Meinst du hier Gott im Sinne von göttliches Wesen oder Gott im Sinne von christlicher Gott?
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LOGOS, das Prinzip der Weltgestaltung, das den Kosmos durchdringt, wird von den Stoikern mit Gott gleichgesetzt. Logos ist im Judentum das ewige Denken des einen G-ttes, das bei der Schöpfung wirkt, und im Christentum ist Logos von Gottes Wesen und als Wort bei Gott im Anfang aller Dinge. Also klare Parallelen. Deshalb wurde der Stoizismus positiv aufgenommen vom Judentum und Christentum, ebenso vom Islam und den Buddhisten, aber auch von Agnostikern und Atheisten.
Die Götter werden metaphorisch als Ausdrucksformen des kosmischen Allnatur-Gottes LOGOS gesehen, so ähnlich wie die Dreifaltigkeitslehre im Christentum.
Marc Aurel beschreibt das sehr eindrücklich im Allnatur-Zitat:
Hier zwei gute wissenschaftliche Links:
- der deutschsprachige Bibelwissenschaftsartikel "Stoa"
https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/53988/
- siehe dort auch den Artikel zu "Logos":
https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/51968/
Weil ich gerade darüber gestolpert bin und es thematisch passen könnte: https://theprepared.com/blog/cultiva...CkjuzI0CrNked4
Angeregt durch den Thread lese ich gerade in "De Constantia" ("Von der Standhaftigkeit") von Justus Lipsius.
(https://www.amazon.de/Constantia-Von...s%2C171&sr=1-1)
Hmm, ganz nett aber haut mich nicht vom Hocker. Stoa ist schon ne feine Sache, denke aber immer noch, das mit Epiktet alles Wesentliche gesagt ist. Die Lehre vom Kosmos, Affektenlehre etc. ist da zwar nicht groß behandelt, aber die fand ich schon bei Mark Aurel eher diffus.
Insgesamt vermisse ich längere Quellentexte der Stoa, so dass mir da vieles zu fragmentarisch ist.
Ich fand einen interessanten englischsprachigen Artikel zum Stoizismus in der Stanford Encyclopedia of Philosophy https://plato.stanford.edu/entries/stoicism/
Im dort ebenfalls zu lesenden Artikel "Marcus Aurelius" wiederholt sich vieles aus dem Stoizismus-Artikel der Stanford Encyclopedia of Philosophy, aber um den Kosmos-Aspekt erweitert:
https://plato.stanford.edu/entries/marcus-aurelius/
Inhaltlich vergleichbar ist dazu der deutschsprachige Bibelwissenschaftsartikel "Stoa"
https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/53988/
siehe dort auch den Artikel zu "Logos":
https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/51968/
In diesen wissenschaftlichen Zusammenfassungen gibt es weiterführende Quellenangaben.
Interessant sind übrigens auch die metaphorischen Parallelen zwischen dem Stoizismus der Antike und den Religionen, gerade wenn es um die Transformation der Affekte (Sinnbild Reptil) und die Transzendenz im Logos geht (Sinnbild Vogel).
https://awakentheworld.com/de/film/s...usion-del-ser/
https://awakentheworld.com/de/film/i...und-der-lotus/
Es ist vergleichbar mit dem Atmen und Singen, wo der Affekt der kräftigen Bauchstimme sich vom Zwerchfell her bis zu den Stimmbändern transformiert (Reptil) und dort zu einer melodiösen Stimme in den weiten Schallraum transzendiert (Vogel).
Youtube: Singtipsbyemu - SO singst du IMMER aus dem Bauch - Einfach Singen lernen
https://youtu.be/9JT1PDh5CmA
Jetzt wird die Sache hier ein richtiges Tohuwabohu (richtig geschrieben ?) :-).
Dass man in Kampfsport Stoizismus hineininterpretiert ist meiner meinung nach mit etwas Mühe noch nachvollziehbar.Aber jetzt vom Stoizismus aufs Singen lernen zu kommen ?
Vieleicht einfach ein bischen weniger denken und mehr trainieren. :-)
Was ein VERGLEICH ist, wurde hier im Thread bereits ausgiebig erklärt.
Könntest du den Vergleich bitte nochmal näher erläutern? Verstehe den nicht.
Der Sinn meines Vergleichs korreliert mit der Reptil-Vogel-Metaphorik der Religionen, wie es in den beiden verlinkten Videos beschrieben wird.
