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Terao
Ich gebs ja zu, selbst wenn ein Topf mit 20 l heißem Wasser umkippt (nicht: explodiert), dürfte wohl kaum ALLES hinüber sein. Dann hätte man sicher gleich alles, was noch zu retten war (Schlafsäcke, einen Rucksack, der in der anderen Ecke stand usw) mitgenommen, wenn man das Zelt für die Nacht schon aufgeben musste. Aber bei Bomben, da hat Fry_ recht, ist eine Flucht ebenfalls keine rationale Handlung. Ist also auch nix gewonnen.
Rational nicht, aber wir sind uns doch einig, dass die in Panik abgehauen sind. Rational ist ohne Schuhe durch die Eiswüste stapfen sowieso nicht.
Ich sage ja auch nicht, dass die Raketen-Theorie stimmt, ich halte sie nur für die bisher überzeugendste. Ich würde jedenfalls rennen, wenn ich eine Explosionskette auf mich zukommen höre..
Edit: Aus der Wiki Diskussion:
Zitat:
Die Sache mit der Zunge geht ziemlich eindeutig auf einen Übersetzungsfehler zurück. Wahrscheinlich bewußt, um die Story spannender zu machen. In einem Forum (habe den Link hier leider nicht zur Hand) hat sich jemand die Mühe gemacht, die russ. Originalberichte zu übersetzen. Demnach lag die betreffende Leiche in einem Fluß (unterhalb der 4 Meter Eisdecke), es war dort also relativ warm und gefehlt hat mehr oder weniger der ganze Gesichtsschädel, da er einfach verwest ist. Es gibt da auch Photos, die habe ich mir aber nicht angesehen. Auch die anderen später gefundenen Leichen waren in einem, sagen wir es mal so, der Umgegbung entsprechenden Zustand: 4 Meter Schnee, Geröll darüber, darunter wärmere STellen mit Fließwasser. Da die eine Leiche mit dem Gesicht genau im Fluß lag, die andere aber nicht direkt, erklärt sich auch, warum bei allen Entstellungen nur bei einer der Gesichtsschädel bes. betroffen war. Kriminalfall ist auzuschließen - keine weiteren Spuren, kein Motiv, kein entsprechender Befund.
Und von derselben Seite (finde ich bisher den am Besten dargestellten Ablauf):
Zitat:
Mir erscheint folgender Ablauf am wahrscheinlichsten: Irgendein unaussprechliches Grauen veranlaßt die neun Sportler zu panischer Flucht. Sie rennen bergab bis zum nächsten Waldrand, wo sie innehalten und sich ihrer Lage klar werden.(Ich bitte zu beachten: Die neun Menschen handeln ab hier zielklar und kämpfen um ihr Leben. Nichts mehr von Psychose, Kälteidiotie oder Vergiftung) Als erstes entzünden sie ein Feuer. Dazu wird jemand auf diesen großen Baum gestiegen und innen Äste ausgebrochen haben, die sind trockener und nicht von Schnee bedeckt. Dabei (oder bei einem Versuch, auf den Baum zu klettern, um zu sehen, ob die Gefahr noch da ist) stürzt einer (Rustam Slobodin) den Baum hinunter und zieht sich eine nicht weiter schlimme Kopfverletzung zu. Dann überlegen die Neun, was zu tun ist, denn das Feuer wird ihr Leben nur um wenige Stunden verlängern. Drei Personen (der Leiter Djatlow, Rustam Slobodin und eine der Frauen, Zinaida Kolmogorowa) versuchen, zum Zelt zurückzukehren (um etwas zu holen?), und erfrieren auf dem Weg. Inzwischen (oder schon zuvor) sind die zwei erfroren, die man später an der Feuerstelle gefunden hat. Das Feuer muß richtig gebrannt haben, denn die beiden Leichen weisen an Fuß bzw. Unterschenkel starke Verbrennungen auf, bei Kriwinoschenko ist das Schienbein regelrecht verkohlt. Die zweite Frau, Dubinina, schneidet oder reißt bei Kriwinoschenkos Leiche ein Stück Hosenbein ab und steckt ihren Fuß hinein (naheliegend; aus Hosenbeinen und Ärmeln lassen sich gut Socken bzw. Handschuhe improvisieren). Als Djatlow und die zwei anderen nicht wiederkommen, entschließen sich die vier noch Lebenden, zum Basislager loszulaufen, und gehen dazu bergab (wird beim Surviving gelehrt: Talwärts gehen und Bachläufen folgen). Dabei stürzen sie nach ca. 70m Weg einige Meter tief in eine kleine Schlucht und erleiden die stumpfen Kopf- bzw. Brusttraumata. Diese drei sterben bald. Der letzte Überlebende, Kolewatow, nimmt sich den Pelzmantel der toten Frau, stirbt aber trotzdem noch am selben Ort wie die drei anderen.
EDIT:
Und nach dem hier ist die Lawinentheorie auch wieder im Rennen:
Zitat:
Die russische Quelle kann recht glaubhaft belegen, dass durchaus viele Indizien für eine Lawine bzw. einen lokalen Abrutsch von Schneemassen sprechen. Unter anderem hat die Gruppe das Zelt tief in den Schnee eingegraben, um Schutz vor dem Wind zu haben, das ist auch auf dem ersten Bild im Artikel gut zu sehen. Irgenwann ist die Schneewand über dem Zelt instabil geworden, schließlich zusammengebrochen und hat das Zelt unter sich begraben (hintere zwei Zeltstangen waren gebrochen) und die Verletzungen (die schweren sind allesamt aufgrund einer Druckbelastung entstanden) verursacht. Das Zelt war also verschüttet, ein paar Mitglieder bereits schwer verletzt, dadurch haben alle erst einmal in Panik das Zelt verlassen und dabei die Zeltbahn aufgeschlitzt. In direkter Umgebung um das Zelt hat man keine Spuren gefunden, erst ab ca. 15-20m, was für eine Verschüttung durch Schnee spricht. Auch hat ein Mitglied des Suchteams explizit angegeben, dass sie nur 8 Spuren gefunden haben, und eine neunte trotz Suche nicht ausmachen konnten; das spricht dafür, dass ein Mitglied aufgrund seiner schweren Verletzungen von anderen getragen werden musste.
Weiter lief es dann im Wesentlichen so ab, wie von der IP 84.179.212.12 beschrieben, mit der Ausnahme, dass ein Teil der Gruppe eben bereits schwer verletzt war. Die Gruppe begab sich zunächst zum Waldrand und versuchte, dort ein Feuer zu entfachen. Nachdem absehbar war, dass sie das Feuer nicht lange am Brennen halten konnten, versuchten Djatlow, Kolmogorowa und Slobodin, zum Zelt zurück zu gelangen, um dort Kleidung und Ausrüstungsgegenstände zu holen. Dabei kamen jedoch alle drei um. Für die übrigen wurde nach einiger Zeit klar, dass die drei nicht zurückkommen, und Kriwonischtschenko und Doroschenko waren bereits erforen, so begaben sich die restlichen zur Schlucht. Man hat in der Schlucht neben den Leichen einen Unterschlupf aus Ästen gefunden, die Expeditionsteilnehmer hatten sich also absichtlich dort hinunter begeben, um nach Verlöschen des Feuers Schutz vor dem Wind zu haben.
Wobei ich mich da frage, kann man panisch einen Kameraden anderthalb Kilometer durch dicken Schnee tragen und dabei die Schuhe vergessen?