verbindlichsten dank!
hab ich jetzt wenigstens etwas gewonnen?
und ja - man nennt mich den shakespeare der holsteinischen schweiz ... ich bin gerührt, dass du das bemerkt hast.
:D
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Was hat sich denn geändert? Schweden hat dreimal so viel Tote pro 1Millonen, war schon am Anfang der Diskussion so.
Bayern hat gerade mal knapp 500 weniger, trotz hartem Lockdown.
Kann man natürlich als Erfolg sehen, dass Bayern paar Promille eingespart hat an Toten für einen harten Wirtschaftscut von dem man noch gar nicht einschätzen kann wie schwer die Nachwirkungen werden.
Edit: Man muss sich halt zurück erinnern. Man ging von einer Sterblichkeitsrate von 2% aus.
In Schweden, bei einer Durchseuchung von 70% müssten das ca. 142 000 Tote sein.
Bin gespannt ob wir da hinkommen.
Anmerkungen zur Kontaktsperren und den Deutungen der RKI-Zahlen (Reproduktion):
https://www.sueddeutsche.de/gesundhe...0422-99-795519Zitat:
...Die Reproduktionszahl konnte laut RKI aus methodischen Gründen nur im Nachhinein abgeschätzt werden, und zwar mit einer Verzögerung von etwa zehn Tagen. Am 23. März konnte demnach niemandem - auch den "Eliten" nicht - bekannt gewesen sein, wie hoch die Reproduktionszahl war. Bekannt war hingegen, dass die Zahl der Neuinfektionen bis zum 22. März massiv anstieg. ...Der sogenannte Lockdown ab dem 23. März war ohnehin nur der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Reihe von Maßnahmen. Gemäß der Vereinbarung von Bund und Ländern wurden schon nach dem 16. März nicht nur Bars, Kinos, Clubs, Schwimmbäder und Museen geschlossen. Auch viele Läden des Einzelhandels mussten dichtmachen. Übernachtungen in Hotels waren für Touristen ebenso nicht mehr möglich. Zu diesem Zeitpunkt lag die Reproduktionszahl in Deutschland noch deutlich über 1....Warum aber blieb die Reproduktionszahl in Deutschland etwa auf dem gleichen Niveau, seitdem die Kontaktsperre in Kraft ist? Das RKI verweist unter anderem auf mehrere Ausbrüche in Pflege- und Altenheimen Ende März. Sobald sich das Virus dort erst mal ausbreitet, lässt sich dem auch mit den derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen kaum begegnen. Selbst wenn dann die Reproduktionszahl zur gleichen Zeit andernorts sinkt, bleibt sie im Mittel etwa gleich. Laut RKI werden durch das Kontaktverbot die Ansteckungen zwischen verschiedenen Haushalten verringert.
Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation mahnt ebenfalls davor, die Daten leichtfertig zu interpretieren: "Es ist sehr schwierig, allein anhand dieser Grafik Ursache und Wirkung abzulesen." Faktoren wie Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen und andere ließen sich nicht so leicht auseinandernehmen. Ihren eigenen Berechnungen zufolge zeige sich eine klare Wirkung der Kontaktsperre vom 22. März.
Der R-Wert ist außerdem ein bundesweiter Durchschnitt. Er überdeckt, dass es regional große Unterschiede geben kann. Ein exponentielles Wachstum der Infiziertenzahl ist allerdings immer gefährlich, egal ob auf Bundes-, Landes- oder Kreisebene.
Viele Epidemiologen sehen es als sinnvoll an, den R-Wert mit entsprechenden Maßnahmen dauerhaft sehr deutlich unter 1 zu drücken, um der Covid-19-Epidemie in Deutschland Herr zu werden. Von voreiligen Schlüssen von Fachfremden wie dem Ökonomen Homburg hält der Statistiker Küchenhoff wenig. "Man muss Zahlen richtig lesen können - und dafür muss man sich eben ein bisschen mit Epidemiologie beschäftigen." ..
Wie kommst Du für die USA auf 30%? DIe haben 850000+ Infizierte und 48000+ Tote. In D sterben auch nicht 5% aller Corona Infizierten.
Unsere Regierung hat, als die ersten Meldungen aus China kamen, NICHTS gemacht. Da fehlen fast 2 1/2 Monate dazwischen, da wurde rein gar nichts gemacht.
gruss
Man kann ja ganz grob gegenüberstellen:
1) Gerettete Leben/verhinderte Tote und verlängerte Lebenszeit durch Maßnahmen auf der einen Seite. Diese Seite ist vergleichsweise simpel zu überblicken und findet in der Gegenwart statt. Man nimmt einen WorstCase irgendwo zwischen 100.000 und 800.000 Toten bei wenig bis fast gar keinen Maßnahmen an; und man rechnet die durchschnittlichen Lebenserwartungen hoch.
