
Wenn ich beim Sparring jemanden niedergeschlagen habe, bin ich natürlich sofort schuldbewusst zu ihm hin und habe mich entschuldigt, ihm aufgeholfen - völlig verlogen. Es war mir nicht nur völlig egal, wie es ihm geht, ich war stolz auf meine Macht und Dominanz, die ich über ihn hatte.
Küchenpsychologie verbunden mit der Unfähigkeit zwischen eigenen Erfahrungen und denen andere zu differenzieren.Zitat:
Diese völlige Zerstörung menschlicher Werte und Empathie, welche ich an mir beobachtet habe, halte ich für einen völlig normalen Prozess durch das Training. Ich bin mir sicher, dass das auch den meisten Leuten bewusst ist. Dieses gesamte Getue, "Respektbekundungen" etc., sind aufgesetzter, substanzloser Bullshit. Du lernst als VK Kämpfer zu lügen, du zeigst niemals, was du gerade denkst oder fühlst. Diese Lügerei ist Bestandteil des Trainings. Du zeigst nicht, wenn du erschöpft bist, wenn du Schmerzen hast, wenn du Angst hast, wenn du wütend bist.Du spielst eine aufgesetzte Rolle -nicht nur für die anderen, primär für dich selbst. Sonst könntest du dich selbst nicht ertragen.
Ich sage dir, dass 99% aller MMA Kämpfer in der Situation von Andrade sich genauso verhalten hätten - wenn sie die Wahl haben, sicher zu gewinnen, töten oder verletzen die ihren Gegner. Nicht nur, weil es innerhalb der Kampffläche legal ist, sondern weil sie aufgrund ihres Trainings keine Empathie mehr haben. Ich halte es übrigens für Selbstbetrug, dass der Verlust dieser Empathie an der Grenze zur Ringfläche endet. VK zerstört deinen Charakter dauerhaft, der Prozess ist nicht umkehrbar.
Deine Realität muss nicht meine sein.
Und nochmal, wenn du nach ein paar Monaten Training an Empathie verlierst und dadurch bleibende Schäden in deiner Psyche davon getragen hast, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass du das Problem bist.
Ich denke, dass du im Alltag derartige Menschen als auffallend freundlich, zugänglich und tolerant wahrnehmen würdest. Das ist aber nur deren Rolle, die sie zu spielen gelernt haben, die sie für sich und ihre Umwelt aufführen.
Ne, du Vereinfachst nicht, du setzt deine Erfahrungen absolut.Zitat:
Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass meine Überlegungen eine große Bandbreite persönlicher Entwicklungsmöglichkeiten ausblenden und dass ich hier nicht verallgemeinere, sondern vereinfache. Verstehe das bitte nicht als persönlichen Angriff, sondern einfach als Methode, eine bestimmte Thematik zu verdeutlichen.
Mal so ne Frage: Was ist dein fachlicher Hintergrund, dass du in der Lage bist dich so absolut zu Psychologie,´Rechtswissenschaften und Sport äußeren zu können?
Wenn du mal in einer ruhigen Minute in dich hineinhorchst und ehrlich zu dir selbst bist - dann stelle dir die Frage, was genau den "Spass" ausmacht.
Erkläre das nicht hier, die Antwort wird mit hoher Wahrscheinlichkeit durch gesellschaftliche Ansichten gefärbt sein. Wenn du ganz ehrlich bist, denke ich, kommst du zu einem Ergebnis wie ich damals, was ich näherungsweise als Zerstörungstrieb bezeichnen würde.
Ja, weil Gewalt dadurch normalisiert wird. Auf jemanden einzuschlagen, einzutreten ist völlig normal, die Hemmschwelle dafür wird durch das Training abgebaut.
