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...Zwischen der Antragstellung durch Mediziner aus Ländern außerhalb der Europäischen Union und der Bewilligung ihrer Approbation liegen den Angaben zufolge typischerweise zwischen 15 Monaten und drei Jahren.
„Diese Bilanz ist verheerend“, kritisiert Gerald Gaß, Vorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft. „Das Ausmaß der Bürokratie lähmt mittlerweile auch dringende Prozesse wie die Anerkennung von Ärztinnen und Ärzten.“ Es müsse sich etwas ändern. Gaß sagt mit Bezug auf die Ukrainer: „Fachkräfte im Bürgergeld-Bezug zu belassen, statt sie dort einzusetzen, wo sie dringend gebraucht werden und auch arbeiten wollen, können wir uns schlicht nicht mehr leisten.“ Benötigt werde jetzt „eine echte Entbürokratisierungsoffensive“, bevor alles zum Stillstand komme.
Susanne Johna, Vorsitzende der Mediziner-Vereinigung Marburger Bund, weist darauf hin, dass sich Ärzte aus Drittstaaten immer häufiger für andere europäische Länder entschieden. Es brauche zwar eine sorgsame Prüfung der Anerkennungsvoraussetzungen. „Doch was viele ausländische Ärzte hier erleben, ist einfach nur frustrierend. Schuld an der Misere sind vor allem bürokratische Hürden und personell ausgezehrte Landesbehörden“, betont Johna. ...