Geht‘s da um die mondnazis oder die Achse oder beides oder/und was ganz anderes?
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Achsenmächte. Ich habe die Sache ein wenig vereinfacht und überspitzt, um den Kontrast zwischen Gut/Böse zu erhöhen, weil die Freikämpfer laut eigener Aussage loyal und auf der Seite der Schwachen sind.
Konnte mir halt nicht vorstellen, dass die sich dann WWII haben entgehen lassen.
Im Großen und Ganzen sollte es darauf hinaus laufen, wobei ich davon ausgehe, dass die Achsenmächte eher über andere Faktoren als die Nazi-Ideologie zusammenhingen. Nationalismus wäre demnach nur der sichtbare Teil, wobei es sich jetzt um meine Vermutung handelt. Ich habe mich bisher nicht so sehr mit thailändischer Geschichte beschäftigt und habe wie gesagt nur überspitzt, um eine Aussage von den "Freikämpfern" zu bekommen. In früheren Beträgen hieß es, die wären loyal dem König/Land gegenüber, würden das Land gegen die Invasoren verteidigen und die Schwachen beschützen. Und das würde im Falle der Achsenmächte nicht wirklich zusammengehen.
Welches wäre denn gemäß Deiner vermutung der unsichtbare teil?
Möglicherweise doch, wenn man davon ausgehen würde, dass die Achsenmächte den alliierten wirtschaftlich, material- und personenmäßig deutlich unterlegen waren.Zitat:
... In früheren Beträgen hieß es, die wären loyal dem König/Land gegenüber, würden das Land gegen die Invasoren verteidigen und die Schwachen beschützen. Und das würde im Falle der Achsenmächte nicht wirklich zusammengehen. ...
Dann hätten die freikämpfer zwar den schwachen geholfen, aber den bösen (jedenfalls soweit man davon ausgeht, dass sie über die japaner auch die nazis unterstützten, s.o.).
Edit:
Wenn man natürlich gemäß Deiner ausführungen die japaner als invasoren thailands betrachtet, gegen die die freikämpfer hätten kämpfen müssen bzw. möglicherweise gekämpft haben, wäre Deine theorie wieder (teilweise) richtig.
Thailand hatte 1940/41 militärische konflikte mit Frankreich im Thailändisch-Kambodschanischem grenzgebiet. davon abgesehen war es bis dezember 1941, als eine eher symbolische, nur ein paar stunden dauernde "invasion" der japaner stattfand neutral, ist dann unter dem regime von Phibun (der seit den 30er jahren einen "Führerstaat" nach dem vorbild deutschland und italien aufbauen wollte) ein bündnis mit japan eingegangen (die wollten einen "durchgang" zu Burma) und hat sich dadurch territorial durch aneignungen hinter der grenze zu Burma, Kambodscha und Laos ausweiten können. dabei ist es politisch "souverän" geblieben und wurde von japan als verbündeter betrachtet und nicht direkt kontrolliert.
die regierung spaltete sich aber bald. aus der abspaltung entstand eine widerstandsbewegung. gemeinsam mit den und unter wesentlicher führung durch die alliierten, wurde die guerilla organisation Free Thai Movement gegründet, um im land spionage und sabotage in größerem stil umsetzen zu können (ich meine mich zu erinnern, dass es mehrere 10.000, fast 100.000 von diesen echten "thai-freikämpfern" gegeben haben soll) das Free Thai Movement war dann 1944 auch am sturz der regierung von Phibun beteiligt. danach war Thailand natürlich ein verbündeter der alliierten.
die über 5000 toten, die tahiland im 2. wk hatte, waren fast ausschließlich an krankheiten gestorben. die meisten toten im kampf gab an der seite der Japaner bei der invasion Burmas und bei kämpfen mit den Franzosen.
interessant und ebenfalls mit bezug zu lugaschs aussage:
Phibun ließ sich "Führer" nennen und führte einen regelrechten "führerkult" nach deutsch/italienischem vorbild ein.
