Warum? Schränk Dich doch auch ein bischen ein...
gruss
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Und genau diesen Eindruck hatte ich überhaupt nicht wann immer ich Dir sachlich etwas erwidert hatte (egal bei welchem Thema). Viele Antworten werden dann einfach übergangen oder totgeschwiegen. Aber da dies sehr weit OT ist, nicht mehr dazu.Zitat:
Drache:
Du fühlst Dich von meinen Beiträgen "genervt" - sorry, aber wenn Du Dich inhaltlich darüber austauschen möchtest bin ich einer der letzten der da nicht drauf eingehen würde.
Da bin ich bei Dir und sicher auch nicht frei von Schuld.Zitat:
Drache
Mich "nervt" vor allem (hatte ich ja auch schon mal was zu geschrieben), dass das gesamte Corona-Thema eigentlich nicht mehr wirklich (sachlich) zu diskutieren ist, weil es früher oder später dann immer auf die persönliche Schiene abgleitet oder irgendwer wieder mit der Aluhut-Keule oder "alles von oben gesteuert"-Nummer um die Ecke kommt.
einige werden das nicht gern hören, aber mir fehlt in der seit märz mäandernden diskussion ein wichtiger punkt.
ein wichtiger begriff wird nicht (mehr?) verwendet.
ich habe noch einmal versucht, diesen begriff in dieser und in anderen diskussionen zu finden - es ist mir nicht gelungen.
der begriff, den ich seit märz WEDER von medizinern NOCH von politikern (gleich welcher couleur) höre, lautet "mündiger bürger".
ist das eigentlich mal jemandem aufgefallen?
haltet ihr es für normal, dass an die stelle des mündigen bürgers nun (jedenfalls in der wahrnehmung vieler mediziner und in der wahrnehmung fast aller politiker) der zu erziehende unmündige mensch getreten ist, der belehrt, mit verboten überschüttet werden muss, und der notfalls zu bestrafen ist, wenn er die maßnahmen infrage zu stellen wagt?
ich zitiere mal dagmar rosenfeld:
so sehe ich das auch.Zitat:
Ja, einige Unbelehrbare wird es immer geben. Das ist aber kein Grund, dass sich Politiker wie Erziehungsberechtigte aufführen. Mit Fürsorge ist kein Staat zu machen, auch nicht in der Pandemie. Egal wie dramatisch die Lage ist: Es ist nicht Aufgabe einer Regierung, den Bürger an die Hand zu nehmen, um ihn durch die Krise zu leiten.
Absolute Zustimmung! Ich finde, der Begriff lässt sich auch schwierig relativieren. Nach der Art: „In Krisenzeiten ist der Bürger unmündiger“ - da wird dann lieber moralisiert statt argumentiert (und das gilt für viele Kritiker als auch für diejenigen, die alle Entscheidungen der Politik blind befürworten).
Man merkt leider wie sehr die Ärzteschaft an der allgemeinen Realität vorbei lebt vor lauter Coronapanik.
Die Zustände die kanken ja verhindern will haben wir in Österreich seit der ersten Welle.
Das Denuzantentum hat geblüht, Leute wurden angezeigt und gestraft weil sie allein auf der Parkbank saßen.
Bei der Polizei sind die Telefone heiß gelaufen wegen der Blockwarte.
Gesetzlich war das nie gedeckt. Der VfGH hebt ja nach und nach Verordnungen und Gesetze auf.
Auf der anderen Seite bekommen Contacttracer bei uns zum Teil nicht mal einen PC zur Verfügung gestellt weil zu teuer. Die müssen alles händisch aufschreiben.
Aber es wurde alles getan um einen zweiten Lockdown zu verhindern. Wer das glauben möchte. ;)
An den wird doch die ganze Zeit appelliert. Mehr als zu sagen es ist Ernst, bitte schränkt Eure Kontakte ein, achtet auf AHA etc. Kann man doch nicht tun.
Der mündige Bürger informiert sich und handelt so wie er es auf der Grundlage seiner Informationen für richtig hält.
Das Verhalten der mündigen Bürger hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind. Versteh mich nicht falsch, ich finde das auch völlig in Ordnung! Genau diese Freiheit halte ich für wichtig und richtig.
Ich schrieb ja schon dass es ein Problem für viele darstellt die ganzen Infos zu filtern, da kann der Bürger nix für. Der handelt nach besten Wissen und Gewissen.
Wir sind nur aktuell an dem Punkt wo sich etwas ändern muss, da ansonsten die Intensivstationen überlaufen. An dieser Stelle muss der Staat härter durchgreifen und das tut er jetzt. Er verschafft sich jetzt halt mehr Gehör und zieht die Daumenschrauben etwas an, in der Hoffnung dass sich jetzt genug Menschen dran halten und den Ernst der Situation verstehen.
Es wird sich zeigen ob er so genug Leute erreicht oder ob die mündigen Bürger weiter auf andere Quellen hören als den Staat oder die, die den Staat beraten.
maddin will revolution :D nur denuzanten und der staat ist planlos und macht nichts für das volk , ob wohl er alles besser wissen muss. die wissen schaft und die ärtze sind dumm, sie geben nur die falschen ratschläge und auf die querdenker hört man nicht ;)
Schauen wir mal auf Wikitionary, was "mündig" außerhalb von der rechtlichen Bedeutung heißt:
aufgrund seines Alters fähig, bestimmte Entscheidungen zu treffen
Duden:
als erwachsener Mensch zu eigenem Urteil, selbstständiger Entscheidung befähigt
Offenbar geht es in der vorliegenden Lage um Entscheidungen, für die man die Befähigung nicht einfach durch eine bestimmte Lebensdauer erlangt.
