Na, beim Erfrieren dämmert man doch eher allmählich weg. Kann mir sehr gut vorstellen, dass er sich durch den Schmerz wachzuhalten versuchte.Zitat:
Sag doch mal irgendeinen anderen Grund warum er seinen eigenen Arm angefressen haben könnte
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Na, beim Erfrieren dämmert man doch eher allmählich weg. Kann mir sehr gut vorstellen, dass er sich durch den Schmerz wachzuhalten versuchte.Zitat:
Sag doch mal irgendeinen anderen Grund warum er seinen eigenen Arm angefressen haben könnte
Ich habe im Netz für mich neue Argumente gefunden:
- Zelt: es existieren kurze horizontale Schnitte in Augenhöhe bei im Zelt sitzende Personen: Schlitze zur Überwachung des Außengeländes
- Wahl des Zeltplatzes auf einer Hochebene: Kein Feuerholz und Nachteil von Wind, Vorteil der Übersicht nach allen Seiten
- Vorfall nicht in der Nacht, nach Analyse der Fotos (Kameraeinstellung und Empfindlichkeit des Films) und die Sonnenscheindauer am Pass, → Zeltaufschlagen um ca. 15:00 Uhr
- Wahl des Ortes vom Lagerfeuer: In Sichtlinie vom Zelt hinter der Zeder(Oder was auch immer-Baum :D)
- Gebrochene Äste am Baum geben Blick auf Ebene und Zelt frei
- Alle Leichen wurden nicht in Embryonalstellung gefunden → der klassischen Haltung Erfrierender
- Verletzungen mehrere Männlicher Opfer an den Knöcheln → Faustkampf?
- Eine männliche Leiche der zuerst gefundenen hat ein geschwollenes Gesicht: Verletzung muss längere Zeit vor dem Erfrieren stattgefunden haben, kann nicht im Todeskampf passiert sein
Was folgt daraus - dass die Gruppe verfolgt wurde/sich verfolgt gefühlt hat? Dass es zu physischen Auseinandersetzungen (mit den Verfolgern?) kam? Offenbar aber eher in Form einer "Schlägerei" als gezielt tödlicher Gewalt (zumindest Messer hatten sie ja ganz offensichtlich zur Verfügung)?
Würde alles aus meiner Sicht noch am ehesten für eine Einheimischengruppe sprechen, die die Wanderer in erster Linie vertreiben wollte, und sie dabei letztlich in den Tod getrieben hat. Ohne allerdings, und das wundert mich dabei schon, irgendeine Mühe darauf zu verwenden, die Leichen anschließend verschwinden zu lassen (was kein Problem gewesen wäre), Spuren zu beseitigen oder sich irgendwas von der Habe der Toten (immerhin vollwertige Bergausrüstung) anzueignen.
Oder doch Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe?
Wurde eine richtige toxikologische Untersuchung gemacht ? Vielleicht hat ein Idiot sich einen "Scherz" erlaubt und was in den Topf geschmissen, Pilze, LSD, usw.
Die Drogengeschichte hatten wir auch schon. Im Essen kann eher nix gewesen sein, weil das wohl zum Todeszeitpunkt schon 8 Stunden her war.
Und ganz ehrlich, es überzeugt mich auch nicht. Von 9 Leuten wäre ja doch bei wenigstens EINEM noch genug Überlebensinstinkt durchgekommen, dass er mal auf die Idee kam, dass es im Schlafsack möglicherweise doch wärmer war, BEVOR alle schön der Reihe nach erfroren waren.
Ich meine, bei der Klamottierung, die sich jetzt doch herausgestellt hat, mit Feuer und massiver körperlicher Aktivität, muss es ja doch eher Stunden gedauert haben, bis auch der letzte tot war.
Mir scheinen dafür viele Handlungen auch viel zu rational und zielgerichtet, die NACH der Flucht aus dem Zelt stattgefunden haben.
Mal simpel gesprochen:
Wenn man lieber halb nackt im tiefsten Schnee erfriert als es sich zu trauen zum Zelt zurück zu gehen, dann muss man vor etwas eine unglaubliche Todesangst gehabt haben. Besonders, wenn man sein Zelt von innen aufschlitzt und panisch losstürmt.
