Karate und Selbstverteidigung
Hallo!
Ich schreibe heute das erste mal in diesem Forum.
Ich betreibe jetzt schon seit 13 Jahren Shotokan Karate und seit 8 Jahren Quanfa.
Kann man Karate für die SV gebrauchen oder nicht?
Ich habe in meiner Karatelaufbahn mehrere Vereine besucht und habe dort einige Jahre trainiert. Dort stellt man immer wieder fest, das gerade im Shotokan das Training auf Punktkampf- und Katatuniere ausgelegt ist.
Das heiß, das man z.B. im Punkkampf fast nur Techniken übt die die Reaktionszeit des Gegners verkürzen. Mit einem Kizami-Zuki schnell in den Gegner hinnein und wieder hinaus. Im Punktkampf kann das den Sieg bringen, doch in der SV. Klar wenn ich ein Kämpfer mit einer guten Masse bin, kann der Kizami-Zuki auch Wirkung zeigen, aber wenn ich mir die Personen in den Vereinen anschaue, dann gibt es dort max. 1-5 % von Personen die so eine Masse mitbringen, der rest sind Frauen mit wenig Masse, Kinder, ältere Menschen und normalies.
Und wenn diese Personen fragen, kann ich das auch in der SV anwenden, dann bekommen sie ein "Ja".
Wenn man Karate als SV üben will, dann gibt es nur zwei Wege.
1) Ich habe einen Trainer/Meister der in der Lage ist mit einer vernüftigen Methodik und Didaktik zu trainieren oder
2) Ich muss selber diesen Weg gehen.
Leider findet man einen guten Trainer/Meister selten in unseren Breitengraden. Ich fand ihn nicht, zu mindestens nicht im Shotokan. Also musste ich selber ran. Wenn man sich dann etwas mehr mit dem Karate oder den Kampfkünsten beschäftigt wird man sehen, das Karate eigentlich für die SV entwickelt wurde. Denn auf Okinawa mussten sich die Bauern gegen die japanischen Samurai wehren. Da sie wegen des Waffenverbotes dies nicht mit Waffen machen konnten, haben sie die Kampfkünste mit den blossen Händen genutzt, eben Karate (Okinawa-te, Tode). Wenn man nun so trainiert wie die Menschen zur jener Zeit, dann hat man auch eine gute SV.
Jetzt fragen sich einige, wie man den so trainiert. Nun ich bin überzeugt, das dies auch ohne einen Meister geht. Wozu hat man heute den großen Informationsfluss (Bücher, TV, internet). Ich habe so mein eigenes Karate aufgebaut und das dies auch richtig war, konnte ich auf Okinawa bestätigen, den dort habe ich mal 3 Monate trainiert, bei einen alten Meister.
Also um Karate als SV zu nutzten sollte man wie folgt vorgehen:
1) Einige Zeit Karate im Verein üben. Dort kriegt man die Grundlagen und man hat ein Partnertraining.
2) Wenn man meint das man den Weg etwas verlassen kann, dann sollte man sich intensiv mit den Kampfkünsten beschäftigen und nebenbei kann man sein neues Wissen immer noch im Karateverein oder beim Probetraining in verschiedenen Vereinen testen.
Wer meint das die Strassenschläger der oft eine Prügellei hat, besser als ein Kampfkünstler ist. Den sage ich nur eins, klar kann man wenn man realistische Kampferfahrung hat einen Kampfkünstler der die Technik vorher abstoppt besiegen.
Aber geht es in den wahren Kampfkünsten nicht um die Bewusstseinserweiterung? Das eins werden mit dem Universum? Den Kampf ohen Kampf zu gewinnen?
Bis bald!