Zu:
SRF Kultur - Lernen von Stoikern - Sternstunde Philosophie
Barbara Bleisch fragt nach bei der Stoa-Spezialistin Anna Schriefl und dem Philosophen Richard David Precht
https://youtu.be/gZvgB4Bv6EY
Anna Schriefl bringt den antiken Stoizismus quellentreu sachlich rüber, während Prechts äußerst subjektive Sichtweise den wissenschaftlich-historischen Dokumenten, die ich gelesen habe, widerspricht, gerade was Marc Aurel und Seneca betreffen. Mich schaudert seine plumpe Zusammenfassung des 2. Weltkriegs ohne jegliche Andeutung der Shoa. Dafür unterstellt er Marc Aurel eine aktive Christenverfolgung, was die historische Wissenschaft verneint. Marc Aurel bat sogar die Christen in seinem Heer, für den Sieg zu beten zu ihrem Gott.
@Joykey
Jetzt muss ich mal mit Dir schimpfen :-).Du stellst hier ziemlich steile Thesen auf (Singen lernen als Vergleich zum Stoizismus).Ich glaube,ich bin hier nicht der einzige,der das alles nicht so richtig versteht.Und wenn dann irgend jemand noch einmal nachfragt,was denn genau gemeint ist,sagst Du nur "Steht doch alles da".Wäre nett,wenn Du so doofen Menschen wie mir erläutern würdest,was Du meinst,und wo da die Zusammenhänge sind.
Wenn ich mich richtig erinnere,hattest Du auch in dem anderen Thread nie die Frage beantwortet inwiefern Du mit den Konzepten vonn innerer und äusserer Kampfkunst vertraut bist.Falls ich mich hier irren sollte,entschuldige ich mich natürlich.
Ein KungFu-Bruder von mir hat mir auch erzählt,dass die Philosophie im im KungFu ja so toll ist.Als ich dann gefragt habe welche er meint,hat er mich nur mit grossen Augen angesehen.Natürlich kann ich immer und in alles etwas hineininterpretieren.Ob diese Interpretation dann richtig ist,ist wieder eine andere Frage.
Und natürlich kann ich den 2ten Weltkrieg betrachten,ohne auf die Judenvernichtung zu sprechen zu kommen.Es kommt halt immer auf die Perspektive an.
Ich denke,dass es auch in der Historiker geben wird,die sagen dass Aurel an der Christenverfolgung beteiligt war.Letztendlich ist alles nur Theorie.Ich kenne niemanden der mit Aurel über diese Frage diskutiert hat,und ich glaube auch nicht,dass ich jemals so einen Menschen kennenlernen werde ;-)
@Arkil
Es gibt nun mal wissenschaftliche Standards wie Objektivität und quellenbezogene Faktentreue. Precht bewegt sich mit seiner "Populärwissenschaft" außerhalb der seriösen Wissenschaft. Sein Geschwafel diente nur als abgelatschter Aufhänger, weil die eigentliche Expertin nicht großartig bekannt ist. Er hat diese Rolle drollig bedient und weitere Fans verloren, wie die Kommentare zeigen.
Also wenn Dir häufiger ein Kopfschütteln als Reaktion entgegengebracht wird, könnte es tatsächlich ein Anstoß sein, an der eigenen Verständnisproblematik mental zu arbeiten.
An welcher Stelle lese ich hier nun eine Erläuterung raus,nach der Arkill gefragt hat .
Das Einzige auf was du ständig verweist ist Objektivität und Fakten ,sowie die Treue dazu, aber eine Frage direkt beantworten ,tust du nicht.
Und Verweise sind keine Antworten. Ich seh immer nur das Umschiffen anstatt zu antworten
Und bitte erzähl nicht wieder da wäre was HINREICHEND erklärt worden ohne je zu erklären , zu welchem Bezug da was hingereicht hätte , oder welche Stelle die Erklärung konkret gewesen sein soll. ..... So auch zu meiner Frage , wo denn die KONKRETEN Fakten zu deiner These wären , vom Bezug zu innerer KK und und Stoismus , ganz konkret . Nicht als Interpretation.
Habe noch nicht den ganzen thread geprüft.
Hatten wir das schon:
https://karate-hassmersheim.hpage.co...nd-zu-tun.html
https://www.podcast.de/episode/50072...+und+New+York/
?