Phibun hat das land von Siam in Thai umbenannt. die assoziation zu "land der freien" (Thai) ist über die ideologie, die hinter der aktion stand zu verstehen: der pan-thailändische nationalismus propagierte ein "großkönigreich thailand" das u.a. Laos, einen teil des südens von China und Vietnam beinhalten sollte, da dort "artverwandte rassen" leben würden. die ethnische vielfalt Siams wurde bekämpft zugunsten einer vorstellung einer einheitlichen thailändischen "rasse", die sich eben "befreit" vom fremden.
der mann war ein faschistischer diktator, inklusive totaler pressezensur, "kulturmandaten", die in die alltagskultur eingriffen und sie nach seinen vorstellungen beeinflussen sollten, fast uneingeschränkten rechten des staates, wenn es um verhaftungen ging, willkürliche todesurteile für politische gegner usw. usf.
das Free Thai Movement wurde von einem adeligen mit hilfe der usa gegründet. die mitglieder waren größtenteils thailändische studenten aus den usa (!), die auch dort vom OSS ihre ausbildung erhielten (!) und dann per fallschirm in thailand abgesetzt wurden. ich weiß jetzt nicht genau, wie viele Thais in Thailand selber rekrutiert wurden, aber die ausbildung lag immer in den händen des OSS (wie es ja auch später in Südostasien gehandhabt wurde. da waren es die Special Forces, die einheimische ausbildeten... militärberater eben). natürlich mag es in sachen nahkampf auch einflüsse aus den regionalen kks gegeben haben. dürften bei den studenten und anderen mitgliedern auch ein paar muay thai spezialisten dabei gewesen sein - warum auch nicht... nur: die ausbildung zum guerillakrieger als ganzes lag in der verantwortung des OSS.
welche freikämpfer waren nun gemeint?
die rassistisch orientierten "freien" der Phibun diktatur im kampf MIT den japanern oder die OSS-organisierten "freien", die gegen Phibun und die Japaner kämpften?
Mit den Schwachen meinte ich eher die entrechtete Bevölkerung, nicht die unterlegenen Kriegsauslöser :)
Bei dem unsichtbaren Teil würde ich allerlei politische Verstrickungen (z.B. gemeinsame Feinde), lokale Animositäten, wirtschaftliche Faktoren, Ressourcenfragen, etc. vermuten. Solche Sachen für sich alleine lassen sich mMn. nur schwer der eigenen Bevölkerung vermitteln, weil zu komplex und zu "unsäxy" (wie ist denn säxy auf der Blacklist?). Dann braucht man eine Idee, die die Komplexität reduziert und irgendwie verständlich macht, dass jetzt ein Krieg nötig wäre. Und da ist die Idee von "den Anderen" (im Englischen sagt man, glaube ich, "othering" dazu) halt die erfolgsversprechendste. Wird auch heute gerne benuzt, nur dass die jeweiligen Seiten von eigenen Werten reden und nicht mehr von Rassen.
Bitte zurück zum Thema.
Danke für den super informativen Beitrag, das sind Dinger die ich auch an manchen sinnlosen KKB-Threads sehr schätze, da kommen immer wieder solche Wissensperlen dabei rum! :)
Zu deiner letzten Frage:
An Miehprays Stelle würde ich auf jeden Fall die coolen OSSis wählen, damit kriegt man wenigstens die eigenen Ansprüche unter einen Hut. Schade nur, dass er nicht vor deinem Beitrag geantwortet hat, jetzt hat er einen Vosprung. Ich hoffe nur, dass es ihm zu peinlich ist, sich auf einen Süd-Ost-Asien-Experten zu berufen :P
Hallo Frank,
wenn ich das Thema richtig verstanden habe, dann ging darum alle Muay Boran Linien als Fake zu "entlarven". Dafür wurde MT als Einfallstor benutzt. Beides ist auf wenig Gegenliebe gestoßen, insbesondere, weil alle Quellen, die die Fake-Aussagen belegen sollen von PHY selbst stammen und bisher keiner Überprüfung standgehalten haben. Was wir nun betreiben, ist eine Art Quellenkritik und dazu gehört mMn. auch die geschichtliche Einordnung der PHYtis.