Ich will das mal an einem Beispiel verdeutlichen:
Ich habe vor Jahren einen Artikel gelesen, da wollten Rechtsmediziner im Rahmen der Aufklärung einer Straftat ermitteln, wie stark ein durchschnittlicher Mensch zutreten kann. Dafür hatten die sich einen Dummy besorgt und haben Leute gebeten, diesen mit voller Kraft gegen den Kopf zu treten.
Das Experiment war gescheitet: Bis auf 2 Kampfsportler lagen die Ergebnisse weit unter den Erwartungen. Daraufhin haben die Mediziner das Experiment umgebaut und den Dummy durch eine Konstruktion ersetzt, wo die Probanden gegen eine Kugel (ähnlich einem Fußball) treten sollten. Nahezu jeder der nun aufgezeichneten Tritte war potenziell tödlich - selbst die von einer kleinen Frau.
Die Mediziner hatten den Schluß gezogen, dass allein die menschenähnliche Form des Dummys verhindert, dass "normale" Menschen mit voller Wucht zutreten - obwohl diese das ausdrücklich versucht hatten. Bei den Kampfsportlern existiert diese Hemmschwelle nicht mehr.
Hier räumst du auf einmal ein, dass Kampfsportler Aggressionen und Abgründe kompensieren? Logisch - hier kannst du ehrlich sein, da dieses Eingeständnis in einem positivem Kontext erwähnt wird.
Wie ich schon sagte: Verallgemeinerungen werden hier grundsätzlich anerkannt, wenn positive Eigenschaften im Spiel sind.
Du hast nichts begriffen.
Der Unterschied zwischen Vollkontakt und anderen Sportarten ist darin begründet, das bei VK schwere Verletzungen das primäre Ziel sind.
Natürlich werden diese nicht so bezeichnet, ein schweres Schädel-Hirn Trauma nennt man lieber KO.
Der Knackpunkt ist, dass bei VK-Sportarten völlig anerkannt ist, dass ein Kämpfer seinen Gegner unter Umständen tötet, um zu gewinnen. Siehe den Wurf hier.
Ob bei der Gegnerin das Genick bricht oder nicht wird in keinster Weise von dem Kämpfer beeinflusst, dieser unternimmt nichts, um das Risiko für seinen Gegner in irgendeiner Form zu reduzieren. Diese vollständige Skrupellosigkeit beim Kampf wird nicht nur durch Prämien unterstützt, sondern zeigt letztendlich, dass das Leben von Menschen bei diesen Kämpfern keinerlei Wert hat.
Natürlich hätte die gleiche Organisation, die jetzt eine Prämie für diesen Wurf bezahlt hat, im Todesfall Krokodilstränen vergossen. Natürlich wäre die gleiche Kämpferin, die den Kopf ihre Gegnerin mit voller Wucht auf den Boden schmetterte, im Todesfall "selbst am Boden zerstört". Aber das ist aus meiner Sicht leeres Geschwätz.
Die Leute sind nur auf sich selbst fixiert, deren eigenes Geschäft, deren Erfolg zählen.
Und wieder nur Unsinn.
Jede Armee braucht grundsätzlich skrupellose Soldaten, die auf Befehl andere Menschen töten, ohne das zu hinterfragen. Männer, Frauen, Kinder. Deren soziale Konditionierung wird dabei zerstört. Dafür braucht eine Armee nicht Jahre, sondern nur die wenigen Monate in der Grundausbildung.
Was glaubst du, warum die Armeen dieser Welt typischerweise aus 18-20 jährigen bestehen? Weil in einer modernen Armee tagelange Gewaltmärsche bevorstehen, die ein 40 jähriger körperlich nicht schafft? Wohl kaum.
Glaube ich dir nicht. Diese "Technik" Story dient nur dem Zweck, die eigene Motivation auf eine sterile Ebene zu heben.
Beispielsweise bei MMA spielt Technik -entgegen der häufigen Aussagen- keinerlei Rolle. Das primäre Ziel ist die Zerstörung des Gegners.