Ein Problem mit den Hypothesen, die auf Bedrohung durch Fremdeinwirkung Tiere, Einheimische usw. aufbauen, ist, dass es keine entsprechend zuordenbaren fremden Fußspuren usw. gegeben zu haben scheint. Außerdem wurde offenbar auch nix geklaut.
Für solche Hypothesen sprechen (möglicherweise) gewisse Verletzungen der Personen, die sich am Ende nicht in der Schlucht befanden, der merkwürdige (hochgelegene) Ort für das Zelt nur wenige Kilometer von der letzten Station und die als "Beobachtungsschlitze" deutbaren kleineren Schlitze in der Zeltwand, welche beim Sitzen genau in Augenhöhe waren. Außerdem könnte "Gefahr von Außen" auch erklären, warum eines der Opfer bei der Flucht aus dem Zelt außgerechnet eine Fotokamera (aber keine Schuhe) mitgenommen hat - leider war der Film durch das Schmelzwasser unbrauchbar.
Die Sache bleibt rätselhaft. Vielleicht kann man die Verletzungen der Personen, die sich nicht in der Schlucht befanden, doch irgendwie anders als durch Gewalteinwirkung erklären?
Es gibt eine Russische ausführliche Seite zu dem Thema: Murders
Da ich mit Google übersetzen muss, für mich eine zimlich wilde James-Bond-Geschichte.
Aber ohne das drumherum: Die Grundaussage ist, daß die Gruppe auf zwei drei Profis gestoßen ist, die die Gruppe aus dem Zelt gezwungen hat und ohne Schuhe und Jacken mit vorgehaltener Waffe verscheucht hat. (Kein Schusswaffengebrauch um keine Spuren zu hinterlassen). Die Gruppe hat sich dann bei der Kiefer geteilt in die eine Hälfte die das als Überfall eingestuft hat und dachte es sei vorbei und ein Lagerfeuer gemacht hat. Und die andere Hälfte die daran nicht glaubte und sich die Höhle in der Schlucht gebaut hat. Als die Mörder dann das Feuer gesehen haben, wurden dann die dort versammelte Teilgruppe zum Teil gefoltert, einer hat sich auf den Baum geflüchtet und ist erst erfroren heruntergefallen, später wurden die anderen in der Schlucht umgebracht.
Jetzt kommt das KKB ins Spiel: Die Verletzungen (nachzulesen in den Autopsieberichten) kommen nach dieser Meinung hauptsächlich daher, daß ausgebildete Profis die Gruppe zum Aufgeben/Erfrieren bringen wollte, ohne ihre Schusswaffen einzusetzen, also Mit KK !!!
Daher kann diese These sehr gut hier im Forum Diskutiert/gestützt/widerlegt werden :)
Die Rippenbrüche der Opfer im der Schlucht z. B. werden nicht auf Stürze die Schlucht hinunter auf Felsen zurückgeführt (warum sind dann nur die Rippen gebrochen und nicht das Schlüsselbein?) sondern auf KK-Techniken. Es wird z. b. von einem Mitglied, von dem auf Fotos bewiesen ist, daß er ein Finnenmesser trug, eine Verteidigung mit diesem Messer unterstellt, und eine Verletzung/Abwehr durch die Profis nach diesem Muster:
Jetzt die Frage: Sind durch Armstreckhebel und Knieangrif zum Brustkorb solche Verletzungen möglich?