@Kunoichi Girl
Danke für Deine Links. Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen KK und Stoizismus hat einen eigenen Thread, wo ich auch entsprechendes Quellenmaterial angab:
https://www.kampfkunst-board.info/fo...uropäischen-KK
Religionspolitik und Christenverfolgungen in der Regierungszeit Mark Aurels
"Eine kritische Auswertung der Überlieferung zu den Verfolgungsaktivitäten gegen Christen in der Regierungszeit Mark Aurels spricht gegen die in der kirchlichen Tradition angelegte Vorstellung einer besonderen Verfolgungspraxis dieses Kaisers. Insbesondere fehlt es an neuartigen Anordnungen Mark Aurels diesbezüglich. Ob es in seinem Prinzipat zu einer höheren Anzahl christlicher Märtyrer gekommen ist als unter seinen Vorgängern oder Nachfolgern, ist laut Joachim Molthagen wegen fehlender verlässlicher Angaben schwer abzuschätzen. In den Jahren 165–168 – vermutlich im Zusammenhang mit der Pestepidemie – waren Christen zunächst in dem durch die Partherkriege in Mitleidenschaft gezogenen Ostteil des Römischen Reiches Opfer örtlichen Volkszorns, nicht jedoch einer staatlich gelenkten Initiative. Mark Aurel hielt gegenüber den Christen an der Linie fest, die seit Trajan galt: Sie sollten nicht behördlich belangt werden, solange sie auf öffentliche Bekenntnisse zu ihrem Glauben verzichteten."
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Aurel
Hauptgrund: Es sollte zu keinen Unruhen kommen. Aktives Missionieren war nicht erlaubt.
Youtube-Video aus "Antike: Wissen - Fakten - Hörbücher" - Die Adoptivkaiser Teil 3: Antoninus Pius und Mark Aurel (Quelle: Cassius Dio, geboren um 163 in Nikaia in Bithynien; gestorben um 235) ab 4:38 über Marc Aurel und speziell zu den Christen ab 27:10
https://youtu.be/E6ZqWp-LWwQ
Und ich habe das hier gefunden ;-) :
http://www.bunse-latein.de/Latein-Ho...htm#Marc_Aurel
Die Angriffe Marc Aurels auf die Christen waren ungeheuer gewalttätig
Naja,Wikipedia ist ja auch nicht immer wirklich wissenschaftlich.Da hat es doch immer wieder mal Fälle von Fake News gegeben.Und Youtube ist ja noch schlimmer.Ich habe da schon Videos gesehen,welche beweisen,das die Erde flach ist ;-)
Dein verlinkter Schüleraufsatz schafft es nicht einmal, die eigene Quelle richtig zu zitieren, denn diese basiert auf der Kirchengeschichte des Eusebius, deren erste vollständige deutschsprachige Übersetzung im Jahr 1839 in der wissenschaftlichen Fußnote auf Seite 121 bereits darauf hinweist, inwiefern die von Eusebius erwähnte hervorgehobene Textquelle des Melito von Sardes aufzeige, wie regional bedrängte Christen durch ihre Berufung auf Kaiser Marc Aurel eine Freilassung zu erwirken hofften, weil dies eine reelle Chance war.
Ist ja möglich,dass ich jetzt etwas missverstehe,aber ist jetzt doch eine Quelle (Eusebius) aufgetaucht,welche besagt dass Aurel aktiv an der Christenverfolgung beteiligt war? Hört sich jetzt für mich persönlich so an.
Der Stoizismus ist wirklich eine gute Basis der Vernunft ohne Widersprüche zur Lebenswirklichkeit, d. h. im Stoizismus steht die geistige Ebene nicht im Widerspruch zum Irdischen, sondern bildet eine natürliche Einheit. Es wird nichts ausgeblendet oder dogmatisch verneint. Mit der stoizistischen Lupe kann ich auch andere Lehren betrachten und deren widersprüchliche Aussagen im stoizistischen Erklärungsmodell auflösen und bereinigen. Auf diese Weise kann ich die dortigen ungeschliffenen Edelsteine als Gewinn bergen, die mir sonst nicht zugänglich wären, weil die Widersprüche zur Vernunft oder Realität Widerstand in mir erzeugen würden. Ich beachte dabei auch den Umstand, dass der Mensch dazu neigt, intuitive Eingebungen subjektiv durch Urteile zu verfälschen. Gerade dort setzt der Stoizismus bereinigend an.