Das ist schon sehr gut am Regelwerk zu erkennen - es gibt keine unterschiedliche Bewertungen von Techniken in dem Sinn, dass Techniken innerhalb eines Punktesystems verschieden gewichtet werden. Es zählt einzig deren Auswirkung auf den Gegner. Technik ist nur Mittel zum Zweck, den Gegner zu vernichten, Technik selbst bringt keinerlei Punkte.
Insofern glaube ich auch niemandem aus der MMA Szene, dass er sich über eine Technik freut. Der freut sich über die Wirkung, beispielsweise, wenn sein Partner schmerzverzerrt am Boden liegt oder aufgibt. Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass das niemand einräumt oder einräumen kann. Der Show halber wird erwartet, dass man besorgt tut.
Ich denke es ist aus psychologischer Sicht unmöglich, mit richtig Krafteinsatz auf jemanden einzuschlagen oder einzutreten, der einem was bedeutet, dessen Gesundheit oder Wohlergehen einem wichtig ist. Das schließt sich gegenseitig aus. Wenn ich das mache, muss mir -mindestens in diesem Moment- dessen Gesundheit und Leben völlig gleichgültig sein. Alles andere ist Selbstbetrug. Und das ist im Training nicht anders.
Das Erstaunliche ist, dass ich in mehreren Interviews bzw. Aussagen hier im Forum nahezu wortgleich eine bestimme Aussage gehört habe:
Natürlich will man den Trainingspartner nicht verletzen, sonst hat man ja niemanden mehr zum trainieren.
Der Satz belegt genau das, was ich denke und glaube, selbst beobachtet zu haben:
Der Partner ist völlig egal, es geht nur um einen selbst. Der Partner wird nicht nur auf ein Trainingsgerät reduziert, mit dem man pfleglich umgehen sollte, damit man selbst keinen Nachteil hat - der Satz offenbart das Fehlen jeglicher menschlichen, sozialen Komponente.
Witzig gemeint, aber eigentlich ein brutales Eigentor.
Davon abgesehen ist ein natürlich schon dahingehend falsch, dass Verletzungen einzelner Partner eine tiefgreifende negative Auswirkung auf den durchschnittlichen MMA Kämpfer haben. Ich glaube nicht, dass mehr als 10% der Leute in einem Gym echte Wettkampf-Vorbereitung betreiben - für die normalen Kämpfer sind die Partner beliebig austauschbar.
Das zeigt in meinen Augen deutlich, dass hier gelogen wird, dass sich die Balken biegen.
Du wirst viel in so einem Gym finden - Ehrlichkeit ist mit Sicherheit das Letzte.
(Übrigens wird auch in dem Punkt Ehrlichkeit bewusst verwässert: Die Tatsache, dass unterlegene, leistungsschwache Kämpfer diese Tatsache in der Regel sehr schmerzhaft erleben, wird mit "Ehrlichkeit" dieser Sportart gleichgesetzt. Das hat aber überhaupt nichts mit einem ehrlichen Umgang untereinander oder zu sich selbst gegenüber zu tun.)
Ich bin mir übrigens absolut sicher, dass du unter Boxern/MMA Kämpfern eines Gyms statistisch ein vielfaches an Gewalttätern hast als im normalen Durchschnitt der jeweiligen Altersgruppe. Auch das deckt sich absolut mit meinen Beobachtungen/Wissen, wer aus meinem Umfeld/Bekanntenkreis entsprechend trainiert.
Die Auswahl einer bestimmten Sportart ist nicht immer durch den Zufall bestimmt. Auch charakterliche Stärken oder Defizite sind daran beteiligt.
Gegen "Glauben" zu argumentieren ist nun mal eine Sisyphos Arbeit.
Was du in deinem ganzen pseudopsychologischen Geschwafel komplett ignorierst: Gewalt geschieht nicht einfach so, Gewalt hat einen Kontext, ein Setting, und oftmals ist es eben dieses Setting, welches es Menschen ermöglich Gewalt auszuüben.