Grüße
Hmm... davon ist auf diesen Bildern allerdings nicht zu sehen..
http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0031.jpg
http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0032.jpg
Außer man meint das hier, aber das wirkt auf mich auch nicht wie ein Sichtschlitz:
http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0030.jpg
Das hätten sie sich aber wieder selbst zunichte gemacht, da sie auf einer Seite des Zeltes Schnee aufgeschichtet haben..Zitat:
[*]Wahl des Zeltplatzes auf einer Hochebene: Kein Feuerholz und Nachteil von Wind, Vorteil der Übersicht nach allen Seiten
Hast du dazu genauere Infos? Ich sehe nicht ganz wie ich von der Zeit des Zeltaufbauens auf die "Unglücks"zeit schließen kann.Zitat:
[*]Vorfall nicht in der Nacht, nach Analyse der Fotos (Kameraeinstellung und Empfindlichkeit des Films) und die Sonnenscheindauer am Pass, → Zeltaufschlagen um ca. 15:00 Uhr
War eine Fichte soweit ich mich erinnere ;)Zitat:
[*]Wahl des Ortes vom Lagerfeuer: In Sichtlinie vom Zelt hinter der Zeder(Oder was auch immer-Baum :D)
Das ist der BaumZitat:
[*]Gebrochene Äste am Baum geben Blick auf Ebene und Zelt frei
http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0027.jpg
Hmm... So viele Äste hatte der Baum doch gar nicht. Oder beziehst du dich auf die Äste in der Baumkrone?
[/QUOTE]
Zu der Theorie mit den Waffen:
Inwiefern sollten denn die Männer keinerlei Spuren hinterlassen haben?
Wieso starben drei Mitglieder auf dem Rückweg zum Zelt (wenn sie gefoltert wurden)?
Wieso hatte einer der vier in der Schlucht die Kleidung der anderen an, wenn sie doch zur gleichen Zeit von den Unbekannten getötet wurden?
Und warum das Schlüsselbein nicht durch ist, lässt sich einfach erklären: vielleicht ist er da ja nicht drauf gefallen?
Und warum sollten Unbekannte mit Schusswaffen die Expeditionsteilnehmer überhaupt erfrieren lassen wollen? Es gibt doch einfachere Methoden die umzulegen (auch ohne allzu viele Spuren zu hinterlassen), und selbst die Erfrierungsgeschichte hätte sich wesentlich einfacher lösen lassen..
Also ich bin nicht davon überzeugt. Zu viele Löcher in der Geschichte..
Auf den Bildern selbst ist in der Tat nicht zu erkennen, wie die Schnitte angebracht wurden (nämlich von innen). Ich habe aber irgendwo in den Dokumentationen gelesen, dass dies bei der Untersuchung daran festgestellt wurde, dass manche der von innen angesetzten Schnitte nicht (bzw. nicht direkt) durchgegangen sind.
@ThiS: Das sind Argumente der oben verlinten "murder"-Seite, nicht meine, kann nicht alle unterstützen. Habe sie nur aufgeführt, da Wiki nicht so ausführlich ist und auf deutschsprachigen Youtube die Ufos die Hauptrolle spielen :D
Der Fall ist für ich interessant, da er gut dokumentiert ist durch die Teilnehmer selber (Fotos, Tagebuch) und später durch die Untersuchung (Fotos, Autopsieberich...) und trotzdem nicht gelöst. Ich selber tendiere Richtung gewaltsamer Tod wegen der Art der Auffindung der Leichen und der Verletzungen. Allerdings ist mir Schleierhaft, wer im Winterlichen Ural eine 9Köpfige Ski-Studentengruppe meuchelt.
Es gibt ein umfangreiches Forum in russisch, in dem alle möglichen und unmöglichen Theorien aufgefürt und widerlegt werden: :D
Dyatlov Pass: Forum zur Forschung über den Tod der Dyatlova-Reisegruppe
Um den Faden weiterzuspinnen: Die schweren Verletzungen der letzten gefundenen durch eine Lawine oder Absturz in eine Schlucht zu erklären kann ich bei diesen 3D-Bildern nicht folgen.
http://img-fotki.yandex.ru/get/6444/..._XXXL.jpeg.jpg
http://img-fotki.yandex.ru/get/6426/..._XXXL.jpeg.jpg
Auf Wunsch des TE umbenannt. ;)
Habt ihr schon den Grenzwissenschaftenartikel gesehen? Gerade neu!
grenz|wissenschaft-aktuell: Autor will Rätsel um "Djatlow-Pass-Unglück" gelöst haben
Der Artikel bringt keine neuen Fakten - und "Infraschall durch Höhenwinde löst Panikattacke aus" kommt mir wie totaler Murks vor. Die Prämisse des "irrationalen" Verhaltens ist zudem falsch - man hat das Zelt zwar schnell verlassen und z.T. ohne Schuhwerk, aber leicht bekleidet waren sie ja nun nicht, wie wir uns an dem anderen Material überzeugen konnten.