Derzeit habe ich das Design hier dunkel eingestellt, um meine leicht gereizten Augen zu schonen. Außerdem passt das dunkle Design gerade ideal zu meiner inneren Einkehr, wozu ich jetzt gar nicht groß schreiben möchte. Es ist ein geschützter Inkubationsraum des Verarbeitens und sich neu Aus- und Aufrichtens zum Universum (Gott - Logos), um den stressigen Alltag leichter anzunehmen. Das gelingt dadurch überraschend gut.
Ich bin dabei, die Erkenntnisse des Stoizismus zu vertiefen, dies im Vergleich zu ähnlichen Lehren, denn es ist oft so, dass gemeinsame Nenner, aber auch Unterschiede die stoizistische Sichtweise noch verständlicher und plausibler machen, gerade bei den harten Lektionen. Die gemeinsamen Nenner zeigen gleichzeitig, dass alles aus derselben Urquelle des Seins stammt und es nur an der menschlichen Bewertung liegt, wenn sich Unterschiede und Unstimmigkeiten einschleichen. Der Stoizismus ist für mich persönlich der stimmigste Zugang.
Andere Lehren mit ähnlichen Kernaussagen wirken teilweise wie auseinandergedriftete Kontinente, die eigentlich zusammengehören auf logische und vernünftige Weise, jedoch durch eine verstärkte Gefühlsdiktion diese durchgängige Logik eingebüßt haben und dogmatische Axiome als Klammern herhalten, die einfach geglaubt werden müssen. Beim Stoizismus ist das nicht nötig durch die Logik des Logos.
Guten Abend, Julian Braun!
Jemand, mit dem ich vor kurzem über die Unterschiede und Parallelen des Stoizismus zu anderen Lehren sprach, verglich die heterogenen Lehren mit Nüssen, die äußerlich unverdaulich jedoch den gleichen wahren Kern beinhalten, was ich sehr treffend finde und sich in diesem preisgekrönten Film ähnlich wiederfindet als Metapher (Kiefernzapfen) ab 11:30
https://awakentheworld.com/de/film/i...und-der-lotus/
Er sprach gleichzeitig die Gefühlsebene an, die neben dem logischen Sinnkontext wichtig sei. Im Stoizismus geht es ja auch klar über die eigene Natur (Intuition - verkörperte Logos-Seele), die im Kosmos (Allnatur - Gott - Logos) verankert ist, so wie alles Seiende. Die Intuition verbindet die Wahrnehmung des Gefühls mit der Logik.
Es gibt mittlerweile einige schöne Stoiker-Blogs im deutschen Sprachraum, welche die Inhalte der antiken Stoiker meditativ aufbereiten, z. B. ein Zen-Buddhist, der mit Kyūdō ein inspirierendes Meditations-Ritual praktiziert hat, dem der Stoizismus sehr entgegenkam, scheint also gut zusammenzupassen:
https://www.stoa-heute.de/kontakt/
Ich beschäftigte mich früher auch mal intensiv mit Autohypnose und las sehr viel dazu, gerade Wissenschaftliches. Ich war erstaunt, wie viele unterschiedliche Techniken letztlich zum gleichen Ergebnis führen. Es spielt eigentlich keine Rolle, ob man sich durch Konzentration und eine starke Aufmerksamkeitsbündelung oder durch Entspannung eine innere Leere erschafft, wodurch im Vakuum letztlich das Wesentliche präsent wird, es also gleichzeitig eine achtsame Aufmerksamkeit bedeutet. Das zeigen mir auch die unterschiedlichen Lehren, die im Kern trotzdem erstaunlich ähnlich sind.
Im Stoizismus geht man den Weg der Konzentration und Aufmerksamkeitsbündelung im aktiv tätigen Logos. Durch diese Fokussierung wird gleichzeitig eine Menge losgelassen an Reizüberflutung und Energieverschwendung. Es wird zur meditativen Innenschau. Andere Lehren blenden das Äußere aus und erstreben die innere Leere in der Achtsamkeit und Meditation, wodurch der universale Logos ebenfalls präsent wird. Es sind zwei Seiten einer Medaille, Trance und Meditation, Konzentration und Tiefenentspannung. Erklärt wird es damit, dass durch die Aufmerksamkeitsbündelung auf den Konzentrations- oder Meditationsgegenstand bzw. Zustand sehr viel Energie vom Körper abgezogen wird und dadurch automatisch eine Entspannung eintritt.
Der Buddhismus ist mit dem Stoizismus nahe verwandt, das las ich in einem Buddhismus-Forum.