Beispiel: Die wenigsten Menschen sind dazu bereit, bzw. in der Lage, einfach so einen anderen Menschen zu erschießen. Wenn die "Versuchsperson" jetzt aber weiß, sie kann entweder diesen Menschen erschießen oder wird selbst getötet und die eigene Familie ist auch noch dran, dann steigt die Bereitschaft zur Gewaltanwendung stark an.
Ebenso, wie das entsprechende Setting also die Hemmung zur Gewaltanwendung kleiner oder größer machen kann, gibt es nicht "die eine" Gewaltbereitschaft, die man sich "antrainiert" und die dann in jeder Situation zum tragen kommt.
Kampfsportler trainieren das Kämpfen und sind dann meist auch bereit in dem entsprechenden Setting (Training, Ring) Gewalt anzuwenden - das bedeutet nicht automatisch, dass sie auch in jedem anderen Setting dazu bereit sind.
Es gibt, gerade aus dem zwanzigsten Jahrhundert, reihenweise gut aufgearbeitete Biographien von Tätern, welche sich Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit etc.pp. schuldig gemacht haben und gleichzeitig liebevolle, fürsorgende Familienväter, Ehemänner, Freunde... waren.
Menschen, welche sich wahrscheinlich nicht mal in einer Kneipe prügeln würden, sind mit dem entsprechenden "Mindset" und in dem entsprechenden "Setting" in der Lage brutale Verbrechen zu begehen (das gilt im Übrigen nicht nur im Krieg, sondern auch für viele andere Verbrechen - das 20. Jahrhundert bietet hier allerdings für die Biographien von Kriegsverbrechern eine hervorragende Quellenlage).
Es gibt beim Menschen nicht die eine Gewaltbereitschaft, die sich dann in jeder Situation niederschlägt, sondern es gibt Gewaltbereitschaft je nach Kontext.
EDIT:
Da ich gesehen habe dass du noch während ich getippt habe geantwortet hast, hier mal die Replik dazu:
Du hast relativ wenig Ahnung und dafür viel Meinung dazu, wann und wie Soldaten im Krieg in der Lage sind Gewalt anzuwenden.
Armeen trainieren ihre Soldaten nicht absichtlich nur ein paar Wochen und werfen sie dann in die Schlacht, dass tun sie, wenn es aus Zeit- / Ressourcenmangel nicht mehr anders möglich ist.
Dann kommt wieder das Setting (Gefechtsfeld, Bedrohung des eigenen Lebens/ der eigenen Kameraden etc.pp.) hinzu - und dennoch haben Armeen auch bei Soldaten die mittlerweile nicht mehr wie im zweiten Weltkrieg kurz ausgebildet und dann eingesetzt sonder lange dafür trainiert haben, massive Probleme mit den psychologischen Folgen solcher Kampfeinsätze (PTSD/ PTBS sollte auch dir ein Begriff sein).
Abgesehen davon: 18 bis 20 Jährige stellen in vielen Armeen einen großen Teil der Soldaten, aber bei weitem nicht den Löwenanteil, da gehen die Altersklassen doch auch noch deutlich hoch - ja, auch bei den Soldaten die "an der Front" sind, nicht nur bei Stabsoffizieren und ja, nicht nur in heutiger Zeit sondern auch im 20. Jahrhundert und früher.
Und weiterhin: Auch heute noch ist der Dienst in einer Armee körperlich mehr als fordernd, "Gewaltmärsche" gehören für die meisten Soldaten nach wie vor zu Ausbildung, Dienstalltag und Einsatzrealität.
Mal weniger Call of Duty zocken, wo jeder mit einem Panzer durch die Gegend fährt, und mal mehr Quellenstudium betreiben.
