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Sind die mRNA Corona-Impfstoffe zu stark mit DNA verunreinigt? Dieser Verdacht kursiert seit Monaten in sozialen Netzwerken. Zwei Molekularbiologen haben sich mit den Vorwürfen beschäftigt und erklären Hintergründe.
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Im April hat der Genomforscher McKernan mit Kollegen einen Preprint veröffentlicht....
MDR WISSEN: Sie beide kritisieren diese Arbeiten. Was genau sind aus Ihrer Sicht die Probleme?
Emanuel Wyler: Es gibt viele technische Dinge, die man unterschiedliche bewerten kann. Im Grunde geht es aber um die Prüfung von Arzneimitteln, die von sogenannten Offiziellen Medizinischen Kontrolllaboren (Official Medical Control Laboratory, OMCL) durchgeführt werden. Davon gibt es viele weltweit, das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist eines davon. Diese Labore und die Hersteller machen regelmäßige Prüfungen von Impfstoffen, dazu gehört auch der DNA-Gehalt. All diese OMCLs weltweit müssten übersehen haben, dass es zu DNA-Grenzwertüberschreitungen gekommen ist. Das finde ich schwierig vorstellbar, wenn es natürlich nicht unmöglich ist.
MDR WISSEN: Wenn ein unabhängiges Labor tatsächlich – wie berichtet ؘ– eine Grenzwertüberschreitung von DNA in einer Impfstoffprobe festgestellt hat, gibt es Fehlerquellen, die zu diesem Ergebnis geführt haben könnten? Andere Medien geben zu bedenken, dass allein eine fehlerhafte Lagerung des mRNA-Impfstoffs ausreicht, dass hier ein Problem entstanden sein könnte.
Friedemann Weber: Das wissen wir hier leider nicht, weil hier keine saubere Wissenschaft betrieben wurde. Wenn die Herkunft der Probe des Impfstoffs tatsächlich nicht bekannt ist, wenn diese Probe vielleicht anonym an das Labor gesendet und die notwendige Kühlung nicht eingehalten wurde, dann braucht man sie eigentlich nicht mehr zu testen, weil die Ergebnisse sofort angezweifelt werden können.
Emanuel Wyler: DNA ist ja sehr stabil. Lässt man eine Flasche Impfstoff einen Monat bei Raumtemperatur stehen, dann ist die mRNA darin wahrscheinlich zu einem guten Teil kaputtgegangen, die DNA-Fragmente sind aber noch da. Aber, es gibt viele Möglichkeiten, wie eine Probe verunreinigt werden kann, wenn man da nicht aufpasst. Wir reden bei den Tests ja von DNA im Nanogrammbereich. Aber unsere Haut ist über und über besiedelt mit Bakterien. Allein am Finger trage ich schätzungsweise mehrere Mikrogramm DNA. Wir erinnern uns an die vermeintliche Serientäterin vor 15 Jahren, auf Grund identischer DNA-Spuren an vielen verschiedenen Tatorten. Wie sich dann herausstellte, war das aber die DNA einer Verpackungsmitarbeiterin des Herstellers der Wattestäbchen, mit denen die Tatort-Proben genommen wurden.
Friedemann Weber: Wir wissen leider auch nicht, welche Tests genau vorgenommen wurden. Um so etwas zu testen, müsste das Labor eigentlich genau zertifiziert sein. Da wird alles geprüft, bis hin zur Temperatur im Kühlschrank, inklusive aller Kontrollen, die sicherstellen, dass man keine Fehler bei den Messergebnissen produziert hat.
Noch bemerkenswert:
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Friedemann Weber: Ich wurde Ende Oktober gebeten, das Papier von McKernan und Kollegen in Augenschein zu nehmen. Ich habe es im Zug überflogen und dabei sind mir ein paar Punkte aufgefallen. Beispielsweise fehlten meiner Ansicht nach Kontrollen. Das habe ich dann auf twitter auch so geschrieben. McKernan hat das irgendwann bemerkt und auch geantwortet. Aber dabei wich er immer wieder Fragen aus und wurde nie konkret. Stattdessen wurde ich aufs übelste beschimpft.
Quelle:
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PEI bemängelt Qualität von Studien zu angeblichen Verunreinigungen von COVID-19-mRNA-Vakzinen
Langen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) informiert am Freitag aufgrund der Vielzahl an Anfragen aus medizinischen Fachkreisen zum aktuellen Wissenstand zu angeblichen Verunreinigungen in Impfstoffen.
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Methoden-Validierung unerlässlich
In den häufig zitierten Preprint-Veröffentlichungen von McKernan et al. (online 10. April 2023) und Speicher et al. (online 19. Oktober 2023) fehlen ausreichende Angaben, ob die genannten Bedingungen eingehalten wurden, sowie Angaben zur Nachvollziehbarkeit der gewählten Methodik, heißt es in der Meldung des PEI weiter. Eine Methoden-Validierung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass mit der Durchführung der eingesetzten Methode zu jedem Zeitpunkt und unabhängig von der ausführenden Person verlässliche und reproduzierbare Ergebnisse erzielt werden und dass die Methode für ihren Einsatzzweck geeignet ist. Die o. g. Bedingungen für den Erhalt wissenschaftlich haltbarer Messergebnisse bei der Rest-DNA-Bestimmung werden von den Herstellern eingehalten.
Quelle: