Dürfte das erste Hosenkonzert in der Batsche gewesen sein: 20 Uhr angesetzt kamen sie nach Mitternacht steckensteif auf die Bühne schräg aber eine geile Partie...Zitat:
Zitat von Lampe
Mit der Zeit werden wir alle brav :biglaugh:
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Dürfte das erste Hosenkonzert in der Batsche gewesen sein: 20 Uhr angesetzt kamen sie nach Mitternacht steckensteif auf die Bühne schräg aber eine geile Partie...Zitat:
Zitat von Lampe
Mit der Zeit werden wir alle brav :biglaugh:
Campino macht bei uns Thaiboxen
edit
Naja, ich kann doch doch für deine Tippfehler nichts.
Außerdem ist das doch bekannt, Sportschule K., Düsseldorf.
Sorry das hab ich echt nicht gesehen,wenn die automatische Worterkennung einfach irgendwas falsches schreibt
Tagung fast vorbei, Vortrag gehört.
Der Zusammenhang - innerhalb des Vortrags - besteht über die Assemblage-Theorie (Achtung, verkopftes Thema, es muß selbst gedacht werden!). Ich spare mir aber die Wiedergabe und zitiere aus dem abstract (zu finden im Conference Book unter P7, S. 63 - nicht vorschnell aufgeben):
"
The research focuses on the alternative left-wing punk scene, where combat sports are not
merely practices of physical exertion or competition but are reimagined as sites of community,
resistance, and transformation. Elements such as training spaces, cultural rituals, trainer-
participant relationships, and participants’ emotions and experiences converge to form
assemblages that challenge traditional understandings of sport. The holistic nature of Muay Thai,
incorporating choreography, aesthetics, and spiritual dimensions, allows participants to
construct new meanings of sport and gender.
"
au weia... blubbdiblubb ohne echte 1st hand erfahrung durch lange feldforschungsreihen (teilnehmende beobachtung in autonomen kreisen, punk millieu und kampfsportgruppen), nehme ich mal an. kann man gut und schön formuliert für ne magister/master arbeit im hauptfach "cultural studies" verwenden oder mehr oder weniger "erfinden", aber, wenn es nicht nur um theorieverständnis und literaturarbeit geht, erscheint es doch sehr... eben blubbdiblubb mit modischen schlagworten zu sein (konnte ich als Ethnologie student sehr gut, gab prima noten und man glaubte, man hätte was tolles herausgefunden...aber es war letztlich ohne lebensweltliche substanz). ohne handfeste forschungsunterlagen scheint da für mich eher ne these aus lebensweltlicher ferne hinter zu stecken, nicht mal ne feldforschungsmäßig untermauerte hypothese. bin da sehr skeptisch.
oder aber, dann hört sich das auch so an, ein ex-punk macht sich seine welt schön wissenschaftlich so "zurecht".
ich hab ja keine details, aber, wenn nur dieses zitat als maßstab gilt, dann muss ich schon schmunzeln...:hehehe: :)
ich finde es eh immer amüsant, wenn milieuferne leute ohne lange teilnahme in/mit den mileus ihr scheinbares wissen zum besten geben und zb. angeblich wissen, wie "Antifa" in echt funktioniert, oder autonome , linke strukturen, oder eben punk-"subkultur"
noch mal die frage, die ich schon mal hatte, nur anders formuliert: wie wird "Punk" denn definiert. die arbeitsdefinition würde mich zb. sehr interessieren. davon alleine hängt ja schon das ergebnis ab. was verstehen die unter "left wing punk scene"... was soll das denn genau sein und wie wird die eingrenzung begründet? und wenn ich schon von "holistic nature" des MT lese und im selben satz etwas vom konstruieren (!) neuer bedeutungen von sport und gender höre... entschuldigung, aber das ist echt "bemüht" - eine bemühung, das ganze in eine vorgedachte zwangsjacke zu stecken, damit sie der aktuellen mode der cultural studies entspricht. man sagt, was die eigenen leute (im fach) hören wollen...
kannst du das paper mal verlinken? vielleicht führt mich das kurze zitat ja in die falsche richtung (glaub ich aber nicht. das sagt mir meine erfahrung in der arbeit zu touristischen und "diaspora"-partysubkulturen in Indien. da gab es auch aussagen in papers von "außenstehenden", die nie wirklich forschend oder gar im echten leben "drin" waren und die mit der gelebten realität des zu beschreibenden und zu analysierenden nichts zu tun hatten. das hörte sich dann genau so an - die ganze art... das vokabular...