Und zu welchem Schluss kommt ihr persönlich so? Bzw. was ist nun vorgefallen?
Die Theorie "Leute sind im Dunklen wegen nem Feuer im Zelt in die falsche Richtung gelaufen und haben den Rückweg nicht gefunden" halte ich bis jetzt für plausibel. Ein Verbrechen kann man natürlich nicht ausschliessen, wenn die Spurenlage so ist wie teilweise angedeutet. Gerade die schweren Verletzungen müsste man mit Erfahrungswerten deuten, also ob die durch Schneelast entstanden sein könnten, durch Sturz, oder ob da quasi einer mit Wucht gegen den Brustkorb getreten haben muss. Oder mit dem Gewehrkolben reingehalten. Oder halt was Blödes, Militärflugzeug im Manöver schmeisst irgendeinen Schei$$ aus Versehen im falschen Gebiet ab, und da steht halt dummerweise ein Zelt.
Meine private Meinung ist eine Gewalttat. Leichen erfroren auf dem Rücken liegend und einen Busch umklammernd, andere schwere innere Verletzungen usw...
Bin halt kein Experte. Was mir fehlt: Die original Autopsiebereichte ins Deutsch von einem Arzt übersetzt. Und dann österreichische Mediziner fragen, die Erfahrungen mit in den Alpen erfrorenen Bergsteigern haben. Würde mich schon interessieren.
Die Inneren Verletzungen als "Lawinenunglück" oder durch "4Meter Schneelast" zu erklären, glaub ich nicht, bei Lawinen erstickt man, und der Ötzi war Jahrhunderte in einem Gletscher eingefroren, und die Knochen sind zum größten Teil ganz.
Wofür ich gar keine Erklärung habe: Wer und warum hat gemeuchel?
Ich habe den Fred nur überflogen, aber finde das Thema interessant, da ich mich damals schon damit beschäftigt habe :)
Was sich mir bis heut nicht erklärt ist, warum ein gewisser Teil der Klamotten der "Opfer" radioaktiv verseucht war und der andere Teil nicht. Das will mir nicht einleuchten...
Bei Lawinen erstickt man durchaus nicht unbedingt, ein Bekannter wurde bei einer Skitour von einem Schneebrett in ein Waldstück gerissen, er wurde nicht verschüttet, allerdings von dem Schneebrett gegen x Bäume geschleudert und hatte entsprechende Verletzungen, an denen er auch starb, da kommt es also auch auf die Umstände an! Und so ein Schneebrett muß nicht groß sein, das entwickelt schnell eine starke Dynamik, da bleibt keiner stehen, das von meinem Bekannten war nicht so groß, wie gesagt, er war nicht mal verschüttet!
Meiner Meinung nach hat sich die Gruppe wegen der Dunkelheit wahrscheinlich bei der Flucht in der Orientierung vertan. Als sie flohen, wollten sie - jedenfalls hätte das Sinn gemacht - zum Wäldchen mit dem Versorgungslager zurück. Dieses war nicht weit weg, weil sie an diesem Tag wegen des schlechten Wetters nicht weit gekommen waren. Tatsächlich war das Versorgungslager fast genau so weit entfernt wie das Wäldchen zu welchem sie nach der Flucht aus dem Zelt gelaufen sind! Der "Abstieg in die Schlucht" könnte daher immer noch der Versuch gewesen sein, das Versorgungslager wiederzufinden - leider war es im anderen Wäldchen.
Ich glaube,Ihr habt alle zu viele Spekulatiuskekse gegessen.
SPEKULATIons-Kekse.....
...`n guten Rutsch und so wünscht kigger...