2) Nicht gerettete Leben, verkürzte Lebenszeiten und Zuwachs an Leiden durch langanhaltende und relativ strenge Maßnahmen. Diese Seite ist vergleichsweise schwer zu überblicken und findet ein bisschen in der Gegenwart, vor allem aber in der Zukunft statt. Hier geht es momentan um Suizide infolge der Isolation, Vernachlässigungen in Heimen durch Besuchsverbot, vermehrte häusliche Gewalt. Dazu kommen dann die zukünftigen Folgen: sinkende Lebenserwartung durch geringeres Vermögen, ein schlechteres Gesundheitssystem infolge der Verschuldung und Rezession (das betrifft dann alle Bereiche: weniger physische und psychische Therapien, Versorgung mit Arzneimitteln, Rehabilitation, Zuzahlungen zu Hilfsmitteln wie Rollatoren, weniger Hospiz- und Palliativeinrichtungen und was weiß ich alles), schlechtere Gesundheit infolge von Abschlägen im Bildungssystem und individuellen Bildungswegen; Reaktionen (Kriminalität, Drogen etc.) auf den gefährdeten oder verloren gegangenen Broterwerb. Politische Verschiebungen mit weiteren sich daraus ergebenden Problemen.
Ich persönlich glaube, dass die Schäden von 2) die Schäden von 1) überwiegen. Damit optiere ich nicht für die 800.000. Aber ich bin dagegen, diesen Bodycount als moralisches Druckmittel zu verwenden.
Auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet (ich hoffe ich habe das richtig gemacht) käme Bayern auf 2.476 Tote, wenn man den selben Prozentsatz an der Gesamtbevölkerung nimmt, der in Schweden stirbt. Da hast Du vielleicht die Promille her?
Und Eintausend Tote weniger, von mir aus auch nur Fünfhundert, kann man nicht nur als Erfolg sehen, das ist ganz eindeutig ein Erfolg.
Ja, die wirtschaftlichen Nachwirkungen kann man nicht einschätzen. Intubiert und alleine sterben kann man aus individueller Sicht als sicher sehr negativ einschätzen. Den Tod würde ich doch als sehr starke und auch langfristige Nachwirkung einstufen.
Mein junger Freund, was fürchtest Du wird uns erwarten? Das sich nächstes Jahr nicht mehr jeder das neuste Handy, Netflix, Urlaub in Malle leisten kann?
Deine Dividende als BMW-Aktionär ist auf jeden Fall sicher. Wenn Dir irgendwann das Geld für Nahrungsmittel, Kleidung oder medizinische Grundversorgung fehlt, werde ich Dir auf jeden Fall helfen. Es sei denn mich erwischt der Virus.
Ich denke, sie haben sogar länger, als nur 2.5 Monate "nichts" gemacht. Zumindest, wenn man als Beginn das Datum setzt, ab dem die WHO involviert war. Allerdings haben sowohl WHO, wie auch unser RKI (und andere Institute und Behörden fast rund um den globus auch) die Lage harmloser eingeschätzt, als sie tatsäch war. Aber gemessen an dem damaligen Wissensstand, was hätte man machen sollen? Und bei anderen Epidemien, die es ja sehr wohl gegeben hat (z.B.: Cholera, Schweinegrippe, SARS, um einige aus den 2000er Jahren zu nennen) hat man auch nicht sonderlich reagiert und es ist immer einigermaßen gut gegangen. Aus Erfahrung gelernt. Nicht zu vergessen, dass die WHO teilweise bei anderen Epidemien stark deutlich gewarnt hat. Was haben alle hinterher über die WHO gelacht. Diese Deppen, es ist doch "gar nix" passiert. Da wollte man wohl nur den Umsatz mancher Industriezweige ankurbeln.
Die Leute, die sich hier und jetzt beschweren, ob unserer Maßnahmen, mit vllt ganz wenigen Ausnahmen hätten sich nicht minder beschwert, wenn sie Anfang des Jahres am Flughafen unnötig aufgehalten worden wären, oder gar als Rückkehrer direkt in Quarantäne gesteckt worden wären, nur weil am anderen Ende der Welt ein Virus umgeht.
Wir sind als Gesellschaft einfach vulnerabel, durch die Art, wie unsere Gesellschaft ist und wirtschaftet. Unsere Art zu leben hat eben nicht nur Vorteile.
Auch unsere Industrie hätte durch vergangene Epidemien gewarnt sein können. Und hat nicht reagiert.
In dem Moment, wo reagiert wurde, war es aber scheinbar effektiv. Und zumindest eine ganze Zeit, der, von dir erwähnten 2.5 Monate ist es gut gegangen, obwohl man "nichts" gemacht hat.