Es gibt auch ein Buch dazu: Hermann Jacobi, Lothar Baus, Joseph Dahlmann, Richard Garbe, Wilhelm Geiger - Buddhismus und Stoizismus - zwei nahverwandte Philosophien und ihr gemeinsamer Ursprung in der Samkhya-Lehre, Asclepios Edition.
Der Stoizismus ist keine religiöse Lehre, sondern eine offene Philosophie ohne jegliche Pflichtvorgaben. Außerdem besteht ja die Hauptlehre gerade darin, dass jeder über die eigene Natur (Intuition) zum Kern der Wahrheit findet, weil jedes Wesen in der kosmischen Allnatur verbunden ist.
Deshalb erscheinen die antiken Stoiker auch nicht speziell dogmatisch diszipliniert, weil es letztlich keine dogmatische Lehre ist. Auch andere Philosophen, wie die (teilweise atheistischen) Epikureer, wurden von den (teilweise agnostischen) Stoikern akzeptiert. Marc Aurel und Seneca beziehen sich positiv auf diese. Erst bei der christlichen Aneignung des Stoizismus wurden die atheistischen, mehr weltzugewandten Epikureer verunglimpft.
Bei den Facebook-Gruppen zum Stoizismus gibt es viele atheistische moderne Stoiker, denn das lässt der Stoizismus agnostisch offen, auch wenn die Stoa von einer kosmischen Ordnung ausgeht (Logos), was ja heute durchaus naturwissenschaftlich passt. Die antiken Stoiker waren die ersten Naturwissenschaftler.
Ich persönlich schätze jedoch durchaus den spirituellen Aspekt des antiken Stoizismus.
Ist es nicht so, dass gerade auch bewertet wird, um gar nicht erst von einer Situation vereinnahmt zu werden? z. B. Joggen auf einem Weg, jemand kommt einem entgegen, Bewertung der Gefährlichkeit des Gegenübers, harmlose Alte mit Stock, keine Gefahr, weiter joggen. Also keine spezielle Aufmerksamkeitsabziehung auf Zielperson, welche näherkommt. Und so passiert das doch laufend im Alltag. Eine gewisse Grundbewertung ist notwendig zum Überleben. Eine Aufmerksamkeitsvereinnahmung wäre schon affektiv und gerade dort hilft der Stoizismus, dies auf vernünftige Weise zu kontrollieren.
Ich mache es ganz einfach, indem ich es zu Gott (Logos) delegiere und darauf vertraue, dass ich von Gott die richtigen intuitiven Eingebungen erhalte, um die jeweilige Situation für den Moment passend zu bewerten auf die Frage: Bin ich durch diese Situation aufgefordert zu handeln oder dem nachzugehen oder nicht?
Im tiefen Gottvertrauen kann man diese Einschätzung jedoch getrost Gott überlassen und dann die intuitiven Eingebungen zu den jeweiligen Lebenssituationen und traumatischen Trigger empfangen. Dadurch werden verfehlte Schemata, negative Suggestionen und verzerrte Selbstbilder und Fremdbilder losgelassen. Es sind nur Meinungen, Zerrbilder, Gedankenkarussells. Der Stoizismus hilft, sich verstärkt mit dem Universum zu verbinden, wodurch sich die Perspektive verändert. Man kommt aus der Opferrolle des falsch Programmierten raus und öffnet sich für die universale Wahrheit, die befreit.
Ein köstliches Beispiel, wie das Wort "stoisch" vor Gericht sinnentstellend kriminalisiert wird. :D :D :D
https://www.lto.de/recht/feuilleton/...afverteidiger/
Sinnvolle Arbeit erleben - in stoischer Präsenz & intuitiver Achtsamkeit:
Um eine Arbeitsaufgabe sinnvoll zu erleben und selbstführend zu gestalten, braucht es eine innere Sicherheit und Souveränität, die sich von äußeren Faktoren unabhängig macht. Diese innere Sicherheit wird durch intuitive Stimmigkeit und Konsistenzerfahrungen hergestellt, was Orientierung gibt. Dies fördert wiederum das Selbstvertrauen und das Vertrauen in eine versteh- und bewältigbare Welt, die in einem sinnvollen Kontext der Ordnung und Zugehörigkeit steht, wodurch die damit verbundene Anstrengung und Veränderungsbereitschaft einen Kohärenzsinn ergibt, dabei gleichzeitig die angstvolle Kontrollsucht abbaut und das perfektionistische Streben nach Erkennen der Komplexität reduziert. Dieses innere Sicherheitsgefühl wird gesteigert durch eine wertneutrale und angstfreie stoische Präsenz und Achtsamkeit.