Zu dem Part mit den Trainingspartnern: Einer meiner besten Freunde, mit dem ich zu der Zeit auch in einer WG gelebt habe, war jahrelang mein hauptsächlicher Sparringspartner. Nix da mit "austauschbar" und "Freude ihn zu verletzen".
Wie gesagt, ich glaube dass du massive Probleme hast und diese einfach mal pauschal auf alle anderen überträgst.
Mal ehrlich, glaubt ihr nicht auch, dass MMA eigentlich SM-MA heissen sollte ? In Wahrheit stehen MMA-Sportler doch je nachdem auf Schmerz spüren und/ oder auf Schmerz geben oder nicht ?
Um auf das Thema zurück zu kommen. Jessica wollte diesen Wurf und Rose konnte ihn nicht verhindern. Aus welchen Gründen auch immer. Denke das ist ausdiskutiert und bleibt extrem spekulativ. Aber eins ist doch klar geworden ! Diese Regel ist mehr als fragwürdig und erscheint juristisch gesprochen wie eine "Öffnungsklausel" für sehr spektakuläre und dadurch sehr gefährliche Aktionen. Um vor zu beugen und nicht irgendwann mal durch einen Toten oder einen Gelähmten total in Verruf zu geraten, gehöhrt die Regel m.E. nach abgeschafft. Würfe auf den Kopf/ Nacken sollten grundsätzlich verboten sein. Es sollte keine Extraprämnie für solche Knockouts geben, Refs sollten wenigstens ab und zu mal disqualifizieren (gabs glaube ich bei UFC noch gar nicht ?), Refs sollten viel früher abbrechen (lieber mal zu früh als zu spät), Disqualifikation oder Kampfunfähigkeit durch ein Foul sollte zur Aberkennung der Gage führen etc. ! Und bessere Dopingkontrollen wären nicht verkehrt und natürlich sollte erst kurz vor dem Kampf gewogen werden.....!
Gruß
Christianauskiel
Natürlich bedeutet es genau das. Und deshalb haben auch verhältnismäßig viele Gewalttäter einen entsprechenden Hintergrund (Kampfsportler)
Wenn du dir die Hemmschwelle abtrainiert und die "Fähigkeit" erworben hast, auf einen Menschen zu Trainingszwecken so stark einzuschlagen, dass dieser ein Schädel Hirn Trauma erleidet oder seine Gelenke oder Knochen brechen, dann gilt das natürlich grundsätzlich auch für jeden anderen Menschen in deinem Umfeld.
Das interpretierst du völlig falsch. Natürlich sind und bleiben derartige Verbrecher Verbrecher, allerdings verschleiern diese ihre Charakterzüge vor anderen und sich selbst dadurch, indem sie sehr häufig die Rolle des liebevollen Familienmenschen spielen. Solche Leute werden unter Umständen sogar von ihren Nachbarn als nett und vertrauenswürdig eingestuft. Das bedeutet nicht, dass ein netter Kerl ein Massenmörder sein kann, sondern dass ein Massenmörder problemlos die Rolle des netten Kerls spielen kann.
Wenn ich (beispielsweise) beim Boxen auf meinen Gegner mit richtig Dampf einschlage und dieser dadurch zu Boden geht, ist das kein Zufall, kein Unfall, sondern die direkte Folge meines Krafteinsatzes. Schläge zu seinem Kopf können nichts anderes bewirken außer Verletzungen - in irgend einer Form. Und das bedeutet nichts anderes, dass jeder damit einverstanden ist, seinen Gegenüber zu verletzen. Alles andere ist Selbstbetrug.
Solltest du deinen Gegner schwer verletzen oder gar töten, wirst du natürlich in die Welt hinaus posaunen, dass du furchtbar schockiert bist. Das mag im Nachhinein vielleicht sogar so sein - in dem Moment aber, wo du zugeschlagen hast, waren dir derartige Konsequenzen völlig egal - sonst hättest du nicht zuschlagen können.
