Interessant, war mir nicht bekannt. Hast Du an anderer Stelle mal genaueres dazu geschrieben oder kannst auf ein Video verweisen, wo dies demonstriert ist.
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ich kann jedenfalls nichts im bereich doppelstock/sinawali oder "messern" wahrnehmen, was ich, als laie auf dem gebiet, mit der mechanik des bogenschießens zusammenbringe...
die these ist mir bekannt, aber mir fehlt die vorstellung dazu und ich hab den verdacht, dass das für sinawalis nicht relevant ist, sondern für ganz anderes - eher in richtung kraftentwicklung und biomechanik fürs ringen oder so... what ever. allgemein recht interessant, wenn es dazu mal was konkretes geben könnte.
wenn es nicht mit stöcken und messern direkt in verbindung steht, wohl etwas für nen eigenen thread (oder gab es den vielleicht schon?)
Es geht darum wie man Flexoren und Extensoren nutzt. Das trainiert man instinktiv richtig wenn man schwere Kriegsbögen zieht. Diese Bewegungsmuster werden dann auf die Bewegung mit dem Speer und den anderen Klingen übertragen.
Ist aber schriftlich schwierig zu beschreiben.
Am ehesten kann man sich das evtl so vorstellen.
Die unterste Ebene ist die Bewegungsmechanik aus Flexoren und Extensoren, sie ist das Fundament, der Motor.
Darüber liegen die Kreise, Linien und Ebenen, die durch die Bewegungsmechanik „zum Leben erweckt“ werden.
Darüber liegt der Raum in den sich die Kreise, Linien und Ebenen manifestieren.
Aus den Kreisen, Linien und Ebenen werden, in Kombination mit einem Gegenüber, Anwendungen.
Der Ausgangspunkt ist immer wie ich meinen Körper bewege und da kommt die Biomechanik des Bogenschießens ins Spiel. Wie komme ich in einen Full Draw, wie nutze ich die Augen, die Füße, die Extremitäten, der Daumen etc. Welche Art von Visualisierungen helfen meinen Körper zu bewegen…
Zitat:
Perfect your body and let it be your bow;
Straighten your thoughts
and let them become your arrows;
Decide what is right and let that be your target.
Now set up your form, aim and release!
How can you miss?
From the Legalist Teachings of Yang Xiong (53BC- 18AD)
Nach vorne ....
https://www.youtube.com/watch?v=PWszwFn2LTI
so, jetzt aber wieder zum thema. das wird zu allgemein. zumindest grob sollte es im fokus bleiben, nachdem man mal nen kurzen abstecher zu den Chinesen macht usw.
außerdem ist der clip gerade erst in nem anderen faden zur diskussion gestellt worden. da kannst du ja drüber diskutieren, wenn du das unbedingt willst.
irgendwas zu sinawali und damit zusammenhängender biomechanik oder darin erkannbare prinzipien, die dann woanders auch auftauchen? hat der clip irgend etwas damit zu tun? ... außer, dass Axel mal wieder zeigt, was fürn toller hecht er ist in seiner anti kampfkunst, die eine kampfkunst ist, die FMA (latosa escrima, ETF, UCC, Cadena) heißt.
Danke für die Erklärung Kanken. Mit ein klein bisschen CMA Backgrund kann man Deiner Erklärung ansatzweise folgen, denke ich; aber das mit dem Bogen würde mich bei Gelegenheit dann doch auch mal konkreter Interessiern (im eigenen Thread).
Ich denke aber, dass wir über das Thema Kraftentfaltung und Körpermechanik auch wieder zum Sinawali kommen, in die man ja vieles hineininterpretieren kann. Ein Lehrer hat mir im Rahmen eines "Überblickteachings" Sinawali als Übung gezeigt um den Stock "schwer" werden zu lassen. Und mein deutscher JKD Lehrer - der die schwersten Arme hat, die ich kenne - hatte auch einmal angemerkt, dass sich diese Fähigkeit aus dem Kali entwickelt habe. In dem Video von Surviver kommt diese Körpermechanik ja auch etwas zum Ausdruck.