Sinnvolle Arbeit erleben in stoischer Präsenz und intuitiver Achtsamkeit = stoische Transzendenz im tätigen Logos, befreit von den persönlichen Affekten durch majestätisch erhebende, intuitiv entfaltende Adlerperspektive und transzendent erhöhte Berggipfel-Zielorientiertheit.
Parallelen in der Kognitionspsychologie:
https://www.pohlw.de/lernen/kurs/index-lernen/
https://www.pohlw.de/lernen/kurs/lern1/
https://www.pohlw.de/lernen/kurs/lern2/
Der Stoizismus entfaltet seine Wirkung am besten, wenn man sich täglich meditativ Zeit dafür nimmt. Dann ist es sehr hilfreich & befreiend.
Youtube: Soothing Relaxation - geheimnisvolle Entspannungsmusik - Harfe, Flöte, Klavier & Streicher
https://youtu.be/V6R8uiaMtb0
Youtube: 2CELLOS - Now We Are Free - Gladiator - at Sydney Opera House
https://youtu.be/Sk5zxA9UP2Q
Heute Nacht träumte ich, wie ich jemandem erkläre, dass die Psychologie, deren Fachliteratur ich an sich gerne lese, allzu defizitorientiert sei und deshalb zu sehr in einer grüblerischen Lageorientiertheit und Opferhaltung belasse (mit der Folge, dass jemand sich zu sehr in einem Krankheitsmodell einrichten könnte wie eine Kollegin, die auch im Traum vorkommt und sehr verpeilt wirkt im Alltag, welche ich zu aktivieren versuche), während das Coaching-Know-how eher handlungs- und zielorientiert zur Motivation, Umsetzungskompetenz und Veränderung führe. Ein Aufstehen aus der Lageorientiertheit ins selbstwirksame, freudige Handeln ist viel besser. Das entspricht auch dem Stoizismus.
Ich persönlich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die eigene Intuition viel Selbstheilendes in sich trägt. Auch wenn jemand traumatisiert wurde, besitzt er/sie sehr viele gesunde Anteile und im Laufe der Jahre heilt vieles aus durch den Prozess der selbstheilenden Intuition und den Weg der Individuation, wie es auch C. G. Jung beschreibt. Es wäre sinnvoller, verstärkt auf die eigenen Ressourcen zu setzen. Intuition und Spiritualität, wie es der Stoizismus aufzeigt.
Youtube: Dream Relax - Heilende Musik gegen Angst, Depressionen und negative Gedanken
https://youtu.be/Q8CDEIJNRP4
Youtube: Boris Grundl - Steh (innerlich) auf! - sagt querschnittgelähmter Spitzensportler
https://youtu.be/Wlg66dDZ41I
Youtube: Boris Grundl - Motiviert bleiben nach Formel: Energie = Zielvision x Selbstvertrauen
https://youtu.be/FZNCYwySncs
Youtube: Deniz Deke - Stoizismus - Die Kunst cool zu bleiben
https://youtu.be/yGjcehH6BS4
Youtube: RedeFabrik - Kommunikation & Charisma - Lehren des Stoizismus für deinen Alltag
https://youtu.be/kXOvxJ7h20s
"Amor fati" hat der Rhetorik-Experte Benedikt Held im RedeFabrik-Video sehr plausibel & überzeugend aufgeschlüsselt, sodass ich es nun gut mit meinen eigenen Erfahrungswerten in Übereinstimmung bringen kann. Vorher hing dieser Satz noch irgendwie ohne Bezug zu mir in der Luft.
Ich lese und höre zwar lieber die Original-Werke von Marc Aurel, Seneca etc., aber gerade wenn ich es noch nicht so richtig für mich festmachen kann mit meinem eigenen Leben, können solche Videos von modernen Stoikern helfen, die mehr in Richtung Coaching gehen und das Spirituelle des Stoizismus offen lassen oder nur andeuten. Immerhin träumte ich ja sogar vom Coaching-Aspekt des Stoizismus, also ist es wichtig wegen der Berg- und Vogelperspektive und der pragmatischen Umsetzung.
