Zitat von
Little Green Dragon
So sieht es aus - wurde (zumindest hinter den gern reißerischen Schlagzeilen) auch nie anders kommuniziert. Ich weiß jetzt nicht ob es sogar der Hr. Drosten oder ein anderen aus der Riege gewesen ist der schon frühzeitig sagte: "Es ist keine Frage ob man sich mit Corona infiziert, sondern letztendlich nur wann..."
Man bekommt halt dann ein (medizinisches) Problem, wenn gehäuft Fälle auftreten und deshalb jemand nicht im KH behandelt werden kann - das wollte man verhindern und das hat man geschafft.
(Nur zur Erinnerung: In unseren Nachbarländern waren die Infektionszahlen während des Lockdowns und der damit verbundenen Ausgangssperre mit am höchsten.)
Es ist insofern ein Irrglaube zu meinen mit genügend restriktiven Maßnahmen würde man das Virus "weg" bekommen oder damit einen vollständigen Schutz vor einer Ansteckung gewährleisten. Selbst wenn es im nächsten Jahr einen Impfstoff geben sollte ist das Zeitfenster bis die Weltbevölkerung "durchgeimpft" ist auch nicht ein paar Wochen - wir reden hier eher über Jahre. Zieht man dann noch die Möglichkeit in Betracht, dass ein Impfstoff eben auch nicht dauerhaft schützt, sondern vielleicht sogar alle 6 Monate erneuert werden müsste reden wir hier praktisch über einen unbegrenzten Zeitraum.
Es ist also faktisch nicht zu ändern - egal ob mit oder ohne Impfstoff - , dass wir mit dem Virus werden leben müssen. Auch wenn das heißt, dass es Personen gibt die nach einer Ansteckung schwere Verläufe haben und dadurch ggf. versterben. Es bleibt lediglich zu hoffen, dass man die Situation so weit im Griff behält, dass jeder der es benötigt die bestmögliche Versorgung erhalten kann. Die medizinischen Behandlungsmethoden werden besser, vielleicht finden sich hilfreiche Medikamente etc. pp. so das Erkrankten besser geholfen werden kann. Vielleicht passt sich der Mensch langfristig auch an das Virus an und lernt besser damit umzugehen, vielleicht mutiert das Virus auch in eine weniger aggressive Form, vielleicht...
Natürlich ist es wenig hilfreich, wenn sich jetzt (junge) Leute da leichtsinnig verhalten und dadurch Infektionen in Kauf nehmen die bei umsichtigen Verhalten hätten verhindert werden können. Nur sollte wohl auch jedem klar sein, dass man eben nicht für eine unbestimmte Zeit sämtliche Bereiche dauerhaft "runter fahren" kann nur weil hier eine potentielle Ansteckungsmöglichkeit bestehen könnte.
Es muss ja nicht gleich wieder Gruppenkuscheln auf der Schinkenstraße sein, aber man muss eben schon zusehen, dass man Kunst / Kultur / Sport / ... eine realistische Chance gibt wirtschaftlich überleben zu können - ja auch wenn es dort dann unvermeidlich vereinzelt Ansteckungen geben wird. Ein Kino lässt sich nicht dauerhaft mit einer Auslastung von 20% betreiben, gleiches gilt für Konzerte, Theater, Musical, Gyms, (Liste hier beliebig fortführen) - Schulen und Unis können nicht in einer vertretbaren Zeit mal eben komplett umgeswichted werden etc. pp..
Wie ich schon mal schrieb - wollte man all diese "Risikoquellen" klein halten oder ausschalten, dann sind die Folgen davon absehbar. Hier muss sich eben die Gesellschaft und Politik fragen, ob das dann wirklich so gewünscht ist bzw. was denn letztendlich noch für die "Nach-Corona-Zeit" dann über bleibt und ob das dann tatsächlich auch ein erstrebenswerter Zustand ist.