Die Jungs wurden im Zelt von der Lawine erwischt... Dabei haben sich die Jungs die inneren Verletzungen zugezogen...
Dann von innen mit dem Messer raus aus dem Zelt.
Dann wollten die möglichst schnell ins Basislager um die verletzten zu versorgen.
Den Verletzten wurde zusätzliche Kleidung gegeben um deren überleben bestmöglich zu sichern.
Die Schuhe waren vlt. vorm Zelt oder so, aber auf jeden Fall nach der Lawine unauffindbar.
Dann haben die aufgrund von vlt. Panik oder übereilter Schlussfolgerung den falschen Wald angepeilt in dem sie das Basislager Vermuteten...
Der Rest ist Geschichte...
Die Zunge kann der Typ sich beim Aufprall der Lawine auch schlicht und ergreifend einfach abgebissen haben.
Und zum Thema Radioaktivität ist die Erklährung so gut wie jede andere
Zitat:
Bei dem damals noch relativ lockeren Umgang mit radioaktiven Stoffen, mögen diese vielleicht schon von Anfang an in der Kleidung verarbeitet gewesen sein (bspw. in Farbstoffen), weshalb auch nur diese Kleidungsstücke die Radioaktivität aufwiesen.
So im Groben denke ich war es das ungefähr ... Ein (lokal begrenztes) Schneebrett direkt am Hang über dem Zelt scheint mir inzwischen der naheliegendste Auslöser für die Panik und das Aufschneiden des Zeltes von innen. Die Schuhe waren/blieben im Zelt - man hatte die offenbar schon ausgezogen für die Nacht, zum Anziehen war/schien keine Zeit.
Die Zunge gehörte einer Frau (sie befand sich unter den zuletzt Verstorbenen in der Schlucht). Das mit der Radioaktivität sehe ich auch so - ein "red herring". Ebenso wie die orangefarbenen Kugeln/Raketenschweife - die mag es zwar in der Nacht am Himmel gegeben haben, aber ich glaube nicht (mehr), dass die für die Panik verantwortlich waren.
Ich muss mal die Argumente gegen eine Lawine hier aufführen, sonst denken noch Manche, das Rätsel sei hiermit gelöst :D
Zur Lawine:
- Das Gebiet ist nicht für Lawinen bekannt, die Hangneigung ein paar Grad unterhalb der üblichen Grad für Hänge mit Lawinengefahr
http://www.ermaktravel.com/photo/ind...8a3b5afe_L.jpg- Offizielle Protokoll-Bericht der Suchmannschaft über das gefundene Zelt:
"Der Zeltplatz befindet sich auf der Nord-Ost-Hang des Berges 1079 (Kholat Syakhl offizielle Bezeichnung) an der Mündung des Flusses Auspiya. Zeltplatz befindet sich 300 Meter von der Spitze des Berges 1079 mit einer Neigung von 30 °. Aufbauort besteht aus einer Unterlage, eingeebneter Schnee, dessen Boden aus 8 Paar Skier (für Zelt Unterstützung und Isolierung) besteht. Das Zelt wurde abgspannt mit Ski-Stöcken und fixiert mit Seilen. Auf dem Boden des Zeltes wurden 9 Rucksäcke mit verschiedenen persönliche Gegenständen entdeckt, Jacken, Regenäntel, 9 Paar Schuhe. Es wurden auch gefunden: Hosen für Männer,und drei Paar Stiefel, warme Fellmäntel, Socken, Mützen, Ski-Mützen, Geschirr, Eimer, Herd, Axt, Säge, Decken. Lebensmittel: Kekse in zwei Taschen, Kondensmilch, Zucker, Konzentrate, Notizbücher, Landkarten und viele andere kleine Gegenstände und Dokumente, Kamera und Zubehör."
Also von einer von einer Lawine zerstörtem Zelt ist nicht die Rede, obwohl die Suchmannschaften und die Einheimischen mit diesem Thema sicherlich erfahren waren.
- Gruppentagebuch berichten von einer ziemlich dünnen Schneedecke. (wie auch auf den Fotos eindeutig erkennbar...)