Heute Nacht erlebte ich wieder einen aufschlussreichen Traum zum Thema Veränderung. Ich befinde mich im Traum in einer Kirche, wo meine 14-jährige Nichte eine Flötenvorführung mitmacht. Sie möchte, dass ich in ihrer Nähe bei den Zuschauern warte, nicht unweit von meiner Schwester bzw. ihrer Mutter, die etwas weiter entfernt in einer mittleren Zuschauerreihe sitzt, denn es wäre ihr peinlich, ganz vorne zu sein. Ich muss also meiner Nichte Rückhalt geben und sitze neben der Lehrerin auf der rechten Seite des Raums, gleich rechts von der Bühne, wo meine Nichte sich präsentieren muss mit ihrem Flötenspiel.
Es kommt jedoch zum Unterbruch, denn meine Nichte weiß nicht weiter. Das führt zu einem Dialog mit der Lehrerin, die leise und harmlos ihre kohärenten Gedanken dazu einbringt. Dadurch kommt es zu einem Gesprächskontext zwischen meiner Nichte, der Lehrerin, eines unmittelbar in der ersten Reihe sitzenden Mannes und mir, wobei dieser Mann aus dem Dialog-Kontext etwas Falsches und Negatives drehen will wie ein Klatsch-Reporter, sodass ich ihm vorsorglich drohe, von diesem unguten Vorhaben abzusehen, denn ich könne mich durchaus wehren als beruflich Schreibende, womit ich ihn gerade noch knapp in seine Grenzen verweisen kann.
Ich werde mir meiner Macht als beruflich Schreibende bewusst und wie wichtig es ist, dass ich mich nicht zuhause verstecke und eingrabe, sondern selbstbewusst und handlungsfähig sein kann, mich also auch bühnenreif präsentabel und unangreifbar mache, um in dieser Welt zu bestehen, etwas zu werden, beruflich passende Freunde und eine erfüllende Beziehung zu finden und meiner Familie helfen zu können. Das Leben ist wie dieser feierliche, gottgeweihte Kirchenauftritt, den ich wie meine Nichte bestehen muss, um jemand zu sein, wahrgenommen zu werden, Einfluss zu haben und etwas zu bewirken, was mir durchaus gegeben ist, wenn ich mich nicht mehr geschlagen gebe und am Boden liege, sondern mutig aufstehe mit Selbstvertrauen und stoischer Zuversicht in Gott, auch wenn es mit Schmerzen verbunden ist.
Es gibt nur diese Zielrichtung für mich und ich sehe im Vergleich zu vorher einen Fortschritt, denn nach dem Tod meiner Mutter Anfang 2017 träumte ich, wie ich immer schwächer wurde, was sich bewahrheitete in den darauffolgenden Jahren. Auch dort befand ich mich in einem Saal, damals als Schülerin, die aber immer weniger nach vorne sehen und dem juristischen Unterricht nicht mehr voll folgen konnte, obwohl es mich interessierte. Aber mein Körper klappte zusammen. Ich suchte Hilfe bei meinem Arzt, der neben mir döste und mir nicht helfen konnte. Ich bekam eine Heidenangst, entmündigt zu werden, wenn ich es nicht schaffe, mich zusammenzureißen. Denn was nützt mir all mein juristisches Wissen, wenn ich es nicht umsetzen kann in meiner Hinfälligkeit und Erschöpfung. Der damalige Traum endete ziemlich wackelig und unsicher, indem ich draußen vor dem Saal, der sich mitten im Dorf an der Dorfstraße unseres früheren Wohnorts meiner Mutter befand, mit einer Jura-Studentin redete, aber auch sie war noch ziemlich unsicher und fühlte sich überfordert. Sie war noch nicht richtig belastbar.
Der Stoizismus ist keine religiöse Lehre, sondern eine offene Philosophie ohne jegliche Pflichtvorgaben. Außerdem besteht ja die Hauptlehre gerade darin, dass jeder über die eigene Natur (Intuition) zum Kern der Wahrheit findet, weil jedes Wesen in der kosmischen Allnatur verbunden ist.
Religiosität und Philosophie schließen sich nicht aus, sondern greifen vielmehr historisch gesehen ineinander. Nur konzentriere ich mich wie der Stoizismus mehr auf die gemeinsame Essenz und die Quelle, woraus diese Erkenntnisse entspringen, nämlich die Intuition zwischen Gefühl und Ratio. Es geht mir um Vertiefung dessen, was ich schon intuitiv weiß, nicht um eine Methodenvielfalt. Das sind für mich unnötige Werkzeuge. Ich brauche sie nicht. Meine Intuition zeigt klar in die Tiefe des eigenen philosophischen, spirituellen und religiösen Zugangs.
