Du hast offensichtlich das verlinkte Interview nicht gelesen. Sonst würdest Du solche Fragen nicht stellen.
Es ist auch müßig das alles noch mal wiederzukäuen, aber letztendlich läuft Dein aus dem Kontext gerissener Einwurf ausschließlich auf einen "ad hominem" Angriff hinaus.
Ist wie man hier immer wieder sieht ein gern genutztes Mittel - gerade auch von Personen die sich per Selbstdiagnose schon gefühlt mindestens 3x infiziert haben. "Wer anderer Meinung ist ist doof..." - ja kann man machen, ist halt die Frage wie sinnvoll das ist.
Norway's PM admits she panicked and closed all schools and nurseries 'out of fear'
https://www.dailymail.co.uk/news/art...ries-fear.html
The Prime Minister's comments come just weeks after Camilla Stoltenberg, the director-general of the Norwegian Institute of Public Health (NIPH) said the country could have achieved the same effects by 'not locking down'.
Aber Fr. Stoltenberg gehört bestimmt auch wieder nur in die gern bemühte "Feldwegkategorie" und Norwegen kann man schon 3x nicht mit Deutschland vergleichen. Es stellt sich ja längst nicht mehr die Frage, ob die Maßnahmen in anderen Bereichen massiven Schaden verursacht haben (ja auch inkl. Toten), sondern lediglich in welchem Ausmaß. Und da kann man nun mal bei einer gesamtgesellschaftlichen Betrachtung durchaus unterschiedlicher Meinung über die Sinnhaftigkeit sein (selbst Fachleute und Politiker nehmen mittlerweile von einem zweiten (flächendeckendem) Lockdown ja Abstand - ob das jetzt 1,5 oder 2 Meter sind ist dabei aber noch offen ;)) ohne das gleich wieder die Aluhut-Polemiker aus dem Gebüsch springen.
Es ist eine Sache wenn man sich darüber austauscht, ob Labordaten jetzt die Realität wiederspiegeln oder nicht eine andere wenn man meint man könne mit persönlicher Diskreditierung von Personen die andere Meinungen vertreten irgendwas erreichen.
Wie sagte Hr. Spahn schon im April?
„Wir werden viel verzeihen müssen“
Vielleicht hatte man im März keine anderen Möglichkeiten zu handeln, als so wie man es von Seiten der Politik getan hat (ich persönlich sehe "alternativlose" Entscheidungen immer etwas kritisch). Es ist aber nun mal auch Tatsache, dass hier teilweise gravierende Fehler (siehe Italien wo Patienten mit leichten Symptomen in Altersheimen untergebracht wurden, weil man sie nicht in den KHs haben wollte) gemacht wurden die man evtl. noch mit "Unkenntnis" oder "alles neu..." relativieren aber nicht zu 100% rechtfertigen kann.
"Nach all den Daten, die ich kenne, bin ich überzeugt davon, dass dieses Virus den Einzelbürger nicht so stark befassen muss wie zum Beispiel das Sars-Virus." - Drosten, Februar 2020
Ich denke es herrscht wohl Einigkeit darüber, dass diese Überzeugung definitiv falsch gewesen ist. Ja natürlich können sich Wissenschaftler oder Experten auch irren - neue oder andere "Daten" und Erkenntnisse die man gewinnt führen zwangsläufig zu einer Neubewertung und Neueinschätzung der Lage. Es zeigt aber eben auch sehr deutlich, dass in so einem Fall niemand unfehlbar ist oder für sich beanspruchen kann den alleinigen Durchblick zu haben.
Die Situation ist wie sie ist, der Flurschaden ist angerichtet insofern macht es wenig Sinn über verschüttete Milch zu trauern. Viel wichtiger ist daher doch eigentlich, dass man aus der Situation für die Zukunft lernt - und da ist es eben m.E. nach zwingend geboten wenn hier auch mal kritisch hinterfragt wird, ohne das dann gleich jemand wieder mit irgendwelchen Hochrechnungen um die Ecke kommt die beweisen sollen, dass alles was man getan hat ja total richtig gewesen wäre. Ob man die Kiste nicht hätte auch eleganter lösen können wird sich im Nachgang so eh nie abschließend bewerten lassen, hierfür hätte man die berühmten Doppelblindstudien gebraucht die man schlicht nicht hatte.
Wir werden uns nun mal darauf einstellen müssen, dass nach SARS-CoV-2 oder Covid19 irgendwann CoV-3 bis 5 oder Covid21 bis 23 vorbeischauen werden. Auch das wird dann bedauerlicherweise wahrscheinlich mit Todesfällen verbunden sein, nur wäre es dann wünschenswert wenn man sich bis dahin Gedanken darüber gemacht hat wie man solchen Situationen begegnet ohne die von Fr. Solberg oben verlinkten "Panikreaktionen".