Der Ortsansässige Tätowierer hat das gleiche Problem. Ich verstehe diese Schließung der Studios auch nicht. Die Studios die ich kenne, haben höhere Hygienestandards als manches Krankenhaus...
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Geht ner guten Bekannten von mir ebenso. Sie hat mal erklärt, wie das aussieht. Da kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man sich da überhaupt anstecken will und wenn dann ist das sicher kein „Treiber der Pandemie“. Die haben halt einfach keine Lobby.
Haben die keinen Interessenverband?
Wir Handwerker sind in Innungen organisiert.
Gruß
Alfons.
Das ist schon seit längerem etwas, was ich mir wünschen würde. Ein erster Versuch war ja die Klagewelle der Betroffenen, welche im Juni bereits die Soforthilfen zurückzahlen sollten und da wurde dann ersteinmal ausgesetzt und über neue Modalitäten nachgedacht.
Welche auch nicht besser werden. Da würde ich Wetten abschließen. Wenn die Lockdowns uns nicht kaputt machen, dann die Rückzahlungen. Ich bin übrigens für Maßnahmen und bin der festen Überzeugung, daß wir im Sommer zu lasch waren.
Südkorea hat das ganz gut gemacht, bzw selbst das ansonsten durchaus kritikwürdige China hat gut gehandelt. Zumindest demnach, was man hier mitbekommen hat.
Gibt es. Klagen wurden beim zweiten Lockdown abgeschmettert. Nur Thüringen und das Saarland, glaube ich durften, da haben die OVG für das Handwerk gestimmt.
Geklagt hat ein Anwalt, welcher für den BVT (Bundesverband Tattoo) tätig ist. Ansonsten gibt es noch den DOT (Deutsche organisiertr Tätowierer).
Edit: Aber generell sind wir kein anerkanntes Handwerk und deswegen sind das auch keine "Innungen" im eigentlichen Sinne. Wir werden nur ernst genommen, wenn sie unsere Steuen haben wollen oder schwachsinnige Regulierungen durchsetzen möchten. ;)
@Katamaus: Ich habe schon viel Zeit beim Tätowierer verbracht, wie man da kein Risiko sehen kann, ist mir schleierhaft.
Leider werden gerade die ohne große Lobby zu leicht übersehen.
@dfnsakedfnsake: Ich hoffe für dich der Spuk ist bald vorbei und ihr dürft wieder arbeiten.
Vielen Dank.
Nun ja, wir arbeiten zwar nahe am Menschen, allerdings saß ich da mit FFP 3 Maske und einem Faceshield, es wird ständig alles desinfiziert und es durften sich max zwei Personen (inkl aktueller Kundschaft) bei mir im Laden befinden. Sprich eine Person vor und eine hinter dem Thresen plus mich selbst. D.h. es ließ sich besser nachvollziehen (Listen werden ja geführt, mit Kontakten), als zB bei H&M etc. Wie gesagt, bin ich Maßnahmenbefürworter und kein Gegner derselben. Ich hätte mir halt früher im Jahr ein viel härteres Durchgreifen gewünscht, als dann erst dieser "Lockdown light", wo von Anfang an klar war, daß es länger dauern wird und sorry... Bei uns Deutschen auf Vernunft zu bauen... In einem Land, in dem Malleurlaub wichtiger ist, als so ziemlich alles andere...
Viele Grüße
Ich nicht. Da ich sie aber einigermaßen gut kenne, vertraue ich ihr da. Ich zitiere mal auszugsweise aus einem FB-Post:
Zitat:
Wir haben eine Hygienrichtlinie nach DIN Norm und zusätzliche Corona-Maßnahmen ergriffen.
Zitat:
In meinem Studio trifft am Tag 1 Kunde auf mich, die eine FFP2-Maske trägt und Schutzkleidung beim Arbeiten (s. Beispielbild). Der Arbeitsplatz ist stets penibel desinfiziert und alles in Einweg-Material verpackt, selbstverständlich wird nach jedem Kunden sofort alles ordnungsgemäß entsorgt, Liegen und alle zuvor abgedeckten Oberflächen etc. dennoch vorsichtshalber nochmals desinfiziert, Griffstücke sterilisiert. Nichts wurde ohne Einweghandschuhe verpackt/angefasst am Arbeitsplatz.