Ist zumndest bei mir nur ds Titelbild.
Interessante Entwicklungen aus der Szene:
https://www.rheinpfalz.de/lokal/zwei...d,5747204.html
https://www.zeit.de/kultur/musik/201...arndt-hardcore
Der Herr ist auch Ringarzt:
https://bmx.ms2.inkland.com/dozenten...d-moses-arndt/
da ist ein QR-Code, wenn Du den scannst kommst Du auf diese Seite:
https://www.uni-goettingen.de/de/jah...vs/694740.html
unten findest Du dann verschiedene Links, unter anderem zum conference-book:
https://www.uni-goettingen.de/de/con...ok/695812.html
:thx:
Gerne
Steht aber nach meinem Eindruck nach kurzem Überfliegen zum Thema nicht viel mehr drin, als schon zitiert?
Nee, habe zwar ein paar Astracts angesehen, aber... ¯\_(ツ)_/¯
Das war mein eigener Ausdruck; der Vortrag selbst hielt sich von solchen kruden Alltagsbanalitäten klugerweise fern.Zitat:
wie wird "Punk" denn definiert
Um gleich ein weiteres Mißverständnis auszuräumen: es hat eine Muay-Thai-Praktizierende mitgeforscht, aber nicht mit vorgetragen.
Aber was gibt es denn jetzt für Erkenntnisse aus dem Vortrag?
Ist linkspunk-muyai-thai nun anders oder sogar besser (oder die totale katastrophe), gibt es besetzte muyai-thai-gyms?
Da machst Du Dir ganz falsche Hoffnungen; darum ging es gar nicht. Sondern um eine Neubetrachtung und -bewertung von Gender/Geschlecht im Kampfsport (bzw. tagungskonform MACS - Martial Arts Combat Sports) auf Grundlage der Assemblage Theorie. Was mich verblüfft hat war, daß in diesem Gym/dieser Szene schon Wettkämpfe ausgetragen werden, ohne nach Männern/Frauen oder sonstigem Gender zu sortieren. Meine Notizen sind da eher knapp, weil mich mehr die Assemblage-Theorie interessiert hat, die mir komplett neu war. Konstante Refiguration, Genderfluidität, Grundkategorie Beingness, Emergent Properties, New Capacitities hab ich mir als Stichpunkte notiert (der Vortrag wurde auf Englisch gehalten). Ob das nun unbedingt eine neue THEORIE ergibt, frage ich mich noch; die Ergebnisse, bzw. der neue Blick auf die Welt, sind auf jeden Fall interessant. Theoriekubismus, sozusagen.
Nur mal so reingeworfen; damit setz ich mich aber in diesem Rahmen nicht weiter auseinander.
:klatsch::winke:
Neu ist die nicht, die ist etwa 45 Jahre alt.Zitat:
Zitat von marasmusmeisterin
Kann ich leider überhaupt nichts mit anfangen, da müsste ich erst mal Sozialwissenschaften studieren.Zitat:
Ursprünglich philosophisch vor allem von Gilles Deleuze und Felix Guattari (2004 [orig. 1980]: 25) gefasst, ist eine Assemblage ein kontingentes Ensemble von Praktiken und techni*schen Objekten, die einen bestimmten sozialen Raum konstituieren (De Landa 2006).
in den 1990ern kamen die ansätze von "so was" aus den 90ern, war in den 80ern im diskurs noch umstritten und ne minderheitenposition (mit durchsetzung postmoderner und dekonstruktivistischer theorien wurde es eine immer lautere stimme im diskurs) und hatten wurzeln in den 70ern (USA, v.a. in aspekten der kritischen sprachtheorie mit feministischem einfluss zu finden). 45jahre ist also ziemlich passend.