Das ist im Kern wie bei Andrade:
Natürlich würde ich soweit mitgehen und annehmen, dass sie niemanden vorsätzlich tötet, auch wenn sich vielleicht die Gelegenheit durch den Kampfablauf ergibt.
Aber es muss ihr zumindest gleichgültig sein - sonst könnte sie niemanden mit dem Kopf zuerst auf den Boden rammen.
Das bedeutet nichts anderes, als dass solche Leute grundsätzlich bereit sind zu töten, für Geld oder das eigene Ego. Und das ist ein ausgesprochen schlechter Charakterzug. Das diese im Gegensatz zu einem Verbrecher auf der Straße das nur machen, wenn der Rahmen legal ist, macht das eigentlich nicht viel besser - wenn man mal ne Weile darüber nachdenkt.
Du bist dir schon bewusst das dein Komplettpaket das Ende der UFC zur Folge hätte?
Die Leute wollen Unterhaltung, Spannung, Risiko und letztendlich zu dessen Bestätigung Verletzungen und Todesfälle.
Und genau dafür wurde das Regelwerk ausgelegt - um mit Leid und Gefahr Geld zu verdienen.
Im Prinzip könntest du aus Respekt vor Menschen und dem Leben eine ganz simple Regel in jedes VK Regelwerk einfügen:
Es ist verboten, den Gegner zu töten. Der Tod des Gegners führt zur Disqualifikation. Der Gegner soll besiegt, aber keinesfalls zerstört werden.
Diese oder eine ähnliche Regel findest du aus einem simplen Grund in keiner VK-Sportart, wo die Gesundheit eines Gegners direktes Angriffsziel ist:
Weil der Respekt vor dem Leben und der Gesundheit nur geheuchelt ist.
Es gibt MMA seit mehreren Jahrzehnten. In in der Zwischenzeit in wie vielen Ländern? 80? Mehr? Wie viele Menschen sind aktiv im Vollkontaktsport? Wie viele Menschen trainieren Vollkontaktsportarten?
Wie viele Todesfälle gab es bis jetzt bei der UFC?
Wie viele Schwerstverletzte in Deutschland bei MMA Wettkämpfen bzw. Training?
Wie viele MMA-Veranstaltungen gibt es weltweit? Wie viele Trainings werden täglich weltweit angeboten? Wie viel Vollkontaktsparring gibt es täglich weltweit? Alles Psychos? Totschläger?
Tausende, Zehntausende, Hundertausende oder mehr von moralisch-verwerflichen, abgestumpften, hemmungslosen, gewaltbereiten Intensivtätern ...
Entspann dich mal Kelte ! Mit dem o.g. Paket bleibt Unterhaltung, Spannung, Risiko erhalten und auch Verletzungen oder sogar Todesfälle kann kein Regelwerk der Welt abschaffen bzw. zu 100% verhindern. Also können wir Fans dann alle weiter mit der Erwartung zuschauen, das endlich mal einer stirbt, um uns am Leid anderer zu ergötzen ! Zumindest innerlich, äusserlich müssen wir ja noch Bedauern heucheln. Aber nur um dich glücklich zu machen, werden wir unsere Freude und unser Glücksgefühl vielleicht doch einfach ganz offen und zusammen mit dem Mörder hier im Kampfkunstboard teilen und ihn abfeiern ohne Ende ! Naja, am Ende musst du dann in den Spiegel schauen, weil du insgeheim genau darauf gehofft hast. Mit aller "Gewalt" Recht bekommen ist eben auch geil .....
Nach meinem Wissen gibt es keine Statistik, welche den Zusammenhang zwischen VK Sportarten und Gewaltstraftaten herausarbeitet. Belegt ist aber, das Kampfsport beispielsweise unter Gewalttätern und innerhalb der rechten Szene weit verbreitet ist. Insofern hast du recht, es existieren keine Beweise - was allerdings nicht den Schluß aufzwingt, dass es nicht so ist.