Zitat:
Wir Tattoostudios haben wohl den geringsten Kundenverkehr, da eine Sitzung oftmals den gesamten Tag in Anspruch nimmt - also ein Kunde am Tag (wo ist dies noch gegeben???). Bei Beratungen ist ausreichend Zeitpuffer eingeplant, so dass auch hier kein Kunde auf einen anderen trifft und wir alle Oberflächen (Türgriffe, Tresen, Stifte, Klemmbrett etc.) vor Eintreffen eines neuen Kunden desinfizieren können.
Zitat:
Beratungen finden im Tattoostudio derzeit ebenfalls nur mit Termin statt - hinter Spukschutz - und auch hier tragen beide Personen eine Maske (ich FFP2) und haben sich direkt die Hände desinfiziert.
Jetzt ist ja eh fast alles zu aber der Post stammt aus einer Zeit als der Einzelhandel noch geöffnet war und was ich da so bei Kaufhof erlebt habe, da würde ich eher die Warenhäuser schließen und die Tatoostudios offen lassen. Wie das ein Treiber der Pandemie sein soll ist mir jedenfalls ein Rätsel. Aber vielleicht gibt es dazu ja Studien, die das belegen...Zitat:
Ich habe unter meinen Kunden/Kundinnen diverse Ärzte und Krankenschwestern, welche teils auch auf Intensivstationen arbeiten. Noch nicht einmal die "Profies", die an erster Front sozusagen um schwere Verläufe kämpfen, können unsere Schließung nachvollziehen. Im Gegenteil! "Da hier besonders hygienisch und exklusiv gearbeitet wird", hat auch das medizinische Fachpersonal unter meinen Kunden/Kundinnen keinerlei Sorge, sich bei mir im Studio zu infizieren. Die Wahrscheinlichkeit sei viel geringer als in zuvor genannten Situationen.
Das Problem ist ja nicht, daß es einen Lockdown gibt, sondern, daß unverhältnismäßig einfach Branchen offen geblieben sind, bei denen es nicht nachvollziehbar war (große Kaufhäuser etc), während kleine Hygienebetriebe geschlossen wurden. Über einen Monat weniger einzunehmen und dann zuzusehen, daß das, was man sich von Anfang an dachte und was frühzeitig sinnvoller gewesen wäre - nämlich der jetzige Lockdown - bestätigt halt den Gedanken, daß der Kapitalismus da im Vorweihnachtsgeschäft wichtiger war, als der Erhalt kleiner Betriebe.
dfnsake, unter den von dir genannten Rahmenbedienungen hätte ich keine Bedenken mich bei Dir aktuell tätowieren zu lassen. Ich gebe aber zu, Zweifel zu haben, dass dies überall so gehandhabt wurde. Wenn beide nur „Alltagsmaske tragen“ sieht es schon anders aus.
Wobei ich hier auch ein Versagen der Behörden sehe. Dort wo enger Kundenkontakt nötig ist, hätte man Sicherheitsmaßnahmen, wie sie von Dir ergriffen wurden, vorschreiben sollen, dann hätte man diese auch offen lassen können.
Weil es öfters verwendet wird: Wer immer noch von „ist aber sicher kein Treiber der Infektion“ spricht, hat etwas ganz grundlegendes noch nicht verstanden.
Na ja. Ich kenne jetzt niemanden, der das nicht so handhabt, zumindest, wenn wir von professionellen Studios sprechen.
Alltagsmasken... Ja, verstehe ich, aber auch hier ist ja unverhältnismäßig agiert worden von Seiten des Gesetzgebers.
Folgendes Beispiel: Kund*in A probiert einen Pullover in einem Bekleidungsgeschäft an. Zieht ihn über das Gesicht, fasst ihn natürlich auch mit den Händen an, sonst funktioniert die Anprobe nicht. Kund*in B greift sich keine fünf Minuten später den selben Pullover und zieht ihn über das Gesicht, während Kund*in C und D keine 2 Meter entfernt fröhlich durch die Gänge husten.
Das alles ohne Listen zum Nachvollziehen und ohne jegliche Kontrolle. In ein Tattoostudio bist du dieses Jahr nichtmal bis zum Thresen gekommen, wenn du gehustet hast. ;)