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CeKaVau
(Einschub: Die These "nicht für den Nahkampf gedacht" würde ich komplett ablehnen, aber darüber können wir ja mal andermal diskutieren.)
Lies dir mal das Interview von Kase durch, was die noch unter Funakoshi trainiert haben. Angriff Oizuki, Block Konter. Oder Randori. Viel Mae Geri. Kein Kaie, keine Würfe, keine Arm Locks,... Wo man da was anderes als Mitteldistanz sehen will, keine Ahnung.
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O.B.d.A. ist das bei uns so, das Chudan-Zuki bis zur Wirbelsäule ausgeführt werden sollen.
Ja und? Da wo der andere landet oder da wo er steht? In letzterem Fall, reicht ein Schritt zurück um weg zu sein. Darf man halt nicht zu langsam sein. Wenn der andere noch näher rankommt, ist das unrealistisch, denn erstens stehst du dann in direkter Schlagdistanz und zweitens geht dann kein vernünftiger mensch nach hinten.
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Bei Kihon- und Jiyu-Ippon-Kumite lege ich Wert darauf, dass der Angriff mit 110% und vollem Willen zum ernsthaften Treffer durchgeführt wird. Allerdings wird der Angriff abgebrochen oder zumindest der Kontakt reduziert, wenn Tori merkt, dass Uke versagt. Das Ziel der Übung liegt für mich darin, Uke ordentlich unter Druck zu setzen.
Das sind Basics. Nichts besonderes.
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Er soll trotzdem noch mit starken Techniken (und Stand!) blocken, ausweichen und kontern.
Was heisst denn für dich blocken? Auf den Arm hauen? Nee, oder? Entweder bist du aus der Distanz raus oder du wirst getroffen. Wenn einer so angreift, wie du selber es oben beschreibst, haust du den Arm nicht weg. Leute, die noch in der Distanz sind und mir auf den Arm hauen werden getroffen. Aus Prinzip.
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Für meinen Geschmack steht im Video Tori etwas zu weit weg.
Für mich auch. Schrub ich ja.
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Uke steht im Konter lächerlich weit weg.
Sehe ich anders. In der Grundform geht der Konter bis zum Anzug. Der darf da gerne auch ausgereizt sein. in der freieren Form (geschnappter Gegenangriff) dann natürlich nicht mehr. Da wir dann auch mehr mit dem hinteren Bein gearbeitet.
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Uke will Sun-dome einhalten, das ist ja an sich Okay. Sun-dome heißt aber, Wirkung erzielen zu können, aber darauf zu verzichten. Uke steht aber voll ausgefahren da; hinteres Knie durchgedrückt, Hüfte frontal, Arm gestreckt. In dieser Position hat er schön 3cm Abstand zum Ziel. Er könnte gar keine Wirkung erzielen, selbst wenn er es wollen würde.
S.o. In der Grundform ok. In der freieren From wir mit viel mehr Druck auf dem hinteren Bein rausgegangen, so dass mehr Schub nach vorne im Konter kommt.
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Bei uns wird das so gemacht, dass die Distanz mit der Beugung des hinteren Knies kontrolliert wird. Das heißt, ich bin immer in voller Wirkungsdistanz, Hüfte ist frontal, Arm ist ausgefahren. Die fehlenden 10cm könnten durch die restliche Streckung des hinteren Knie überwunden werden. Meiner Meinung nach schult man so das Auge für die richtige Distanz.
Bei uns im Grunde ähnlich. Wofür man allerdings 10cm braucht, verstehe ich nicht. Imho viel zu viel. 3-5cm reichen vollkommen. Wer schlägt denn schon in echt bis zur Wirbelsäule? So ne Rippe ist doch viel früher durch und Leber und Milz auch. Und am Solar Plexus muss ich auch keine 10cm eindringen.
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Die Schwierigkeiten für Tori sind im Übrigen auch nicht zu unterschätzen. Voll reinzubrettern und den Partner trotzdem zu schützen, wenn der in den Schlamm haut, ist schwierig.
Ich sagte „eher“. D.h. nicht, dass der andere nichts zu arbeiten hat.