Ich sehe keinen Vorteil darin, mir noch mehr religiöses oder spirituelles Wissen anzueignen, denn all die vielen Parallelen zu meinen eigenen intuitiven Eingebungen, Erkenntnissen und spirituellen Wahrnehmungen zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Ich machte es umgekehrt, z. B. im Fall der Bibel oder auch des Stoizismus. Da war zuerst meine eigene spirituelle Wahrnehmung von Kind an, zu der ich dann einfach Parallelen im Selbststudium der Bibel und später im Stoizismus fand. Es freut mich, wenn es passt, aber ich werde kein Glaubenskonstrukt übernehmen. Das ist nicht nötig, liegt doch die Ewigkeit in meinem Herzen, wie es der Psalmist so wundervoll ausdrückt.
Der antike Stoizismus gibt eine einfache und gute Anleitung, wie jeder selbst seinen eigenen intuitiven Weg finden kann. Diese beinhaltet keine festen dogmatischen Inhalte oder Glaubensvorgaben, weil die Stoa davon ausgeht, dass dies bereits intuitiv in jedem Lebewesen angelegt ist (Wirken des Logos).
LOGOS (Gott) ist der gemeinsame Nenner zwischen Stoizismus, Judentum, Christentum und Islam. Im asiatischen Raum entspricht dies dem Begriff DAO.
Ein moderner Stoiker hat es auf seinem Blog sehr schön beschrieben. Dem kann ich mich von Herzen anschließen:
https://www.stoa-heute.de/2021/06/26...ligionsersatz/
Der Autor hat sich lange mit Zen-Buddhismus befasst und mit Kyudo ein inspirierendes Meditations-Ritual praktiziert, wie er über sich unter "Kontakt" schreibt. Sein Blog ist bewusst leicht verständlich geschrieben, also nicht so intellektuell.
Youtube: Healing Tree Music & Sounds - Entspannende Harfenmusik - Friedliche Vogelstimmen, Musik
https://youtu.be/RjTPKlKPM3Y
Erinnert mich ein wenig an die (bisher noch unfertige) Theorie einer Person mit der ich mich neulich unterhalten habe:
Es gibt einen Herrgott.
Dieser hat alles, also auch die menschen/deren geist, erschaffen.
Die Aufgabe des menschengeistes ist, sich in Richtung des Herrgotts, also nicht von diesem weg, zu entwickeln.
Zum zwecke dieser entwicklung bekommt der geist die umstände/situationen, die er für diese entwicklung (individuell) benötigt bzw. zieht diese umstände an.
Die unfertigkeit dieser theorie bestand (vorläufig) in folgendem:
Nach welchen kriterien soll der menschliche geist sich entwickeln, sprich nach welchen kriterien soll er mit den erhaltenen situationen umgehen/diese verwenden?
Frag das doch diese Person mit ihrer unfertigen Theorie. Was hat das mit dem Stoizismus zu tun? Dort ist nämlich philosophisch betrachtet nichts unfertig. Ich sehe da keinen Zusammenhang zum Thema hier. Vielleicht siehst Du klarer, wenn Du hier alles mal sorgfältig durchgelesen hast. Es gibt auch genug weiterführende Links.
Also ich dachte mir den zusammenhang so:
1)
Als grundlage nehme ich mal den stoa-wikipedia-artikel:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stoa
2)
Demgemäß ist die stoa-ethik auf eingliederung/harmonie des einzelnen menschen(geistes) in/mit die/der göttliche(n) ordnung mit Weisheit als dem höchsten ziel ausgerichtet.
Hierfür ist selbsterkenntnis und die aneignung von entsprechenden verhaltensweisen, gewohnheiten, haltungen notwendig.
Motivatoren sind selbsterhaltungstrieb und selbstvervollkommnung.
Gemäß Kaiser Marc Aurel soll dies nicht durch (ausschließliche) Passivität erreicht werden, sondern wie folgt:
„Arbeite oder ruhe, wie es das Beste für die Gemeinschaft ist!“
Jedenfalls, soweit ich verstanden habe.
3)
Daraus ergeben sich m.E. zb folgende Fragen, die der o.g. stark ähneln:
a)
Nach welchen Kriterien/Zielen soll man sich selbstvervollkommnen?
b)
Nach welchen Kriterien bestimmt sich, was für die Gemeinschaft das Beste ist?