Nochmal: Die Kliniken wurden per ordre de mufti - ich meine im Herbst - verpflichtet, 25% ihrer ITS-Kapazitäten für Covid-19 freizuhalten.
Ein für Covid-19 freigehaltenes Bett, das dann aber nicht mit Covid-19 belegt ist, macht aber zunächst und bis auf weiteres genau eins: Geld kosten, ohne welches zu bringen.
Wenn ich als KH also (hypothetisch) 20 ITS-Betten habe, die auch melde, muss ich 5 davon freihalten in der Hoffnung auf Auslastung mit intensivpflichtigen Covid-19-Patienten. Wenn ich von den 20 aber nur 12 melde, muss ich nur 3 freihalten. In die anderen 2 kann ich Fettabsaugung oder Magenbypass oder Hüfte legen.
Bei 100 ITS-Betten (größere Häuser) sind es schon 25, die im Zweifel leerbleiben, weil die Welle halt doch nicht oder woanders schwappt. Da ein bisschen tricksen und 10 mehr mit zahlenden Gästen füllen...?
Mitten in der sagenumwobenen 3. Welle habe ich mich mit einem befreundeten Intensivmediziner unterhalten, der sarkastisch sein Erstaunen darüber zum Ausdruck gebracht hat, dass einerseits überall von der Dramatik der Coronalage geredet wird, andererseits auf Deubel komm raus operiert wird. Nicht dringliche OPs natürlich, dennoch Hochrisiko-OPs, aufgrund dessen ITS-pflichtig, die ordentlich Geld bringen: Hüfte, Fettabsaugung und Co.
Die andere Möglichkeit, mit den 25% umzugehen, war und ist, sie mit Covid-19-Patienten von Normalstation zu füllen. Aber auch das würde natürlich ohne medizinische Indikation nie und nimmer irgendwer machen. Nein! Nie!