Da die Freikämpfer laut Miehprays Aussage die letzten Paar Tausend Jahre überall mitgemischt haben sollen, wollte ich das anhang der neuesten Geschichte nachvollziehen. Da ist mir eben WWII als das letzte große Ding eingefallen. Ich weiß jetzt nicht, ob Thailand danach und bis zum Umzug von Sunthus nach Berlin in irgendwelche Kriege eingebunden war und ob die Freikämpfer auch da mitgekämpft haben - wenn nicht, dürfte die vermeintlich einzige authentische Linie ziemlich inaktuell sein und Traumtänzerei betreiben.
@ lugasch/amasbaal:
Danke sehr!
Habe derzeit keine weiteren geschichtlichen fragen mehr.
Wäret Ihr meiner Empfehlung gefolgt, einfach mal die Pahuyuth-Website zu studieren, hättet Ihr Euch einiges an off-topic Fantasien ersparen können. Ich teile das kurz hier rein, um den Historienschlenker abzuschließen.
Zitat:
Zitat von Pahuyuth.com
tl;dr: Der Zweite Weltkrieg fand während des Rückzugs der Freikämpfer statt, der in Südostasien aufgrund von "kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Einflüssen" bis heute andauert. Entsprechend war man in Thailand gezwungen, hahnebüchene Fake-Historien für das Muay Boran zu erfinden, was in Beitrag #1 dieses Threads benannt wurde.
Für weiterführende Informationen zur Geschichte der Freikämpfer und ihrer historischen Bedeutung für Südostasien empfehle ich das 2013 erschienene Buch "Pahuyuth - die Geschichte der Thailändischen Kampfkunst" (ISBN-13: 978-3981206401).
Für weiterführende Informationen über das "fantasievolle" Verhältnis der Thai zu ihrer Geschichte und die Folgen für Kampfkunst, Kampfsport und Kultur, empfehle ich folgende (kostenlos) verfügbaren Publikationen:
Nochmal zu dem von miehpray (und anderen früher) erwähnten thema (narrativ, missverständnis, übersetzungsfehler, ...?) hinsichtlich herrn ufer und sunthus:
Auch herr ufer scheint über gute beziehungen zum thailändischen staat und entsprechende dokumente zu verfügen und besteht anscheinend nach wie vor darauf, 1976 in thailand thaibox-weltmeister geworden zu sein:
https://der-wirtschaftsprofiler.de/historie/
Waren dann der garagenbesuch und die veranstaltungsstörung 1976 durch sunthus vielleicht doch (ein) unnötig(es narrativ etc.)?
Tip hinsichtlich pahuyuth-webseite:
„Widerstand“ wird mit einfachem „i“, nicht mit „ie“ geschrieben.
Finde ich, zeugt von einer sehr getrübten Selbsteinschätzung und übertriebenem Mut, wenn man seine Aussage nur mittels der eigenen HP und den eigens selbst dafür geschriebenen Texten rechtfertigen will und nichts anderes kann.