Was ich an dem Video aber kritisieren möchte (ich habe mich durchgeklickt) ist die gedankliche Dichotomie zwischen Latosa und blumigen Stilen. Es gibt zwar einige blumige Stile in den FMA, man sollte aber nicht vergessen zu erwähnen, dass es auch einige sehr scharfe Stile gibt.
und durchaus einige leute, die in beiden aktiv sind und das spielerische mit dem kämpfenden didaktisch gut verbinden können - ob mit oder ohne besonderer betonung der sinawalis im training.
das mit den "schweren händen"... da scheint mir was dran zu sein. die hab ich auch, aber ob das jetzt unbedingt vom sinawali kommt oder von bestimmten "schlagarten" und dabei nutzung von gravitation/"sinking" und "nasses handtuch imagination" im Silat, weiß ich nicht. das kam einfach mit der zeit.
Zum Thema Bogen (bin zu faul da jetzt nen Thread zu eröffnen und alles zu zitieren etc.) Ich kenne das von Maul und auch von meinem Cikgu aus KL. Die Körpermechanik während des aufladens und abfeuern der Angriffe aus den Referenzpunkten, Hüfte/Schultern. Chambern genannt. Wenn ich die Machete oder anderes, in der rechten Hand halte und auflade. Das heißt zu meiner Rechten Schulter zurück ziehe oder die Waffe hinter dem rücken versteckt halte (so dass die länge nicht erkennbar ist) drehe ich meine Linke Schulter zum Gegner. Das heißt ich ziele quasi mit einem imaginären Bogen auf den Gegner. Beim abfeuern (schlagen) der Waffe, drehe ich den Körper mit nem Gelek z.B. und habe dadurch dann den runden schlag.
Edit: Bei Sinawalis aber sehe ich von diesem Prinzip auch eher nichts. Außer vlt., dass ich das durch meine Fußarbeit erreiche. Ist aber nur ne Idee, über die ich nochmal nachdenken werde.
also würde genauso speerwurf und stein/handgranaten-weitwurf passen.
bei doppelstock: stich mit einer seite, dabei zugleich hüfte mit selber seite vor und aufziehen des anderen armes mit stock "hinten" über schulter und dann bei rückzug des stichs zugleich mit anderer seite der hüfte nach vorne und schlag... (aufgezogen, wie am gummi, und dann loslassen)
mir wurde das (nicht im doppelstock kontext, sondern im silat, waffenlos) im zusammenhang mit speerwerfen erklärt. ... was noch mal die ältere waffe, als bogen wäre (stein ja noch älter ;) )
eine allgemein bekannte mechanik seit jeher. warum soll ich dafür zuvor bogenschießen lernen?
Klar das würde natürlich auch passen. Und man sollte oder muss auch nicht Bogenschießen lernen meiner Meinung nach. Wurde auch nie in meinem Silat Kosmos so erwähnt. Aber das Chambern und die Körpermechanik wurde halt des öfteres mit dem Bogenschieß verglichen.
Edit: ich habs schonmal irgendwo erwähnt. Ich habs so gelernt, dass der Körper die Waffe ist und alles andere danm extended weapons sind. Heißt die Prinzipien und die Körprrmechanik bleibt so ziemlich gleich, was meiner Meinung nach auch Sinn macht. Wobei Bogenschießen wie auch Speerwurf gesondern trainiert werden müssen. Jedenfalls würde ich nicht behaupten, ich könnte es beherrschen nur weil ich Silat trainiere :D
Aber Speer, Stock (lang, kurz) Klingenwaffen vieler Art und so weiter kann man halt sehr gut übertragen auf die gelernten Fähigkeiten.
Na ja, du hattest ja das hier gefragt:
Bogenschießen mit der Methode der CMA verbessert deine Körpermechanik ungemein und bietet eine Trainingsmethodik bei der man extrem viele Wiederholungen in kurzer Zeit schafft. Zusätzlich ist es extrem funktionales Krafttraining. Alles auf Grundlage von Bewegungen die du auch so in deinen bewaffnetet und unbewaffneten Anwendungen findest.
Alles drei gute Gründe, aber MÜSSEN tut natürlich niemand irgend etwas.