- Die Beobachtung der Fußspuren hat ein selbstständiges Verlassen des Zeltes aller Teilnehmer ergeben, niemand wurde getragen oder geschleift. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass drei Menschen mit gebrochenen Rippen und den weiteren durch die Autoposie festgestellten tödlichen Verletungen überhaupt transportabel waren.
- Die Teilnehmer der Gruppe mit den stärksten und tödlichen Verletzungen wurden am weitesten vom Zelt entfernt gefunden.
- Zelt: Das Zelt war eine Eigenkonstruktion, zusammengenäht aus zwei Militärzelten. Es wurde abgespannt duch umgekehrt in den Schnee gesteckte Ski-Stöcke. Mit den Fotos kann man sehen, daß Wochen nach Aufbau des Zeltes die vertikale Position der Skistöcke nicht verändert war. Der Eingang ist immer noch abgespannt. Nur der Mittelteil (durch extra Abstpannungen normalerweise nach oben gezogen) ist eingefallen, entweder durch die Flucht durch die Zeltwand oder gesammelten Schnee durch den Wind auf dem Zelt.
http://www.ermaktravel.com/photo/ind...loff_group.jpg
http://www.ermaktravel.com/photo/ind...20-%20Copy.jpg
Nebenher:
- Die Feststellung daß die Zunge fehlt, steht im Autopsiebericht, rätselhaft ist, warum nicht auf den Grund und den Zustand der umligenden Gewebe eingegangen wird.
- Die Radioaktivität wurde nur beid der Kleidung einer Person gefunden.
- Semen Zolotarev, derjenige der mit einem Altersabstand von ca. 15 Jahren aus dem Rahmen fällt, und auch kurzfristig zur Gruppe gestoßen ist, hat sich dort unter falschen Namen "Sasha" oder "Alexander" eingeführt. Er war der Weltkriegsveteran, dessen Jahrgang eine Überlebenschance von 3% hatte...
- Von einer "Schlucht", in der die zuletzt gefundenen Teilnehmer gefunden wurden, die die gebrochenen Rippen usw. erklären würde, kann nicht die Rede sein...
http://www.ermaktravel.com/photo/ind..._60[1].jpg
Grüße
Lag diese Leiche nicht mit dem Gesicht im Bach ?
Der Zustand wird allgemein so bescheiden gewesen sein, dass das Fehlen der Zunge (und wesentlich mehr Teilen des Gesichts) eben nicht als ungewöhnlich betrachtet wurde.
Ich finde, die vielen Rätsel die dieser Fall bietet verführen dazu, manche Details (wie die fehlende Zunge) rätselhafter zu sehen als sie sind.
An eine "Lawine" glaube ich auch nicht, aber das Abrutschen eines lokal begrenzten Schneebrettes direkt über dem Zelt halte ich für wahrscheinlich. Wie man auf dem Foto sieht, hatten sie das Zelt ziemlich tief eingegraben. Ich stelle mir vor, dass in der Nacht hangseitig von oben Schnee auf die (nichtzerschnittene) Dachseite gedrückt und das Zelt schließlich in der Mitte hat zusammenfallen lassen. Das kann schon Panik auslösen. Vielleicht haben sie in der Dunkelheit das Ganze schlimmer eingeschätzt als es war und sind fälschlich von einer großen Lawine ausgegangen.
Zum Thema "Schlucht" - das muss ja nicht der Grand Canyon sein, es reicht doch schon, wenn es ein paar Meter zum Bach steinig runter geht. Ich glaube auch nicht, dass die Verletzungen der Leute da auf "in die Schlucht fallen" zurückzuführen sind, sondern darauf, dass sie später unter Schneemassen begraben waren (weswegen man sie ja auch erst Monate später fand).
Ich finde in der Tat merkwürdig dass sich nicht alle die Rucksäcke und Klamotten gegriffen haben. Da muss man schon sehr in Panik sein dass man die 2 Sekunden nicht aufbringt. Ohne "Naturereignis" müssten da schon mehrere Leute offen sichtbar ne Kalaschnikov ins Zelt gehalten und rumgebrüllt haben, dass sich die meisten nicht mal ihre Schuhe nehmen.