"KAPITEL 3: DIE FREIKÄMPFER DER MODERNE – VON DER REFORMATION BIS HEUTE
Nachdem das Pahuyuth für mehr als 170 Jahre ausschließlich im Verborgenen existiert hatte, war es fast gänzlich aus dem kollektiven Gedächtnis der Thai verschwunden. Jene die zu dieser Zeit noch vom Pahuyuth gehört hatten oder ihm begegnet waren, konnten oder wollten nicht darüber sprechen. Im Jahr 1952 entschied ein Konvent der wenigen noch lebenden Pahuyuth Lehrer, dass die Kampfkunst zu reformieren und für künftige Generationen zu bewahren sei. Dies war die Grundlage für das heutige Lehrkonzept des Pahuyuth. Eine Freikämpfergeneration später, im Jahr 1975 siedelte ein Pahuyuth Lehrer von Thailand nach Deutschland um und gründete dort eine neue und für jeden zugängliche Schule in Berlin. Frei von den kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Einflüssen Südostasiens, konnte hier eine neue Generation von Pahuyuth Freikämpfern entstehen. Dies war der Beginn der Pahuyuth Schule in Berlin (damals noch Muai-Thai Studio), die bis heute besteht. Ihr Zweck ist der Schutz und die Pflege überlieferten Freikämpfer Wissens durch Aufklärung und Unterrichtung. Die Pahuyuth Schule ist die einzige Lehrstätte weltweit, in der das Pahuyuth Wissen in vollem Umfang gelehrt und praktiziert wird."
Und was ist der tiefere Sinn des "Schutz und Pflege"?
(Wieder-)Aufbau einer Geheimarmee? Ausbildung von Elite-Söldnern? Eine Revolution der thailändischen KK-Welt? Hobby?
Hier ist ja einer lustiger wie der andere:
Zitat:
Doch die Verfolgung solcher Schuldner war auch gefährlich, denn wer bereit ist, solch eine Summe zu stehlen, ist auch bereit, diese mit Auftragsmördern zu verteidigen. So ist es kein Wunder, dass auf die Wirtschaftsprofiler schon mehrere Anschläge stattgefunden haben.
und die pahuyuthis haben ein problem mit einem wirtschaftsprofiler?
warum?
schattenwirtschaft?
was war da denn los (im ernst)?
Soweit aus den diesbezüglichen hiesigen pahuyuth-beiträgen (narrativen, übersetzungsfehlern, missverständnissen, unschärfen ... ) verstanden, muss das gemäß meiner erinnerung ungefähr so zusammengehören (ohne gewähr der richtigkeit):
1976 hat herr ufer behauptet, thaiboxweltmeister geworden zu sein und zum diesbezüglichen beweis einen pokal vorgezeigt.
Dass er am 1.8.1976 thaiboxweltmeister wurde, teilt er immer noch auf seiner kampfsport-webseite mit (s.o.).
Sunthus besuchte ihn daraufhin in der als trainingsraum dienenden garage des herrn ufer, wobei herr ufer zähne verlor und wohl auch etwas mit seiner kauleiste so passierte, dass diese wackelig wurde.
Grund dieses besuchs war, dass sunthus der meinung war, herr ufer behaupte zu unrecht, thaiboxweltmeister geworden zu sein und er deswegen herrn ufer zur richtigstellung/rücknahme dieser (falsch?)behauptung bewegen wollte.
Da herr ufer aber kurz darauf in einer öffentlichen kampfsportvorführung weiterhin als thaiboxweltmeister auftrat, wurde er von dem dort mit seinen schülern anwesenden sunthus zu einem sofortigen öffentlichen kampf herausgefordert, woraufhin herr ufer fluchtartig aus der halle enteilte.
Zu diesem thema hat sunthus dann einen leserbrief an das karatemagazin geschrieben um dort richtigzustellen, dass herr ufer kein thaiboxweltmeister sei.
Durch diesen leserbrief wurde sifu kernspecht auf sunthus aufmerksam, woraus sich eine freundschaft zwischen diesen beiden männern entwickelte, welche u.a. zur veröffentlichung des buches „muai thai“ durch den „wushu verlag kernspecht“ 1978 führte.
Herr ufer wurde wohl erst anfang der 1990er jahre „wirtschaftsprofiler“.
Kennt Herr Ufer die Geschichte auch?
