Der Vergleich den Du hier ziehst, sagt aus, daß die Regierung eine ähnliche fürsorgliche (und u.U. autoritäre) Rolle gegenüber den Bürgern wie ein Arzt zu seinem Patient haben sollte. Nicht mein Weltbild - ich glaube, da kommen wir nicht zusammen.
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Ich würde sagen dass der Aspekt des Fremdschutzes mindesten so bedeutend ist in einer Pandemie. Meine Kollgen - auch die mit gutem Immunstatus (so nach ihren Aussage) erwarten verständlicherweise, dass ich bei ner ordentlichen Erkältung zu Hause bleiben. Leider hilt diese Vorsichtmaßnahme nicht so in einer Pandemie und die Ansteckungsfolgen sind auch drastischer. Aber die Impfung senkt die Abgabe der Viruslast und die Weitergabe der Infektion. Sie ist damit ein wichtiges wenn nicht DAS Instrument die o.a.Folgen zu minimieren.
Der Raser auf der Autobahn kann auch nicht damit überzeugend argumentieren damit, "dass die andern ja langsam fahren, das reichte ja denn schon".
Die Impfung der erste genannten Gruppe hat übrigens auch die letztgenannte geschützt.Zitat:
Wir sind nicht mehr am Anfang der Pandemie. Mittlerweile sind die Alten und Risikogruppen durchgeimpft. Damit stellt ein Ungeimpfter keine nennenswerte Gefahr mehr dar.
Ich hab autoritär ja in Klammern gesetzt. Aber die Kommunikation Arzt-Patient ist doch meist eine eher vertikale - man kommt mit einem Problem zu ihm und er ist der Experte - das kann sich eben u.U. autoritär darstellen.
Kannst Du aber gern streichen. Ändert an meiner Aussage nichts: eine Regierung, die die Bürger als Patienten versteht, die wie in Deinem Beispiel fürsorglich zu Wohlverhalten ermahnt werden, hat nichts mit meinen Idealen zu tun.
Aber vielleicht hab ich Deine Analogie ja auch falsch verstanden.
Hast bloß die Hälfte meiner Aussage vergessen zu zitieren: "oder nicht". Soll heißen, vielleicht war´s Marketing, vielleicht nicht; vielleicht haben die Biontech-Leute damals geschätzt, dass eine Anpassung schnell geht und jetzt festgestellt, dass es so einfach nicht ist; vielleicht haben sie keine Kapazitäten, vielleicht ist die Erfordernis nicht so groß ... Schlussendlich:
"Biontech/Pfizer gehen davon aus, dass eine dritte Dosis das höchste Schutzniveau gegenüber allen bisher getesteten Coronavirus-Varianten erhalte, heißt es weiter.
...
Der Erhalt des Schutzniveaus gelte auch für die Delta-Variante, für die man dennoch an einer angepassten Version des mRNA-Impfstoffs arbeite. Die ersten Proben sind in einem Werk in Mainz in Produktion. Die klinischen Studien könnten nach Unternehmensangaben im August beginnen." (Quelle)
Und ja, auf den Umsatz und Gewinn wird eine dritte Impfung sich positiv für Biontech auswirken.
Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich meine ich hab das keineswegs so empfunden. Ich würde auch sagen, dass die Form der Ansprache
Rücksicht auf das Individuum, die Situation und die Perpsketive nehmen sollte. Das schließt auch ein, dass es sprachlich "deutlicher zur Sache" gehen kann. Manch ein/er braucht grade das.
Warum, wenn es dein Standpunkt ist, würd ich es gern wissen wollen.Zitat:
Kannst Du aber gern streichen.
Ich sehe das so, dass die Realität nichts mit Idealen bzw. einem Ideal zu tun hat udn da eien Rgeierung genau dazu da ist, Bürger AUCH - in gewissen Situationen - als (potentielle) Patienten zu betrachten. Um es am Thema Pandemie/Schutz davor zu verdeutlichen: Die Leute die letztes Jahr ohne Maske ÖPNV fuhren, haben die erst dann aufgesetzt als Konsequenzen angekündigt wurde UND Verstöße auch sanktioniert wurden.Zitat:
Ändert an meiner Aussage nichts: eine Regierung, die die Bürger als Patienten versteht, die wie in Deinem Beispiel fürsorglich zu Wohlverhalten ermahnt werden, hat nichts mit meinen Idealen zu tun.
Bin mir nicht ganz sicher, wie genau du sie verstanden hast. Der Arzt ist natürlich nicht wie ein Staat zu betrachten. Er wird nicht ein Zusatzhonorar verlangen, wenn ich seiner gut gemeinten Aufforderung bezüglich Rauchen nicht enstpreche und er wird mich auch weiter behandeln und so soll das auch sein (auch den Ungeimpften der in die Praxis kommt).Zitat:
Aber vielleicht hab ich Deine Analogie ja auch falsch verstanden.
Aber wenn ich ohne Maske in die Praxis komme und/oder dort im Warteraum die nicht aufsetzen will, wär das auch ok, wenn er mich gleich wieder rausschmeißt.
In bw wird die inzidenz ausgemustert und weitere lockdowns werden ausgeschlossen :
https://www.t-online.de/nachrichten/...zwert-aus.html
Mit „Idealen“ hätte ich eher sagen sollen: das Bild, was ich bisher (vor der Pandemie) von unserer freiheitlichen Gesellschaft hatte.
Mir wurde in der Schule nicht vermittelt, daß die auch von mir als Bürger legitimierte Regierung, dazu da ist, mich zu ermahnen.
Schlussendlich geht es mir um die Frage auf welche Art und Weise der Staat in das Leben seiner Bürger eingreifen sollte.
Wenn eine Regierung vermehrt versucht, mit Belohnung und Sanktionierung, ein gewünschtes Verhalten zu erreichen, ist das in meinen Augen ein Backlash. Da waren wir schon mal weiter.
Aber ich denke, wir sind haarscharf am OT oder schon darüber hinaus.
"Entscheidend sei künftig der Blick auf die Auslastung der Intensivstationen, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne)."
https://www.t-online.de/nachrichten/...zwert-aus.html
Wie will er denn dann ernsthaft Lockdowns ausschließen, wenn die Intensivstationen vermelden, dass sie an der Kapazitätsgrenze sind?:confused:
So, wie auch ein Impfzwang im Vorfeld ausgeschlossen wurde und jetzt durch die Hintertür kommt.
So, wie ab Anfang November ein "Wellenbrecherlockdown" für lediglich zwei Wochen verkündet wurde, der dann ... sieben(?) MONATE dauerte.
Versprechen, die heute gemacht werden, sind schon morgen "Geschwätz von gestern" und interessieren ergo keinen.