Auf der anderen Seite, wenn das tatsächlich Soldaten aus welchem Grund auch immer waren, wird man entsprechende Details aus der "Untersuchung" herausgehalten haben. Ich kann mir nur keinen Grund vorstellen warum das eine Truppe gemacht haben soll. Die Sowjetarmee hätte überhaupt keine "Veröffentlichung" oder Protest fürchten müssen, wenn die die Leute nur da weg haben wollen gehen die bei Tag wo sie auch selbst was sehen hin, hauen denen auf's Maul, und sagen die sollen abhauen. Und das hätten die dann auch getan, mit ziemlicher Sicherheit.
Ich stelle mir eher mordsmässigen Krawall mit hellem Licht / Explosionen durch irgendein Manöver und Fehlabwürfe vor, das motiviert ziemlich, den Ort schnellstmöglich zu verlassen. Besonders wenn die Leute Kriegserfahrung hatten.
Interessante, tragische Geschichte. Könnte fast Inhalt eines Assessmentcenters für angehende Kriminalisten sein.;)
Sieht mir auch zu flach für eine Lawine aus, selbst ein Schneebrett, ich weiß nicht. OK, man ist nicht vor Ort, hab nur wenige Bilder gesehen... .
Sicher scheint wohl die Panik, ein offenbar unerwartetes, (Todes-?)Angst auslösendes Ereignis, das keine Zeit zu geben schien, die notwendige, eigentlich unerlässlichen Vorkehrungen (eben um die nächste Zeit zu überleben) angesichts des Wetters zu treffen.
Ich vermute sie wurden im (Tief-)Schlaf !! von den Ereignissen überrascht, geistig völlig benommen, keine Zeit rational zu verfahren, da lief erst mal alles über den "Hirnstamm": Gefahr, Flucht, nur weg hier.
Wenn da ggf Raketen flogen und nicht weit entfernt einschlugen, würde mich die o.a. Reaktion nicht verwundern.
Intercontinentalraketen flogen in der Nacht (man hat die Schweife als orangefarbene Kugeln gesehen), aber Hinweise auf zeitnahe Einschläge im Umkreis gibt es wohl nicht - auch wenn in der Gegend offenbar durchaus Metallschrott zu finden ist, der eventuell von Flugkörpern stammen könnte. Vor allem aber ist wohl keine einschlägige militärische Einrichtung in unmittelbarer Nähe verortet und das Gebiet war kein Sperrgebiet. Deshalb kommt mir die "Waffentest"-Theorie inzwischen nicht mehr so sonderlich wahrscheinlich vor.
ICBMs kann man nicht in komplett gesperrtem Gelände testen, so viel Stacheldraht hat nich mal Nordkorea. Da wird wohl einfach dünn besiedeltes Gebiet gewählt.
Und da purzelt bestimmt öfters mal was runter bei Tests.
Also hier gibt es eine Internetseite, in der die Originaldokumente der Behörden als Fließtext eingegeben sind, also mit Google übersetzbar!
Hibinaut
Ein Internetmythos wurde sofort zerstört: Die Zunge von Ljudmila Dubinina wurde wie Ihre Gesichtshaut und Lippen durch Verwesung im Wasser zersetzt. Steht so in der Autopsie.
Es sind auch viele Zeugenaussagen dokumentiert.
"Der Zeuge sagte aus: 17. Februar 1959 um 06.40 Uhr mit meinem südlichen Mark war sichtbare helle weiße Kugel Cetanzahl, die periodisch weiß umhüllt dichter Nebel. Innerhalb dieser Wolke hellen Lichtpunkt die Größe eines Sterns beobachtet. Von Zeit zu Zeit erhöhen oder zu verringern Volumen. Kugel zog von Süden nach Norden. Die Bewegung der Kugel wurde innerhalb von 8-12 m beobachtet" .
https://sites.google.com/site/hibina...etela-novikova
Hier wird von dem ominösen Skistock berichtet, der angsschnitzt/ gekerbt war. Das war verwunderlich, da die Skistöcke damals aus Bambus waren, durch schnitzen unbrauchbar wurden und in so einer Umgebung natürlich kein Ersatz zu bekommen ist.