Und wie ist da jetzt genau die Überleitung von Ufers Kauleiste zum Kannix?
Vielleicht nicht, da er ja seine diesbezügliche behauptung immer noch aufrecht erhält.
Für diesen fall wäre es wahrscheinlich ein (pahuyut-)narrativ etc..
Das kann man nicht mehr genau sagen, da der diesbezügliche beitrag von miehpray nur noch in fragmenten in zitaten existiert.Zitat:
Und wie ist da jetzt genau die Überleitung von Ufers Kauleiste zum Kannix?
Es ging irgendwie darum, dass kannix das granufink ausgegangen war und er sich deswegen mit seinem rollator zu einer bettschüssel bewegen musste, weil er (kannix) so wackelig wie herrn ufers kauleiste war, oder so ähnlich.
Achso,
der Post mit der Bettpfanne war der Auslöser für meine Frage. Ich dachte, es gäbe irgendeine Vorgeschichte in dem Sunthus-Kannix-Ufer-Dreieck, die man kennen sollte.
oh, denkt er, kannix wäre weltmeister oder würde gar nur so tun als ob? oder sollte das kauleisten von einem (fake?)weltmeister wackelig machen durch die eigenen jünger (oder gar durch den oberfreien) ein hinweis sein, was die schatten... ach nee... die freikämpfer mit einem wackeligen pseudo-mt opa, wie kannix anstellen (könnten)?
:confused:
:hammer:
Passt hier ja irgendwie auch rein:
https://youtu.be/19yYMtjWUpU
Unabhängig davon, ob es jetzt original oder im kampf gut zu verwenden ist, sieht es, finde ich, schön aus.
"Viel anderster als wie" heißt das!
Aaaarrrggghhh
Also was ich mir gar nicht vorstellen kann, ist folgendes:
Kannix hat miehpray auf dessen granufink-beitrag hin (zb per pn) darauf hingewiesen, dass miehpray mit weiteren (derartigen) beiträgen sport-mt-schatten wecken könnte und miehpray hat daraufhin beschlossen, vorsichtshalber und vorläufig hier etwas pause zu machen.
Könnte ich aus sicht von miehpray schon nachvollziehen.
Denn wenn kannix sein granufink ordnungsgemäß eingenommen hat, ist er bestimmt auch am rollator nicht zu unterschätzen.
Back to topic.
Weil wohl irgendwem hier der etwas saloppere Tonfall meiner Beeffreundschaft mit Kannix nicht zugesagt hat, wurde mein Post angemahnt und mein Beitrag (ursprünglich #232) leider gelöscht. Sollte ich irgendwelche Gefühle verletzt haben, bitte ich vielmals um Entschuldigung. Der gute Kannix als „altgedienter Haudegen“ scheint mein Augenzwinkern an ihn sowie meine Standpunkte und seine Irrtümer wohl durchaus verstanden zu haben. Entsprechend teile ich der guten Form und Vollständigkeit halber hier nochmal eine abgeänderte Fassung meines ursprünglichen Beitrags.
Sollte sich trotz der Änderungen noch irgendwer beleidigt fühlen, dann gebt einfach kurz Bescheid, damit ich es entsprechend umformulieren kann. Ich bemühe mich um Besserung! Wer möchte, darf mein bisweilen etwas grobschlächtiges bzw. verletzendes Verhalten (verbal wie physisch) übrigens gerne auf den traditionellen Umgang unter Kämpfern beim Pahuyuth (aka. die Kampfkunst des gemeinen Volkes) zurückführen und dies als ein weiteres Indiz für die Unterschiede zum eher "nobel und anständig" daherkommenden Muay Boran bzw. Krabi Krabong betrachten. Wäre Siam von den "nice guys" verteidigt worden, dann gäbe es heute nun mal kein Thailand mehr!Zitat:
Zitat von Miehpray
Man könnte meinen Du hast viel (mit)erlebt.^^ Was meiner Meinung nach bitte mal ausdrücklich unterstrichen werden sollte, zumal es in letzter Zeit ein wenig in den Hintergrund geraten ist, ist die „freundschaft zwischen diesen beiden männern“!