... wenn du die art des ausdrucks und der begrifflichkeiten samt transportiertem inhalt im gebrauch der cultural studies oder auch anderen, aber im theoretischen kern ähnlichen kulturwissenschaftlichen ansätzen meinst.
ich bin ja durchaus ein freund von dekonstruktivismus, kritischer sprachtheorie usw., aber die entwicklung der in ihren kernthemen sehr interessanten cultural studies führt, ehrlich gesagt, inzwischen zu einer nicht mehr wissenschaftlichen rechtfertigungsideologie von "wokismus" mit allen negativen nebenerscheinungen (ich möchte darauf hinweisen, dass ich das aus "linker" perspektive verurteile. die ultrakonservative, ja oft sogar faschistoide "anti-woke" propaganda, die alles "andere" tilgen will, finde ich verachtenswert und meine kritik an übersteigertem "wokismus" ist zunächst einmal nicht unbedingt eine der kritischen theorien, die von den ultra-woken m.e. ausgenutzt und frei interpretiert wird. gleiches gilt übrigens für die von "rechts" so viel gescholtenen postcolonial studies. manchmal hab ich das gefühl, die junge generation hat die inzwischen ja auch "älteren" theorien nie wirklich im WISSENSCHAFTLICHEN sinne verstanden, plappert nur schlagworte nach, die sich gut für die eigenen weltbilder eignen und weben sich daraus einen eigenen "everything goes" postmodernen patchwork-bedeutungsteppich als hätte man es mit mode-designs und nicht mit wissenschaftlichen zu tun)
amasbaal schrieb:
waren wir anders?Zitat:
manchmal hab ich das gefühl, die junge generation hat die inzwischen ja auch "älteren" theorien nie wirklich im WISSENSCHAFTLICHEN sinne verstanden, plappert nur schlagworte nach, die sich gut für die eigenen weltbilder eignen und weben sich daraus einen eigenen "everything goes" postmodernen patchwork-bedeutungsteppich als hätte man es mit mode-designs und nicht mit wissenschaftlichen zu tun
verständnis kommt mit den jahren, gefühl ist sofort da gewesen.
Im Abstract steht "alternative left-wing punk scene"
Auf die Nachfrage von amabaal, wie dabei "punk" definiert sei hast Du zunächst behauptet das wäre Dein eigener Ausdruck.
Auf meinen Hinweis, das das (übrigens vorne selbst von Dir zitiert), so im Abstract steht, kommst du mit "trotzdem war das im Vortrag nicht so schlicht ausgedrückt. Glaubs mir, ich war dabei."
Meine Folgerung, dass Du dann ja die Frage von amasbaal, wie punk denn definiert sei, beantworten könntest, verstehst Du erst nicht und nachdem ich es Dir erklärt habe, verweist Du mich allen Ernstes auf den Abstract, wo das ja gerade nicht drin steht...
Für 'uns' waren das eben noch teils abstrakte wissenschaftliche Konzepte, während die heutige Generation das eher als Teil ihrer Lebenswelt erfährt. Zum Ausgangsthema: Dass sich linke Gyms und KS/KK-Gruppen als Gegenpol zu einer zunehmend gewaltbereiten rechten Szene herausbilden, ist kein neues Phänomen, aber dass z.B. Themen wie Gender, (kritische) Männlichkeit, Inklusion etc. dabei gleichzeitig stärker oder überhaupt erst fokussiert werden, ist schon eher 'neu' bzw verstärkt in den letzten 10 Jahren aufgekommen. Dass es dann auch weniger 'wissenschaftlich', sondern eher konkret 'alltagstauglich' sein soll, ist an sich nicht verwunderlich. Dass es dann in teils komische Konsequenzen umschlägt (z.B. Oberkörperfrei bei Männern ist ein 'Ausdruck patriarchaler Machtdemonstration' oder feministische Grabenkämpfe 'queer vs terf') ist wohl der Sehnsucht nach starkem Identiätspotenzial geschuldet, oder dem Versuch, die im Alltag wahrgenommenen Demütigungen in seinem 'safe space' zu kompensieren..
Ja und? Nochmal: ich bin nicht das Sprachrohr von Anna Adlwarth, und was ich zu sagen hatte, habe ich gesagt. Tiefergehende Auseinandersetzungen bitte per PN, falls gewünscht.
Kleiner Tipp: wer an einer Universität arbeitet, hat dort auch immer eine Kontaktadresse. Vielleicht die mal nutzen? Kostet etwas Aufwand, bringt aber besseren Ertrag als hier gegen eine Wand zu reden.