https://sites.google.com/site/hibina...a-lebedeva-v-l
Der Vater von Kolewatow formuliert seine Ungläubigkeit so:
"Schließlich versammelten sich in der Gruppe winterharte und erfahrene Leute. Djatlow war das dritte Mal in dieser Gegend. Luda Dubinin selbst führte die Gruppe im Winter 1958. Viele von den Jungs (Kolevatov, Dubinin, Doroshenko) führten eine Fahrt nach Sayan durch. Sie konnten nicht nur durch den tobenden Schneesturm sterben."
https://sites.google.com/site/hibina...la-kolevatovoj
Der stellvertretende Vorsitzende des Tourismusvereins "Touristen Swerdlowsk":
"..Das Pfeifen des Windes, der Lärm, die Himmelserscheinung, auch nur eine einziger Schuss konnte sie nicht so erschrecken...Schließlich stelle ich fest, dass im Prinzip, nur eine bewaffnete Gruppe von Menschen, mindestens 10 Menschen, die Dyatlova Gruppe erschrecken konnte, obwohl keine Fakten von Anwesenheit von Fremden gefunden wurde."
https://sites.google.com/site/hibina...a-karelina-v-g
usw. Also viel hat sich bei der Rätsellösung seit Damals nicht getan...
Die Sache mit der Zunge dürfte damit immerhin ein für allemal geklärt sein. Das mit dem angekerbten Skistock hatte ich auch schon mal gelesen, aber wieder vergessen - das ist wirklich merkwürdig.
Warum wird die helle Kugel ignoriert, während eine Riesentruppe schwer bewaffneter Yetis herbeifabuliert wird die ohne Spuren zu hinterlassen die Gruppe mit Kalashnikovfeuer in der Nacht terrorisiert und in den Wald getrieben hat ? Auch ein winterharter Dosenesser wird nervös, wenn über ihm was explodiert.
Was die Kugel am Himmel (Schweif der Interkontinentalrakete) angeht, so meine ich, dass so etwas erst zu Panik führt, wenn dann auch noch was "runterkommt". Fry_ oben hat zwar Recht, dass man so etwas nicht auf offizielles Sperrgebiet beschränken kann - und komisches Metallzeugs findet man in dem Gebiet wohl auch -, aber ich habe bisher in den ganzen Berichten nix gesehen, was irgendwie auf Einschläge aus der Luft in unmittelbarer Nähe des Zeltes zur betreffenden Zeit hinweisen würde.
Hier auf dieser Russischen Kletterer-Seite wird ausführlich die Lawinentheorie vertreten, in Kombination mit einem Wetterumschwung/Temperatursturz.
Hier wird auch der angeschnitzte Skistock eingebaut. Trotzdem, in jeder bisherigen Theorie werden nicht passende Fakten passend gemacht, so meiner Meinung nach auch hier.
Wenn ich richtig verstanden habe, gehen die Autoren davon aus, dass das Zelt weiter oben aufgebaut wurde, und dann mit einem Schneebrett mit den Insassen ein Stück nach unten gerauscht ist.
Das zweite sind die schweren Verletzungen, die hier gleich am Anfang durch das Schneebrett entstanden sind. Es werden Ärzte zitiert, die eben bestätigen, daß man in Ausnahmesituationen mit diesen Verletzungen sich eben auch soweit fortbewegen kann. Trotzdem, die mit den schwersten Verletzungen waren am weitesten entfernt...
Also für mich auch nicht die Abschlusstheorie...
Grüße
Die russische Seite kann ich leider nicht lesen - was sagen die denn zum angeschnitzten Skistock? Die Schneebretttheorie halte ich ja auch für am wahrscheinlichsten, aber: Kann das Zelt wirklich mit Schneebrett runtergerutscht sein, wo es doch ein nicht unbeträchtliches Stück im Schnee eingegraben war und unten mit Lagen von Skiern usw. ausgelegt?