Da sieht man schon, dass Muay Boran eher Showkampf als alles andere ist (#staged!). Um diese Technik in einem realen Kampf anzuwenden, muss der Gegner schon halbtot sein, aber aus irgendeinem Grund immer noch stehen (siehe dazu auch "Geben und Nehmen" im Grußwort der Freikämpfer). Aktionstechniken wie diese basieren ursprünglich auf sogenannten Eskaladiertechniken, mit denen Hindernisse erklommen wurden.
Der Ellenbogenpiekser zur Fontanelle (bei Shows aus Sicherheitsgründen meist mit dem Oberarm anstelle des Ellenbogens ausgeführt) hat in der Realität ziemlich wenig Kampfwert. Wenn man sich schon die Mühe mit solchen Klettertechniken macht, dann wäre der Schlüsselbeinknochen ein wesentlich lohnenderes Ziel, weil dieser viel leichter bricht als ein Schädel und kampfentscheidend wirkt. Siehe z.B. hier bei Minute 01:49
https://youtu.be/4kJEo0CssTs
Und wenn man es schon schafft, so hoch zu klettern wie der Dude aus Deinem Video, wäre es ebenfalls bessere Option einfach eine „Gravity-Technik“ daraus zu machen. Zum Beispiel indem man die Beine (in seinem Fall das rechte) um den Kopf schlingt, sich fallen lässt und synchron zum Knacken der gegnerischen Nackenwirbel abrollt (nennt man im Pahuyuth "Systemwaffe"). Weil das aber ziemlich böse ist und Muay Boran im Gegensatz zum Ling Lom keine praxistauglichen Fall- und Rolltechniken beinhaltet, scheint bei denen wohl noch keiner auf diese Idee gekommen zu sein.
https://www.kampfkunst-board.info/fo...chmentid=46718
Zu Badger komme ich noch. Bitte etwas Geduld!
Zwei („fach“)fragen:
1)
Wird bei der dort gezeigten technik das gegnerische schlüsselbein mit der knievorderseite/dem oberen schienbein(knochen) angegriffen?
2)
Welche (bio)mechanischen auswirkungen hat ein schlüsselbeinbruch?
Kann man dadurch den diesseitigen arm nicht mehr heben/bewegen o.ä.?
Soweit ich verstanden habe, ist der protagonist aus dem video noch nicht einmal ein muai-boran-spezialist, soweit es so was überhaupt gibt, sondern ein ehemaliger profikämpfer, der derartige techniken aufgrund seiner allgemeinen mt-fitness/körperbeherrschung mit etwas übung auch locker vorzeigen kann.
Die dort angedeutete Technik ist ein fallendes Knie, das von oben gegen das Schlüsselbein gerichtet wird. Die optimale, weil härteste, Stelle am menschlichen Knie ist der Punkt, den man beim Wai Kru auf dem Boden ablegt. Man kann notfalls aber auch mehr mit dem Schienbein reinkrachen. Sonderlich viel Unterschied macht es nicht, sofern der Angriffsvektor zum Schlüsselbeinknochen stimmt. Immerhin ballert man in diesem Fall mit dem gesamten Körpergewicht rein.
https://youtu.be/piuuRdFfts0
Je nach Art der Fraktur (einfach, mehrfach, Totalschaden) kann von einer ziemlich sofortigen Kampfunfähigkeit inklusive Schock ausgegangen werden. Ein Schwert hebt man mit dem Arm jedenfalls nicht mehr. Weil Schlüsselbein-OPs, wie die oben gezeigten im alten Siam nicht bekannt waren, hatten die Leute unter Umständen ein "Pahuyuth-Andenken auf Lebenszeit".