Und ja, in Krisen werden Freiheiten eingeschränkt.
Wenn irgendwo eine Bombe ausgegraben wird, kann es sein, dass Wohnungen evakuiert werden und die Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
In der vorliegenden Lage bin ich stärker durch die Idiotie einiger Zeitgenossen gefährdet, als in normalen Zeiten, da bin ich auch dafür, dass man diese Zeitgenossen fester an die Hand nimmt.
leider liegt es nicht nur an den falschen informationen, sondern auch daran, dass viele nicht geistig in der lage sind oder dass viele aus den verschiedensten gründen wie z.B. egoismus, weltanschauung, religion, wirtschaft, persönliche situation nicht gewillt sind, diese richtig einzuordnen.
Wie mündig oder auch nicht sei mal dahingestellt, aber du führst es ja schön vor Augen: Der "Staat" ist nicht seine Bürger, "die da oben" sind nicht "die da unten". Das ist jetzt gar kein spezifisch deutsches oder Corona-Problem, sondern ein viel tieferliegendes, grundsätzliches Problem.
Deshalb ist das ganze Gerede von "Solidarität" halt auch nur heiße Luft. (Wie sich ja an x anderen Themen in der Vergangenheit auch immer wieder gezeigt hat.)
Genau so siehts aus. Wenn "mündige" Bürger sich - teils bewusst- bescheuert anstellen, muss halt der Staat ran, erst recht in einer Pandemie.
Und auf einer unteren Ebene beduet das z.B., das Supermärkte die Ausgabe von Toilettenpapier rationieren, weil es Leute gibt, die mit ihrem diesbezüglichem Kaufverhalten vermitteln, dass sie die nächsten Wochen und Monate an Diarrhoe leiden werden und nicht an Sars Covid 19.
Das dir die Lügerei nicht peinlich ist.
Geschichten aus der Realität, vor kurzen erfahren. In einer Kindertrainingsgruppe gabs einen positiven Fall.
Hat sich bei seiner hustenden Lehrerin angesteckt.
Der Trainer hat das sofort bei dem Gesundheitsamt gemeldet. Mit Anwesenheitsliste und allem. Das Gesundheitsamt hat über eine Woche gebraucht bis es überhaupt aktiv geworden ist.
Bis dahin hat der Trainer alle Eltern selbst schon kontaktiert und ist zur Testung gefahren. Von sich aus.
Die Eltern übrigens auch. Aus eigenem Antrieb.
Da bin ich absolut bei Dir und genau da sehe ich eine riesige Gefahr auf uns zurollen.
Wenn die Leute das Vertrauen in den “Leviathan Staat” (wie Pinker es nennt) verlieren, dann hat das in der Geschichte bisher immer zu extrem unschönen Folgen geführt. Das Schlimmste haben wir mit der Weimarer Republik erlebt.
Auch richtiges Handeln kann zu katastrophalen Ergebnissen führen...
... und genau dazu zitiere ich noch einmal dagmar rosenfeld:
die einschränkung bürgerlicher, gesetzlich verbriefter freiheiten in einer notlage ist das eine.Zitat:
Ja, einige Unbelehrbare wird es immer geben. Das ist aber kein Grund, dass sich Politiker wie Erziehungsberechtigte aufführen. Mit Fürsorge ist kein Staat zu machen, auch nicht in der Pandemie. Egal wie dramatisch die Lage ist: Es ist nicht Aufgabe einer Regierung, den Bürger an die Hand zu nehmen, um ihn durch die Krise zu leiten.
der versuch, die bürger insgesamt wie unmündige kinder zu behandeln, ist das andere.
zu letzterem zähle ich u.a. die schlechte kommunikation durch die verantwortlichen politiker, die herablassende belehrung der bürger durch den einen oder anderen mediziner ("herrschaftswissen"), die vermeidung eines gesamtgesellschaftlichen diskurses durch die politik ("abweichende" meinungen werden nicht gehört und/oder als dumm und falsch hingestellt, selbst wenn sie von erfahrenen medizinern geäußert werden).
besonders sauer aber stößt mir auf, dass ein in unserer verfassung (vulgo grundgesetz) NICHT vorgesehenes gremium, nämlich die "ministerpräsidentenrunde" (samt kanzlerin) auf dem verordnungsweg anordnungen trifft, die in einer parlamentarischen demokratie durch das parlament (also den bundestag) hätten beschlossen werden müssen.
und zwar nach vorangegangener debatte.
selbst die trantütige FDP (kennt die noch jemand?) in gestalt des wolfgang kubicki hat das inzwischen mitbekommen ...
Eben, das ist doch nur Ausdruck dessen, was überall kommuniziert wird:
Die Gesundheitsämter sind völlig überlastet und die Tests dauern zu lange, aus diesem Grund zieht man bei uns ja auch gerade BKA-Beamte und die Bundeswehr in die Gesundheitsämter um die Nachverfolgung zu verbessern. Bringt nur nichts, da uns das Geschehen bereits weggelaufen ist (75% nicht verfolgbare Infektionen).
Wir werden demnächst einen großen Vorteil bekommen wenn man die Schnelltests endlich auch flächendeckend einsetzen kann im Umfeld von Infektionen. Dazu muss man jedoch noch Logistik aufbauen (und nein das konnte man nicht im Vorfeld).