Zitat:
Stiko ändert ihre Empfehlung
Ich habe mein Kind gegen Covid-19 impfen lassen: War das ein Fehler?
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Dass die Stiko jetzt nur noch jungen Risikopatientinnen und Risikopatienten eine Corona-Impfung empfiehlt, heißt jedoch nicht, dass sie für alle anderen ein Fehler gewesen ist. Das Gremium selbst weist in seiner Impfempfehlung darauf hin: „Es bestehen (...) keine Sicherheitsbedenken bei der Impfung von gesunden Kindern und Jugendlichen.“
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Dass die Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche im Allgemeinen gut verträglich und wirksam sind, hatte vor Kurzem erst eine große Metastudie des Robert Koch-Instituts (RKI) bestätigt. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die von der Stiko empfohlenen mRNA-Impfstoffe bei Fünf- bis Elfjährigen nicht mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse einhergehen. Herzmuskelentzündungen traten in den untersuchten Studien beispielsweise bei 0,13 bis 1,04 Fällen pro 100.000 verabreichten Impfdosen auf. Allerdings seien die Belege für das Risiko einer Myokarditis mit Unsicherheiten behaftet, merkten die Studienautorinnen und Studienautoren an. Den Schutz vor Infektionen bezeichneten sie als „mäßig“, besser würden die Impfstoffe wohl aber vor Krankenhausaufenthalten schützen.
Auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren gelten die mRNA-Vakzine als sicher, wenngleich in sehr seltenen Fällen Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen auftreten können. Den Schutz vor Krankenhausaufenthalten nach einer zweiten Impfdosis bezeichnet das RKI als „gut“. Anders sieht es beim Schutz vor Infektionen aus: „Aktuelle Daten zeigen, dass gerade während der Zirkulation der Omikron-Variante der Schutz der Impfung vor Übertragung unsicher ist und – wenn überhaupt – nur von kurzer Dauer“, erklärt die Behörde auf ihrer Internetseite. Eine Auffrischungsimpfung könne zumindest den Schutz vor schwerer Erkrankung verbessern.
Dass die Stiko ihre Corona-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche radikal verschlankt hat, ist vor allem der veränderten Infektionslage und der wachsenden Immunität geschuldet.
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„Da wir auch bei den Kindern davon ausgehen, dass eine sehr große Basisimmunität durch durchgemachte Infektionen besteht, ist dieses Risiko wirklich jetzt sehr, sehr, sehr, sehr gering“, sagte der Berliner Kinderarzt Martin Terhardt, der Mitglied der Stiko ist, dem SMC.