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Auch diese These würde ich komplett ablehnen. Ich schaffe es sehr sehr häufig, auf Lehrgängen Leute mit einem simplen Oi-Zuki abzuschießen. Ich ich bin langsam; damit meine ich laaaaangsam. So langsam, dass es einigen meiner Schülern locker gelingt, wiederum mich im Training mit einem simplen Oi-Zuki abzuschießen.
Ich habe keine Ahnung, wie schnell du bist aber die Leute auf Lehrgängen... naja. Die meisten sind ja schon gar nicht gewohnt, dass man aus vernünftiger Distanz mit Trefferabsicht angreift.
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Bei uns ist das so (und auch das ist ein Erbe des Fuchs'schen Trainings), dass alle Bewegungen als Ganzkörperbewegungen ausgeführt werden. Das heißt, bleiben wir beim Beispiel beim Oi-Zuki, dass im Moment in dem mich der hintere Fuß beginnt nach vorn zu beschleunigen, meine Hand ebenfalls mit dem Schlag beginnt. In dem Moment, in dem der Fuß vorn landet (oder kurz davor) ist der Zuki fertig. Der ganze Körper bewegt sich als Einheit.
Der Arm ist doch viel schneller als die Schrittbewegung. Wenn die gleichzeitig starten, musst du irgendwo zwischendrin wieder verzögern, was imho keinen Sinn ergibt oder du fällst am Ende rein, weil der Arm bereits gestreckt ist. Ich würde den Schlag in etwa dann auslösen, wenn der hintere den vordern Fuß überholt bzw. kurz davor.
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Das hat, unter anderem, die Konsequenz, dass zu dem Zeitpunkt an dem sich meine Füße passieren, der Tsuki schon halb im Ziel ist. Man hat fast keine Chance, so ein Ding abzuwehren, es sein denn Doppelblockade verbunden mit Ganzkörperbewegung in der Verteidigung.
Also, du fällst im Grunde rein. Dann verstehe ich auch, warum du die Leute triffst. Das ist meiner Meinung nach nicht im Sinne der Übung, sondern gepfuscht. Im Grunde im Stand geboxt. Warum sollte ich da noch eine ganzen Schritt rückwärts machen? So macht die Übung eigentlich überhaupt keinen Sinn
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Gerade bei Uchi-Uke, der von dem meisten in extrem abgehackter Eins-Zwei-Manier durchgeführt wird, sind die allermeisten völlig aufgeschmissen. Es gab auch schon witzige Vorfälle, in denen ich beschuldigt wurde, meine Technik müsse falsch sein. Warum? Weil ich treffen würde. Ach *seufz*, kein Wunder, dass von vielen auf das Shotokan und dessen Kampftauglichkeit so herabgeblickt wird.
Ich führe den eher fließend mitnehmend und den Konter einleitend aus.
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Ach ja, und wer mal den Oi-Zuki von Andre Bertel gesehen hat, der weiß auch wo der Bartel dem Most herholt.
Kenn ich nicht in live. Aber als ich angefangen habe, Anfang der 80er, da waren gute (und gefährliche) Oizuki noch weit verbreitet.
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Unter Kontrolle des Angriffsarms verstehe ich etwas völlig anderes. Wenn das Zurückgehen die eigentlich Abwehr ist, so ist der Uchi-Uke Zeit- und Energieverschwendung. “Do nothing which is of no use”, gelle. Wir haben doch alle unseren Musashi gelesen.
Kannst ja gerne kontern, wenn der Arm da noch ist. Ersten muss man ja auch mal einen Arm wegräumen und Platz schaffen und zweitens sollte man in irgendeiner Weise sicherstellen, dass der nicht nochmal schlägt. In dem Video ist ja klassisch Hente. Kannst den Arm natürlich auch schocken. ich persönlich mag lieber mitnehmen. Aber direkt mit Kizami kontern gibt leicht Arm gegen Arm. Ich glaube, das funktioniert nicht wirklich
Hatte das Gürteltier nicht neulich von so einer Stochertechnik berichtet? Ich glaube, ich weiß, was es meinte. Extrem fies und schwer zu verteidigen. Da ist ein wenig sperren mit Uchi Uke schon mal hilfreich.
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Hier kann man (zumindest prinzipiell) erkennen, wie bei mir Doppelblockade und Angriffsarmkontrolle ansatzweise aussieht.
Das ist aber jetzt auch was ganz was anderes als Ippon Kumite. :confused: